800x600 tauglicher TFT gesucht

  • Hallo zusammen!


    Wie die Überschrift schon verrät, bin ich scheinbar auf der Suche nach etwas ziemlich Ausgefallenem: Ein TFT mit ca. 19" Diagonale, bevorzugt im 4:3 Format, mit hervorragenden Interpolationseigenschaften, sodass eine gute Darstellung in 800x600 Pixel möglich ist - auf die ich wegen meiner Sehbehinderung angewiesen bin. Softwarelösungen (Vergrößerung der Schrift etc. ) sind wegen der absolut inkonsequenten Implementierung leider keine Option.


    Zur Zeit arbeite ich mit einem 19" Billig-TFT von Medion (1280x1024 nativ), welcher auf 800x600 und 1024x768 ganz hervorragende Ergebnisse erzielt - vergleichbar mit einem guten CRT auf selber Auflösung.
    Doch nach vier Jahren im Betrieb scheint die Hintergundbeleuchtung langsam den Geist aufzugeben, sodass ich mich bereits in einigen Elektromärkten "um die Ecke" umgesehen habe.


    Dort gibt es 16:10 Displays im Überfluss, zu meinem Entsetzen mit erschreckend niedriger Bildqualität bei 960x600 Pixel (das 16:10 Pendant zu 800x600 eben)
    Hier werden teils ganze Pixelzeilen und -spalten ausgelassen, was bei Textdarstellung besonders amüsant 'rüberkommt, vor allem, weil die Linien der Buchstaben auf so einer niedrigen Auflösung selbst nur ein Pixel breit sind.
    Nachdem ich den Monitor aber eben zu 95% für Text und Grafikdesign (und nur 5% zum Spielen nebenbei) brauche, lege ich sehr viel wert darauf, dass beim Hochrechnen der Auflösung keine Pixel verloren gehen. Lieber nehme ich eine leicht "verschwommene" (ich seh's eh nicht) Darstellung in Kauf, als eine scharfe, bei der die Buchstaben verstümmelt werden und ein L zu einem I, zu einem _ wird oder ganz verschwindet.


    Sonst habe ich nicht sonderlich hohe Anforderungen an einen TFT. Er sollte halt eine gute Farbwiedergabe besitzen, am Fuß vielleicht sogar in Höhe und Neigung verstellbar sein, einen Analogeingang besitzen ... und das war's eigentlich schon.
    Eine "schöne" Vollbilddarstellung unterhalb der nativen Auflösung ist mir da wichtiger - mein jetziger TFT kann das interessanterweise gut, die aktuellen im Elektromarkt überhaupt nicht.


    Könnt ihr vielleicht einige Empfehlungen abgeben?


    edit: Sorry, bin nach der Anmeldung irgendwie ins falsche Forum gerutscht - könnte bitte jemand das Topic in die Kaufberatung verschieben? :rolleyes:

    3 Mal editiert, zuletzt von re-inf ()

  • Ich Rate dir stark zu einem 20" oder 21" Monitor mit 1600x1200 wenn auf so einem TFT 800x600 anzeigen lassen willst siehts besser aus.
    Denn ein 19" TFT ist fuer 1280x1024 gemacht, das ist nicht 4:3 sondern 5:4. Ein 20" hat dann auch 4:3, sieht echt gut aus.


    Das wäre zum Beispiel ein 204B von Samung als recht günstige Möglichkeit, der Medion Monitor wird bestimmt auch "nur" ein TN Panel verbaut haben.


    Was auch interessant wäre, es gibt auch Monitore die 1400 x 1050 Pixel als native Auflösung haben. (203B, auch Samsung) Diese werden ja als augenschonend vermarktet. Habe dazu aber keine Erfahrungswerte.
    Siehe dazu auch:
    Das erklärt auch, warum ein 16:10 Monitor meist jede andere Auflösung (noch) schlechter darstellt als ein 4:3

    2 Mal editiert, zuletzt von /EDC ()

  • ein 20-22 zöller mit 1600*1200 wäre ideal.


    Bei der interpolation werden dann einfach nur die pixel verdoppelt und es kommt keine Unschärfe ins Bild.

  • Wenn sich der Medion 19 Zoll für dich bewährt hat ist es sicherlich kein Problem über Ebay Ersatz zu bekommen.


    Andererseits sollten noch genug 4:3 - 19 Zoll Monitore im Handel angeboten werden.


    Eine Kaufempfehlung kann ich dir leider nicht nennen, da ich bei Monitoren mit dieser Displaygröße zu wenig informiert bin.

