Spektralmessung am Monitor: welche Hardware/Software Kombination?

  • Hallo!


    ich bin auf der Suche nach einer erschwinglichen Lösung um das Spektrum
    von diversen Monitoren und Lichtquellen auszumessen.


    Hab' hier einige alte CCFL-Monitore bei dene ich gerne den
    UV-A Anteil messen möchte.


    Zudem einige neue LED-Monitore bei denen mich das Blau-Peak interessiert,
    bei wieviel Nanometer es ist und mit welcher Intensität es leuchtet.


    Zum Hintergrund:
    Von CCFL brennt mir die Haut und ein wenig die Augen nach
    einem einem normalen Arbeitstag. Von LED nur die Augen :)
    Derzeitige Lösung: LED + Schutzbrille, aber das kann
    echt nicht die Dauerlösung sein.


    Mehr Infos:
    Photobiologische Sicherheit von Licht emittierenden Dioden (LED):



    Welche Software und Hardware Kombination kann solche Messungen durchführen?


    Geht sowas z.B. mit dem x-rite i1 und HCFR?



    Vielen Dank,
    Simon

  • Bist du generell Empfindlich gegen UV Licht?

    Ich selbst Hocke vor 2 Dell´s mit Röhrenbeleuchtung und konnte hier noch nie ein Effekt feststellen...


    Rein Interessehalber, welche Schutzbrille nutzt du hier?


    Grüße
    Massaguana

  • Mit dem natürlichen UV-Anteil des Tageslichts komme ich gut klar.


    Ich hatte mal einen Samsung 193p TFT der am Anfang super war
    und mich Jahre später geröstet hat. Den haben wir auseinandergebaut
    und zwei der CCFL-Röhren waren schwarz an der Seite.
    Insofern interessiert mich ebenso was beim Alterungsprozess
    von CCFL-Röhren passiert. Weniger Lichtleistung okay, aber was
    ist mit der Beschichtung...


    Als LED-Schutzbrille verwende ich die P1 von Prisma Eyewear.
    Hier tut es aber auch jede Brille gegen Makuladegeneration.

  • Zitat

    Geht sowas z.B. mit dem x-rite i1 und HCFR?


    Um das emittierte Spektrum zu ermitteln, benötigst du ein Spektralfotometer bzw -radiometer. Das i1 Pro (2) fällt zwar in diese Kategorie, reicht aber nur bis 380nm.

    Gruß


    Denis


  • Um das emittierte Spektrum zu ermitteln, benötigst du ein Spektralfotometer bzw -radiometer. Das i1 Pro (2) fällt zwar in diese Kategorie, reicht aber nur bis 380nm.


    Hallo Denis, danke für dein Feedback!


    380nm als untere Grenze reicht völlig aus
    für das Emissionsspektrum von Quecksilber.


    Die Messungen des Backlights bei den Testberichten
    vom Eizo CX240 oder Dell U2413 finde ich super,
    wie hast Du die denn erstellt?

  • Bezüglich dieser Schutzbrillen... Wie Sinnvoll ist es denn eine Farbe Brille an einem Kalibrierten Monitor zu nutzen? Macht das die Kalibrierung nicht überflüssig?

  • Zitat

    Die Messungen des Backlights bei den Testberichten
    vom Eizo CX240 oder Dell U2413 finde ich super,
    wie hast Du die denn erstellt?


    Im konkreten Fall mit spotread aus der Argyll Suite. Auf die spektralen Daten kannst du auch noch auf anderen Wegen zurückgreifen, aber das ist der für normale Benutzer wohl einfachste Weg.

    Gruß


    Denis

  • Bezüglich dieser Schutzbrillen... Wie Sinnvoll ist es denn eine Farbe Brille an einem Kalibrierten Monitor zu nutzen? Macht das die Kalibrierung nicht überflüssig?

    Wer keine Schutzbrille braucht, sollte auch keine benutzen.


    Klar sind die Farben anders, Blau wird zu Grün - Gelb, Rot und Grün bleibt mit Orangestich erhalten.
    An einem kalibrierten Gamma kann man sich immer erfreuen :)


    Ich verwende hauptsächlich Musiksoftware und für farbkritische Arbeiten nehme ich die Brille ab.


  • Im konkreten Fall mit spotread aus der Argyll Suite. Auf die spektralen Daten kannst du auch noch auf anderen Wegen zurückgreifen, aber das ist der für normale Benutzer wohl einfachste Weg.


    Vielen Dank für die Info!


    Ich habe mich gestern mit einem geliehenem DTP94b und Argyll + dispcalGUI schon mal aufgewärmt.


    Ob sich die Investition in ein i1Basic Pro 2 lohnt muß ich noch überlegen.


    Eine Alternative zum halben Preis scheint das Arduino Spectrometer zu sein.

  • Drei Jahre später.


    Die Investition in ein i1Basic Pro 2 hat sich gelohnt. Ich habe mittlerweile
    einige Bildschirme gemessen und mit eigenen Augen gestestet.


    Folgende LED-Backlight Eigenschaften waren am "angenehmsten":


    - Blau-Spitze so weit wie möglich weg von 430nm
    - Grün oder Rot sollte mehr Energie haben als Blau
    - Mehr als 80cd Helligkeit führt zu Augenbrennen


    Diese Kriterien erfüllen eigentlich nur GBr-LEDs.



    Alle Messungen zum Download (25 MB):
    http://www.simonv.com/tutorial…spectral-measurements.zip



    Diese Monitore und Lampen sind enthalten:


    Benq SW2700PT, 2760HS


    Dell UP2715k, UP2716D, U2713HM, 2212HM, P2414h, S2415H, S2715H, S2740L


    Apple Macbook 2010, Macbook 2013 retina, iMac 2010, iPad 3, iPhone 5


    EIZO EV2455, EV2436, EV2416, EV2450


    Samsung Galaxy S2, Galaxy S4, S24E450BL, 204b


    HP Envy 23


    NEC PA242W


    AOC E2476VMW6 ("Soft Blue")


    CRTs: EIZO F730, LG Flatron TV


    Verschiedene Lampen (Glühbirne, Leuchstoffröhre, LED, Tageslicht ;)


    Schutzbrille Orange (Blue-Blocker)


    Schutzbrille Gelb (40% Tönung)

  • Das ist mal eine Sammlung von Messungen. :thumbup:


    Vielen Dank, sowas habe ich schon lange gesucht! Das muß ich mir erstmal in Ruhe angucken.


    Zitat

    - Blau-Spitze so weit wie möglich weg von 430nm

    Was ist damit genau gemeint: heißt das die Spitze soll oberhalb von 430 nm liegen?

    Einmal editiert, zuletzt von chrs ()

  • Vielen Dank für die zielgerichtete und umfassende Messung - sollten die Bildschirmhersteller/Universitäten nicht Interesse daran haben, dir mit weiterführenden Untersuchungen unter die Arme zu greifen? SChließlich sind Augenprobleme irgendwann ein Leistungsfaktor auf Arbeit und ein Kostenfaktor für die Krankenkasse - kein kleiner dazu, das möchte ich betonen.