Hallo,
hier nun der angekündigte Test zum NEC MultiSync LCD 2080UX+ in Schwarz
Dieser Test ensteht nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn Vergleiche notwendig werden,dann nur mit Monitoren die ich selbst kenne.
EIZO T965 CRT 21"
Hansol H950 TFT 19"
LG Flatron L1910P TFT 19"
Die Entscheidung für einen neuen Monitor, zumal für ein so teures Modell, passiert wahrscheinlich nicht allzu oft.
Wir werden versuchen, uns bei diesem Bericht nicht allzu sehr von Emotionen leiten zu lassen. Wir werden auch nicht versuchen diese relativ teure Investition zu rechtfertigen oder zu beschönigen, indem wir Offensichtlichkeiten verschweigen oder schönreden.
Verpackung:
Die Verpackung ist äußerlich nicht sonderlich beeindruckend und kommt in einem ziemlich schlichten Design daher. Da war der Hansol schon auffälliger verpackt. Da die Verpackung aber relativ wenig über den Inhalt auszusagen vermag, sollte man sich schnell eines Teppichmessers oder ähnlicher scharfer Gegenstände bemächtigen um das Transportklebeband, welches bei Euch hoffentlich auch durch die Wareneingangskontrolle Eures Händlers angebracht worden war, aufzuschneiden. Es lohnt sich, daraus ein Ritual zu gestalten, da dies der Steigerung der Spannung durchaus zuträglich ist.
Nach dem Öffnen der Verpackung leuchtet sofort ein gelber Hinweiszettel mit der Aufforderung, den Inhalt mit beiden Händen am Monitorgehäuse der Verpackung zu entnehmen. In Anbetracht des doch nicht unerheblichen Gewichtes von ca. 10,5 kg, eine wohlgemeinte Warnung, der man auch Folgeleisten sollte.
Die Konstruktion der verwendeten Styroporinnenverpackung ist gut durchdacht, selbst die Kabel finden ihren Platz, so dass der Monitor einen Transport, auch im Falle eines Transportes durch die Post, wohlbehalten übersteht.
Inhalt:
Nach dem Auspacken lächeln uns neben dem 2080UX+ ein Handbuch, eine CD mit Software und drei Kabel an. Mitgeliefert werden:
1 Netzkabel
1 DVI-A auf D-Sub Monitorkabel
1 DVI-D Kabel.
Nach der Entnahme des Monitors aus seiner Kunststoffhülle fällt der Schutz des Displays mittels aufgeklebten DinA4-Blattes mit einer Schnellinstallations-Anweisung unangenehm ins Auge. Wie ich allerdings schon beim Hansol bemerken musste, ist es heute nicht mehr üblich, das Display mit einer Kunststofffolie zu schützen.
Aufbau:
Der Aufbau des Monitors gestaltet sich sehr schnell und einfach. Da er schon fertig montiert bei uns eintrifft, erübrigen sich Tätigkeiten wie die Anbringung eines Fußes. Was aufgrund der ausgeklügelten Styroporverpackung auch entfällt, ist die Entfernung eines Arretierungsstiftes für die Höhenverstellung wie z.B. beim Hansol. Eine Tatsache, die von anderen Herstellern leicht nachzuahmen wäre und meiner Meinung nach auch sollte. Ich könnte mir vorstellen, dass nach dem Aufstellen und Anschließen einige Hansols ihre Fähigkeit zur Höhenverstellung noch nicht erlangt haben.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung des Gehäuses erweckt sofort Vertrauen. Erschütterungen der Aufstellungsunterlage schluckt der Monitor auch während des Betriebes klaglos und souverän.
Aufgrund des sonstigen designtechnisch gestalteten Umfeldes musste der TFT ein schwarzes Gehäuse haben. Allerdings hätten hierbei die Konstrukteure bei NEC neben Funktionalität und Design auch an den täglichen Gebrauch denken müssen. Wer an unter Aufregung feucht werdende Hände leidet, sollte die Erstinstallation entweder guten, weniger aufgeregten Freunden überlassen, jedoch zumindest Samthandschuhe tragen. Der Kunststoffanteil des Gerätes verzeiht keine fettigen Finger. Inwieweit sich diese Flecken, mit welchen auch immer gearteten Reinigungsmitteln, entfernen lassen, muss die Zukunft zeigen.
