Beiträge von Denis

    Die Subpixelstruktur von AMVA Panels macht die Textdarstellung im direkten Vergleich tatsächlich etwas unschärfer. Die meisten User stört es nicht (mir gefällt es sogar recht gut), auch wenn es gerade in Verbindung mit Clearytpe sehr unschöne Effekte geben kann. Geiches gilt für S-PVA Panels. Du solltest dich nach einem Gerät mit IPS- bzw. PLS-Panel umsehen. Die PLS-Varianten stattet Samsung generell mit einer nur wenig aggressiven Anitreflexbeschichtung aus. LG fängt gerade damit an.

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    Meint Ihr der CG241W-BK ist aufgrund des S-PVA-Panels eine gute Wahl und deckt alle Bereiche (Spiele,
    Grafik (sehr wenig), Film, Office) gleichermaßen gut ab?


    Ja. VA-Panels sind generell gute Allrounder, deswegen werden sie auch im TV-Bereich gerne eingesetzt. Allerdings ist die Blickwinkelstabilität von IPS basierten Geräten – trotz der erwähnten Aufhellungen – besser. Der CG241W ist derzeit eine der letzten Möglichkeiten, ein High-End Gerät mit Samsung S-PVA Panel zu erwerben.


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    In wie weit kann der CG241W mit dem CG245W (welcher mir leider zu teuer ist) verglichen werden?


    Beides sehr potente Geräte, wobei der CG245W ein IPS-Panel verwendet. Aufgrund der 3D-LUT ist z.B. die Farbraumemulation beim 245er noch mächtiger (siehe Test des CG275W) – wäre aber nicht kriegsentscheidend für dich. Auch der CG241 erfüllt hohe Ansprüche.

    Das i1 Pro 2 kann in einem Kompatibilitätsmodus auch mit dem SDK für das i1 Pro angesprochen werden. Daran wird es nicht scheitern. Für die Druckerprofilierung hat die neue Sonde klare Vorteile, z.B. können nun auch Papiere mit optischen Aufhellern (de facto u.a. fast alle Sorten für Farblaserdrucker) vernünftig vermessen werden. Da benötigte man früher ein spezielles i1 Pro mit UV-Cut Filter oder musste auf mehr oder weniger gute Workarounds (automatisierte oder händische Weißpunktanpassung) zurückgreifen.


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    beide Monitore können offenbar den X-Rite i1 Display Pro 2 (Colorimeter) nutzen.


    Richtig. Es handelt sich allerdings um das i1 Display Pro. Eine neue Version gibt es noch nicht. Das Colorimeter ist topaktuell und sehr gut. Das ältere i1 Display 2 ist nicht mehr zu empfehlen.

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    Momentan Kamera EOS 550D auf sRGB und nicht auf AdobeRGB eingestellt (aber lass mich gerne eines besseren belehren; dürfte meines Verständnisses aber nur Sinn machen, wenn alle Komponenten (Monitor, Grafikkarte, Bildbearbeitungssoftware, Drucker) das Ganze sauber unterstützen)


    Was du in der Kamera einstellst, ist egal und nur für die direkte Speicherung als jpg wichtig. Die RAW-Dateien entwickelst du mit einem beliebigen (hängt von der Software ab) Arbeitsfarbraum als Ziel. Die Canon Software bietet dir u.a. sRGB und AdobeRGB an. Siehe erstes Foto. Mit sRGB beschneidest du den Farbumfang auch gegenüber dem Standard CMYK-Offset-Druck. Die Maschine für die Ausbelichtungen bei Saal geht noch darüber hinaus. Das illustrieren die sechs angehängten Ansichten in Lab (schwarzes Gitter: Saal-Maschinenprofil) ganz gut. Da Dateiprofile bei diesem Anbieter berücksichtigt werden, solltest du die Motive nicht vorher schon künstlich begrenzen, auch wenn die konkreten Verluste (ich unterstelle mal einen farbmetrischen RI) natürlich motivabhängig sind.


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    diese stellen auch eigenes ICC-Profil zur Verfügung, mit den man nach meinem Verständnis den Monitor auf den Drucker "einstellen" kann


    Nein. Das Profil charakterisiert die Kombination aus Maschine und verwendetem Papiertyp. Damit kannst du einen Softproof in geeigneten Applikationen (z.B. Photoshop) erstellen und die Druckdaten ggf. direkt in den Ausgabefarbraum konvertieren. Letzteres ist hier nicht zwingend notwendig, weil Dateiprofile unterstützt werden. Die abschließende Konvertierung findet dann bei Saal statt.


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    EIZO CG223W
    NEC PA241W


    Beides wären für dich sehr brauchbare Bildschirme.

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    Im Fazit schreibt ihr "Flächenhomogenität und Ausleuchtung unseres Testgerätes überzeugen auf ganzer Linie" und im Wertungskasten gebt ihr beidem nur ein "gut" bzw ein "+". Warum? Fehler?


    Die Abweichungen lagen schon auf sehr geringem Niveau, unser Bewertungssystem ist hier ziemlich streng. Gleichzeitig wären beide Bewertungen in Schulnoten eher ein gut(+).


