Hallo!
Na dann will ich mich auch mal in die Reihe der 1860-Bewerter einreihen:
Monitor allgemein und Lieferumfang:
Also, dann will auch ich mich mal in die Reihe derer eintragen, die sich den NEC MultiSync LCD1860NX gekauft haben. Nach langer Überlegung, bei der ich eher zum Acer AL732 oder dem NEC MultiSync LCD 1760NX tendierte (auch hier war der NEC der bevorzugtere) traf mich die Meldung der Preissenkung bei NEC gerade Recht. Denn so trat erstmals der 18-Zöller auf meinem Plan auf mit einem Preis, der sich nahe an dem der TN-Displays bewegt. Und so ging ich denn auch am Montag in den Nächsten Mediamarkt, die diesen Monitor für 569€ anboten (noch so ein Zufall, denn mein Acer 17" CRT liegt in seinen letzten Zügen).
Abends wurde der Monitor dann erst einmal ausgepackt. Naja, einen Design-Preis wird dieses klobige grau-beige etwas wohl kaum bekommen! Allerdings ist der Fuß schön schwer und stabil, da wackelt also nichts und mann kann ihn in jede Position verbiegen und auch drehen, denn unter der rechteckigen Fußplatte befindet sich eine Drehvorrichtung, die leichtgängig, aber Positionstreu ist. Dazu wird eine Abdeckplatte für die Rückseite mitgeliefert, mit der sich die Kabel besser führen und verbergen lassen, auch sehr schön durchdacht. Apropos Kabel: es wird ein 2m langes Stromkabel mitgeliefert (das Netzteil befindet sich im Monitor integriert) und ein 15-poliges D-Sub-Kabel welches mit ebenfalls 2m schön lang ist. Leider wird von NEC kein DVI-D-Kabel mitgeliefert, was bei mir persönlich zu einem Punktabzug führt. Zu guter letzt sind da noch eine CD mit Treiber und Einstellungsassistent sowie das 11-sprachige Handbuch, was bei mir allerdings in einigen Punkten vom On-Screen-Manager (OSM) abweicht, sprich: ich habe im OSM einige Symbole, bei denen steht: See Users Manual for more information, dort tauchen sie aber nicht auf! Ansonsten lässt sich das OSM aber halbwegs gut über die Tasten an der Unterkante des Monitors bedienen, da auch immer eine Erklärung zum Icon findet und die Auto-Einstell-Funktionen sehr gut arbeiten.
Technische Daten:
Bezeichnung: NEC MultiSync LCD1860NX
LCD-Modul: 18,1 Zoll / 46 cm sichtbare Bildgröße
1280x1024 native Auflösung
IPS-Panel mit 30 ms Bildaufbaugeschwindigkeit
Punktabstand 0,28 mm
Weißluminiszenz 200 cd/m²
Kontrastverhältnis 350:1 (Durchschnittswert)
Bildschirmfarben: 16.777.216
Synchronisationsbereich: Horizontal 31,0 bis 82 kHz
Vertikal 55 bis 85 Hz
Unterstützte Auflösungen: 720 x 400; 640 x 480 bei 60 bis 85 Hz;
800 x 600 bei 56 bis 85 Hz; 832 x 624 bei 75 Hz;
1024 x 768 bei 60 bis 85 Hz; 1152 x 870 bei 75 Hz;
1280 x 1024 bei 60 bis 75 Hz (60 Hz, wenn DVI benutzt wird)
Leistungsaufnahme: 0,4 A bei 220-240 V
Maße: 398 mm Breite x 369,5-479,5 mm Höhe x 205 mm Tiefe
Gewicht: 8,3 kg
(Quelle: Datenblatt NEC 1860NX)
Erste Eindrücke:
Also, da meine Grafikkarte die ich auch noch einbauen mußte ein paar Zicken machte, bin ich erst am Dienstag dazu gekommen meinen TFT anzuschließen. Der erste Test diente natürlich dem Feststellen der Pixelfehler und erfreulicherweise konnte ich keine finden! Das Display ist gleichmäßig ausgeleuchtet und ich kann keine Wolkenbildung feststellen. Ebenso bin ich von dem Blickwinkel begeistert. Ich hab ihn zwar nicht genau ausgemessen, aber NEC gibt ihn mit allseitigen 160° für einen Kontrastverlust von 10:1 an und ich hab festgestellt, dass ich vorm Display mich schon erheblich verbiegen muß um eine Farbverfälschung beobachten zu können. Mit zwei Leuten müßte man sehr gut davorsitzen können und auch drei Mann (oder Frau) stellen meiner Meinung nach die beiden Äußeren noch nicht vor große Farbverfälschungsprobleme. Danach erst einmal im OSM rumgespielt und mit Hilfe des Assistenten von der CD den Monitor eingestellt. Fahren ihn jetzt mit einer Helligkeit von 80% und einem Kontrast von 51,2% (apropos: paßt das so oder ist es besser mit höherem Kontrast und niedriger Helligkeit zu arbeiten?).
So, nun probieren wir erst einmal die gängigen Programme (Internet Explorer, Winword, Excel, etc.) auf und sind von der Schärfe und Leuchtkraft des Monitors begeistert. Die schrift ist klar und scharf und ich brauche noch nicht einmal auf große Schriften stellen, da die Schrift von der Größe her genausogroß erscheint, wie mit 1024 x 768 auf meinem 17" CRT.
