Ideale 23"/24" Monitor zur EBV für 300-500 €

  • Hallo Zusammen,
    ich habe mich bereits einmal quer durch die Tests und die Kaufberatung gearbeitet. Leider erschließt sich mir eine Sache nicht und ihr könnt da sicher helfen:
    Ich suche:

    • Einen 23" oder 24" Monitor
    • für lieber 300 als 500 € (max)
    • für EBV (Gaming, DVD und co sind absolut zweitrangig) - Niveau: So professionell wie zu diesem Preis möglich
    • der sRGB perfekt abdeckt und von Werk aus ideal kalibriert ist (so, dass bei Verwendung von ICC Profilen von Fotolaboren das entwickelte Bild nahezu ideal dem am Monitor entspricht)
    • und kann, wenn nötig mit einem Spyder3Pro kalibrieren bzw profilieren

    Auf Basis der PRAD Kaufberatung kam ich so bei den folgenden vier Monitoren an:


    Ich frage mich nun:

    • Welcher dieser Monitore ist - ungeachtet solcher Tatsachen, wie dass 24" mehr Bildfläche bietet, der 2335 auch hochkant gedreht werden kann, der 2331 nicht höhenverstellbar ist etc - nun der beste, wenn es um oben genannte Kriterien (insbesondere Punkt 4) geht? Anmerkung: Sollte jetzt einer der 23"er auf #1 landen, der 24" nur ganz ganz knapp dahinter auf der #2, sagt es bitte. In dem Fall fallen dann Kriterien wie mehr Bildfläche bei 24" etc ins Gewicht.
    • Generell am Rande gefragt: Für EBV eher ein IPS anstatt ein PVA Panel, richtig?


    Mir ist klar, dass man hier auch locker 4stellige Euro-Beträge in der 23" bzw 24" Klasse ausgeben kann. Da ich aber maximal 500 Euro ausgeben würde, werden mir Tipps wie "Nimm bei deinen Vorstellungen lieber gleich den Eizo CG245W für 1.800 €" nicht helfen. Sollte mir für meine Kriterien in der Klasse bis 500€ aber ein deutlich besserer Monitor als die oben genannten durchgerutscht sein, bitte diesen nennen.


    Habt vielen herzlichen Dank für eure Hilfe!!!


    :thumbup:

  • In deiner Liste guck mal ob du den 2332 noch irgendwo günstiger ergattern kannst. Der ist auf jeden Fall gut gebrauchbar, die anderen finde Ich eher mja... auch wenne s hier viele HP Kompanions gibt.


    Je nach deinem Einsatzgebiet, vielleicht 'n Fuffie drauf und hol der den u2711 DELL ;) - also bei 3D Projekten, Digital Art und Konsorten ist das Mehr an Canvas defintiv nie überbewertbar.

  • Danke für dein Feedback!!
    Den U2711 hatte ich auch schon im Auge. Leider kann ich maximal 1920 * 1200 px als Auflösung fahren, da ich über HDMI Ausgang meines Laptops gehen muss. Das ändert jetzt natürlich nichts an dem Größenvorteil 27" vs 23/4". Konnte mir den U2711 schon anschauen und fand die sRGB Werkskalibrierung gut. Ist die von einem der oben genannten vergleichbar?

  • Die EIzos sind alle relativ akkurat, jedoch überflügelt davon keiner den sRGB Farbraum. Lediglich der HP kommt da mit dem u2711 mit, dieser kommt aber mit kläglichen Modi, deswegen wird der auch gerne als kunterbunt interpretiert, wenn nicht kalibriert.

  • Gut zu wissen, dass der HP also nicht wirklich toll von Werk aus kalibriert zu sein scheint. Dass die Monitore alle nicht weit über sRGB rauskommen ist mir ein stückweit egal (klingt komisch, ich weiß), da ich in den nächsten Jahren sicherlich eh nicht an den Punkt komme, AdobeRGB zu brauchen (ich bearbeite einfach nicht für Print-Zwecke bzw für Druckerei-Weiterverarbeitung). Mein Ziel ist profan einfach: Ich möchte einen möglichst farbechten Workflow auf sRGB Basis, um das Foto aus der Kamera in LR zu bearbeiten und dann in Entwicklung geben und am Ende ein Foto in der Hand halten, das dort so aussieht, wie auf'm Monitor. Und die Fotolabore wie Saal Digital entwickeln eben auf sRGB Basis, soweit ich das rausbekommen hab.
    Welchen der Eizos würdest du denn bevorzugen?

  • Und nimmt man für EBV eher ein IPS oder ein PVA Panel?


