Nach dem Durchforschen des boards bin ich auf den 1860NX gestoßen und hatte ihn bei Mindfactory bestellt, in schwarz für 547 Euro.
Montag abends hatte ich online per Vorauskasse das Geld überwiesen und Mittwoch morgen war es bei Mindfactory eingetroffen und ich bekam die Bestätigung dazu. Noch am selben Tag schickten sie das Paket raus und Donnerstag morgen war es bei mir angekommen.
Es ging so schnell, dass selbst die Paketverfolgung und der Mindfactory Bestellstatus Report teilweise nicht hinterherkamen. Somit lief also alles perfekt und meine Sorgen beim ersten Großkauf bei Mindfactory waren unbegründet.
VERPACKUNG:
Der TFT war im Herstellerkarton verpackt. Mir schien die Art und Weise der Verpackung keine 100% Lösung zu sein, aber durchaus ausreichend.
DESIGN/KONSTRUKTION:
Der schwarze 1860 sieht toll aus. Die silberne Blende an der Front (Rahmen) ist Geschmacksache. In meinem Fall passt es toll zu meinem silbernen Chieftech Tower. Harmoniert sehr edel zusammen 8). Die Standfestigkeit ist nicht ganz optimal und das Panel ist empfindlich gegenüber Erschütterungen, welche kaum abgefangen werden durch die Konstruktion.
Sehr positiv ist allerdings die Möglichkeit der Justierung. Man kann das Panel neigen, drehen und in der vertikalen justieren. Einfach Klasse, denn somit kann man jeder körperlichen und Arbeitsplatz-Technischen Begebenheit gerecht werden. Ein nicht zu unterschätzender Punkt !
ANSCHLUSS:
Da meine GeForce 4 Ti4200 keinen DVI hat, musste ich den Monitor ANALOG anschliessen.
Vorher jedoch deinstallierte ich den alten Monitor und die Grafikkarte.
ERSTER BOOT:
Beim ersten boot direkt die Neuheit: Ab nun sind der windows boot screen und der boot table und das bios leicht unscharf, was natürlich durch die zu diesem Zeitpunkt nicht eingestellte native Auflösung kommt. Damit muss man halt leben. Das gleiche "Problem" hat man dann in den linux Textkonsolen F1 bis F6. Hier muss man sich dann mit einem framebuffer aushelfen, um in den Konsolen die richtige Auflösung zu haben.
WINDOWS 2000:
Die Installation der Treiber lief natürlich ohne Probleme. Zuerst stellte ich den Monitor per Tasten ein. Dies stellte sich nicht so kompliziert dar, wie ich es aufgrund einiger Erfahrungsberichte befürchtet hatte. Dennoch installierte ich NaviSet von NEC, was die Sache einfacher und schneller macht.
Auffällig unter windows ist die schlechte Qualität der Windows Ikons, welche aussehen, als würde man den Monitor nur mit 16 bit Farben laufen lassen. Einfach nur schlecht gemacht.
LINUX:
Ich benutze die Grafikkartentreiber von nvidia.com und nicht die mitgelieferten.
Außerdem ist der neuste Xfree 4.3 installiert.
Bei TFT Monitoren muss man wohl etwas genauer sein mit seinen Angaben in der XF86 Konifgurationsdatei (ich benutze kein SuSE, also auch kein sax oder sonstiges).
Ich musste explizit eine Modeline definieren für den TFT Betrieb. Die richtigen Parameter für die Modeline sind dabei sehr wichtig. Falsche Angaben können den Monitor auf Dauer beschädigen.
Die richtigen Parameter findet man mit Hilfe von GTF, ein Programm welches die richtigen Modelines für verschiedene Auflösungen berechnet.
Nun muß man noch einen Frequenzbereich in der Monitor section definieren, der bis 80 geht.
Ansonsten weigert sich X die native Auflösung von 1280x1024 darzustellen. D.h., obwohl X den Monitor mit 60 Hz betreiben wird, verlangt X die Angabe einer max Frequenz von 80 in der Konfigurationsdatei.
Das liegt wohl an den Anforderungen der nvidia Treiber und den Anforderungen von X.
Was die Ikons angeht, die sind unter Linux genauso 1a wie bei einem CRT.
DARSTELLUNG:
Ein paar kleine Nervenzusammenbrüche blieben auch mir nicht erspart, denn auch ich hielt Staubpartikel für Pixelfehler und dachte der Monitor sei kaputt, denn er änderte die Helligkeit je nach Größe eines Fensters. Natürlich war dem nicht so und somit lernte ich also auch die auto-adjust Funktion kennen ;).
Diese stellte ich sofort aus, um mich auf einen verünftigen Standardwert hinzubewegen. Diesen fand ich dann, nachdem ich zunächst alle Einstellungen durch "auto" setzen liess und dann "per Hand" nachjustierte. Danach offenbarte sich mir ein hell und gleichmässig ausgeleuchteter Bildschirm.
Sollte die Bildqualität wie im prad Test angegeben tatsächlich durch einen digitalen Anschluss gesteigert werden, wäre das fast unglaublich für mich, denn das Bild ist schon jetzt wirklich sehr ordentlich.
Die Schärfe stellte ich ein wenig niedriger ein und auch die Helligkeit(75) und Kontrast (46).
Das Schwarz konnte mich voll überzeugen, sehr fett und tief. Besser als auf meinem CRT.