Also gut, dann wollen wir mal sehen, was die Interpolation zu leisten im Stande ist. Ich kannte bislang nur einen 18" TFT von HP bei mir in der Firma und der war darin grausam. Zu meiner Überraschung sind die alternativen Auflösungen aber sehr gut. Das Bild wirkt bei allen Auflösungen recht scharf, in etwa so, als hätte man einen leichten Weichzeichner über das Bild gelegt. Die Interpolation ist NEC also sehr gut gelungen, wobei man aber die Möglichkeiten im OSM hat sich entweder ein Vollbild anzeigen zu lassen, oder man läßt sich das Bild im richtigen Seitenverhältnis anzeigen, es wird nur der Ausschnitt mit der in der Grafikkarteneinstellung gewählten Auflösung angezeigt (also Bild wirklich nur z. B. 800 x 600 Pixel groß und der Rest des Monitor bleibt schwarz, hat den Vorteil, dass die Schärfe durch die Interpolation nicht flöten geht.) oder man bestimmt vollkommen manuell, wie das Bild angezeigt werden soll.
Filme:
Also, ich hätte ja gerne noch was über die Flimanzeige auf dem TFT geschrieben, aber meine neue Grafikkarte macht zur Zeit noch derartige Zicken, dass es mir nicht möglich ist, einen Film anzuschauen.
Spiele:
Hab mal Spiele aus verschiedenen Genres durchgetestet:
NHL 2002 (Eishockey): Schnell, scharf, super! Ein ganz anderes, wenn auch auf den ersten Blick etwas ungewohntes Bild. Trotzdem: flüssige Bewegungen, keine Schlieren, nur die in diesem Forum schon oft erwähnte Bewegungsunschärfe fällt auf, aber ich bin mir nicht sicher, ob es die nicht auch schon auf meinem CRT gegeben hat, da man ja auf sowas nie geachtet hat! Ich bin auch der Meinung, dass sich das legen wird, wenn man sich erst einmal an den TFT gewöhnt hat.
Stronghold Crusader: Trotz der maximalen Auflösung von nur 1024 x 768 fällt überhaupt nicht auf, dass der TFT interpolieren muß. Da hier sich die schnellen Bewegungen in Grenzen halten kann man über Schlieren und Unschärfen nichts sagen. Ansonsten ein neues, schärferes Spielgefühl.
Gothic: Schön düster bei Nacht und man stellt fest, dass die Schwarztöne schön getrennt werden. Also sehr gute Graustufenabstufung!
Half Life Blue Shift: Hier fiel mir eine Kleinigkeit auf, die ich mir nicht so genau erklären kann, woher sie denn stammt. Ich habe bei einigen Dingen (z. B. Türstreben bei Glastüren) bei Drehungen einen Versatz, d. h. ein Stück aus der Mitte der Strebe wird bei einer Rechtsdrehung nach links versetzt. Aber wie gesagt, ich kann nicht genau klären, woher der Fehler kommt. Ansonsten fällt mir höchstens leicht eine Bewegungsunschärfe auf und Schlieren kann ich schon gar nicht erkennen.
Schlierentest:
Modell: NEC MultiSync LCD1860NX
Produktionsdatum (falls bekannt): ?
Revisionsnummer (falls verfügbar): 1A
Anschluss (analog/digital): analog
Grafikkarte: FIC Radeon 9500
Raumtemperatur: 21° Celsius
Panel-Update-Frequenz: fix, 60 Hz
Grafikmodus: 1280x1024 @ 32 bpp
Frame Rate: 59.9 Hz
Gamma Faktor: 2.05
Flaggen-Test: s->w: 88.7%, w->s: 86.3%, s->g: 68.0%, w->g: 69.8%
Verfolgungs-Test: 28(46.7ms), 26(43.3ms), 27(45.0ms)
Lesbarkeit: Tempo 12
Spiel: Score: 43 Punkte, Trefferrate: 7%
Schlierenbild: Bild Nr. 3, Tempo 16, Gamma 2.01, r.exp 0.36, r.time 6.5, r.delay 4.3, f.exp 0.10, f.time 6.3, f.delay 1.0, s.tempo 16
Hier stellt man das erstaunliche Ergebnis fest: Trotz hoher Responsetime von über 40 ms treten keine Schlieren auf, womit einmal mehr bewiesen ist, dass die Responsetime allein kein Maß für das Nichtauftreten bzw. Auftreten von Schlieren ist.
Abschließende Resumé:
Also nachdem ich erstmal skeptisch an die Sache rangegangen bin, bin ich nun hellauf begeistert vom NEC 1860NX. Er ist ein solider Allrounder, der vor allen Dingen mit seinem IPS-Panel punkten kann. Super Farben und Ausleuchtung, besonders viele Einstellmöglichkeiten auch für alternative Auflösungen und ein im Moment für die Ausstattung und Möglchkeiten unschlagbarer Preis sind absolute Kaufargumente. Einzige Verbesserungsvorschläge: ein etwas netteres Äußeres und ein DVI-D-Kabel. Trotz bislang erst zwei Tagen ausgiebigen testens kann ich jetzt schon sagen: Ein super TFT, dass ich nicht mehr gegen meinen alten CRT eintauschen möchte!