30 Zoll - Grundsätzliches

  • Hallo,


    auf der suche nach 30-zoll monitoren lese ich in tests (z.B. von prad) und in vielen foren-beiträgen über die farb-darstellung von 30 zoll-monitoren.


    mir geht es um einen 30-zöller primär zum spielen und blu-rays gucken (office und surfen ist wie immer natürlich dabei).


    jetzt ist es so, ich spiele viel und gucke am bildschirm auch filme und würde mich als sehr pingelig/anspruchsvoll bezeichnen, was die generelle farb-qualität (bewusst erstmal im allgemeinen) angeht. viele sehen es ja als widerspruch an, ein hauptaugenmerk auf spielen zu haben und gleichzeit ansprüche an farbtreue/-echtheit/-qualität zu stellen.


    jetzt meine eigentliche frage:
    ich kenne mich weder mit bildbearbeitung und deren anforderung an einen monitor aus, noch verstehe ich wirklich den teil in den monitor-tests von prad, die sich mit den farbeigenschaften oder der bildqualität beschäftigen (?gradation, farbmetrische tests, farbraumvergleiche?).


    worauf muss ich (abseits von reaktionsverhalten, input-lag, etc.) achten, wenn ich ansprüche an (ich kann es nicht anders ausdrücken) "tolle farben" (die aber möglichst unverfälscht sein sollten!) bei einem primär-spiele-monitor stelle?


    würde ich als "einfacher" konsument, der in erster linie seine filme und spiele in möglichst guter qualität geniessen möchte vom bild her überhaupt einen unterschied zwischen einem Dell U3011 und einem EIZO CG275W erkennen?


    und wenn der mehrwert dieses EIZO nicht beim film/spiel - konsum bemerkbar ist, würde ich auch sehr gerne wissen, warum (!) ?







    ps: folgende punkte sind mir bei einem monitor wichtig:


    größe (je größer desto besser)
    gleichmässige ausleuchtung
    gleichmässige farbverteilung
    blickwinkelstabilität
    guter schwarzwert
    möglichst hoher kontrast
    möglichst wenig schlierenbildung
    möglichst geringe eingabeverzögerung
    judderfreie 24 Hz-Wiedergabe von Videomaterial
    tja und..."tolle farben"... .(mir ist nicht klar, wie diese zu stande kommen. ich kann höchstens zwischen IPS, TN u. VA unterscheiden)

  • Zitat

    würde ich als "einfacher" konsument, der in erster linie seine filme und spiele in möglichst guter qualität geniessen möchte vom bild her überhaupt einen unterschied zwischen einem Dell U3011 und einem EIZO CG275W erkennen?


    Unter kundiger Anleitung würdest du. Selbstvereständlich...
    Allerdings wäre dieser Unterschied für deine Anwendungen relativ irrelevant, da du keine Anwendung fährst, die auf diesem Level farbkritisch wäre.


    Übrigens gibt es keine "tollen Farben". Es gibt aber sowas wie eine möglichst realitätsnahe, natürliche Darstellung. -Die Königsdisziplin bei Monitoren. ;)
    Tolle Farben kann man für Spiele "gewollt" programmieren. Ein Monitor der von sich aus "tolle Farben" generiert, liegt meist weit fernab dessen was du suchst, denn er verfälscht. ;)

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • ich müsste also erst auf die unterschiede "hingewiesen" werden und würde sie nicht mit bloßem auge erkennen, alles klar. das bedeutet für mich im schluss ja, dass ich mir monitore, die weit preislich oberhalb eines Dell U3011 liegen sparen kann, da diese farben in spielen nicht sofort sichtbar realistischer darstellen als ein günstiger 30 Zöller.


    weil ich mich ja nicht auskenne und du schreibst, dass anwendungen wie spiele nicht farbkritisch wären. was heisst das genau? werden die farben für ein spiel aus einer begrenzten farbpalette gemischt und benutzen designer für z. B. grafiken da umfangreichere "farbtöpfe"?


    2.: nehmen wir mal an man hätte 2 fast identische monitore vor sich, die kalibriert wurden. der eine deckt den RGB-farbraum zu 88% ab und der andere zu 100%. würde sich dieser unterschied farblich auch in spielen niederschlagen oder sind spiele hier auch wieder zu "anspruchslos", um diese 12% "herauszuarbeiten".


    3.: es gibt ja irgendwie verschiedene "farbräume", von sRGB bis hastenichtgesehen. gibt es unter denen einen, der für spiele interessant wäre? also bei dem man einen test lesen würde und sagt:
    "aha, der monitor deckt den sRGB-farbraum nur zu 80% ab, ich erwarte in spielen also eher undifferenzierte oder ausgewaschene farben."

