Moin.
Nachdem ich vor genau einer Woche meinen ViewSonic VP171s in Empfang genommen habe und ihn mittlerweile etwas getestet habe, löse ich hier jetzt mein Versprechen ein und poste meine Eindrücke von diesem Display.
Die Daten:
17"-Display im 5:4-Format
Optimale Auflösung 1280x1024
TN-Panel von AU Optronics(?)
18bit Farbgenauigkeit
Video-Eingänge: 2x D-Sub, 1x DVI
Gewicht: 6,5kg (mit Fuß)
Sehr schmaler Rand (nur 15mm)
Höhenverstellbar, optional mit Wandhalterung
Pivot-Funktion - um 90° drehbar
Um je 45° schwenkbar
Um ca. 25° kippbar
Integriertes Netzteil
Lüfterlos
Im Lieferumfang:
1x Monitor
Je 1x Kabel: VGA (1,8m), DVI (1,8m), Euro- und US-Kaltgeräte-Steckerkabel
ViewSonic Quick Start Guide
ViewSonic Installation Software
PerfectPortrait Pivot-Software v7.0 (kostenl. Update auf 7.x)
Aufbau/Anmutung:
Das Display ist recht schwer, und es zu bewegen ist nicht ganz einfach, wenn man es nicht am Panel tragen will, um die Höhenverstellung zu schonen. Wenn das Display dann steht, steht es aber auch sicher wie ein CRT. Bei der Kabelinstallation hilft es, das Panel um 90° zu drehen (Pivot), um sich beim Festziehen der Schrauben am DVI-/D-Sub-Stecker nicht die Finger zu verknoten. Anschließend können die Kabel hinten am Display-Fuß durch drei Kabelhalter geführt werden. Das ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Werden die Kabel im normalen Zustand zu straff geführt, stehen sie im Pivot-Modus unter starkem Zug!
Die Höhenverstellung macht einen sehr stabilen Eindruck, der Pivot-Mechanismus scheint mir etwas instabiler, ist aber trotzdem so vertrauenerweckend, dass ich ihn ohne Bedenken regelmäßig benutzen würde.
Auch optisch ist das Display ansprechend, mit schmalem silbernem Rahmen und schwarzem Fuß macht es sich auf dem Schreibtisch besser als jeder CRT-Monitor.
subjektive Bildqualität:
Arbeiten:
Das Bild ist erwartungsgemäß sehr scharf, zumindest in der optimalen Auflösung. Bei geringeren Auflösungen benutze ich zum Arbeiten immer die Möglichkeit, im Treiber die Interpolation zu verhindern, so dass ich über die Interpolationsqualität nichts aussagen kann.
Leider ist der vom Hersteller angegebene Blickwinkel illusorisch, schon bei geringen vertikalen Bewegungen verändern sich die Farbintensitäten. Horizontal ist die Blickwinkelabhängigkeit etwas geringer, aber auch weit davon entfernt, für Begeisterung zu sorgen.
Zum Arbeiten reicht mir der Blickwinkel aus, ich brauche keine Farbstabilität bis 45° Blickwinkel; wer aber Bild-/Video-Bearbeitung betreibt, sollte sich nach einem anderen Display umsehen.
Pivot:
Hier fällt die vertikale Blickwinkelabhängigkeit des Displays enorm auf - gleichmäßige Farben wirken am rechten Displayrand dunkler als links. Im Pivot-Modus ist die Blickwinkelstabilität sicherlich nicht so wichtig wie im normalen Modus, da farbkritische Arbeiten wohl eher im normalen Modus gemacht werden. Trotzdem, wer mit einem TN-Panel liebäugelt, dabei aber Wert auf Farbstabilität legt sollte damit rechnen, das Display zurückschicken zu müssen.
Wird das Display im Pivot-Modus betrieben, fällt zusätzlich am rechten Rand (eigentlich also am oberen Rand) auf, dass der äußerste Zentimeter heller wird - eine weitere negative Eigenschaft von TN-Panels.
Spielen:
Zur Interpolation in Spielen kann ich nichts sagen, da ich alle Spiele in optimaler Auflösung spiele (außer Blobby Volley, aber das ist wenig aussagekräftig, wenn es um Bildqualität geht).
Wichtig ist hier wohl die Schlierenbildung: Das Display ist extrem schnell, hält man den Blick konstant auf einen Bereich des Displays fixiert - was wohl normal ist, wer verfolgt mit den Augen schon die am Spieler vorbeiziehende Landschaft - fallen Schlieren nicht auf.
Wenn man ein sich bewegendes Objekt mit den Augen verfolgt, verschwimmt es stark. Das ist jedoch nicht Panel-abhängig! Vielmehr wird das durch den Sampling-and-Hold-Effekt bewirkt. Das ist bei jedem heutigen TFT-Display der Fall!
Achtung: Farben!
Im Display steckt ein TN-Panel von AU Optronics, das nur 18bit Farben darstellen kann. Dazu schreibe ich später noch einen Beitrag für die FAQ, auf den ich dann hier verlinke. Die 18bit-Problematik kann bei manchen Menschen den Bildeindruck erheblich verschlechtern!
Fazit:
Wer ein günstiges 17"-Panel sucht, mit dem er (im Rahmen der TFT-Möglichkeiten) gut spielen kann und dabei die höchste Priorität nicht auf Farbtreue setzt, der ist mit dem VP171s oder dem baugleichen, schwarzen VP171b gut bedient. Zum Surfen und text-basierten Arbeiten ist die Pivot-Funktion sehr angenehm, und die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Auch optisch ist das Panel sehr ansprechend.
Wer farbkritische Arbeiten am PC macht, der sollte von diesem Paneltyp Abstand nehmen, die blickwinkelabhängige Farbtreue ist zu gering, und auch die Tatsache, dass das Panel nur 18bit Farben darstellen kann macht das Display hierfür eher ungeeignet.
Aber noch einmal: Für Spiele, Surfen und textbasierte Arbeiten ist das Display mit seiner geringen Reaktionszeit und der Pivot-Funktion sehr geeignet! Wer befürchtet, dass ihn die geringe Farbtreue insbesondere im Pivot-Modus stört, der sollte das Display einfach einige Tage lang ausprobieren und dann gegebenenfalls zurückschicken; dafür ist das Fernabsatzgesetzt ja geschaffen worden.