Hallo,
dies soll ein kleiner Erfahrungsbericht zu einem Monitor sein, der im Segment der eher einfach gehaltenen und günstigeren Monitor mit TN-Panel meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient. Besonderes Merkmal des Samsung 2243BW ist sein schnörkeloses Design ohne großen technischen oder optischen Spielereien, aber dazu im Folgenden mehr.
Lieferumfang, Montage und Aufbaue
Geliefert wird das gute Stück in einem schmucklosen grauen Karton, in dem die Komponenten sicher zwischen großzügigen Styropor-Elementen verstaut sind. Das kennt man so auch von vielen anderen Monitoren von Samsung. In dem Karten befinden sind neben dem Monitor die Bodenplatte des Standbeines, je ein VGA- und DVI-Kabel, eine CD mit Treiben/Profilen und Zusatzprogrammen wie MagicTune, ein etwas knapp bemessenes Stromkabel und eine übersichtlich Anleitung, die nur als großes Faltblatt vorliegt (man braucht sie aber auch nicht wirklich). Auch hier keine Überraschungen, wenn man einmal einen Monitor von Samsung sein Eigen nannte.
Auch der Aufbau unterscheidet sich nicht von anderen Samsung.Monitoren wie dem 931BF: Monitor samt Standbein in die Bodenplatte stecken, die eingelassene Schraube von Hand festziehen und mit einem Schraubendreher noch eine letzte Drehung geben. Spätestens bei der Montage der Kabel merkt man zum ersten Mal, wie der günstige Preis dieses Monitors zu Stande gekommen ist. Die Kabel werden nämlich nicht geschickt durch das Standbein verlegt sondern schlicht um das Standbein gelegt und hinter jenem mit einer Kunststoffklammer zusammen gehalten. Das funktioniert und man sieht auch nichts von den Kabeln, aber mancheiner wird sich vielleicht eine schönere Lösung zur Verlegung der Kabel wünschen.
Wie man es von Samsung durvhaus gewohnt ist, kann der Monitor in wenigen Handgriffen aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Auch unbedarfte Anwender sollten damit, ggf. mit Hilfe der ordentlichen Anleitung, keine Probleme haben.
Materialqualität
Wenn man den Monitor näher betrachtet, wird einem schnell klar, wo der Rotstift außerdem angesetzt wurde, um den günstigen Preis zu erreichen. Es ist nicht so, dass der Monitor schlecht verarbeitet wäre oder das Material Grund zur Klage ließe. Weder knarzt der Monitor bedenklich, wenn man in fester anfasst (dennoch hört man das Material arbeiten), noch ärgern groben Mängel das Auge. Jedoch stellt man beim genauen Hinschauen fest, dass nicht alle Bauteile absolut bündig aufeinander liegen. Auch wurden die Bauteile nicht zur absoluten Perfektion entgratet. Es gibt zwar keine störenden, scharfe Kanten, aber man kann doch hier und da kleinere Kanten und Wellen entdecken. Das mag empfindlichen Gemütern störend auffallen, im Allgemeinen bewerte ich die Qualität der Materialen und Verarbeitung als zufriedenstellend.
Störender kann da schon die Wackelanfälligkeit des Monitors. Heftigere Erschütterungen werden von der Konstruktion nur schlecht abgefangen und die Konstruktion kann teilweise deutlich nachschwingen. Zwar steht der Monitor stets sicher und ich nehme ein gelegentliches Wackeln auch nicht bewusst wahr, aber auch hier könnten empfindlichere Naturen einen Mangel feststellen.
Ganz wichtig wäre noch zu erwähnen, dass der Monitor in keiner Einstellung irgendeinen auffälligen Mucks von sich gibt. Kein Fiepen, Piepen, Summen oder Knistern.
Erscheinungsbild
JAAAWOLL, es gibt sie noch, die schnörjelosen Monitore mit zeitlosem Design. Keine Klavierlackoberflächen, die das Auge beleidigen und ständig darum betteln, geputzt zu werden. Der Monitor ist einfach nur schwarz, ein tolles, mattes, tiefes Schwarz! Aus allen Blickwinkeln gibt sich der Monitor betont schlicht. So ist der Rahmen des Monitors kaum über einen Zentimeter dick (schmaler als mein Zeigefinger) und an den Ecken leicht abgerundet. Das beinahe zierliche Standbein mit dem runden Standfuß schafft einen dezenten Kontrast zum kantigen Monitorrahmen.. Auch von Hinten macht der Monitor eine gute Figur. Die Rückseite wird ist einfach nur eine leicht gewölbte Fläche mit dezenten und nicht sonderlichen großen Lüftungsschlitzen. Leider stört die fehlende "echte" Kabelführung ein wenig die rückwärtige Ansicht des Monitors.