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    Ist dieser Monitor mit dem Dell vergleichbar und für semi-professionelle EBV geeignet?


    Im Vergleich zum U2713 ist er technisch ein ganzes Stück potenter. Vergleiche u.a. einfach mal die Graubalance (DeltaC) in den Messungen vor der Kalibration. Wichtig ist daher eher die Frage, ob du ein Hochglanzpanel möchtest und dir der Farbumfang ausreicht.

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    Ich suche einen Gamer Monitor mit 27" mit matter Scheibe und mit einer Auflösung welche höher als FullHD ist. Es sollte kein TN Panel sein. Dafür bin ich bereit auch richtig Kohle auszugeben bis ca. 1500 Euro.


    Du könntest es tatsächlich mal mit einem Bildschirm für die EBV versuchen. Natürlich wird die Bewegtbilddarstellung nicht das Niveau eines 120Hz TN-Bildschirms erreichen, was aber nicht bedeutet, dass die Geräte nun für Spiele unbrauchbar wären.


    Die High-Ender haben dafür andere Vorteile: Dank ihrer Farbraumemulation (in Spielen greift kein Farbmanagement) erreicht man eine sehr präzise Reproduktion – inkl. der korrekten Gradation (sRGB-Tonwertkurve), was die Detaildarstellung in den Tiefen enorm verbessert. Surreale Spiele, die ohnehin sehr farbenfroh sind, kannst du optional auch auf den erweiterten Farbraum "loslassen".


    Der NEC PA271W fällt beispielsweise in den angedachten Preisrahmen, ggf. auch der SpectraView 271 (non Reference). Eizo hat derzeit ein 27" Modell mit eingebautem Colorimeter (CG275), stockt sein Portfolio aber aktuell kräftig mit neuen Geräten auf. Sie wird es auch in 27" (CG246, CX270) geben. Die Hintergrundbeleuchtung besteht aus "weißen" LEDs, allerdings entspricht der Farbumfang erstmals dem von Bildschirmen mit WCG-CCFL-Röhren. Der CX könnte in den Preisrahmen passen. Antireflexbeschichtung wird vermutlich nicht so aggressiv ausfallen wie bisher.

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    Ist dass dann eine Grafikkarte mit 2 DVI-Anschlüssen welche zu dem einen DVI-Eingang am Monitor geht, oder geht von einem DVI-Anschluss auf der Grafikkarte mit dem DUAL-Stecker in 2 DVI-Eingänge am Monitor ?


    Weder noch. Es handelt sich um ein Kabel in 24+1 Konfiguration über das ein zweiter TMDS-Link geführt wird. Unterstützen heute faktisch alle halbwegs aktuellen Grafikkarten.

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    Ich habe aufgeschnappt, dass es für die Kalibration mit der SpectraView II Software ein sehr spezifisches Messgerät braucht. Entweder ein Spektralfotometer (viel zu teuer für den Hausgebrauch!?) oder ein spezielles NEC eigenes Ding, welches wohl irgendwie vorkonfiguriert ist oder anderweitig mit der Software kommuniziert. Nun habe ich einerseits also gelesen, dass die normalen Colorimeter a la DTP94 NICHT für die Hardwarekalibration mit SpectraView II geeignet sein sollen. Andererseits unterstützt die SpectraView II Software gemäß FAQs auf deren Website jede Menge Fremdhersteller – darunter auch den DTP94.


    Das Problem ist an dieser Stelle das emittierte Spektrum von Bildschirmen mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung. Leider implementiert das DTP94 out of the box keine geeignete Korrektur, und weder SpectraView Profiler noch SpectraView II setzen mit einer "second level" Korrektur auf. Deswegen hat NEC in der Vergangenheit ein angepasstes und selektiertes i1 Display 2 unter eigenem Label (MDSVSENSOR2) angeboten, das nun von einem i1 Display Pro (Spectrasensor Pro) abgelöst wurde. Die Sonde ist aber auch in ihrer Retail-Version flexibel genug, um mit beiden Softwarelösungen hinreichend korrekte Ergebnisse in dieser Konstellation zu erzielen.


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    Hier fliegt basICColor Display 5 zusammen mit einem DTP 94 rum. Die Kombination erlaubt mit dem PA271W "nur" eine kombinierte Hard- und Softwarekalibrierung. Ist diese Variante für meine Verwendung (siehe Pretext) nennenswert schlechter als die Hardwarekalibrierung über SpectraView II und NEC Sensor?


    Diese Variante der Softwarekalibration, bei der die OSD-Einstellungen automatisch via DDC gesetzt werden, ist im Ergebnis nicht besser als eine "normale" Softwarekalibration mit Benutzereingriffen. Durch die positiven Eigenschaften der PA-Modelle (umfangreiche OSD-Einstellungen, potente Elektronik, hohe Neutralität und Linearität) bildet sie dennoch eine sehr gute Alternative zur Hardwarekalibration über SpectraView II, zumal die Software von basICColor (für die SpectraView Modelle als SpectraView Profiler gebundelt) prima ist. Allerdings solltest du das DTP94 in dieser Kombination nicht verwenden. iColor Display von Quato brächte eine geeignete generische Korrektur mit.