Mechanik:
Die mechanischen Eigenschaften des Monitors sind erstaunlich gut. Die Höhenverstellung ist leichtgängig und hält das Display über den gesamten zur Verfügung stehenden Weg sicher in Position. Die Endanschläge hätte man allerdings ein wenig dämpfen können. Unangenehm fällt hierbei allerdings die Position und Konstruktion der Bedienelemente auf. Im Pivot-Mode drückt man doch häufiger unbeabsichtigt auf die Tasten. Das hätte man auch klüger lösen können.
Die Pivotfunktion lässt sich leichtgängig und aufgrund der Endanschläge auch präzise bewerkstelligen. Da müssen Geräte wie der Hansol noch ein wenig lernen.
Die horizontale Neigungsverstellung ist gewöhnungsbedürftig weil momentan noch schwergängig und ruckelnd. Ob sich das nach längerem Betrieb gibt, wird sich zeigen. Auch hierbei ist die Position der Bedienelemente ungünstig und noch störender als bei der Höhenverstellung, weil wegen der Schwergängigkeit der Mechanik mehr Kraft aufgewendet werden muss.
Die Mechanik für die vertikale Drehung ist pfiffig gelöst und lässt sich leicht bewerkstelligen. Anfangs dachten wir, die Tischplatte ist uneben, bis wir dann den Fuß näher untersuchten und die eingelassene Drehscheibe darunter fanden.
Anschluss:
Da alle benötigten Kabel mitgeliefert werden und das Vorhandensein eines betriebsbereiten PCs inklusive einer funktionsfähigen Grafikkarte wohl Voraussetzung für den Kauf war, kann der Anschluss sofort in Angriff genommen werden.
In unserem Fall wird der Monitor an DVI-D-Ausgang einer originalen ATI Radeon 9800pro angeschlossen. Der Anschluss der Kabel an den Monitor geschieht am Besten im um 90° gedrehten Pivot-Mode. Somit sind alle Anschlüsse leicht zu erreichen. Erkennbar sind jetzt fünf Buchsen.
Von oben:
Netzanschluss
DVI-D
D-Sub
DVI-I
und ein nicht näher beschriebener bei flüchtigem Hinsehen wie ein SVHS-Eingang aussehender Anschluss. Laut Handbuch ein spezieller NEC/Mitsubishi Anschluss an den nur nach expliziter Aufforderung etwas angeschlossen werden soll. Da ein SVHS-Kabel nicht passt, währen da nur noch Büroklammern anschließbar gewesen, was wir dann aber unterließen.
Da wir die Grafikkarte mit einer rein digitalen Verbindung mit dem Monitor verbinden wollten, sahen wir uns das mitgelieferte DVI-D-Kabel einmal näher an. Im Vergleich zum DVI-A-Kabel sah dieses Kabel allerdings wenig vertrauenserweckend aus. Monitorkabel müssen dick sein und steif und sahen bei mir immer aus wie Starkstromkabel. Dieses Kabel jedoch war dünn, flexibel und weiß der Henker wie dadurch alle Informationen auf einmal durchpassen sollen. Glücklicherweise hatte ich so ein Kabel, sodass dem Anschluss nur wenige weitere Hürden entgegenstanden. Die Positionierung der Anschlussbuchsen hätte auch ein wenig Servicefreundlicher gestaltet werden können. Wer nicht über Mechanikerhände verfügt, wird sich ein wenig schwer tun. Da dieser Anschluss aber hoffentlich nur einmal geschaffen werden muss, ist das vernachlässigbar.
Installation:
Nach dem Start von WindowsXP wurde ein neuer, Plug&Play Monitor erkannt. Software wird zusätzlich eigentlich nicht benötigt und steht bis auf die nicht funktionierenden NaviSet-Software, einer Adjustment-Hilfe, PDF-Handbüchern, sowie einer ominösen LongKabel-Software ohnehin nicht zur Verfügung. Warum sich allerdings die Datei mit den Monitorinformationen im Verzeichnis „Other Models“ versteckt, weiß wahrscheinlich nur NEC. Im Grunde reichen die Einstellmöglichkeiten des Plug&Play Monitors wobei sowohl die Auflösung als auch die vertikale Frequenz manuell überprüft werden muss. In unserem Fall mussten wir manuell auf die Default-Werte von 1600x1200x60 zurückstellen. Auf keinen Fall sollte man das Bild mit einer viel höheren vertikalen Frequenz betrieben werden. Bei 70Hz z.B. sehen die Buchstaben aus, als wollten sie zerlaufen.
Nachdem diese Einstellungen gemacht sind erscheint der Monitor in einer riesigen Auflösung gestochen Scharf und Kontrastreich.