Wenn man jedoch ganz genau hinguckt, kann man erkennen, dass die linke (vornehmlich untere) Seite des Panels minimal heller Ausgeleuchtet ist. Zuerst dachte ich es läge am Lichteinfall, der eher von der rechten Seite kommt bei mir aufgrund zwei großer Fenster. Ich bin aber der Meinung es liegt nun doch am Panel. Wenn man den Kopf ganz leicht nach rechts bewegt, den WInkel um ca. 5 Grad nach rechts verkleinert, so ist der Effekt nicht mehr da, so meine ich jedenfalls.
Dann offenbart sich die optimale Darstellung meiner Meinung nach, also besser als in der Frontalsicht aus dem Lot.
Jedoch bin ich mir immer noch nicht 100% sicher, ob es keine Einbildung ist oder doch am Lichteinfall liegt.
Einen größeren Nachteil allerdings hat das Gerät: Der Blickwinkel von links ist tatsächlich schlecher als von rechts. Bei der Darstellung dunkler Farben hat man beim Betrachten des Bildes sofort den Effekt der Negativ Darstellung. Erstaunlich ist dabei, wie sehr dieser Effekt von den Farben abhängt. Besucht man z.B. das prad Forum und maximiert den Browser, so kann man kaum einen UNterschied feststellen zum Blick von rechts. Selbiges natürlich bei mittelhellen bis hellen Bildern und Videos.
Es sei also gewarnt : ist abzusehen, dass man oft Leute um sich hat, die zusammen auf den Monitor blicken wollen, so sollte man wohl einen anderen Monitor kaufen, bzw. einen mit anderem Panel.
Der eigentlich Nutzer hat natürlich überhaupt keine Probleme auch nicht bei Kopfbewegungen nach links.
Das ganze tritt nur auf bei Betrachtung von schräg links und wächst mit der Augenhöhe.
Wem aber Betrachter von links nicht so wichtig sind sollte sich diesen Monitor nicht entgehen lassen.
SPIELEN (Civ3, Unreal2, NWN):
Ich bin Gelegenheitsspieler. Ich weiß mich an schönen Grafiken, Texturen und Farben durchaus zu erfreuen. Ich habe 3 Spiele getestet: Civilization 3, Neverwinter Nights und Unreal 2.
Bei Civ3 sollte man vor dem Start in der .ini Datei flogende Einträge vornehmen:
Refresh=60 und KeepRes=1, dadurch wird die Frequenz auf 60 und die Auflösung auf die momentane Desktop Auflösung gesetzt. Nun, Civ3 ist kein "schnelles" Spiel und somit gibt es auch keine Verzögerungs- oder Wischeffekte. Es gibt "nur" ein tolles Szenario und das ganze schöööööön groß.
Absolut FANTASTISCH präsentiert sich Neverwinter Nights. Die Farben und Texturen sind ein Festival fürs Auge. Ich habe keinerlei unangenehme Effekte feststellen können beim schnellen Navigieren und scrollen durch die 3D Szene. Einfach gigantisch das Spiel auf dem 1860NX.
Bei Unreal2 sieht es was die Farbenpracht und Texturen, etc. angeht noch besser aus. Was hier abgeht ist kaum noch zu fassen (jedenfalls für mich). Die Genauigkeit der Darstellung, die Schärfe der Texturen, das ist schon erste Sahne. Allerdings kann man leichte, sehr kurze Wischeffekte feststellen, wenn man einen Punkt fixiert und die Texturen genau beobachtet. Für nicht-professionelle bzw. nicht Hardcore Spieler, ist das 100% zu verkraften, denn der Spielspaß und die Spiel Qualität wird in keinster Weise negativ beeinflusst. Man darf auch nicht vergessen, dass der Rechner schon sehr stark arbeiten muss, um einen Ressourcenfresser wie Unreal2 bei 1280x1024 flüssig laufen zu lassen.
Somit relativieren sich meine Boabachtungen auch noch etwas. Ich habe auch nur einen 1500 XP Palomino.
Das Fazit bzgl. Spiele fällt für mich also voll zufriedenstellend aus.
Es ist einfach ein Erlebnis auf dem 1860NX mit seiner 46er Diagonalen durch die Landschaft zu laufen. Unglaubliche Farben und Texturschärfen, die bei allen Beobachtern Staunen hervorgerufen haben.
VIDEO:
Ich schaue zwar Video über TV-out, aber natürlich interessiert mich auch die Qualität der Darstellung auf dem 1860NX (manchmal gucke ich auch im kleinen Fenster nebenbei). DVDs schauen ist Klasse....tolle Schärfen und Farben, ein Erlebnis und keine Probleme.
Bei verlustbehafteten Komprimierungen (divX, mpg, etc.) hängt die Qualität der Darstellung von der Qualität der Kodierung ab. Klar, das ist immer so, auch bei CRTs. Was ich meine ist folgendes: Ist eine Kodierung schlecht, so fällt es auf einem TFT eher auf, als auf einem CRT. Der TFT ist da gnadenlos und deckt alle Schwächen auf. Dafür sind gute Komprimierungen umso besser.
ZUSAMMENFASSUNG (Noten "ungenügend" bis "sehr gut") :
Lieferung durch Mindfactory : sehr gut
Baujahr : 20 KW 2003
Pixelfehler : 0
Design/Konstruktion: gut
Darstellung (analog) : gut (aber mit relativem "Blickwinkelproblem" von links)
Spieletauglichkeit : gut
Video : sehr gut
Preis/Leistung : gut
Garantie/Service : sehr gut
Fazit: UNBEDINGT ANSCHAUEN, sollte man auf der Suche nach einem vernünftigen TFT sein, der jedoch nicht in astronomischen Preiskategorien liegt.
Gruß,
Medusa.