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    Welcher wäre denn der richtige?


    Der Spectrasensor Pro basiert auf dem X-Rite i1 Display Pro. Beide Sonden sind zur Kalibration sehr gut geeignet.

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    Im Consumerpreisegment sind die Eizos auch der letzte Ranz, wenn du 1000+ € ausgeben willst, sind sie traumhaft, solange man nicht mit spielen will. Die günstigeren Geräte von Eizo hatten eigentlich alle die paneltypischen Macken (schlechter Blickwinkel bei TN, IPS-Glow bei IPS) in stärkerer Form als andere Hersteller


    Solche Eigenschaften lassen sich nicht "wegkompensieren". Sie treten bei Eizo zwangsläufig nicht stärker auf als bei anderen Herstellern, die das gleiche Panel implementieren. Allerdings stattet Eizo die Geräte auch im niedrigen Preissegment i.d.R. mit einer vglw. potenten Elektronik aus. Ich verweise da beispielsweise mal auf Graubalance und Gradationseigenschaften der Modelle EV2333, EV2335, FS2331 und FS2332. Das ist schon ganz ordentlich.


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    Schade. Aber mittlerweile tendiere ich zur Rückgabe.


    Die Verwendung sollte nicht zur Qual werden. Wenn du mit dem Gerät nicht zufrieden bist, hilft am Ende wirklich nur eine Rückgabe.


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    Die Farben sind zu gesättigt. Gras ist zu grün, Gesichter wirken stellenweise so, als wäre zu viel Gelbanteil vorhanden. Nehme ich im Monitor Menü die Sättigung heraus wird das Bild allerdings unmittelbar unrealistisch (farblos).


    Du müsstest den Bildschirm in einer farbmanagementfähigen Umgebung betreiben und zuvor kalibrieren sowie profilieren. Sein Farbumfang geht über sRGB hinaus, und auch die mit diesem Arbeitsfarbraum verknüpfte Tonwertkurve wird mit Bordmitteln nicht erreicht. Abhilfe für den Einsatz in nicht farbmanagementfähiger Umgebung schafft am Ende nur ein Bildschirm mit Farbraumemulation oder zumindest einem brauchbaren sRGB-Modus (für sRGB-Quellmaterial).

    Solche Effekte lassen sich schon auch quantitativ "festnageln" (Kontrastumfang, Gradation, Farbumfang, Graubalance, Tonwertumfang, ...) – insbesondere da sie sich ja in einer ungemanagten Umgebung manifestieren. Natürlich gibt es auch panelinhärente Eigenschaften, beispielsweise in Bezug auf den Blickwinkel und die Subpixelstruktur (z.B. etwas unschärfere Textdarstellung bei S-PVA Panels). Auch die Antireflexbeschichtung unterscheidet sich ggf. stark.

    Zunächst ist es wichtig, in der Software die geeignete Korrektur für die Kombination aus Messgerät und Bildschirm auszuwählen. Aber auch bei hinreichend korrekter Messung musst du folgenden Zusammenhang beachten (ein messtechnisch identischer Weißpunkt muss für den realen Betrachter nicht visuell identisch sein):


    Alternative zum NEC p221w


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    ich habe den Eindruck, dass der Quato nun deutlich übersättigt nach Anwendung des AdobeRBG(Photo) Profils (Weisspunkt 6500K, Gamma 2,2, Luminanz 120 cd/m2, Schwarzwert: 0,0 cd/m2)


    Eine korrekte Wiedergabe ist natürlich nur in farbmanagentfähiger Umgebung möglich (Ausnahme wären Farbraumemulation auf Bildschirmseite). Hier werden die beteiligten Profile berücksichtigt. Im ungemenagten Direktvergleich wirkt der Quato natürlich deutlich gesättigter, weil der Farbumfang erheblich größer ist.


    Gruß


    Denis

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    Im Zuge der Profilierung wird aber die Farbdarstellung derart "verbogen" dass die DeltaE Abweichungen der Farbwerte danach größer sind als vor der Profilierung und eigentlich sollte es genau umgekehrt sein


    Noch eine kleine Anmerkung an dieser Stelle: Die Darstellung ist schon vorher verbogen, sobald man den Custom-Modus aufruft. Separat vermessenes Rot, Grün und Blau ergibt in Summe nicht das anliegende Weiß. Dieser Zustand kann im Profil so nicht sinnvoll erfasst werden. Um überhaupt ein Profil erzeugen zu können, werden die Messwerte "geradegebogen". Der korrekten Darstellung hilft das nicht weiter, sie ist weder vor noch nach Kalibration und Profilierung in diesem Modus möglich.


    Gruß


    Denis

    Das IPS-Panel ist blickwinkelstabiler, gleichzeitig ist der NEC via SV II mit hoher Präzision hardwarekalibrierbar. Darüber hinaus bietet er eine flexible Farbraumemulation, die wichtig wird, wenn die Software kein Farbmanagement unterstützt.


    Gruß


    Denis