  • Zitat

    judderfreie 24 Hz-Wiedergabe von Videomaterial


    Das ist im Bereich der Computerbildschirme sehr selten. Der CG275 und sein Nachfolger CG276 (zu dem ich im direkten Vergleich rate), böten dir dieses Feature. Der DELL nicht. Bei Zuspielung über den Rechner gibt es darüber hinaus weitere Fallstricke, die bei Anschluss eines externen Players an den Bildschirm aber entfallen.



    Zitat

    gleichmässige ausleuchtung
    gleichmässige farbverteilung
    tja und..."tolle farben"


    Mit einem High-Ender, wie eben den Eizo CG, macht natürlich auch das Spielen Freude, selbst wenn du dann mit Kanonen auf Spatzen schießt. Dank der flexiblen Farbraumemulation ist die Farbreproduktion (mit sRGB als Emulationsziel) ideal, denn Spiele werten keine ICC-Profile aus. Schon durch die sRGB-Tonwerkurve gewinnt die Darstellung gerade in den Schattenbereichen. Da säuft nichts mehr ab, ohne dass du beispielsweise einen spieleinternen Gammaregler bemühen musst, der dann die gesamte Darstellung schnell flau werden lässt. Um diese EBV-Boliden halbwegs auszunutzen, musst du allerdings schon bereit sein, dich ein wenig mit ihnen und den Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Erste Hilfestellung können dabei unsere Testberichte geben, da wir hier auch ausführlich auf die Software eingehen. Ansonsten kannst du natürlich jederzeit hier nachfragen.


    Neben den Eizo CG wären unter anderem auch die NEC PA und SpectraView Modelle interessant, wobei der Ablauf in Bezug auf die Farbraumemulation bei den CG und SpectraView Modellen (zusätzliche Sonde erforderlich) am idealsten ist. Für dich reichen aber sicherlich auch die OSD-Einstellungen in den PA-Modellen, ganz ohne eigene Messungen. Eine Judderfreie 50 Hz und 24 Hz Wiedergabe ist aber, wie gesagt, nur mit den CG-Modellen möglich.


    Zitat

    guter schwarzwert
    möglichst hoher kontrast


    IPS-Panels sind sehr blickwinkelstabil. Der Kontrastumfang ist durchschnittlich. Abstriche musst du bei der Kontraststabilität machen (siehe "IPS-Glow"). Hier böten die Eizo CX240 und CG246 wirksame Abhilfe (siehe Testbericht), falls du bereit bist, soviel zu investieren und auf 24" herunterzugehen.


    Zitat

    was heisst das genau? werden die farben für ein spiel aus einer begrenzten farbpalette gemischt und benutzen designer für z. B. grafiken da umfangreichere "farbtöpfe"?


    Siehe oben: Spiele werten keine ICC-Profile aus, d.h. Farbraumtransformationen müssten durch den Bildschirm selbst durchgeführt werden. In Photoshop und Co. werden ICC-Profile berücksichtigt, die Bilddaten und Bildschirm charakterisieren. Damit können notwendige Transformationen auf Softwareseite durchgeführt werden.

    Gruß


    Denis

  • @ Denis:


    zu deinem letzten punkt:


    wenn spiele sozusagen kein farbmanagement unterstützen und wie du sagst ICC-Profile ignorieren, wäre eine kalibrierung und profilierung des monitors dann geldverschwendung, bzw. überflüssig? und gilt das auch für filme?

  • Zitat

    wäre eine kalibrierung und profilierung des monitors dann geldverschwendung, bzw. überflüssig? und gilt das auch für filme?


    Es gäbe z.B. den Media Player Classic Home Cinema, der ICC-Profile unterstützt und daraus Farbraumtransformationen in Form einer 3D-LUT vorberechnet. Für Spiele kommen, wie angedeutet, Farbraumemulationen auf Monitorseite in Frage (oder zumindest ein brauchbarer, fixer sRGB-Modus). Die in die Grafikkarten-LUT geladenen Kalibrationskorrekturen (keine Farbraumtransformationen, sondern eine Art Linearisierung) werden bei Spielstart verworfen, könnte man aber ggf. neuladen. Dann wäre die Darstellung zumindest neutral und mit definierter Gradation. Auch das ist bei einem hardwarekalibrierbaren Bildschirm nicht nötig.

    Gruß


    Denis