Anbei ein Erfahrungsbericht mit diversen UHD 32Zoll-Monitoren der ab 1000€-UVP Klasse:
Los ging es mit dem LG31MU97-B, welcher jedoch schnell aufgrund folgender Punkte ausschied:
- Das BIOS und der Bootverogang von meinem PC wurden nur mit einenm schwarzen Bild quittiert. Ein derartiges Problem hatte keiner der weiteren von mir getesteten UHD-Monitore
- Das mitgelieferte Display-Port-Kabel scheint von minderer Qualität zu sein, da bei höchster Auflösung und 60Hz immer wieder Bildaussetzer auftraten. Ein anders Kabel schaffte Abhilfe.
- Die Homogenität im Bezug auf Farbneutralität ist leider nicht gegeben und auch nachträglich nicht korrigierbar: Die obere Hälfte des Bildschirms ist bei einem weißen Hintergrund grünlich, der linkere untere Bereich passt, der rechte untere Bereich driftet dafür ins Rötliche ab. Nicht tolerabel für einen angeblich auf Bildbearbeitung ausgelegten Monitor
- Das OSD ist recht träge und die Steuerung per Mini-Joystick am unteren Bildschirmrand viel zu umständlich, um mal eben etwas umzustellen.
- Das IPS-Glow ist recht ausgeprägt
- Keinerlei Software (weder zur virtuellen Desktopeinteilung, noch zur Steuerung oder Kalibrierung des Monitors). Nur ein ICC-Profil liegt bei
Weiter ging es daher mit dem ASUS PQ321Q. Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Gute Bildhomogenität (sowohl bezüglich Ausleuchtung und Farben). Kein Vergleich zum LG!
- Kein Edge-Bleeding erkennbar
- IPS-Glow technisch bedingt vorhanden, welches aber nur in dunklen Bildpartien auffällt und dies auch nicht am hellichten Tag. In jedem Fall geringer als beim LG
- Lautsprecher können maximal separate Speaker im Wert von 10€ ersetzen. Bereits eine günstige 20€ Soundbar, welche ich noch hatte, hat einen klar besseren Sound ergeben
Parallel erhielt ich dann noch den BENQ BL3201PT:
- Die Software ist derzeit noch im "Release-Candidate2"-Stadium und verliert nach dem der Monitor im Standby war die Verbindung zum Monitor. Ansonsten könen sämtliche Einstellungen des Monitors auch über die Software erfolgen. Zudem bietet Sie eine Funktion zur virtuellen Desktopeinteilung
- Gut funktionierte die Anwesenheitserkennung
- Eher schlecht funktionierte die Auto-Helligkeitseinstellung, da man diese nicht auf seine Bedürfnisse anpassen kann. Für mich daher unbrauchbar
- Verarbeitungsqualität: Man mag es kaum glauben, aber BENQ hat einen Haltearm aus komplettem Aluminium. Sämtliche Konkurrenz (auch aus der > 2000€-Region) bietet nur Vollplastikverschalung.
- Die Kabelfernbedienung ist ein tolles Feature und mit den selbst belegbaren Hotkeys lässt sich alles schnell einstellen.
- Neben dem üblichen USB-Hub gibt es auch noch einen eingebauten Kartenleser
Ich hatte bereits nach Vergleich der Fotos des Benq und Asus im Bezug auf Gehäusekonstruktion und OSD-Menü den Verdacht, das hier die identischen Panelkomponenten etc. verwendet wurden.
Und so war es dann auch: Beim parallelen Bildvergleich gab es an exakt den identischen Stellen die identischen Schwächen und Stärken und auch die Farbeinstellungen ab Werk waren identisch. Lediglich der Funktionsumfang und die Anschlussvielfalt beider Monitore unterscheidet sich somit.
Der ASUS ja ca. 300-400€ teurer als der Benq, obwohl der Benq eigentlich mehr Features hat. Das einzige Alleinstellungsmerkmal (laut technischen Spezifikationen) des ASUS ist der HDMI2.0-Port in Verbindung mit Refreshraten wie 23P, 24P und 50P.
Ich hatte also gehofft, das man bei Verfügbarkeit des Bluray-Nachfolgers den ASUS als Wiedergabegerät für UHD-Medien nutzen könnte. Doch weit gefehlt: Die 23P,24P und 50P sind nur theoretischer Natur, denn man kann sie zwar einstellen und der ASUS nimmt auch entsprechende Signale entgegen, das Panel gibt jedoch stur nur 60Hz wieder und somit ruckelt es exakt identisch zum BENQ und alen anderen derzeitigen mir bekannten UHD-Monitoren!
Der Sound des ASUS ist schlechter als der des BENQ, was auch an den eingebauten Lautsprechern erkennbar ist, denn diese weisen pro Kanal beim BENQ zwei Mini-Chassis auf, während der ASUS nur jeweils ein Chassis aufweist.
