Beiträge von Denis

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    Mein Ziel ist den Montor in srgb Modus
    kalibrieren und profilieren für die gängingste Benutzung. Für die
    Bearbeitungen meiner Photos, würde ich auf der erweiterter Farbraum
    Modus (zum Beispiel, Adobe oder ECI) umschalten


    Man kalibriert nicht auf einen Farbraum. Der Bildschirm wird in Bezug auf die Zielparameter (Weißpunkt, Gradation) linearisiert bzw. neutralisiert und danach charakterisiert. Farbmanagementfähige Software führt dann unter Berücksichtigung aller beteiligten Profile die notwendigen Transformationen durch. Für farbkritische Arbeiten in nicht farbmanagementfähiger Software benötigst du idealerweise einen Bildschirm mit flexibler Farbraumemulation. Das böten u.a. Bildschirme aus der Eizo ColorGraphic- oder NEC PA- bzw. SpectraView-Reihe. Beispiele:




    Für sRGB-Quellematerial reicht notfalls auch ein fixer Modus.


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    ich somit mir die „Bonbonfarben“ vermeiden, und im web Photos in
    Original Farben sehen


    Firefox ist farbmanagementfähig.

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    Nachdem du ja Profi in dem Bereich bist wie sieht die Beschichtung bei dem EV aus, ist sie im Vergleih zu dem alten S-PVA panel deutlich sichtvar?


    Der EV2736W verbaut ein PLS Panel von Samsung, die der Hersteller von Beginn an mit einer nur wenig aggressiven Antireflexbeschichtung versehen hat. Der Körnungseffekt ist noch weniger ausgeprägt als bei deinem S-PVA SX-Modell.

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    und im Monitor das Benutzerdefinierte Profil mit den Werten R90-G83-B86 eingestellt.


    Das raubt dir unnötig Kontrastumfang. Den Zielweißpunkt kannst du immer erreichen, indem du nur zwei der drei RGB-Gain-Regler verstellst. Einfach mal ausprobieren. Profilvalidierung ist in Ordnung. Als Leuchtdichte in iColor Display "Maximal" auswählen und mit dem Helligkeitsregler während der Weißpunkteinstellung nach Wunsch variieren.

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    Gleich 2 Fragen auf einmal... aber mich hat`s umgeworfen als ich meinen Macbook Air per HDMI an einen Samsung-Monitor angeschlossen habe und alles wesentlich heller gesehen habe. Kaum/garkein Kontrast vom leicht gräulichen Ton bis Weiß


    Das grundsätzliche Problem ist hier beschrieben. Ich gehe davon aus, dass das Macbook das FullRange-RGB-Signal auf Videolevel komprimiert, der Bildschirm aber weiter ein Signal mit vollem Dynamikumfang erwartet. Die Folge ist eine flaue Darstellung ohne volles Schwarz und Weiß.

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    Wo liegt hier mein "Fehler"? Wer kann mir erklären, WAS ich hier falsch gemacht habe


    Sofern der farbmanagementfähige Workflow wirklich korrekt – inkl. der Verwendung farbmanagementfähiger Software – umgesetzt ist und beide Bildschirme den Zielfarbraum abdecken, bleibt in solchen Mehrschirmumgebungen immer noch das Problem der Beobachtermetamerie. Die Spektralwertkurven des normativen Beobachters korrespondieren nicht vollständig mit der individuellen Empfindlichkeit des konkreten Betrachters. Bei den schmalbandingen Spektren von Selbstleuchtern (insbesondere WCG-Varianten) treten so schnell sichtbare Farbtonunterschiede auf, die naturgemäß in den Neutraltönen am stärksten auffallen. Ein wichtiger Schritt ist in diesen Fällen daher ein Anpassung des Kalibrationszieles, d.h. Kalibration auf einen visuell aber nicht messtechnisch identischen Weißpunkt.


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    Kalibrierung habe ich immer gleich durchgeführt mit entsprechend korrekten Einstellungen für White LED


    Für die beiden DELLs die GB-LED Charakterisierung auswählen.

