Beiträge von Denis

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    Das Problem hast Du bei der HW-Kalibrierung definitiv nicht.


    Nein, der ICC-Workflow bleibt hiervon völlig unberührt, d.h. Gerätecharakterisierungen werden über entsprechende Profile realisiert. Einziger Unterschied: Das Bildschirmprofil enthält keine Informationen für die Grafikkarten-LUT mehr (vcgt), weil die Kalibrationskorrekturen in Monitorhardware umgesetzt werden. Die Farbraumtransformationen finden aber weiterhin softwareseitig auf Basis der beteiligten Profile statt.


    Farbraumemulationen des Bildschirms müssen wir davon losgelöst betrachten.

    Ja, ist noch aktuell, man muss da ein wenig aufpassen. Selbst wenn man das Gerät entsprechend auf Videolevel abstimmen kann, sind die Tonwertverluste durch die Kompression erheblich. Falls HDMI genutzt werden muss, sollte man für non Videoinhalte also unbedingt sicherstellen, dass in vollem Tonwertumfang ausgegeben wird – und der Bildschirm das auch so erwartet.

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    und für sRGB Anwender ist der günstigere Bruder besser geeignet.


    Der 2713H liefert im sRGB-Modus eine präzisere Darstellung als der 2713HM. Zudem ist auch die Graubalance, zumindest in Bezug auf die beiden Testgeräte, zwar auch beim 2713H nicht ganz ideal, aber doch ein gutes Stück besser.


    sRGB Modus DELL U2713HM
    sRGB Modus DELL U2713H


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    Das im Test der neue U2713H in fast allen bewerteten Tests schlechter abgeschnitten hat als der 200 ,-€ billigere U2713HM ist schon bedauerlich


    Der 2713H ist in Summe sicher kein schlechteres Gerät als der 2713HM. Allerdings sind die Maßstäbe beim technisch potenteren Bruder bereits vom Hersteller höher angesetzt. Für die Entscheidungsfindung sollte nie ausschließlich eine Endbewertung, egal ob von uns oder anderer Seite, herangezogen werden. Im konkreten Fall gehen ja beide Berichte sehr detailliert auf die Eigenschaften der beiden Geräte ein.


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    Verkaufsschlager wird der U2713H dann nur aufgrund seiner Ausstattung und nicht aufgrund seiner Werte?


    Das U2713H hat technisch alle Finessen ab Bord, um bereits im Prosumer-Bereich eingeordnet werden zu können. Leider wird das Potential nicht voll genutzt (Flächenhomogenitätsverbesserung, Werkskalibration, Software,...) bzw. es gibt einige kleinere Bugs (siehe z.B. die Skalierung). Damit sollte aber nicht der Eindruck entstehen, dass der U2713HM aufgrund der Endbewertung im Realwelteinsatz, die wenig überzeugende Overdrive-Implementierung des U2713H einmal ausgenommen, eine bessere bzw. präzisere Darstellung erreicht.

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    ist etwas neues angekündigt in richtung 24", 1920x1200 und PVA Panel?


    Nein, wird es auch nicht geben. Falls du noch ein Gerät mit S-PVA Panel haben möchtest, solltest du nicht mehr lange zögern. Samsung konzentriert sich im Computerbildschirmbereich auf PLS-Varianten, die technisch eng mit der IPS-Technologie verwandt sind.

    Mit beiden Modellen machst du bei deinem Anwendungsgebiet sicherlich nichts verkehrt. Der CG241 ist eigentlich schon eine ganze Weile EOL, weil Samsung keine S-PVA Computerpanels mehr produziert.


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    Da ich von meinem Samsung ein fettes Schwarz gewöhnt bin, denke ich mal, daß der CG241
    mit VPA-Panel wohl eher meinen Vorstellungen entspräche …


    CG246 und CX240 verfügen über eine spezielle Polarisationsfolie (vglb. der sagenumwobenen A-TW Ausführung von LG), die die Kontraststabilität sichtbar verbessert. Siehe dazu auch unseren CG246 Testbericht mit entsprechenden Fotos. So enorm wird der Unterschied im Realwelteinsatz also nicht sein.


    Insgesamt keine leichte Entscheidung, wobei ich etwas mehr zum moderneren CX240 tendiere, sofern dich der integrierte Lüfter nicht stört.

    Der ältere C-PVA Foris (2331) hat den Vorteil, in Bezug auf den Farbumfang nativ sehr nah an sRGB zu liegen. Da der FS2333 mit etwas größerem Farbumfang keinen echten sRGB-Modus implementiert, ist die Darstellung dieser Inhalte in nicht farbmanagementfähiger Umgebung beim 2331 präziser. Für hohe Ansprüche müsstest du dich aber nach einem Bildschirm mit Farbraumemulation umsehen (es geht ja auch um die die gewünschte Gradation) oder ein Schnittprogramm mit Unterstützung für ICC-Profile einsetzen. In letztgenannten Fall wäre der FS2333 keine Einschränkung – wenn du noch in eine Sonde investierst.


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    meine Frage wäre ob dies bei Videoschnitt überhaupt auffällt (z.b. bei flicker-schnitt) oder ob das nur bei Gaming zu Problemen führen kann.


    Das sollte hier kein Problem darstellen.

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    Das hat wohl leider nicht geklappt.


    Wir haben jetzt "Mitte nächster Woche".


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    Aber irgendwie ist die Ankündigung auf den Bildschirm Dell 2713H komplett verschwunden


    Der Test ist bereits abgeschlossen und gerade in Erstellung. Sollte, wie angekündigt, diese Woche noch erscheinen.


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    Jetzt ist die Frage ob das auch der Monitor sein kann, oder einfach die "ältere" Mac Hardware die Probleme macht?


    Ich verweise hier schon einmal auf den in Kürze erscheinenden Bericht.

    Der U2713HM hat eine White-LED Hintergrundbeleuchtung. Der U2713H (ohne M) erreicht seinen größeren Farbumfang durch eine GB-r LED Konfiguration. RGB-LED Hintergrundbeleuchtungen gab es nur in wenigen High-Endern.


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    Beeinflusst die Einstellung die Kalibrierung, weil ich kann auch einstellen unbekannt?


    Du solltest hier die korrekte Einstellung (White-LED) treffen, weil sonst der absolute Messfehler steigt.

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    Und wenn das Signal mit 8bit reinkommt, dann ergibt das für mich halt 'nur' 2^24~=16,7*10^6.


    Das Signal wird ja nicht 1:1 durchgeleitet, sondern transformiert. Und hier macht es viel Sinn, die Zuweisungen mit höherer Präzision zu treffen, beim DELL mit einer Genauigkeit von 14bit. Sonst würden, je nach Situation, viele Eingangswerte auf den gleichen Ausgangswert abgebildet. Farbabrisse und ein Verlust an Präzision wären die Folge.


    Ein kleines Gedankenexperiment: Du veränderst über die RGB-Gain-Regler den Weißpunkt durch Reduktion der Intensität eines Kanals. Der Bildschirm verfügt nur über eine 8bit LUT:


    Vorher (idealisiert; native Tonwertkurve, ohne Berücksichtigung weiterer Faktoren):


    255 => 255
    254 => 254
    253 => 253
    252 => 252
    ...


    Nachher (wieder rein hypothetisch):


    255 => 220
    254 => 220 => Aua
    253 => 220 => Aua - Mit höherer Präzision könnte man aber Zwischenstufen auflösen
    252 => 219
    ... (im weiteren Verlauf würden noch einige Tonwerte zwangsläufig zusammenfallen)


    Es geht, wie gesagt, nicht darum, bei einem Eingangssignal von 8bit pro Kanal am Ende ein mehr an Farbtiefe herauszuholen. Nur möchte man eben auch nichts verlieren.


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    kann ich dann (wenn ich ihn wirklich kaufe ;) ) den U2413 mit einer ollen GeForce 9500 GT ohne irgendwelche Einbußen betreiben?


    Selbstverständlich.

    Eine hochbittige interne Verarbeitung, d.h. Zuweisungen über eine LUT mit mehr als 8bit pro Kanal (bei den Prosumer Geräten i.d.R. 12-16bit; ggf. Einsatz einer 3D-LUT), steigern die Präzision der Tonwerttransformationen und vermeiden Tonwertverluste. Das ist erstmal völlig losgelöst von der nativen Farbtiefe des Panels (es geht aber auch nicht um eine künstliche Erhöhung der Farbtiefe durch Interpolation*). Stell dir vor, das zugespielte 8bit Signal würde nur mit einer Genauigkeit von 8bit verarbeitet. Am Ende der Verarbeitungskette setzt dann ein FRC-Dithering-Algorithmus auf, um die Farbtiefe visuell verlustfrei zu reduzieren. Heutzutage findet das FRC-Dithering meist panelintern statt (erkennbar in diesem Fall an den von dir erwähnten 8bit + 2bit FRC), man kann es aber auch vorverlagern.



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    welchen Sinn dieser erweiterte Farbraum dann eigentlich hat?


    Der Farbumfang des Gerätes steht in keinem Zusammenhang mit der Farbtiefe der Zuspielung oder der internen Präzision.


    *
    Hier müsstest du schon mit 10bit pro Farbkanal zuspielen, sofern von Bildschirm, Software und Grafikkarte unterstützt. Das ist derzeit aber noch recht "wakelig". Erste Voraussetzung ist, wie von nexo erwähnt, eine FirePro oder Quadro Grafikkarte.

    Die Aufhellung im unteren Bereich ist völlig unkritisch, rechts oben ist aus meiner Sicht ein Grenzfall. Im Midrange-Bereich sähe ich da keinen signifikanten Anlaß zur Kritik. Bei einem High-Ender darf man aber durchaus hohe Maßstäbe ansetzen, zumal die Panelgröße mit 24 Zoll für heutige Fertigungstechnologien recht gering ist.


    Kurz: Ein Totalausfall ist das nicht (siehe z.B. hier die ebenfalls nicht ganz perfekte Ausleuchtung eines anderen EBV-Bildschirms), aber auch nicht absolut ideal. Da musst du selbst in dich gehen: Wichtig ist der Eindruck im Rahmen deiner Betriebsbedingungen. Die Fotos zeigen wieder einmal eindrücklich, dass man die Ausleuchtung im Foto nur eingeschränkt wiedergeben kann. Falls es dich im Alltag stört (wobei ich da mehr als 80 cd/m² zugrundelegen würde), solltest du Eizo kontaktieren.

    Irgendwas ist mit den Meta-Daten bei meinen Fotos in diesem Fall durcheinandergewürfelt, da beide Fotos die gleiche Info enthalten, aber natürlich mit unterschiedlicher Belichtungszeit aufgenommen wurden. Machen wir an der Stelle lieber noch etwas mehr in Richtung "worst case". Hier ein Bild (gleiche Einstellungen) bei 10 Sekunden Belichtung.

    Rechts oben ist es nach den Fotos für ein Gerät im High-End-Bereich schon etwas viel. Wobei Fotos natürlich immer problematisch sind. Kannst du unsere Testsituation (Link) mal nachstellen?


    - Volle Bildschirmhelligkeit
    - Abgedunkelter Raum
    - Blende: F/18 (vglw. kleine Blende um Moirébildungen bei anderen Bildschirmfotos entgegenzuwirken)
    - Belichtungszeit: 2,5 Sekunden
    - Brennweite: 32mm
    - ISO 400

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    Was deine Kamera genau leistet, weiß ich nicht, die meisten digitalen liegen noch etws unter aRGB


    Solange als RAW exportiert werden kann, ist man hier nicht festgelegt. Der "Kamerafarbraum" umfasst in jedem Fall mehr. Mit einem guten RAW-Konverter kann letztlich sinnvoll in "beliebiges" RGB entwickelt werden.


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    Zu der Kamera: Sie ist in etwa mit der Nikon D7000 zu vergleichen (also ca. Semi-Prof-Bereich), wenn ich nach der Kamera gehe wäre eig wirklich eher sowas wie der PA241W die richtige Wahl, schätze ich fast


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    Weil das soll der Monitor erfüllen, möchte nicht in den nächsten 5 Jahren auf die Idee kommen, dass ein besserer Monitor doch die richtige Wahl gewesen wäre (zum Druck: also es könnten auch hochwertige drinnen sein, wenn ich wirklich ein Motiv habe, was ich mir groß an die Wand hängen möchte, dann wird das gemacht (oder wenn Freunde/Familie ein solches Foto von Wanderungen oder so haben wollen)


    Ich tendiere hier schon in Richtung PA241, plus Colorimeter (zum i-Tüpfelchen, also der Hardwarekalibration, wäre allerdings das in Deutschland nicht vertriebene SpectraView II notwendig) oder eventuell (!) sogar den SpectraView 241. Der ist in der non Reference Variante nicht so viel teurer, kann aber via beigelegter Software (SpectraView Profiler) hardwarekalibriert werden. Inklusive Sonde liegst du dann nochmal 50% über den 800 Euro, bist aber auch langfristig auf einem sehr hohen Niveau bestens versorgt.

    Für den NEC SpectraView solltest du, wie gesagt, die beiliegende Software verwenden, um das Gerät hardwarekalibrieren zu können. Es wäre redundant, hier extra noch basICColor display 5 zu kaufen. Zur Kalibration anderer (non SpectraView) Geräte kannst du dann eine entsprechende Lizenz erwerben oder die Software verwenden, die X-Rite seiner Sonde beilegt. Eine weitere Alternative wäre beispielsweise eben iColor Display.

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    Das ist doch aber auch blöd, wenn man nur das von Nec verwenden kann.


    Du kannst ja auch die Retail-Version von X-Rite nehmen (Beispiel). Das hängt mit der Lizenzvergabe zusammen.


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    Also bei einem Eizo habe ich gesehen, dass dort BasicColor verwendet mit einem Messgerät von BasicColor.


    iColor Display erlaubt die Hardwarekalibration nur bei den High-Endern aus eigenem Haus (eine Softwarekalibration ist natürlich immer möglich). basICColor display 5 ist hier breiter aufgestellt (u.a. Hardwarekalibration für Eizo CG und NEC SpectraView), allerdings vertreibt dieser Hersteller auch keine Bildschirme. NEC nutzt die Software ja als SpectraView Profiler.

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    Ich versteh nicht so richtig, warum das Silver Haze nicht funktioniert. Da hab ich doch das Messgerät und die Software,


    Richtig, damit kannst du deinen NEC aber nicht hardwarekalibrieren. Dafür benötigst du das beiliegende SpectraView Profiler, das bezgl. des i1 Display Pro nur die Retail-Variante von X-Rite oder die OEM-Version von NEC selbst erkennt.

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    So ganz weiß ich nun nicht, ob das von Prad empfohlene Quato Silver Haze 3 oder das i1 Pro


    Das Quato Silver Haze 3 Bundle beinhaltet als Sonde das i1 Display Pro. Das i1 Pro (ohne Display-Zusatz) ist ein Spektralfotometer, das aber auch für emissive Messungen (=> Bildschirme) verwendet werden kann. Macht für dich aber nur Sinn, falls du beispielsweise auch deinen Drucker profilieren willst (reflektive Messung). Ansonsten ist das i1 Display Pro die bessere und günstigere Alternative. In Verbindung mit SpectraView Profiler wird die Quato OEM-Variante des i1 Display Pro aber nicht funktionieren. Greife hier zur Retail Version von X-Rite.