Dennoch darf man auch beim BENQ keine Wunder erwarten, denn auch hier war die bereits erwähnte 20€-Soundbar noch überlegen.
Der ASUS war mit all seinen Nachteilen und dem reinen Papier-Feature HDMI 2.0 zu dem aufgerufenen Preis dem BENQ klar unterlegen.
Nun hätte ich mit dem BENQ also glücklich werden können. Ja hätte, wären da nicht die plötzlich auftauchenden Pfeifgeräusche und Deadpixel gewesen. Nach Analyse stellte sich heraus, das die Pfeifgeräusche immer dann auftraten, sobald der Monitor per USB mit meinem PC verbunden war. Zunächst dachte ich an einen Einzelfall, leider weit gefehlt, denn aufgrund der Dead-Pixel bestellte ich ein weiteres Exemplar (Herstellungsdatum 01/2015 im Gegensatz zu zuvor 12/2014). Auch bei diesem zweiten Exemplar traten nach Anstecken des USB-Kabels erneut die Pfeifgeräusche auf. Leider waren bei diesem zweiten Modell nun auch nicht mehr die oben erwähnte gute Homogenität im Bezug auf die Farben gegeben. So "erstrahlte" Weiß nun in verschiedenen Bildbereichen mal etwas rötlich, mal etwas bläulich (ähnlich LG) und auch der IPS-Blow war "witzigerweiße" auf der linken Seite nicht mehr typisch geblich, sondern bläulich?!
Fazit zum ASUS und BENQ daher:
Feature-Technisch ist der BENQ klar überlegen. der ASUS hat nur einen Marketing-HDMI2.0 auf dem Papier. In der Praxis als Media-Monitor nur ein Fake!
Beide verwenden nach meinen Erkenntnissen das identische Panels und die identische Ansteuerung. Leider kommt es (zumindest beim BENQ) zur Panel-Lotterie.
So kam es dann, das ich eine Preisklasse höher griff: Der laut PRAD so gelobte SAMSUNG U32D970Q für immerhin ca. 1.850€ (also nahezu das doppelte des BENQ). War auch dessen Leistung entsprechend?
Was man sofort merkte: Weiß war sehr homogen (noch eine Ecke besser als beim ersten BENQ und beim ASUS) und dies sowohl im Bezug auf die Helligkeit, als auch auf die Farben (es gab kein Drift nach rot oder grün etc.)
Was man aber leider auch sofort bemerkte war eine komplette Randabschattung auf beiden Seiten des Monitors! Bei dunkleren Raumverhältnissen konnte man sogar leichte Lichthöfe an den Seiten erkennen und so die ungefähre Position der EDGE-LEDs erkennen!
Der IPS-Glow war genauso ausgeprägt wie bei BENQ und ASUS. Das Gerät jedoch auch bei Nutzung des USB-HUBS absolut geräuschlos (auch bei direkt angehaltenem Ohr).
Erschreckend war dann jedoch die Textdarstellung: Egal wie ich die Schärfeeinstellung am Monitor selbst einstellte oder ob ich Cleartype unter Windows deaktivierte bzw. anders "kalibrierte". Schriften waren (im Gegensatz zum BENQ, LG und ASUS) entweder unscharf oder wiesen bei höherer Schärfeeinstellung am Monitor rötliche Farbsäume auf. Für diese Preisklasse ist das ein absolutes NoGo und ich kann nur hoffen, das ich ein Montagsgerät erwischt habe! Hinzu kam dann noch, das der SAMSUNG anscheinend ein nicht deaktivierbares und sehr deutliches Overdrive-Verhalten aufweist, denn selbst bei laut OSD abgeschaltetem Overdrive, sind klare Mauszeiger-Spuren zu erkennen. Dies hat auch schon ein anderer Besitzer erkannt und ein entsprechendes Youtube-Video hochgeladen. Es ist im Übrigen so deutlich, das man es nicht suchen muss, sondern es sofort bei schnelleren Mausbewegungen sichtbar wird.
Somit muss ich leider sagen, das der SAMSUNG definitiv sein Geld nicht wert ist und ich ihn aufgrund der Randabschattung und vorallem aufgrund der Schärfeprobleme unterhalb des BENQ und ASUS ansiedeln würde. Da hilft auch das Design und die auf Farbtreue getrimmte Technik (inklusive Hardware-Kalibrierung) nichts.
Heute erwartet mich dann noch der EIZO EV3237, welcher dann noch gegen einen dritten BENQ antreten wird.
Ein Zwischenfazit kann ich jedoch bereits zur zweiten Generation an UHD-Monitoren geben: Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen und ein hoher Preis scheint nicht unbedingt auch eine hohe Qualität sicher zu stellen.
To be continued...