Funktionstests:
Als Erstes interessierten uns Pixelfehler und Subpixelfehler. Dies testeten wir neben der Ausleuchtung, Konvergenz und Farbverläufen mit Nokias-Monitortest. Pixelfehler gibt es keine, Subpixelfehler sind auch keine offensichtlich. Der Helligkeitsverlauf ist von der Mitte in die Ecken abfallend.
Die Vollbild-Farbverläufe sind für mich als EIZO-T965 Besitzer erschreckend. Die Verläufe erscheinen nicht homogen und sehen aus wie Blockweise in 5cm breiten vertikale Streifen. Dies fällt vor Allem bei Grün auf.
Ansonsten erscheint ein überraschend kontrastreiches und klares Bild. Das Bild scheint beim oberflächlichen Hinschauen beinahe zu scharf. Wer allerdings diese vermeintliche Überschärfe versucht, im OSM einzustellen, wird es allerdings mit dem wahrscheinlich am schlechtesten reagierenden Menüpunkt im ansonsten guten OSM des NEC zu tun bekommen.
Nachdem man 100% der Meinung ist, dieses ehemals phantastische Bild niemals mehr so gut hinzubekommen wie es mal war, nachdem man versucht hat durch Drücken der Tasten daran etwas zu ändern, wird diesen Menüpunkt niemals mehr ansehen wollen. Zum Glück gibt es den Reset-Punkt der alle vermurksten Einstellversuche wieder auf Werkseinstellungen zurücksetzt.
Über die Funktionen der einzelnen Menüpunkte werde ich jetzt nichts näher beschreiben. Das Menü kann man mit ein wenig Übung wahrscheinlich einigermaßen bedienen. Ergonomie ist aber etwas Anderes.
Die Aufschriften über den Knöpfen sind im Dunkeln nicht lesbar. Da die Knöpfe alle gleich sind und auch gleich schwer zu bedienen sind, ist eine intuitive Bedienung im Dunkeln unmöglich. Irgendwann wird man sich die Position der Knöpfe merken und muss dann wahrscheinlich auch nicht mehr zählen. Im Pivot-Mode stört die Position der Tasten massiv beim Neigen und Drehen des Displays. Das kann selbst der Hansol besser.
Was Ergonomie in Vollendung heißt, kann sich NEC bei EIZO abgucken.
Über die REBK’schen Streifen ist in anderen Threads von mir geschrieben worden. Dazu sage ich hier jetzt nichts mehr. Wir konnten keine entdecken. Wer mit dem Monitor als Spielemonitor liebäugelt muss ihn sich zur Ansicht schicken lassen und möglicherweise zurückschicken.
Unabhängig von der Qualität meines Augenlichtes, oder das der anderen Begutachter, wir konnten keinerlei Beeinträchtigungen feststellen. Wenn dieser Monitor tatsächlich Streifen hat, dann soll er die ruhig auch weiterhin haben. Wir sehen sie nicht und stören uns deshalb nicht daran.
Anwendung:
Das dargestellte Bild ist schön. Anders kann man es nicht sagen. Mein EIZO-CRT wirkt dagegen irgendwie schwammig und unscharf. Alltägliche Arbeiten gestalten sich als angenehm und mithilfe der Pivotfunktion als äußerst bequem. Bei 20,1“ Diagonale muss man nicht mehr viel scrollen. Bei der Bearbeitung der Bilder für die Darstellung der Streifen merkt man, dass der Monitor für den alltäglichen Bedarf mehr als ausreicht. Die Druckvorstufe wird er schon aufgrund der nicht darstellbaren CMYK-Farben nicht bewältigen können und müssen. Da ist ein CRT immer noch Alleinherrscher.
Da wir an diesem Testbericht schon einige Zeit arbeiten, kann man auch die „Bürohengste“ beruhigen. Der schafft das locker und ermüdungsfrei, wenn auch mit einer reduzierten Helligkeit, die erkennbar allerdings nicht so hoch ist wie beim Hansol. Aber selbst der musste ja auf ein erträglicheres Maß zurückgesetzt werden.
Erkennbar sind allerdings Schwächen beim Scrollen im Pivot-Betrieb. Da fällt das Bild praktisch auseinander. Da gerät auch dieses sehr schnelle Gerät an seine Grenzen. Je mehr Inhalt ein Screen hat, desto stärker macht sich das bemerkbar. Allerdings auch nur beim schnellen Scrollen. Die Schrift bleibt aber jederzeit lesbar, wenn man das will. Da fallen auch wieder die Unterschiede zum Hansol auf.