Der Monitor hat im Übrigen nicht einmal sichtbare Tasten. Die unten rechts am Rahmen befindlichen Tasten sind Sensortasten, die sich unter dem Gehäuse befinden. Somit ist die kleine, rechteckige und nicht zu helle, blaue Betriebsleuchte LED rechts unten neben den Sensortasten das einzige hervorstechende Merkmal neben den wenigen hellgrauen Beschriftungen.
Ergonomiefunktionen
Der Monitor lässt sich gut 15 Zentimeter in der Höhe verstellen und um 360° drehen, wobei Letzteres natürlich durch die Verkabelung limitiert wurde. Außerdem lässt sich der Monitor um wenige Grad neigen, was jedoch zuviel Kraft erfordert. Zudem verfügt der Monitor über eine Pivot-Funktion, die man in diesem Fall leider nicht wirklich gebrauchen kann. Das liegt zum einen daran, dass sich das 22''-Format nicht für eine Pivot empfiehlt, zum anderen scheint das Panel nicht für diesen Betriebsmodus geschaffen zu sein und zeigt im Hochformat eine deutlich schlechtere Bildqualität, die die Augen belasten kann.
Die Ergonomiefunktionen lassen sich im Großen und Ganzen gut anwenden, auch wenn an den Mechanismen gespart wurde. So scheint die Höhenverstellung schlicht aus einem Schaft zu bestehen, der hörbar aber nicht störend laut im Sockel des Standbeines bewegt wird. Dies erfordert einen moderaten Kraftaufwand und verhindert eine millimetergenaue Höhenausrichtung, aber es verhindert nicht, dass man den Monitor auf die ideale Höhe ausrichten kann. Der Monitor bleinb auch stets sicher in der eingestellten Höhe.
Über den Drehteller kann ich nicht viele Worte verlieren. Die Drehung erfordert einen angemessenen Kraftaufwand und der Monitor steht stets fest in seiner Position. Die Neigefunktion ist leider, wie bei so vielen Monitoren, nicht so gut gelöst und erfordert einen unverhältnismäßigen Kraftaufwand und macht diese Funktion beinahe vollständig zunichte. Auch kann es bei dem Versuch, den Monitor zu neigen, doch zu dem einen anderen lauteren Knarzen kommen.
Leider muss man immer wieder auf die Neigefunktion zurückgreifen, wenn man die Pivotfunktion nutzen will, denn um den Monitor in das Hochformat zu drehen, muss man den Monitor zunächst in die höchste Position bringen und dann nach hinten neigen, ehe man den Monitor entsprechend drehen kann. Andernfalls kollidiert der Monitor mit der Tischplatte (dieses Problem existiert beim 23''-Modell nicht). Zu allem Überfluß müssen die Kabel links um das Standbein herum geführt werden, die ansonsten das Stromkabel die nötige Drehung des Monitors verhindert. Immerhin ist Monitor aufgrund exakter Nullpunkte in der Horizontalen als auch in der Vertikalen stets exakt ausgerichtet.
Alles in allem erhält man also Ergonomifunktionen, die so einfach und kostengünstig ausgeführt sind, wie es möglich ist. Höhenverstellung und Drehung funktionieren gut, während die Neigung zuviel Kraft erfordert und die Pivot-Funktion zu unkomfortabel ausgeführt ist, um für mich interessant zu sein. Zudem macht das ansonsten gute Panel im Pivotmodus keine gute Figur. Immerhin bleibt der Monitor stets sicher in der gewählten Position und wehrt sich zumindest bei der Höhenverstellung und Drehung nicht gegen die Handgriffe des Anwenders.
OSD und Tasten
Über die Software MagicTune kann ich nichts sagen, da ich mich stets auf das OSD verlassen. Das OSD selber unterscheidet sich kaum von den Menüs anderer Smasung-Monitore des günstigeren Preissegments. Alle nötigen Funktionen sind in sauber aufgeräumten Menüs gegliedert und lassen kein Grundfunktion vermissen. Als neues Feature verglichen mit meinem 931BF sind mit diverse Farbschemen aufgefallen. So kann man das das Bild etwa in Sepia oder Schwarz/Weiß tauchen. Wofür dieses Feature gut sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ein besonderes Feature des 2243BW sind die bereits erwähnten Sensortasten, derer es sechs gibt, wobei eine zum Ein- und Auschsalten dient. Bleiben also, wie bei vielen anderen Samsung-Monitoren, fünf Tasten für das OSD, die dezent beschriftet sind. Einfach den Finger auf die Beschriftung legen und schon wird due zugehörige Funktion prompt und zuverlässig ausgeführt. Ich möchte hier nicht alle Funktionen aufzählen, erwähnenswerte wäre aber, dass man die zweite Taste von Links frei belegen kann, etwa mit der Wahl des Farbmodus.
Die vorhandenen Modi für Spiele, Filme usw. aber auch die MagicBright-Funktion sind für mich im Übrigen unnütz, weil diese Modi zuviel Kontrast und Farbintensität produzieren. Diese Einschätzung ist natürlich ist natürlich subjektiv und andere mögen die knalligen Farben toll finden. Leider hat man auch bei diesem Monitor nicht die Möglichkeit, die Modi zu verändern.