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    habe mich eigentlich schon für den NEC PA 271 entschieden,
    in der hardware-kalibrierbaren Variante des Zubehörs. ..


    Dann ist das der SpectraView 271.


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    Ich las immer, dass man sich das Spetraview II aus den USA besorgen muss.


    Wäre beim PA271 die einzige Möglichkeit zur Hardwarekalibration. Offiziell aber nicht für Europa vorgesehen, daher vertreibt NEC SpectraView II hier nicht. Dem angeprochenen SpectraView 271 läge, auch in der günstigeren nicht Reference Variante, SpectraView Profiler bei. Dabei handelt es sich um eine für NEC lizensierte Variante von basICColor display 5, mit der du das Gerät (aber nicht den PA271!) hardwarekalibrieren kannst. Als Sonde ist das von dir angesprochene i1 Display Pro von X-Rite sehr geeignet.

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    ... wuerde ich den Unterschied gross merken?


    Zwischen CG243 und CG245 auf keinen Fall. Die Geräte sind faktisch identisch. Der neuere CG246/ CX240 basiert auf einem anderen Panel und verwendet eine LED-Hintergrundbeleuchtung. Im direkten Vergleich dürfte hier vor allem die bessere Kontraststabilität durch eine spezielle Polarisationsfolie auffallen (siehe den entsprechenden Testbericht). Gleichzeitig ist die Antireflexbeschichtung weniger aggressiv (kein Glitzereffekt). Sehr gut sind die Bildschirme aber alle.


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    Also uneingeschränkt empfehlenswert


    Aus meiner Sicht ja.

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    Aber warum wird bei dem SRGB gammamodus überhaupt ein anderer Gammawert eingesessen ?


    Die Arbeitsfarbräume definieren sich eben nicht nur durch ihre Primärfarben, sondern auch die Gradation (Verhältnis Eingangs- zu Ausgangshelligkeit; ein rein lineares Verhalten ist nicht wünschenswert, weil das Helligkeitsempfinden ebenfalls nicht linear ist). Im einfachsten Fall eine Gamma-Gradation, bei sRGB ist es eine etwas kompliziertere Funktion, die in den absoluten Tiefen ein lineares Verhalten bedingt. In farbgemanagter Umgebung wird die aktuelle Bildschirmcharakteristik berücksichtigt, aber es macht i.d.R. dennoch Sinn, die Gradation seines bevorzugten Arbeitsfarbraumes schon während der Kalibration sicherzustellen – und/ oder eine Charakteristik zu wählen, die eine ansprechende Darstellung auch in nicht farbmanagementfähiger Umgebung erlaubt. Sofern Bildschirm oder Hardwarekalibrationssoftware eine entsprechende Einstellung bieten, werden zudem mögliche Tonwertverluste minimiert.


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    Mit Gamma "SRGB" wirken die Farben dann etwas kontrastarm (flau).


    Das wird aber nur auf die Darstellung in nicht farbmanagementfähiger Umgebung zutreffen und ergibt sich aus der Charakteristik der sRGB Tonwertkurve. Die Tiefen werden vorher (sRGB Material, kein Farbmanagement, Gamma 2.2) etwas zugelaufen sein. Ein sRGB-Bild, das du z.B. in Photoshop öffnest, unterscheidet sich aber nicht vom vorherigen Kalibrationsdurchlauf mit Gamma 2.2 Gradation.

    In farbmanagementfähiger Umgebung wird die aktuelle (im Profil erfasste) Charakteristik berücksichtigt und damit bei sRGB-Inhalten automatisch die sRGB-Tonwertkurve reproduziert. Insofern ist das nicht kriegsentscheidend. In den meisten Fällen wird man mit sRGB- oder Gamma 2.2-Gradation kalibrieren. Ich würde in deinem Fall ruhig mal Ersteres ausprobieren, dann passt die Mitteltonhelligkeit für sRGB-Inhalte auch in nicht farbmanagementfähiger Umgebung, und die Präzision in den absoluten Tiefen wird ggf. verbessert. In Spielen steigerst du damit die Detailzeichnung in dunklen Bereichen sichtbar, sofern du Vorkehrungen triffst, dass die Grafikkarten-LUT nach Spielstart wieder mit den Korrekturen belegt wird.