Spieletauglichkeit, DVD und Schlieren:
Naja, geht so…….. Quatsch! Ich habe ja immer den EIZO vorgezogen. Am Hansol musste ich zum Glück nicht spielen, obwohl er für den Gelegenheitszocker mehr als gut geeignet ist auch trotz Panelbedingter Schlierenbildung.
Als erstes der Test schlechthin. Die Zeitzonen in den Ländereinstellungen. Keinerlei Defizite.
Auch der Schlierentest und der Autotest brachten keine oder kaum Schlieren.
Was mir der NEC zu zeigen bereit ist, beeindruckt auf jeder Linie. Hier meine Eindrücke von verschiedenen Spielen.
Ich habe ab hier meinen Vorabbericht zur Spielbarkeit einfach mit eingefügt.
Schlieren sind bei diesem TFT kein Thema, nada, nothing, niente.
Allderdings, ich weiß nicht ob dieser Effekt durch die Interpolarisation entsteht, das Spiel „Pro Evolution Soccer 3“ läuft zumindest als Demo nur mit 1280x1024, ist der Blick ins Publikum ein wenig getrübt. Unabhängig davon, dass die eh nicht so richtig gut modelliert sind, gibt es wahrscheinlich aufgrund der groben Texturen so seltsame abgerissene Bewegungen. Sieht nicht sehr gut aus, stört aber eigentlich nicht weiter. Die Programmierer haben sich beim modellieren des Publikums nicht allzuviel Mühe gegeben. Leider. Ich würde das gern noch mal im windowedmode probieren um da genaures sagen zu können. Möglicherweise sieht das besser aus, wenn man die 1280x1024 nicht interpoliert. Aber wer will das schon?
Der Spielablauf selbst geht für meine Begriffe, ich bin nicht so richtig fit in E-Sports, saugut. Mit 6xFullsceneantialiasing sieht das schon richtig gut aus.
Allerdings muß ich zu meiner Schande dazusagen, dass bei Italien vs. Deutschland nach relativ kurzer Zeit nicht mehr sehr viele Spieler auf dem Platz sind. Aber das liegt eher an meiner doch grobmotorigen Spielweise.
Wenn ich E-Sports mögen würde, dann auf dem 2080UX+, wenn bei der Spieleraufstellung die Details herauskommen, sieht das schon Klasse aus.
Ich kann allerdings auch bei SeriousSam SE und bei Gothic minimale Unterschiede zwischen 1280x1024 und 1600x1200 wahrnehmen.
Bei Gothic2 gibt es im FullfeaturedMode, also alles angezeigt was an Qualitätssteigernden Massnahmen möglich ist, durchweg keine Beeinflussungen durch den Monitor. Von Schlieren rede ich da gar nicht mehr. Dabei habe ich nur die Probleme beim Bildaufbau beobachtet. (Habe ja durch den CRT einen guten Vergleich).
Chrome sieht von allen drei Monitoren auf diesem NEC am Besten aus. Die Texturen bekommen noch mehr Brillanz als schon auf dem Hansol. SeriousSam werde ich wohl jetzt noch einmal von vorn beginnen müssen.
Bei allen Spielen, bis auf Dynomite, schneidet der NEC bislang am Besten ab. Allein Dynomite sieht auf dem CRT besser aus. Keine Ahnung warum, aber an dem Spiel scheiden sich in Punkto Monitor die Geister.
Filme habe ich in allen Variationen getestet. DivX, MPG, SVCD, VCD und DVD. Es sind keine Auffälligkeiten erkennbar. Der CRT ist aufgrund seiner satteren Schwarzwerte in dieser Disziplin besser. Aber das stört nie und nimmer.
Fazit:
Leute, testet diesen Monitor selbst. Auch leichte Macken bügelt der Monitor aufgrund seiner phantastischen Eigenschaften leicht wieder aus. Für alle normalen Tätigkeiten ist dieser Monitor allemal mehr als geeignet. Als Spielemonitor ist der Monitor uneingeschränkt empfehlenswert. Allerdings kann man das Teil schwerlich mit zu einer Lan-party mitnehmen. Wer sich den Monitor also deshalb kauft, vergesst es.
Dieser Testbericht ist länger als geplant. Allerdings ist es der NEC MultiSync 2080UX+ wert, dass man über ihn ein wenig mehr schreibt.
Gruß alphares
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