  • Zitat

    Original von Iulius
    ein 20-22 zöller mit 1600*1200 wäre ideal.
    Bei der interpolation werden dann einfach nur die pixel verdoppelt und es kommt keine Unschärfe ins Bild.


    Das ist so leider nicht richtig. Auch wenn es logisch klingt, kenne ich keinen TFT der, bei exakt halber Auflösung, aus einem Pixel einfach 4 macht. Die Interpolation vermatscht das Bild trotzdem.



    Es wäre durchaus ein Nieschenmarkt solche Geräte anzubieten. Du bist nicht der Erste der sich aufgrund einer Sehbehinderung einen TFT mit relativ geringer Auflösung wünscht. Ich denke aber mal dass die Entwicklungs und Produktionskosten einfach zu hoch sind für den doch recht überschaubaren Kundenstamm.

  • Zitat

    Auch wenn es logisch klingt, kenne ich keinen TFT der, bei exakt halber Auflösung, aus einem Pixel einfach 4 macht. Die Interpolation vermatscht das Bild trotzdem.


    Tatsächlich gibt es (leider!) einige Bildschirme, die einfaches Pointsampling zur Skalierung nutzen (dort gibt es dann bei der "1/4 Auflösung" besagte "4er Pixel"). Im 30" Bereich trifft man das, außer bei dem neuen DELL und Eizo, durchgängig an. Für den reinen Desktopbetrieb ist das zwar nett, aber für Spiele vglw. unbrauchbar, sofern der Abstand nicht deutlich vergrößert wird. Hier ist eine ordentliche Skalierung sinnvoller. Nicht ohne Grund gibt es keinen einzigen LCD-TV, dessen Skalierung so funktioniert.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • OK, dann beschränke ich mich mit meiner Aussage auf kleinere TFT Größen. Im Segment bis 22" kenne ich keinen der das einfache Pointsampling beherscht. Ich kenne aber auch nicht alle TFTs... =)

  • ich dachte es würden alle so arbeiten :(


    dürfte nicht aber ein 1600*1200 bei interpolation ein besseres Bild liefern wie ein 1400*1050 ?

  • Danke erst einmal für die bisherigen Kommentare!


    D.h. dieses Point-Sampling führt dann bei Auflösungen, bei denen die native nicht ein ganzzahliges Vielfaches ist, zu dem bschriebenen Effekt?


    Hier werden teils ganze Pixelzeilen und -spalten ausgelassen, was bei Textdarstellung besonders amüsant 'rüberkommt, vor allem, weil die Linien der Buchstaben auf so einer niedrigen Auflösung selbst nur ein Pixel breit sind.


    Wie kann ich vorab auf einem Datenblatt erkennen, welche Art von Sampling der Monitor verwendet?
    Schützt hardwareunterstütztes Sampling vor solchen Auswüchsen wie oben beschrieben?
    Ich bin wie gesagt doch etwas verunsichert, weil ich mir im Elektromarkt ein paar Panele ab ca. 250-350 Euro vorführen habe lassen, und die waren allesamt nicht zu einer realitätstreuen Darstellung imstande und haben lieber Pixelzeilen geschluckt (und waren dabei teils auch noch unscharf)
    Das sieht in etwa so aus, als würde ich ein Bild in MS Paint verkleinern - dabei geht ganz klar Informationsdichte verloren, weil eben ganze Pixelzeilen ausgelassen werden, anstatt bikubisch etwa über den Helligkeitswert berücksichtigt zu werden.



    Zu den Monitoren speziell für Sehbehinderte: Ich glaube, das wäre durchwegs nicht nötig, wenn die TFTs besser imstande wären, niedrige Auflösungen darzustellen.
    Ob das dabei leicht unscharf, ist für einen Sehbehinderten, der auf kleine Auflösungen angewiesen ist egal, da der Bildeindruck aufgrund der verringerten Sehfähigkeit ohnehin wieder "subjektiv scharf" ist.
    Bsp: ein 150DPI A5 Ausdruck, den man mit einer 1Mpix Digitalkamera (=kaputte Netzhaut) fotografiert, würde am Bild sicher "scharf" aussehen. Fotografiert man dasselbe mit einer 8Mpix Kamera (=gesunde Netzhaut), dann sieht man ganz klar die Rasterung des Druckes.


    Bei den CRTs, die eine Lochmaske mit ähnlicher "Pixelgröße" hatten, gings doch auch - bei meinem alten Nokia 21" sogar bis herunter zu 320x240. Da war das Thema "Sehbehinderung beim Monitorkauf" eben kein Thema, weil auch die großen kleine Auflösungen darstellen konnten.
    Eine Entwicklung, die man m.M. kritisch hinterfragen sollte...