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    In Win8 habe ich das Original-Dell Profile U2413.icm eingestellt.


    Wenn du den Bildschirm im AdobeRGB-Modus betreibst, solltest du hier das AdobeRGB Arbeitsfarbraumprofil als Monitorprofil zuweisen. Farbmanagementfähige Anwendungen werden dann unter Berücksichtigung des konkreten Dateiprofils für die Anzeige entsprechend transformieren.

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    Bei dem jetzigen Dell Test weiß ich nicht einmal, ob er besser oder schlechter als sein Vorgänger ist (2711),


    Er ist hinsichtlich der meisten Aspekte besser, insbesondere in Bezug auf die Farbreproduktion.

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    Du hast geschrieben, für ernsthafte Bildverarbeitung sollte man AdobeRGB (nativ) wählen und das Farbmangement der Applikation überlassen?


    Auch der AdobeRGB-Modus setzt monitorinterne Farbraumtransformationen um. Im Rahmen einer Softwarekalibration (ebenfalls mit Sonde!) wird man den Bildschirm aus dem Custom-Color-Bildmodus heraus kalibrieren. Daran schließt sich eine Profilierung an, die den aktuellen Monitorzustand in einem entsprechenden Profil festhält, das dann von geeigneten Anwendungen ausgwertet wird. Die Hardwarekalibration ist diesbezüglich derzeit noch etwas limitiert bzw. umständlich (siehe unseren Testbericht).


    Sofern du keine Sonde zur Verfügung hast, ist die Nutzung des sRGB-Modus schon keine schlechte Wahl – mit hinterlegtem sRGB-Arbeitsfarbraumprofil als Bildschirmprofil (Windows Standard). Für eine höhere Flexibilität könntest du auch auf den AdobeRGB-Modus zurückgreifen und dann das AdobeRGB-Arbeitsfarbraumprofil zuweisen. In nicht farbmanagementfähigen Anwendungen wird die Darstellung bei sRGB-Inhalten dann aber recht bunt sein.

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    Nun habe ich mir mal die ganz naive Frage gestellt, wieso das überhaupt notwendig wird


    Die Bildschirme sind nie ganz konstant. Regelmäßige Neukalibration und Profilierung sind daher sinnvoll. Jede Woche ist aber ein sehr straffes Intervall, das man auch beim Einsatz in farbkritischen Anwendungen weiter strecken kann.


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    Für den Fall eines Kaufs hätte ich aber an die Experten die Frage, wie sinnvoll es ist, das i1-Kolorimeter dazuzukaufen, wenn man bloß im sRGB-Modus arbeiten möchte


    Der sRGB-Modus des U2713H ist, bis auf die nur mittelmäßige Graubalance (die könnte mit eigener Sonde über die DELL Software verbessert werden), sehr ordentlich und reicht für den Alltagsbetrieb völlig aus. Ganz generell sind diese Modi aber nicht für die ambitionierte Bildbearbeitung gedacht. Hier wird man i.d.R. auf den nativen Monitorfarbraum als Basis zurückgreifen und das Farbmanagement den Anwendungen überlassen. Ein eigenes Colorimeter ist in diesem Fall natürlich Pflicht. Für den Heimanwender mit fixem sRGB-Workflow können sie aber durchaus ausreichen. Leider ist der Weißpunkt im sRGB-Modus (das gilt auch für seine Auswahl im Rahmen der Hardwarekalibration) nicht veränderbar.

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    Kennt hier jemand den EA273WM gut oder hättet ihr andere Kommentare zu meiner Situation?


    Ein TN-Panel wäre für dich unter gar keinen Umständen ein annähernd adäquater Ersatz für den 2690WUXi2. Abgesehen vom Panel selbst ist das auch in Bezug auf die Elektronik ein enormes Downgrade. Der PA271 passt da schon eher und wäre sogar eine Verbesserung. Würde versuchen, in persönlichem Kontakt da einen Kompromiß in Bezug auf den Aufpreis zu finden.