Hallo an alle hier im Forum! Dies ist mein erster Beitrag und ich hoffe ich erhalte hier eine erleuchtende Antwort.
Ich bin gerade dabei, ein Business aufzubauen und Geld mit Foto und Video zu verdienen. Ich bin aber wohlgemerkt noch am Anfang meiner Karriere und meine Auftraggeber sind keine Großkunden wie CocaCola oder Becks, sondern kleine Vereine, Privatleute, Aussteller, Museen usw. Ich mache also keine Titelfotos für Vogue und arbeite nicht an Großproduktionen in der Filmbranche mit. Eher mittelmäßige Imagefilme, kleine Erinnerungsvideos für Vereine. Dies ist die Branche in der ich momentan tätig bin, wenn auch hoffentlich vorübergehend; ich plane auf jeden Fall in ein paar Jahren "wichtigere" Kunden zu haben.
So. Gehört das hier her? Ja, ich glaube schon, weil ich bisher (ich halte mich in dieser Branche seit ca 1 Jahr auf) mit 2 BenQ GL2450 Bildschirmen gearbeitet habe, die ich zusammen für 220 Euro erstanden hatte. Ich habe das Thema Farbmanagement eigentlich immer überflogen, weil ich der Meinung war, das braucht man erst später - ist ja auch etwas für Profis. Ich bin vielleicht noch kein Profi, aber ich habe schließlich vor die Sache professionell zu betreieben... wobei letzteres warhscheinlich sogar wichtiger ist....
So, nun stand ich vor der Entscheidung, einen Monitor zu kaufen. Ich habe mir vor einem halben Jahr eine Kamera gekauft und weiß bis heute nicht, ob das die richtige Wahl gewesen ist, obwohl ich tausende und abertausende Testberichte gelesen hatte, es ist nach 10000 solcher Berichte noch immer etwas ganz anderes, wenn man das Produkt in der Hand hat und damit umgeht. Mittlerweile finde ich die Kamera sehr, sehr gut - auch wenn alles auf 4K steuert. Aber man muss ja immer wissen wo man selbst mit seinen Produktionen hinwill.
Ich möchte nicht abschweifen, aber der Kauf eines Monitors ist ja noch viel, viel schwieriger, und was 4k für mich auch jetzt noch ist, Adobe RGB war das pendant dazu.
Ich habe viel gelesen und der Monitor den ich jetzt habe (EIZO 2436W) wird auch hier in der Kaufberatung für Grafiker an 2. Stelle aufgeführt - da ich ihn mir leisten konnte, hab ich ihn gekauft. Zusammen mit einem Spyder4Pro.
Um es sehr kurz zu sagen: Ich bin mit diesem Monitor nicht zufrieden und habe die Rücksendung bereits veranlasst.
Ich habe mit dem Spyder4Pro beide Monitore, also den EIZO und einen BenQ, kalibriert. Bis auf einen deutlichen Unterschied in weißen Flächen (der EIZO ist irgendwie gelbstichiger) und mit sehr, sehr viel Aufwand mir meine neue Investition schönzureden: der EIZO sieht nicht wirklich viel besser aus als mein wirklich billiger BenQ. Das heißt, wenn ich Bilder in Lightroom oder Videos betrachte. Ich habe 100 Bilder direkt nebeneinandergestellt und wirklich selten sieht man beim BenQ Banding-Erscheinungen in Himmel-Gradationen wo man beim EIZO keine sieht. Der BenQ deckt 4% weniger von sRGB ab als der EIZO.
Und dann habe ich mich gefragt, habe ich wirklich Kunden, die Wert darauf legen, dass der Rasen auf meinem Bildschirm minimal - minimal, aber wahrnehmbar - anders aussieht als bei ihnen zu Hause oder auf einem Print von dm oder Müller? Noch habe ich bestimmt keine solchen Kunden.
Auch beschäftige ich mich mit Colorgrading und DaVinci Resolve. Das Verändern von Rohdaten, Film und Bild, hat mich immer mehr interessiert als "JPEG und fertig".
Das ist also mein Hintergrund, ich möchte mich in eine Richtung bewegen, in der Farbkritisches Arbeiten eine Rolle spielt, aber soweit bin ich nocht nicht. Wo ich jetzt bin, befürchte ich fast, reichen mir meine 2 BenQ Monitore auch aus.
Wenn ich jetzt aber sage, dass es mir ums Üben geht, dass ich beispielsweise im AdobeRGB Farbraum arbeiten kann, wenn ich es möchte, um zu "verstehen" wie ein Workflow mit Farbmanagement aussieht.
Wenn ich in DaVinci ein Colorgrading mit RAW-Material aus einer BlackMagic mache - profitiere ich da nicht von einem größeren darstellbaren Farbbereich? Die RAW-Daten werden immerhin mit 14 bit aufgezeichnet.
Ich weiß nicht ob jemand so viel Interesse gehabt hat und mir bis hierher zugehört hat, aber was kaufe ich in meinem Fall?
Ein Eizo CX240 wäre die absolute Obergrenze meiens Budgets (sprich 1000Euro), aber nur, wenn ich ihn wirklich brauchen würde. Und dann hätte ich nichts mehr für Kalibrierungssoftware/Hardware - das macht also jetzt (noch) keinen Sinn, oder was meint ihr?
Gibt es etwas, das auf mich zutrifft?
Vielen, vielen Dank für die Aufmerksamkeit und noch dankbarer wäre ich für eine Antwort!