Im Großen und Ganzen gibt sich der Monitor bei der Bedienbarkeit keine echte Blöße. Das OSD ist aufgeräumt und nach fünf Minuten begriffen. Die Sensortasten reagieren zackig und ermöglichen mir nach kurzer Gewöhnung eine inituitive Bedienung. Mangels Hervorhebung der Tasten durch LEDs oder ertastbaren Markierung kann es dennoch sein, dass der eine oder andere mit den Tasten in dunkler Umgebung seine liebe Müh und Not haben wird, da man die Tasten dann blind ansteuern muss
Bildqualität
Kommen wir endlich zu den wirklich wichtigen Eigenschaften. Die Bildqualität bewegt sich auf dem Niveau, die man von einem aktuellen TN-Panel erwarten kann. Die Farben sind nach mein Empfinden satt, Helligkeit und Kontrast sind nach ein wenig Justage gut. Für ein TN-Panel werden Farbverläufe gut aufgelöst und fast ohne sichtbares Dithering und auch die Schwarzdarstellung gibt keinen Grund zur Klage, wenn man sich mit der Qualität eines TN-Panels zufrieden geben kann.
Die Helligkeitsverteilung ist ebenso unauffällig, allerdings zeigt das Panel oben und unten deutliche Lichthöfe, die im normalen Betrieb und bei dunkler Umgebung sichtbar sind, wenn sie denn sehen will. Ich selbst nehme solche Auffälligkeiten in der Regel kaum oder gar nicht wahr, weil ich mich zu sehr auf das konzentriere, was auf dem Monitor passiert. Wenn ich etwa die sehr düster Serie "Battelstar Galactica" bei angemessener dunkler Umgebung auf dem Monitor anschaue, fallen mir diese Lichthöfe nicht auf. Wer jedoch etwas empfindlicher ist und seinen Blick nicht von einmal entdeckten Mängeln wenden kann, wird sicher gestört sein.
Die Blickwinkelstabilität entspricht ebenfalls dem, was man von einem TN-Panel erwarten darf. Horizontal ausgerichtet bemerkt man so gut wie keine Abweichungen, im Pivotmodus wird die Instabilität jedoch deutlich sichtbar. Wenn ich bspw. dieses Form auf den gesamten Monitor aufziehe und meine Augen auf den linken Bildschirmrand ausrichte, sehe ich am rechten Bildschirmrand eine ganz leichte milchige Abweichung. Wenn man normal mit dem Monitor arbeitet oder spielt, sollte das nicht auffallen.
Die angegeben Schaltzeiten liegen bei 5ms. Gemessen haben ich reale Schaltzeiten zwischen 10 und 15 Millisekunden. In Spielen und Filmen sind zu keiner Zeit Schlieren auszumachen, wobei ich ein fleißiger Spieler bin und nahezu jeden wichtigeren Titel der letzten Monate gespielt habe (ausgenommen Strategiespiele). Erfreulich ist, dass der Monitor ohne das zweifelhafte Overdrive auskommt und man daher keine störenden Effekte wie Ghosting befürchten muss.
Fazit
Ich kann den Monitor guten Gewissens all jenen empfehlen, die einen schlichten, günstigen und dennoch angemessen hochwertigen Monitor suchen und den Monitor ohne besondere Ansprüche für Alltagsaufgaben und zum spielen und Filme schauen verwenden möchten. Für deutlich unter 200 Euro macht man mit dem 2243BW nicht viel verkehrt. Empfindliche Anwender könnte die leicht wackelanfällige Konstruktion oder die deutlichen Lichthöfe stören, ebenso wie die bekannten Nachteile der TN-Panels. Wie immer gilt die Empfehlung, dass man sich selber ein Bild von dem Monitor seiner Wahl macht.
Gut:
+ schlichtes, zeitloses Design
+ leichter Aufbau
+ Höhenverstellung und Drehfuß
+ auch ohne Overdrive absolut multimediatauglich
+ aufgeräumtes OSD
+ Sensortasten können toll und intuitiv sein
+ alles in allem gute Bildqualität für ein TN-Panel
+ für den Preis zufriedenstellende Qualität ohne grobe Mängel
+ Es liegt alles bei, was man braucht
+ Keinerlei Nebengeräusche
Contra:
- Pivotfunktion aufgrund des Panels und der Konstruktion beinahe nutzlos
- Neigefunktion erfordert zuviel Kraftaufwand
- deutlich sichtbare Lichthöfe
- etwas kurzes Stromkabel
- die Sensortasten können für einige Leute sicher auch eine Qual sein
- Farbmodi zu kontrastreich und farbintensiv
Wäre ich Redakteur eines Hardware-Magazins, könnte ich dem Monitor keinen Gold-Award vergeben. Ein guter SIlber-Award wäre aber drin und vor allem eine absolute Preis-/Leistungsempfehlung!
Ein umfangreiches Review kann hier gelesen werden (englisch).