Kalibrier-Anfänger ...

  • Zitat

    Original von Stefan Hundler
    Leider bin ich auch jetzt wieder bei knapp 140cd was brennende Augen verspricht. ;(

    Dann stell RGB im Monitor z.B. je auf 90%...

  • thomo, ich möchte Dir an dieser Stelle mal herzlich danken, daß Du Dich derart geduldig mit uns auseinandersetzt und unsere Fragen beantwortest!
    Ich hab erst vor einigen Tagen einen anderen Thread zu dem Thema eröffnet, aber leider viel zu wenig Informationen bekommen.


    Die Links aus Deinem letzten Post schau ich mir in den nächsten Tagen mal genauer an. Eine Frage hab ich trotzdem noch: Weshalb muß ich überhaupt im Grafikkartentreiber kalibrieren, wenn ich sowieso ein ICC-Profil brauche? Kann das ICC-Profil nicht eh "alles" erledigen?
    Wieso kann der Grafiktreiber nicht das ICC-Profil nutzen und einfach "alles" umrechnen? Dann wäre das Problem doch gelöst, oder? ;)
    Was macht eigentlich die Hardware-Kalibrierung eines besseren Bildschirms? Ersetzt diese die Kalibrierung via Grafikkartentreiber, oder brauch ich dann kein ICC-Profil mehr? Könnte ich mit einem Wide-Color-Gamut-Display mit Hardware-Kalibrierung auf sRGB kalibrieren und dann in sämtlichen Anwendungen auch ohne Softwareunterstützung (Treiber, ICC) neutrale Farben haben?
    Das Problem mit WCG-Displays ist halt, daß sie momentan grad supermodern sind und neue Displays fast allesamt WCG haben. Der Dell 3008WFP interessiert mich genauso wie NECs kommender 3090WQXi - beide sind aber WCG-Displays.

  • Zitat

    Original von Paul Brain
    Weshalb muß ich überhaupt im Grafikkartentreiber kalibrieren, wenn ich sowieso ein ICC-Profil brauche? Kann das ICC-Profil nicht eh "alles" erledigen?


    :-)) Warum eine GraKa nicht mehr kann, als sie kann... keine Ahnung.
    Die GraKa funktioniert im Prinzip wie eine Gradationskurve in Photoshop nach Kanälen getrennt klick
    Sie ist also im Prinzip ein dem Monitor vorgelagertes Gradationskurven-Tool: die schleust einfach von RGB 0-0-0 bis RGB 255-255-255 alles durch und korrigiert die Kanäle in sich.
    Der Farbraum aber - also die Farben, die der Monitor "kann" - die stellen einen bestimmten Umfang an Farben dar. Visualisiert z.B. so
    Und da die GraKa eben RGB-Werte weitergibt... vgl. oben ... muss eine andere Instanz dafür sorgen, einen bestimmten RGB-wert auch korrekt darzustellen. Denn z.B. RGB 12-25-201 sieht eben je nach Farbraum völlig unterschieldich aus! Ein RGB-Wert hat immer nur in einem konkret definierten RGB-Farbraum "Aussagekraft". Der RGB-Wert, den die GraKa durchschleust, der muss vorab also bereits definiert sein. Und eben nicht einfach als numerisches RGB-Tripel, sondern als RGB-Wert innerhalb eines bestimmten Farbraumes. Naheliegend also, dass die GraKa hier nicht mehr leisten kann...


    Deine Idee, dass per se alles "richtig" aussieht auf einem Bildschirm... die ist vom Grundprinzip her auf MAC verwirklicht, weil dort das Monitorprofil de facto zum Systemprofil wird.
    Das soll nun mit WinVista angeblich auch gehen... aber was ich bislang sehe, ist das mal wieder nicht der Fall. In dieser Beziehung ist Windows... naja, sagen wir mal: "anstrengend".
    Dein Anliegen wäre aber auch verwirklicht, wenn einfach alle - also wirklich alle - Programme Farbmanagement könnten.
    Das wäre eigentlich die Lösung, derer es bedarf. Firefox 3 z.B. macht's vor. Funktioniert auch besser als "Safari".
    Und es wäre gar kein Problem, auch Word, Outlook, Powerpoint usw. FM-fähig zu machen. Über kurz oder lang werden die Hersteller daran m.E. auch nicht vorbeikommen.
    Aber so lange das ganze noch so inkonsistent ist, muss man eben dafür sorgen, sich selbst einen Weg durch den Dschungel zu bahnen.


    Zu Deiner Frage, ob man ein HW-kalibrierbares Wide Gamut Display auf sRGB drosseln kann: meiner Meinung nach ganz klar jein.
    Im Sinne von "Farben nicht so leuchtend" darstellen lassen: ja. Sättigung runter und ab dafür... Gute Kalibrationssoftware vorausgesetzt, geht das dann auch automatisch und als Annäherung gar nicht so schlecht.
    Aber im Sinne von Farbmanagement: nein. Denn sRGB, AdobeRGB... usw. - alle TRC-Matrix-Profile sind Farbräume von theoretischen Selbstleuchtern, also Monitoren. Aber kein konkretes Gerät kann z.B. sRGB ganz exakt darstellen. Da bleibt immer eine Abweichung, sei sie auch noch so klein.
    Die auszugleichen und zu erfassen... deshalb kalibriert und profiliert man und nutzt am besten dann eben auch FM-fähige Software.

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