So - die Zeit des flimmerns hat ein Ende,
ich bin nun stolzer Besitzer eines TFTs
Meine Wahl fiel auf den 1960NXi-bk von NEC weil ich ein Gerät mit einem schnellen Panel haben wollte welches Spieletauglichkeit garantiert - auch wenn das Spielen mittlerweile nicht mehr die Hauptanwendung meines Rechners darstellt. Hierbei sollte sich das S-IPS Panel des brandneuen NEC hoffentlich als gute Wahl erweisen. Ausserdem wollte ich in etwa die Grösse meines alten 20" Röhrenmonitor behalten.
Lieferumfang:
Die erste kleine Enttäuschung - es ist kein DVI-Kabel dabei,
in der Schachtel befinden sich neben dem Display nur das Stromkabel, ein analoges VGA-Kabel, eine Treiber-CD, das mehrsprachige Handbuch und ein paar Hinweisblätter.
Das DVI-Kabel habe ich inzwischen bestellt - die 9€ sind mir dabei egal aber ich hätte das Gerät eben gerne gleich "richtig" angeschlossen ;).
OK testen wir eben mit analogem Signal.
Erster Eindruck nach dem Auspacken:
- WOW -
Auch wenn man dem Gehäuse bei genauerer Betrachtung ein wenig anmerkt dass es sich um die "günstigere" Variante handelt und nicht um ein teures Designerstück ist es für meine Augen recht hübsch anzusehen.
Schlicht, mit einem schmalen Rahmen und einem ebenso schlichten Fuss.
Mir gefällt er jedenfalls und er passt farblich exzellent zu meinem schwarzen Chieftec-Tower, meiner schwarz/silbernen Cherry Tastatur und der Intellimaus-Explorer in ebenfalls schwarz/silber.
Ich brauch wohl nicht zu erwähnen wie viel Platz auf meinem Computertisch frei geworden ist nachdem die alte 20er Röhre weg ist.
Aufstellen und Anschliessen:
Hier kann man wirklich nichts falsch machen -
Stromkabel dran - VGA-Kabel dran - einschalten - fertig.
Alle Anschlüsse sind gut erreichbar und sinnvoll angeordnet.
Mit der beiliegenden Abdeckung kann man anschliessend noch einen Teil der Kabel und Stecker verstecken - das mache ich aber erst wenn das DVI-Kabel da ist (auf den Bildern liegt die Abdeckung daneben).
Seitlich am Gerät befindet sich ein "richtiger" Netzschalter welcher das Gerät vom Netz trennt, an der Vorderseite ist der "normale" Powerknopf.
Die Höhenverstellung ist denkbar einfach gelöst, man zieht bzw. drückt den Monitor einfach in die gewünschte Position. Der Teleskopfuss gibt ab einem gewissen Druck einfach nach - einen Arretierungsknopf oder Ähnliches sucht man vergebens. Diese Konstruktion ist sowohl für die Höhenverstellung (die einen sehr grossen Spielraum bietet) als auch für die Neigung des Bildschirms zuständig.
Man fasst das Panel mit beiden Händen und bringt es in die gewünschte Position. Der Kraftaufwand ist vertretbar - man muss sich nur erstmal überwinden einfach an dem neuen Schmuckstück zu zerren.
Ist die gewünschte Position erreicht behält der Schirm diese bei -
ich hoffe das tut er auch noch in einigen Monaten bzw. Jahren
aber ich habe eigentlich keinen Anlass das anzuzweifeln.
Unter der Bodenplatte des Fusses scheint eine Art Drehteller angebracht zu sein (muss ich mir nochmal genauer anschauen) die es ermöglicht den Monitor mit sehr geringem Kraftaufwand vertikal zu drehen.
Das könnte zB sehr praktisch sein wenn man den Bildschirm einem Kunden zuwenden will oder die Rückseite bequem erreichen möchte.
Natürlich muss hierbei auch das Kabel mitspielen bzw. lang genug sein.
Eine Pivot-Funktion ist nicht integriert - das war mir persönlich aber bei der grossen Diagonale nicht besonders wichtig.