    Beim HP wird von PRAD folgendes geschrieben:
    Solange Sie einen Farbraum
    mit einem Gammawert von 2,2 verwenden ist alles in Ordnung. Ein
    Gammawert von 1,8 kann nur durch "verbiegen" der Grafikkarte erreicht
    werden, was zu einer geringeren Graustufenauflösung führt. Außerdem sind
    die von HP vordefinierten Farbmodi alles andere als gelungen.


    Dazu zwei Fragen:
    1. In welchem Gammabereich bewegt sich sRGB?
    2. Die vordefinierten Farbmodi sind ja scheinbar nicht gut. Das sollte sich ja mit Kalibrierung durch den Spyder3Pro lösen lassen. Frage: Wie mache ich dem Spyder klar, dass er ein Profil für den HP auf sRGB Basis erstellen soll (der HP scheint ja bis AdobeRGB zu gehen - ggf könnte man über ein zweites Monitorprofil für AdobeRBG nachdenken, nur wie erstellt man ein solches)? Habe bisher keine Einstellmöglichkeiten in der Software dazu gefunden.

    Einmal editiert, zuletzt von Wedge ()

  • Für diesen Zweck würde ich auch den FS2332 empfehlen. Er hat eine gute Werkskalibration, 10 bit LUT und überdeckt sRGB mit 96%. Zudem glitzert er wegen des verbauten PLS-Panels nicht. Mögliche Nachteile sind der nicht höhenverstellbare Standfuß und, wie auch beim EV2335, die recht niedrige Frequenz der PWM-geregelten LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Empfindlichkeit dafür ist aber individuell verschieden, man sollte es selbst testen. Der HP hat vor allem den Nachteil, dass er einen erweiterten Farbraum ohne sRBG-Modus hat, und Anwendungen, die Farbmanagement beherrschen, außerhalb des engen Bereichs der Bildverarbeitung rar gesät sind.

  • Für diesen Zweck würde ich auch den FS2332 empfehlen. Er hat eine gute Werkskalibration, 10 bit LUT und überdeckt sRGB mit 96%. Zudem glitzert er wegen des verbauten PLS-Panels nicht. Mögliche Nachteile sind der nicht höhenverstellbare Standfuß und, wie auch beim EV2335, die recht niedrige Frequenz der PWM-geregelten LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Empfindlichkeit dafür ist aber individuell verschieden, man sollte es selbst testen. Der HP hat vor allem den Nachteil, dass er einen erweiterten Farbraum ohne sRBG-Modus hat, und Anwendungen, die Farbmanagement beherrschen, außerhalb des engen Bereichs der Bildverarbeitung rar gesät sind.

    Danke für den Input! Heißt das, dass man einen Monitor mit sRGB Modus brauch, damit alle Anwendungen unter Win7 erkennen, dass es ein sRBG Monitor ist und daher entsprechende Infos schicken, was nicht der fall wäre, wenn der Monitor kein sRGB Profil hätte bzw dieses nicht angeschaltet wäre? Was, wenn der HP kalibriert wäre? Würde das als sRGB-Modus gelten?

  • Aus meiner Frage von weiter oben "Wie mache ich dem Spyder klar, dass er ein Profil für den HP auf sRGB Basis erstellen soll" ergibt sich eine generelle Frage: Ziel ist einen kompletten sRGB Workflow zu bekommen.

    • Dazu werden Fotos in RAW geschossen
    • der aktuell verwendete Monitor ist via Spyder3Pro kalibriert (wenn auch nicht wissend, ob auf sRGB Basis - siehe Frage 2),
    • unter Win7 ist unter Farbverwaltung :
    • ...unter Geräte das Spyder ICC Profil und ein Häkchen bei Eigene Einstellungen für das Gerät verwenden
    • ...unter Erweitert
    • ____ als Geräteprofil Systemstandard (sRGB IEC619662.1) eingestellt,
    • ____ unter PRofil für Anzeigebedingungen Systemstandard (WCS-Profil für sRGB-Anzeigebedingungen),
    • ____ unter Standarddarstellungversuch ist Wahrnehmungsorientiert
    • ____ unter Wahrnehmungsorientiert (Fotos) ist Fotografie,
    • ____ Relativ farbmetrisch (Lie Art) Korrektru und S/W Grafik
    • ____ Absolut farbmetrisch (Papiersimulation): Korrektur - Papier-/Medienfarbe simulieren
    • ____ Sättiungserhaltend (Tabellen und Diagramme) Diagramme und Grafiken
    • ...unter Systemstandards ändern ist bei
    • ____ Erweitert bei Bildschirmkalibrierung ein Häkchen bei Windows-Bildschirmkalibrierung verwenden
    • ____ Geräte ist dem Monitor kein ICC Profil zugewiesen.
    • Bei Lightroom3 wird beim Exportieren als Profil sRGB bzw das ICC Profil des Fotostudios, bei dem entwickelt wird eingestellt.
    • Ist das ein korrekter sRGB Workflow? Oder ist etwas falsch eingestellt bzw. irgendwo vergessen worden?
  • Der Spyder kann kein "Profil für den HP auf sRGB-Basis erstellen". Das bei der Profilierung erstellte Bilschirmprofil beschreibt den tatsächlichen Farbraum des bzgl. bestimmter Parameter (z.B. Weißpunkt) kalibrierten Monitors und erlaubt so die korrekte Anzeige von Inhalten mit eingebettetem ICC-Profil innerhalb des Gamuts des Bildschirms. Wenn z.B. ein Bild mit sRGB-Profil vorliegt und der Monitor genau AdobeRGB umfasst, würde ein farbmanagementfähiger Bildbetrachter das sRGB-rot (255,0,0) zu (219,0,0) umwandeln und so korrekt darstellen. Das Problem stellen die vielen Anwendungen dar, die die Profile nicht auswerten, die als sRGB intendierte Farbtripel direkt durchreichen, mit dem Effekt der gefürchteten Bonbonfarben bei Monitoren mit erweitertem Farbraum. Für diesen Zweck sind farbraumbeschränkte Modi wie der sRGB-Modus gedacht. Die Einstellungen sind soweit ich es sehe in Ordnung, man könnte noch unter "Erweitert" als Geräteprofil das vom Spyder erzeugte Profil nehmen.

