Wie werden die von PRAD getesteten Monitore kalibriert?

  • Ich habe mal eine Frage: Wie erfolgt die Kalibrierung der getesten Monitore? Findet die Kalibrierung mithilfe der Einstellmöglichkeiten am Monitor statt? Wenn ja wie funktioniert das, was ist die Referenz? Oder sind die Kalibrierungen mit einem Farbmessgerät durchgeführt worden? Kann sofern ein Monitor die physikalischen Voraussetzungen (großer Farbraum, guter Schwarzpunkt) mitbringt, mit Hilfe eines Farbmessgerätes ein Monitorprofil erstellt werden, das durch verbiegen der Grafikkarte ein tot farbtreues Bild am Monitor wiedergibt?


    Es wäre nett wenn hier sachkundige User weiterhelfen könnten!



    Vielen Dank im vorraus sagt


    Michael

  • Zitat

    Findet die Kalibrierung mithilfe der Einstellmöglichkeiten am Monitor statt?


    Bei einer Softwarekalibrierung wird versucht mit Hilfe der Bordmittel möglichst nah an die Kalibrationsziele heranzukommen, damit nur wenig über die Grafikkarten-LUT korrigiert werden muß.


    Zitat

    Wenn ja wie funktioniert das, was ist die Referenz?


    In Rückkopplung mit den Daten der Meßsonde und vorheriger Festlegung der Kalibrationsziele (Weißpunkt, Gradation, Helligkeit). Übrigens: Wenn z.B. für sRGB D65 als Weißpunkt empfohlen wird, heißt das nicht, dass man mit einem anderen Weißpunkt nicht vernünftig arbeiten kann.


    Zitat

    Kann sofern ein Monitor die physikalischen Voraussetzungen (großer Farbraum, guter Schwarzpunkt) mitbringt, mit Hilfe eines Farbmessgerätes ein Monitorprofil erstellt werden, das durch verbiegen der Grafikkarte ein tot farbtreues Bild am Monitor wiedergibt?


    Wir müssen scharf zwischen Kalibration und Profilierung trennen. Die Kalibrierung stellt die gewünschten Parameter (Weißpunkt, neutrale Grauachse, Gradation*, Helligkeit) sicher. Das ergibt aber noch keine farbechte Darstellung. An die Kalibration schließt sich die Profilierung an, in der der Monitor farbmetrisch erfaßt wird. Im Falle eines Matrix-Profils sind das in erster Linie nur die drei Primärfarben und die Gradation. Damit kann farbmanagementfähige Software dann geeignete Transformationen durchführen. In ungemanagter Umgebung hast du davon nichts. Hier müßte der Farbraum des Bildschirms selbst in Bezug auf den Zielfarbraum geeignet eingeschränkt werden. Manche Geräte bringen heute einen fixen sRGB Modus mit und eine noch kleinere Anzahl eine flexible Farbraumemulation.


    Gruß


    Denis


    *
    Wobei du im gemanagten Workflow immer die Gradation erhältst, die im Quellprofil hinterlegt ist. Wichtig ist in dem Zusammenhang nur, dass der Bildschirm die Gradation aufweist, die im Monitorprofil vermerkt ist. Im Regelfall wird man hier das Gamma nehmen, das vom Betriebssystem unterstellt wird.

    Gruß


    Denis

  • Danke für die schnelle Hilfe. Um mein Problem ein wenig konkreter zu machen möchte ich es kurz beschreiben. Ich möchte mir zu meinem Notebook einen externen Monitor kaufen der in der Lage ist die Farben so wiederzugeben wie sie tatsächlich sind. In der engeren Wahl stehen die beiden Dell Bildschirme 2408WFP und der U2410. Der 2408WFP hat den besseren Schwarzpunkt der U2410 hat in ersten Tests bessere Farbwiedergabewerte. Außerdem habe ich hier im Forum davon gelesen, dass es beim U2410 häufig Qualitätsprobleme gibt. Deshalb neige ich tendenziell zum 2408WFP. Meine Frage: Kann ich mit meinem Spyder 3 ein Monitorprofil für den sRGB Modus generieren (meine Kamera nimmt in diesem Modus auf bzw Photoshop arbeitet standardmäßig auch damit) das meine Fotos in den tatsächlichen Farben wiedergibt?


    Wäre nett Sailer Moon oder wär auch immer wenn Ihr mir noch mal helfen könntet!


    Gruss Michael

  • Zitat

    Deshalb neige ich tendenziell zum 2408WFP. Meine Frage: Kann ich mit meinem Spyder 3 ein Monitorprofil für den sRGB Modus generieren (meine Kamera nimmt in diesem Modus auf bzw Photoshop arbeitet standardmäßig auch damit) das meine Fotos in den tatsächlichen Farben wiedergibt?


    Dein Profil erstellst du im nativen Monitorfarbraum, d.h. du kalibrierst nicht "auf" einen Farbraum. Farbmanagementfähige Software (Photoshop gehört natürlich dazu) übernimmt dann die entsprechenden Umrechnungen - also kein Problem.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis