Beiträge von Denis

    Das DTP94 implementiert out of the box zwei Korrekturoptionen für die Messwerte (LCD und CRT). Die LCD-Einstellung bezieht sich auf einen Bildschirm mit CCFL-Hintegrundbeleuchtung (kein WCG). Davon abweichende Spektren führen zu einem absoluten Messfehler, der ohne geeignete Referenz nicht quantifizierbar ist. Quato setzt in iColor Display aber weitere Korrekturen um, auf die man zurückgreifen kann.

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    Ich habe seit ein paar Tagen das xrite "i1 Display Pro" hier, noch verschweisst, kann ich also noch umtauschen.


    Die Variante von X-Rite wäre die von mir angesprochene Retail-Ausgabe. Kannst du mit der Software von X-Rite selbst nutzen, oder dir z.B. eben iColor Display kaufen. Die Software unterstützt nicht nur die OEM Sonde von Quato, sondern auch dein aktuelles Instrument.

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    Wie sind denn Eure Erfahrungen? Was würdet Ihr empfehlen?


    In Verbindung mit SpectraView Profiler (das deinem neuen NEC zur Hardwarekalibration beiliegt) solltest du das DTP94 nicht mehr verwenden. Mit iColor Display wäre das aufgrund der generischen "second level" Korrekturen etwas anderes.



    Mit dem i1 Display Pro machst du nichts verkehrt, egal in welcher Variante (wobei die Retail-Version etwas flexibler ist, was den Einsatz mit anderer Software angeht).

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    Muß bei schwarz weiß anders eingemessen werden ?


    Nein.


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    Nach der Bearbeitung über Photoshop gehen die Fotos an ein Fotolabor und werden hinterher natürlich direkt mit dem Ausgangsbild am Monitor verglichen. Nur leider ist die Differenz zum Monitor doch zu hoch ! Wo ist der Fehler ?


    Wie sieht denn der genaue Workflow beim Anbieter aus? Werden verknüpfte ICC-Profile ausgewertet oder muss in ein CMYK-Ausgabeprofil konvertiert werden (das konkrete Ausgabeprofil ist in jedem Fall für einen vernünftigen Softproof am Bildschirm von Bedeutung)? Farbstiche fallen in Neutraltönen sehr schnell auf. Besonders wichtig wird in dem konkreten Szenario auch der Schwarzaufbau (kurz: Wie "K" eingesetzt wird), aber das ist eine Frage des Anbieters und seines Prozesses.

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    Ich bin mittlerweile am überlegen, ob es nicht Sinn macht, einfach einen Fernseher zu nehmen. Von LG gibt's ja recht günstige und gute Modelle mit 400Hz,


    400Hz werden allerdings eingangsseitig nicht unterstützt. Hier bist du auf max. 1080p60 beschränkt. Die hohen Zahlwerte ergeben sich aus einer internen Zwischenbildberechnung, oft in Verbindung mit einem Scanning-Backlight.


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    Was für ein Panel ist eigentlich in so einem Fernseher verbaut?


    Weit verbreitet sind VA-Panels, schon wegen ihres hohen nativen Kontrastumfangs. LG setzt IPS-Panels aus eigener Produktion ein.

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    Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass TFT's von EIZO in 23'' schon um ~300 EUR zu haben sind (größer hat mich aus Platzmangel nicht interessiert).


    Ich habe mich jetzt über Jahre nicht mit dem Thema beschäftigt und bin daher vollkommen raus. Sind die Unterschiede mittlerweile so gross geworden dass man sich jetzt lange einlesen muss um die Feinheiten herauszubekommen oder gibt es wenigstens grobe Anhaltspunkte die den Ausschlag dafür geben, ob es sich eher um 0815 oder um einen 'edleren' Monitor handelt?


    Es handelt sich hier (FS2333) natürlich um ein Entry-Level-Modell, das aber bereits über eine leistungsfähige Elektronik (umfangreiches OSD, 10bit LUT) verfügt und ab Werk sehr neutral ist. Man erhält hier inzwischen erstaunlich viel Monitor für sein Geld.


    Grundsätzlich sind im 5:4 und 4:3 Consumer-Bereich faktisch alle Panels EOL, so dass ein Vergleich hier nicht mehr sinnvoll ist. Die Mehrzahl der Panels verfügt heute über ein Seitenverhältnis von 16:9 neben einigen 16:10 Varianten (insbesondere in 24"). Das aktuelle Preis- und Leistungsniveau spiegelt sich daher nur in diesem Segment wieder. Merkmale ab dem semiprofessionellen Bereich (müssen für diese Einordnung nicht alle erfüllt sein):


    - (3D-)LUT >=12bit, hardwarekalibrierbar
    - Aktive Flächenhomogenitätsverbesserung
    - erweiterter Farbraum (WCG-CCFL, RGB-LED, GB-r-LED Hintergrundbeleuchtung)
    - Farbraumemulation
    - Integriertes Colorimeter

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    Kann man den CX240 als (besseren) Nachfolger des CG243 sehen?


    Eizo hat die CG-Reihe mit der Einführung von CX- und CS-Modellen ergänzt. Unterschiede im Vergleich zum CG243:


    - LED-Hintergrundbeleuchtung (GB-r; eine ganz neue Implementierung von LG, die ebenfalls einen großen Farbumfang ermöglicht und WCG-CCFL-Röhren sicher ablösen wird)


    - Integrierte Sonde zur Erhöhung der Präzision zwischen vollständigen Kalibrationen mit eigener Sonde (weiterhin erforderlich; im 24" Bereich brächte der CG246 – genau wie der abgelöste CG245 – ein vollumfänglich nutzbares Colorimeter mit)


    - Keine 3D-LUT


    Letzteres ist für dein Einsatzgebiet absolut nicht kriegsentscheidend. Besonders in Verbindung mit der Farbraumemulation wäre die 3D-LUT ein Vorteil (siehe Testbericht zum CG275), aber selbst hier kommt es auf den konkreten Workflow an. Mit dem CX240 machst du in jedem Fall keinen Fehler. Eine geeignete Sonde wäre z.B. das i1 Display Pro von X-Rite.

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    Zum HP. Totz Kalibrierung und Profilierung bei blau deltaE94 von über 6. Zuviel, da muss sich besseres finden lassen.


    Das gesättigte "sRGB-Blau" liegt außerhalb des Farbumfangs des Bildschirms. Auch in farbmanagementfähiger Umgebung (unsere Software führt die Transformationen auf Basis von Arbeitsfarbraum (hier sRGB) und Bildschirmprofi korrekt durch) kann das natürlich nicht kompensiert werden, sondern nur die bestmögliche Transformation auf die Farbraumgrenze gewählt werden. Weniger gesättigte Tonwerte können dagegen wieder ideal in Monitor-RGB umgerechnet werden (siehe Seite 3 des ausführlichen Reports).


    Ich schreibe das hier nur sicherheitshalber, weil diese Messung nicht mit einer Profilvalidierung zu verwechseln ist, die mit einer Kalibrationssoftware nach Speicherung des Profils normalerweise durchgeführt werden kann. Viele Reviews verwenden diese wichtige (!) Funktion leider in einem falschen Kontext.

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    ann es sein, dass bei mir die NVIDIA-Systemsteuerung eine Konfiguration
    der LUT, wie Sie sie vorgenommen haben, gar nicht zulässt (siehe Screenshot)?


    Richtig. Die angesprochenen Korrekturen werden von der Kalibrationssoftware (bei uns: Quato iColor Display) in das erzeugte ICC-Profil gespeichert (vcgt-Tag) und dann beim Systemstart geladen. Mit Treiber-Bordmitteln kann man das nicht nachstellen, zumal für farbechtes Arbeiten die weiteren Charakterisierungsdaten im Profil (beschreiben den aktuellen Monitorzustand) entscheidend sind. Sie werden von farbmanagementfähiger Software (z.B. Adobe Photoshop) ausgewertet.

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    welche technlogie wird eigentlich in den modernen LCD TV´s verbaut, die etwas höherpreisigen modele leiden nämlich unter keinem schlechten schwarzwert & BLB ??


    Meist werden Panels auf Basis der VA-Technologie eingesetzt. Es handelt sich hier einfach um gute Allrounder mit inzwischen sehr ansehnlichen Kontrastumfängen. Die etwas eingeschränktere Blickwinkelstabilität spielt in diesem Segment eine geringere Rolle.

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    ein Bild davon:


    Das sind eher die charakteristischen Aufhellungen eines IPS-Panels ("IPS Glow"), die nur mit speziellen Polarisationsfolien minimiert werden können. Zeigen sich durchaus auch bei frontaler Betrachtung, wenn der Abstand gering genug ist.

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    Quato DTP94 plus iColor Display 3 = brauchbar nur für PA-Serie (kein Spectraview)


    Letzlich auch für den SpectraView, aber da will man ja SpectraView Profiler nutzen.


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    i1 Display Pro + SpectraView Profiler = brauchbar nur für Spectraview-Serie


    Korrekt für das OEM i1 Display Pro von NEC. Die Retail Variante ist, wie gesagt, auch mit anderer Software einsetzbar und liefert z.B. auch mit iColor Display sehr gute Ergebnisse.

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    Ich habe zuhause noch ein unbenutztes "Quato DP94 + IColor Display 3" - Set rumliegen. Eignet sich das genauso gut wie das von Dir vorgeschlagene "i1 Display Pro" ?


    In Verbindung mit iColor Display (also keine Hardwarekalibration): Ja. Da aber weder SpectraView Profiler noch SpectraView II weitere Korrekturen für das Colorimeter umsetzen (siehe z.B. unseren aktuellen Testbericht zum SpectraView 241), ist das DTP94 für den WCG-CCFL Bildschirm ungeeignet. Das i1 Display Pro wäre hier die deutlich bessere Lösung.


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    Es gibt doch auch noch das Teil von NEC selbst (NEC 8422804 Calibration Sensor) - wie ist es denn mit dem?


    Ebenfalls geeignet, allerdings kannst du mit der Retail Version des i1 Display Pro auch andere Software einsetzen. Beim Vorgängermodell (i1 Display 2) war die OEM Version von NEC noch zwingend für brauchbare Ergebnisse mit ihren WCG-CCFL Bildschirmen notwendig.

    Ja, SpectraView II + Display aus PA-Reihe erlaubt die Hardwarekalibration. Anstatt MDview solltest du ggf. eher in Richtung SpectraView 271 (non Reference) schauen. Dabei handelt es sich letztlich um einen PA271W, der aber auch via SpectraView Profiler (liegt bei) hardwarekalibriert werden kann. Die Software ist mächtiger als SpectraView II. Als Sonde eignet sich das i1 Display Pro hervorragend.

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    Bei dem prad-Test zu diesem Monitor werden bestimmte Benutzereinstellungen vorgeschlagen, die dem Referenzwert für sRGB am nächsten kommen


    Das hilft dir an dieser Stelle nicht weiter. Hier geht es nur um den Weißpunkt, der im konkreten Einsatz aber variabel ist und sich nicht strikt nach normativen Definitionen richten sollte. Zusätzlich fehlen dir, wie von Andi erwähnt die LUT-Korrekturen für die Grafikkarte, die die konkreten Kalibrationsziele und eine diesbezügliche Neutralität sichern. Eine farbechte Darstellung wird dann erst in Zusammespiel mit dem Bildschirmprofil (charakterisiert seinen Zustand) und farbmanagementfähiger Software erreicht.


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    Ich wollte nun wissen, ob ich mit einer Kalibrierungslösung à la "x-rite i1display pro" eine deutlich exaktere Farbwiedergabe erreichen kann.


    Ja, siehe oben. Das ist sogar die fundamentale Voraussetzung für farbkritische Arbeiten. Es gibt aber viele Programme, die ICC-Profile nicht auswerten. Spiele gehören dazu, ebenso die meisten Videoplayer (Ausnahme MPC-HC). Das i1 Display Pro wäre eine geeignete und sehr gute Sonde.


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    Anwendung: Bildbearbeitung für Internet und Drucke mit PS und LR


    Das klassische Szenario für einen ICC-Profil basierten Workflow. Du darfst die Ausgabeseite allerdings nicht unterschlagen. Falls sie auf dem eigenem Drucker erfolgt, müsstest du auch hier entsprechende Profile (separat für die verschiedenen Papiere) über den Ausdruck eines Testcharts erzeugen. Ein "sRGB-Modus" im Treiber der Drucker ist nur ein Notbehelf und beschneidet zudem den Farbumfang (da als Bildquelle sRGB unterstellt wird) unnötig. In einem ersten Schritt kannst du auch Profile des Herstellers probieren. Bei der Ausgabe über einen Dienstleister genau dessen Abläufe beachten.