  • Danke! Das erklärt auch einiges!!! Ich schreibe morgen dazu nochmal genauer, bin gerade auf'm Sprung.


    Wenn man den Eizo 2332 ins Rennen mit dem Dell u2711 schickt - welcher wär da dann der bessere? Preislich ist der Unterschied ja doch nicht mehr so groß...


    Bei dem Dell hatte mich nur folgendes abgeschreckt: Ich konnte den in nem Media Markt testen. Leider kann ich den zu kaufenden Monitor nur über HDMI anschließen, über 1920 * 1080 bzw 1200 geht da also nichts an Auflösung raus. Und wenn ich den im Media Markt auf die Auflösung 1920 * 1200 runterdrehe, dann ist die Schrift leicht verschwommen und das ganze Bild nicht mehr richtig scharf. Quasi so, als wenn die Auflösung nicht richtig unterstützt werden würde. Kann das sein und wenn ja, woran liegt das bzw noch wichtiger, hätte ich dieses Problem mit dem Dell an HDMI auch?

  • Der Spyder kann kein "Profil für den HP auf sRGB-Basis erstellen". Das bei der Profilierung erstellte Bilschirmprofil beschreibt den tatsächlichen Farbraum des bzgl. bestimmter Parameter (z.B. Weißpunkt) kalibrierten Monitors und erlaubt so die korrekte Anzeige von Inhalten mit eingebettetem ICC-Profil innerhalb des Gamuts des Bildschirms. Wenn z.B. ein Bild mit sRGB-Profil vorliegt und der Monitor genau AdobeRGB umfasst, würde ein farbmanagementfähiger Bildbetrachter das sRGB-rot (255,0,0) zu (219,0,0) umwandeln und so korrekt darstellen. Das Problem stellen die vielen Anwendungen dar, die die Profile nicht auswerten, die als sRGB intendierte Farbtripel direkt durchreichen, mit dem Effekt der gefürchteten Bonbonfarben bei Monitoren mit erweitertem Farbraum. Für diesen Zweck sind farbraumbeschränkte Modi wie der sRGB-Modus gedacht. Die Einstellungen sind soweit ich es sehe in Ordnung, man könnte noch unter "Erweitert" als Geräteprofil das vom Spyder erzeugte Profil nehmen.

    Vielen Dank für die sehr gute Erklärung! Das bringt einiges an Licht ins Dunkel.
    Das heißt doch unterm Strich: Wenn ich möglichst vernünftige Farben überall und unter farbmanagementfähigen Programmen ideale sRGB Umsetzungen haben will, dann sollte ich (salopp gesagt)


    a) einen sRGB-Monitor kaufen,

    • der einen sRGB Modus hat
    • der möglichst neutral Werkskalibriert ist
    • und zudem ein ICC Profil via Spyder für den Monitor erstellen


    oder


    b) einen AdobeRGB-Monitor kaufen,

    • der sowohl einen sRGB Modus hat (den ich immer einstelle)
    • der zudem einen AdobeRGB Modus hat (den ich einstelle, wenn ich bei EBV auf AdobeRGB Basis arbeiten möchte)
    • der in beiden Fällen möglichst neutral Werkskalibriert ist


    • und zudem ein ICC Profil via Spyder für den Monitor erstellen


    Richtig?


    • Wenn ja, was bringt mir dann das Übererfüllen des sRGB Bereichs beim Eizo 2332, wenn ich ihn letzten Endes doch eh nur im sRGB Modus laufen lasse?

    Oder würde ich hier einen individuell einstellbaren Benutzermodus wählen und zudem ein ICC Profil erstellen?

    • Wenn ja, würde ich dann nicht am Monitor immer mehr Farbraum sehen, als ich beim auf sRGB Basis entwickelten Bild sehe?

    Sorry für die vielen ahnungslosen Fragen. Aber hier bekomme ich wirklich tolle Hilfe, die mich langsam mit dem Thema vertraut macht... Danke! :thumbup:


    ps - mein Post von gestern Abend bzgl. des HP U2711 hat sich erledigt. Ich kann ihm einfach nicht die maximale Auflösung reingeben und damit ist er aus der Geschichte raus.

  • Die festen Modi der meisten Monitore - ausgenommen die High-End-Klasse mit Farbraumemulation - eignen sich nicht sonderlich gut für EBV, dafür sind sie zu unflexibel. Der sRGB-Modus beim FS2332 erlaubt z.B. nur eine Anpassung der Helligkeit. Deshalb sollte man für diesen Zweck einen Benutzermodus verwenden und mit ICC-Profilen arbeiten. Um festzustellen, ob der Farbumfang eines Bild über dem des Ausgabegeräts liegt, gibt es bei vielen Anwendungen die Möglichkeit des Softproofs.

  • Danke! Das heißt dann doch, dass ich beim 2332 beispielsweise einen benutzerdefinierterbaren Modus wähle, diesen auf Basis von Eckwerten wie 6500k, 2,2 gamma kalibriere, dann mit dem Spyder3Pro profiliere und dieses ICC Profil dem Monitor zuweise.


    Meine Frage - und hier hat's bei mir noch nicht klick gemacht:


    Ist damit sichergestellt, dass ich einen sRGB Workflow habe?
    Ich meine damit die unten genauer genannte Frage, deren Basis Folgendes ist:

    • der Monitor überdeckt sRGB
    • er ist kalibriert und profiliert
    • in Win7 habe ich die Einstellungen vorgenommen, die ich zuvor gepostet habe
    • ich schieße in RAW
    • Lightroom verwendet intern den Melissa-RGB getauften Farbraum
    • Beim Exportieren aus LR gebe ich dann das Standard-sRGB Profil oder eben das Profil an, welches mir die Frima bei der die Bilder entwickelt werden zur Verfügung stellt

    Weil aber eben in LR der größtmögliche - nämlich der Melissa-RGB (quasi identisch ProPhotoRGB) - Farbraum genutzt wird und weil mein Monitor sRGB überdecken würde - sehe ich dann beim Bearbeiten des Bilds nicht eben auch deutlich mehr Farben in LR am Monitor, als die mit sRGB-Profil exportierte Datei letzten Endes beinhaltet und damit das final entwickelte Bild darstellt?
    1.000 DANK!!!

  • Wer sich in das Thema Farbmanagement einlesen will, sollte sich eventuell mal den Artikel "Endlich echte Farben" aus c't Digitale Fotografie 02/2012 (derzeit auch am Kiosk erhältlich) ansehen.


    Zitat

    Damit das satte Grün einer Alpenwiese bei der Wiedergabe auf beliebigen Medien genauso aussieht wie beim Blick durch den Kamerasucher, braucht man Farbmanagement. Wir erklären, wie Sie Ihren Workflow so einrichten, dass von der Aufnahme bis zum fertigen Abzug die Farben möglichst echt aussehen.


    Darin wird das Thema angefangen von der Kamera über die EBV bis zum Druck aus meiner Sicht recht gut beschrieben. Auf einer Seite wird auch auf den Monitorkauf eingegangen. Vielleicht hilft das ja weiter.

  • Wedge
    Ja, Lightroom & Co verwenden intern einen festen, möglichst großen Farbraum, und je nach Farbumfang des Bildschirms werden Farbtöne sichtbar, die über dem Gamut des eigentlichen Ausgabegeräts liegen. Die Umwandlung nach sRGB mittels Gamut-Mapping geschieht erst zum Schluss. Das ist technisch bedingt, es ist einfacher, die Algorithmen für einen festen Farbraum zu entwickeln und zu testen, und man erhält damit im allgemeinen die beste Qualität. Zum Ausgleich gibt es bei vielen Anwendungen zur EBV die Möglichkeit des Softproofs, d.h. man kann unter Angabe des Rendering intent vorab testen, wie ein Bild bzgl. eines vom Farbumfang eingeschränkten Farbraums aussieht. Ein reiner sRGB-Workflow ist das natürlich nicht. Für einen solchen müsste man dann doch den sRGB-Modus des Monitors verwenden.