    Einmal editiert, zuletzt von re-inf ()

  • Mich wundert das eh, dass das Thema Monitore für User mit Sehbehinderung nicht auf Prad vertreten ist. Ich habe selbst im Bekanntenkreis einen Betroffenen mit einer nicht mehr hohen Restsehfähigkeit. Mit CRT Monitoren kommt er schlechter klar als mit den neuen TFTs, mit denen er auf der Blindenschule in Kontakt kommt. Das ist sicherlich auch mit der hohen Leuchtkraft der Backlights verbunden. Wie du schon sagst da muss auch eine gute "grössere" Darstellung her. Die Windows boardeigenen Möglichkeiten der Tools für Sehbehinderte (Lupenfunktion, verschiedene Kontrastdarstellungsschemen, inverse Darstellungen usw...) sind sicher nützlich und notwendig, aber mit einer allgemeinen grösseren Darstellung ist den Betroffenen mehr zu helfen. Die Microsoft Tools sollte man eher noch zusätzlich als hilfreiche Ergänzung verwenden, wenn sie wegen der Stärke der Sehbehinderung benötigt werden.


    Ich würde dir nicht wie einige Vorposter vorschnell zu einer anderen Displaygrösse raten und zu einem anderen Format. Da du dir ja andere neuere Panelgrössen angeschaut hast und das nicht der grosse Wurf war, würde ich bei dem Altbewährten bleiben. Bei dieser Panelgrösse hast du dann eine für dich zufriedenstellende 800x600 Darstellung.


    Was für dich von Vorteil sein kann ist, wenn du dir ein sehr helles Panel suchst von der Leuchtdichte her. Die Möglichkeit genug Reserven zuhaben bezüglich der höheren Helligkeitsleuchtkraft ist sicherlich kein Nachteil. Da sollte die Pradmonitordatenbank hilfreich sein.


    Wenn du die Möglichkeit hast dir verschiedene Panelarten im Fachgeschäft anschauen zu können, würde ich austesten mit welchem Paneltyp du vielleicht einen Zugewinn erreichst. Durchaus möglich das von den IPS-, VA-, TN-Paneltypen, einer speziell für deine Sehbehinderung besser geeignet ist.

    Einmal editiert, zuletzt von aldern ()

  • Zitat

    Original von krong
    OK, dann beschränke ich mich mit meiner Aussage auf kleinere TFT Größen. Im Segment bis 22" kenne ich keinen der das einfache Pointsampling beherscht. Ich kenne aber auch nicht alle TFTs... =)


    Nunja, mein Eizo S2000 (20'') beherrscht besagtes Pointsampling, allerdings "nur" bei 800x600, wo er dann jedes Pixel vervierfacht. Das Bild ist so natürlich grob, aber der Text einwandfrei scharf... Wie das bei anderen Monitoren in dieser Grössenordnung aussieht weiss ich aber nicht


    [Edit: Informationen gehen dabei natürlich keine verloren, weil eben die native Auflösung exakt 4mal so gross ist (1600x1200). Verschluckt werden Reihen nur, wenn Breite und (!) Höhe der nativen Auflösung des Monitors nicht einem "ganzen Vielfachen" der verwendeten Auflösung entsprechen :)]


    Dass Windows nur schlechte Unterstützung für das allgemeine Vergrössern/Umstellen von Schriften bietet ist wirklich schade, da sind Linux (Gnome und KDE) und OSX deutlich weiter...

    2 Mal editiert, zuletzt von Tinuvyn ()

  • So... ich habe jetzt den Samsung Syncmaster 204B vor mir stehen.
    Mein Ersteindruck: Tolle Verarbeitung (bis auf die Verkleidung des Standfußes) und nette Gimmicks (Hochformat Display etc.)


    Aber das wichtigste: 800x600 und 1024x768 Pixel kann er für meine Ansprüche exzellent darstellen.
    Danke an dieser Stelle, für die zahlreichen Empfehlungen!


    Mein einziger Kritikpunkt: der Monitor kommt mit einer ziemlich extremen Gammakurve frei Haus um den - formulieren wir's positiv - z.Z. offenbar trendigen Pastell-Look zu vermitteln.
    Das lässt sich aber mit den Bordmitteln der Grafikkarten-Treiber (NVidia GeForce 5200FX, per DVI) regeln:
    Helligkeit: 94%
    Kontrast: 80%
    Gamma: 0,75
    ergeben innerhalb der jeweiligen Monitor-Settings (Monitor-Helligkeit, Kontrast etc.) eine sehr gefällige Darstellung.