Am unteren rechten Rand des Gehäuses sind die Tasten für die Einstellung des Displays angebracht und hier muss man sich wohl auch erst eingewöhnen. Schwarze schrift auf schwarzem Grund ist selbst für gute Augen recht schwer zu erkennen
Der Druckpunkt der Tasten liegt überraschend tief und die Tasten sind relativ schwergängig.
Sicher weiss ich in ein paar Tagen sowieso welche Taste für was da ist und eigentlich gibt es wahrscheinlich eh nicht viel einzustellen (v.a. wenn der DVI-Anschluss endlich genutzt wird) aber diese Tasten sind trotzdem keine ergonomische Meisterleistung.
Hier nochmal eine Anmerkung zum Thema Preis/Leistung:
Das Gerät kostet momentan unter 700€ und es ist klar dass hier an manchen Stellen gespart werden musste. Für meinen Geschmack ist das Gehäuse ein sehr guter Kompromiss zwischen Optik, Funktion und Preis.
Die Qualität des Displays:
Nun zum wichtigsten Punkt - der Qualität des Displays!
Eines vorweg:
Dies ist mein erstes TFT-Display und ich habe bislang nicht viel Erfahrung mit dem Thema. Ich habe schon einige negative Beispiele gesehen aber hauptsächlich saß ich bislang vor Röhrengeräten.
Die folgende Betrachtung spiegelt also lediglich meinen subjekiven Eindruck wider - ich bezweifle dass mir die letzten Feinheiten der Bildqualität überhaupt auffallen.
Nach dem (leider analogen) Anschliessen an meinem PC hatte ich erst einen leicht unscharfen Eindruck, war aber spontan in die Farben des Bildes verliebt.
Nach einer kurzen Einstellphase in den Menüs meiner Radeontreiber (ich verwende eine Radeon 9700 von Sapphire) war das Bild aber gestochen scharf und ich machte mich gleich daran die bei prad angebotenen Testprogramme auszuführen.
Pixelfehler: keine ich konnte nicht mal ein defektes subpixel entdecken.
Darstellungsqualität der verschiedenen Testbilder: einwandfrei - ich bin wie gesagt kein Experte aber die Testbilder sahen alle wirklich sehr gut aus.
Alles scharf bis zum Rand, alles homogen.
Auch der Test mit den wechselnden Bildern und dem bewegten Auto scheint einwandfrei zu funktionieren, das Auto zeigt quasi keine Schlieren.
Schlieren: was ist das?
jetzt mal im Ernst: erster Härtetest
Quake3 Arena 1280x1024
verschiedene Maps -> was sind schlieren? ich konnte beim besten willen nichts erkennen und war einfach nur platt wie geil dieses relativ alte Spiel plötzlich rüberkommt. Die Farben sind ein Traum.
BF1942 1152x768 (1280x1024 gibts nicht)
Einwandfrei spielbar, keine schlieren, super Bild, umwerfende Farben.
Zu mehr kam ich gestern nicht mehr aber ich werde das demnächst noch ergänzen.
DVD - Test:
Ich mach es kurz: Super! Keine Darstellungsprobleme - alles gestochen scharf, ich hatte sogar den Eindruck zum ersten mal in einer DVD kompressionsartefakte zu erkennen (ähnlich wie bei bei S-VCD nur viel kleiner). Das schwarz der Balken oben und unten war nicht 100%ig schwarz aber ich würde sagen zumindest 98%ig -
hier kann man evtl auch noch mit den Reglern korrigieren.
Vorläufiges Fazit:
Ich bereue nichts jeder Cent scheint mir hier gut angelegt.
Die Bildqualität ist für meine Augen über jeden Zweifel erhaben und das Display ist für mich uneingeschränkt spieletauglich.
Jeder Röhrenmonitor sieht daneben bzw. danach unscharf, blass und verwaschen aus und ich bin mir sicher dass meine Frau auch bald ihre 17er Röhre (die nur einen halben Meter weit weg steht) rauswerfen will und auch ein TFT haben möchte.
PS: ich werde hier noch einiges Ergänzen aber das dauert noch ein bissel.
Die Bilder gibts auch in gross (4 MP) - bei interesse an mich wenden.