EIZO CG-Serie: Probleme beim Kalibrieren von 2 unterschiedlichen Monitoren

  • Hallo Forum,


    nach Anschaffung eines Eizo CG241W als zweiten Monitor zu dem bereits vorhandenen CG243W habe ich beide auf Werkseinstellungen zurück gesetzt und mittels X-Rite DTP94B kalibriert.
    Das Ergebnis bleibt jedoch hinter meinen Erwartungen zurück, siehe Anhang "Screener_Eizo" (links der 241er, rechts der 243er). Die Farbdarstellung des 241er weicht von der des 243ers ab.


    Auch "interessant" ist, dass der CG243W einen deutlich geringenen Kontrastumfang aufzuweisen scheint als er sollte, siehe Anhange "243" (Ratio sollte 850:1 sein). Könnte das die Erklärung für die Abweichung sein?


    Oder woran kann das sonst liegen - an den unterschiedlichen Panels in beiden Modellen, an dern unterschiedlichen Betriebsstunden (560 zu 3600)?


    Und was kann man dagegen unternehmen - irgendwer eine Idee oder entsprechende Erfahrungen? Den EIZO-Support habe ich schon kontaktiert, aber da scheint man es mit einer Antwort nicht sehr eilig zu haben.


    Danke schonmal an dieser Stelle für eure Unterstützung!


    Beste Grüße,


    Marcel

  • Gibt es dazu etwas neues? Mich interessiert die Frage auch. So ein Ergebnis wuerde ja den Nutzen der ganzen Profiliererei in Frage stellen..
    Hast du die Monitore hardwarekalibriert? Dann sollte das Bild ja eigentlich identisch sein. Ansonsten ann es sein, dass Windows das Profil fuer das Desktop-Rendering einfach nicht anwendet?

  • Bezüglich der Neutraltöne können in so einem Zweischirmsetup (das emittierte Spektrum beider Monitore unterscheidet sich) durchaus sichtbare Differenzen bei identischem Kalibrationsziel auftreten. Der normierte Beobachter spiegelt die individuelle Wahrnehmung nicht perfekt wieder – man spricht in diesem Fall von Beobachtermetamerie. Abhilfe schafft eine Anpassung des Weißpunkt-Kalibrationsziels eines der beiden Monitore. Gleichzeitig ist das gute alte DTP94 nicht ideal für die Vermessung von Monitoren mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung geeignet.

    Gruß


    Denis

  • .. es ist schon schwer genug zwei identische Modelle vom gleichen Hersteller annähernd gleich zu kalibrieren - 2 Unterschiedliche Panels (S-PVA / IPS) = unmöglich

    ...kalt...kälter...eiskalt!

  • Wie gesagt, man muss da ein paar Einschränkungen beachten bzw. das Kalibrationsziel anpassen. Dann ist das auch für den Produktiveinsatz recht unkritisch (hier: Zwei Monitore mit WCG-CCFL- und CCFL-Hintergrundbeleuchtung plus Normlicht-Abmusterung), wobei man den Zweitschirm meist nur für die Palettenanzeige nutzt.

    Gruß


    Denis

  • So, dann melde ich mich auch auch nochmal zurück.


    Vorweg: Für mich hat sich das Problem praktisch erldigt, der CG241W ist in der Familie anderweitig untergekommen. Bis auf Weiteres werde ich wohl wie bisher mit nur einem Monitor auskommen (müssen).


    Für alle Interessierten hier mal die Antwort des EIZO-Support, der sich im Grunde in die vorstehenden Antworten einreiht:


    Zitat

    Sehr geehrte(r) Herr(...),
    dies liegt an den unterschiedlichen Pantechnologien in Verbindung eines Messgeräters das nur einen 2°-Betrachter besitzt. Dies ist also leider technisch bedient. Sie haben aber die Möglichkeit einen der Monitor über \"Advanced->Adjust manualy\" ein fine tuning durchzuführen.(siehe Anhang)

    Für mich ist die Sache damit zwar wirtschaftlich neutral, doch unbefriedigend verlaufen. Dafür habe ich etwas dazu gelernt, denn bislang war ich auch im Glauben, ein kalibrierter Monitor ist ein kalibrierter Monitor, denn wofür durchlaufe ich mit einem Monitor einen Kalibrierungsprozess, wenn nicht am Ende ein "Referenzergebnis" steht, sowohl meßtechnsich als auch von der Wahrnehmung her?! Und ein "Referenzergebnis" sollte auf allen entsprechend kalibrierten Geräten identisch sein.
    So meine nunmehr von der Realität überholte Sicht auf die Dinge. Schade eigentlich.


    Was mich jetzt aber noch intersssieren würde ist, mit welchem das DPT94B nicht harmoniert - mit dem CG243W oder mit dem CG241W? Denn zumindest das lese ich aus der mail von Eizo, bzw. auch aus dem ersten Beitrag von Denis.


    Beste Grüße,
    Marcel

  • Zitat

    Dafür habe ich etwas dazu gelernt, denn bislang war ich auch im Glauben, ein kalibrierter Monitor ist ein kalibrierter Monitor, denn wofür durchlaufe ich mit einem Monitor einen Kalibrierungsprozess, wenn nicht am Ende ein "Referenzergebnis" steht, sowohl meßtechnsich als auch von der Wahrnehmung her?!


    Ja, Eizo bezieht sich hier auf die vermerkte Beobachtermetamerie. Mit einer Auswertung des Farbreizes unter dem 10 Grad Beobachter – möglich bei spektralradiometrischer Messung (z.B. i1 Pro) bzw. mit neueren Colorimetern*– milderst du dieses Phänomen ab (die ermittelten Spektalwertkurven passen dann besser zur Wahrnehmung), ohne es ganz zu vermeiden. Diese Einschränkung macht Kalibration und Profilierung aber keineswegs überflüssig. Der Zustand der Geräte bleibt "in sich" weiter schlüssig, gleichzeitig verfügt das menschliche Auge über eine breite Adaptionsspannbreite. Falls dich das Thema interessiert, verweise ich auf meinen Beitrag hier.


    Zitat

    Was mich jetzt aber noch intersssieren würde ist, mit welchem das DPT94B nicht harmoniert - mit dem CG243W oder mit dem CG241W?


    Sowohl als auch (beide Bildschirme verfügen über eine WCG-CCFL blu). Das DTP94 ist via Firmware/ Treiber in Bezug auf CRTs oder LCDs mit (non WCG-)CCFL-Hintergrundbeleuchtung abgestimmt (die Filtercharakteristik weicht signifikant von der Empfindlichkeit des 2 Grad Normalbeobachters ab). Eizo implementiert in Color Navigator zwar eine weitere generische Korrektur, doch sind moderne Sonden hier inzwischen deutlich im Vorteil. Ein guter Ersatz wäre das i1 Display Pro.



    *
    Das i1 Display Pro böte theoretisch diese Möglichkeit

    Gruß


    Denis