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    Angefangen mit dem Helligkeitswert (bei meinem Monitor ungefähr deckungsgleich mit den Werksangaben / bei einem Test lag der S24A850 um fast 100cd/m² höher als die Werksangaben


    So hohe Abweichungen im Rahmen verschiedener Tests des gleichen Modelltyps wären extrem ungewöhnlich. Panel und Hintergrundbeleuchtung werden ja immer als "Paket" vom Hersteller eingekauft. Gerade bei den günstigen Entry-Level und Midrange Geräten setzt man da direkt auf. Da sollten eher andere Faktoren ausschlaggebend sein, z.B. die verwendete Sonde und das Setup im Rahmen des Messprozedere.


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    PS: Übrigens: mein Monitormodell hat mal die 100% sRGB im Test - und mal nicht (auch hier wieder: Serienstreuung)


    Auch das ist innerhalb der gleichen Produktserie sehr stabil. Schwankungen kommen, abgesehen von Messungenauigkeiten, durch den konkreten Zustand während der Charakterisierung (Weißpunkt) und die Wahl des Bezugssystems zustande. Wir ermitteln die Abdeckung in Lab relativ zu D50 aus den Profildaten. Die Hersteller geben Abdeckungswerte üblicherweise in Bezug auf xy- (CIE 1931) oder u'v'-Normfarbtafel (CIE 1976) an und verweisen zudem gerne auf die absolute Farbraumgröße in Relation zum Vergleichsziel (daher resultieren Werte > 100%). Alle Werte sind nicht miteinander vergleichbar.


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    Dazu sollte auch noch erwähnt werden, dass ich mich mit Kalibrierungsgeräten (damit meine ich sowas wie Spyder, X-Rite, o.ä.) überhaupt nicht auskenne und eigentlich auch gerne einen "von Werk aus" vernünftig eingstellten Monitor hätte, mit dem ich direkt in sRGB losglegen kann.


    Da wäre der PA241W mit seiner potenten Farbraumemulation gar nicht so verkehrt. Auch wenn ich zum Einsatz eines Colorimeters rate, könntest du die ersten Schritte hier ohne entsprechendes Gerät machen. In Verbindung mit dem von NEC frei erhältlichen (und beiliegenden) Multiprofiler wird ein ICC-Profil passend zu den gewählten Einstellungen erzeugt. Damit kannst du dich in die Materie einarbeiten.


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    Worum es mir vor allem geht ist, dass ich gerne die Farben die ich auf meinem Monitor sehe auch beim Ausdruck wiedererkenne. Momentan ist es so, dass die Ausdrucke mit dem Monitorbild nicht viel zu tun haben. Die Farben liegen (trotz original Canon Drucker-Patronen und original Canon Fotopapier) einfach komplett daneben.


    Bei der RAW-Entwicklung bist du ja flexibel. Grundsätzlich beschneidet ein reiner sRGB-Workflow den möglichen Farbumfang schon erheblich, abhängig natürlich vom Motiv. Auch der Farbraum des Druckers wird in Teilbereichen klar über sRGB hinausgehen. Ein hinreichend farbechter Workflow vom Foto bis zum Druck erfordert aber einen gewissen Aufwand, wenn letzterer zu Hause erfolgen soll. Es gibt zwar meist treiberseitige sRGB-Voreinstellungen, deren Ergebnisse aber häufig sehr suboptimal sind. Für höherwertige Drucker stellen die Hersteller auch ICC-Profile zur Verfügung, die in Verbindung mit den angegebenen Papiertypen genutzt werden können. Beim Rückgriff auf Dienstleister vereinfacht sich die Situation. Hier sollte man sich für gute Ergebnisse dennoch genau über den empfohlenen Ablauf informieren (z.B.: Werden Dateiprofile unterstützt oder muss in Geräte-CMYK konvertiert werden?).

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    Hier hab ich ein Verständnisproblem, wieso ist unschärfere Schrift gut?


    "Weicher" trifft es letztlich besser. Eine reine Geschmacksfrage, ich finde die Glättung "for free" nett. Falls du damit nicht leben kannst, bleiben die genannten Alternativen (IPS/ PLS mit leicher Antireflexbeschichtung; C-PVA Geräte sind in der Abbildung ebenfalls schärfer).


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    könnt ihr die Beschaffenheit des coatings in eure Tests aufnehmen?


    Sollte in letzter Zeit eigentlich fast immer erwähnt worden sein, werde das aber nochmal explizit anstoßen.