Beiträge von Denis

    Zunächst ist die Frage, was man von den Änderungen der LUT konkret erwartet. Sie sichern ja keine farbechte Darstellung, sondern "lediglich" die Kalibrationsparameter und eine diesbezügliche Neutralität. Bei Geräten, die sich im Rahmen der Kalibrierung mit Bordmitteln nah an die gewählten Kalibrationsziele heransteuern lassen und sich neutral verhalten, fallen die Korrekturen in der Grafikkarten-LUT sehr gering aus. Damit wäre auch das "Entladen" für den Spielbetrieb unproblematisch. Im anderen Fall kommt es zu teils empfindlichen Tonwertverlusten, die sich natürlich auch in Spielen bemerkbar machen. Damit will ich nicht sagen, dass es sinnlos wäre, die Korrekturen auch in Spielen zu halten. Es kann z.B. interessant sein, sofern nicht per OSD möglich (was üblicherweise der Fall sein dürfte), eine sRGB-Gradation zu erreichen, was die Detailzeichnung in dunklen Spielabschnitten gegenüber einem Gamma von 2.2 verbessert. Und wenn die Grauachse out of the box farbstichig ist, nimmt man die Tonwertverluste für eine bessere Neutralität wohl auch gerne in Kauf. Auf keinen Fall vermeidet man aber die berüchtigten "Bonbonfarben" bei einem WCG-Bildschirm. Da hilft erst ein fixer sRGB Modus oder gleich eine flexible Farbraumemulation.


    Um noch einmal konkret auf das Thema zu kommen: Letztlich müßte man versuchen, die Grafikkarten-LUT nach Spielstart wieder entsprechend zu belegen. Ich meine mich entsinnen zu können, dass es Tools gibt, die regelmäßig Korrekturen aus dem ICC-Profil laden, weil es früher unter Vista schon im 2D Betrieb zu Problemen mit dem "Entladen" kam. In der Richtung würde ich mal nachforschen.


    Gruß


    Denis

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    Dann testet mal den Samsung 2333T für nur 135 - 149 Euro. Da könnte ihr im gesamten Test mit der Replace-Funktion den Eizo durch den Samsung 2333T ersetzen. Wenn ich mir meine Messwerte der 2333T anschaue, dann habe ich die eineiige Zwillinge des Eizos.


    So einfach ist das an der Stelle nicht. Gleiche Panels werden häufig eingesetzt. In diesem Fall läßt sich Eizo die potente Elektronik (u.a. 10bit LUT), ziemlich exakte Werkskalibration (man achte auf Neutralität und Gradationseigenschaften) und das umfangreiche OSD (was gerade in Verbindung mit erstem Punkt sinnvoll ist) natürlich bezahlen. Insofern sind direkte Rückschlüsse nur sehr bedingt möglich, auch bei panelbedingten, ähnlichen Basismeßwerten (wie Leuchtdichte, Schwarzpunkt). 24 Zoll große, identische IPS Panels bekomme ich auch in einer riesigen Preisspanne, bis hin zu den EBV Boliden.


    Zitat

    Da könnte ihr im gesamten Test mit der Replace-Funktion den Eizo durch den Samsung 2333T ersetzen


    Das ist aufgrund der o.g. Punkte auzuschließen, es sein denn, Samsung hätte mit eigenem Panel von Eizo in der selben Produktionslinie fertigen lassen. Davon unberührt bleibt, dass der Samsung natürlich ein sehr guter Bildschirm sein kann. Vl. bekommen wir ihn ja als Testmodell.


    Gruß


    Denis

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    Ihr kennzeichnet den Beitrag hinreichend als Werbung, aber es kann doch trotzdem nicht sein, dass PRAD hier eine Monitorserie, die für alles, aber sicher nicht für Qualität steht, als Inkarnation der eierlegenden Wollmilchsau hinstellt!


    Mir gefällt die Diktion hier nicht, weswegen ich mich dagegen auch entschieden verwahre. Gerade die von dir angesprochenen Berichte (U2410, U2711, U3011) zeigen ja, wie streng die Kriterien sind - und wieviel strenger und umfangreicher sie mit der Zeit geworden sind (der Aufwand zur Realisierung war enorm). Was mit der Entwicklung nicht ganz Schritt gehalten hat, ist der Bewertungskasten. Da wird sich sicherlich noch etwas verändern, genau wie an der Übersichtlichkeit.


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    PRAD sollte damit anfangen, seine Testkriterien zu überarbeiten, für mich seid ihr jedenfalls keine verlässliche Quelle mehr.


    S.o. Ich kenne insbesondere kein Consumer-Magazin, das einen ähnlich umfangreichen und vor allem korrekten (das ist i.d.R. die Krux, wenn z.B., wie meist üblich, eine Profilvalidierung "irgendwie" für die Erzeugung dann (unwissentlich) nichtssagender bunter Balken missbraucht wird) Test-Workflow hätte. Alles andere geht dann meist schon in Richtung Prepress.


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    Ich habe mir lange Zeit selbst eingeredet, dass das Problem nicht so schlimm sein kann, wenn es ja selbst hier kaum einen zu stören scheint, aber man darf so eine Frechheit einfach nicht akzeptieren!


    Die Antiflex-Beschichtung ist keine Frechheit der Hersteller und hat auch nichts mit Kosteneinsparungen oder fehlender QA zu tun. Sowas zeigt sich, sofern entsprechender Kostendruck aufgrund der Positionierung eines Gerätes oder Panels erfolgte, an anderer Stelle. Dass man nicht für alle Benutzer eine "feasible" Lösung finden kann ist ärgerlich. Insofern kann ich deinen Frust verstehen. Was du versuchen kannst, wäre eine Alternative mit S-PVA Panel zu finden, wobei auch dort gerne eine vglw. aggressive Antiflexbeschichtung eingesetzt wird. Notfalls eben ein Glare-Panel von Apple mit vglw. "dünner " Elektronik.


    Gruß


    Denis

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    also ich betreibe meinen monitor ganz einfach "normal" (voller farbraum) und photoshop zeigt mir mein bild automatisch in srgb an, insofern es srgb entspricht. ok, verstanden!


    Genau.


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    wenn ich nun ein adobe rgb bild aus meiner spiegelreflex habe und ich möchte kurz prüfen, wie das ganze im internet als jpg aussehen würd, dann greife ich auf den softproof unter verwendung von srg zurück, oder?


    Ja, das wäre so korrekt. Du mußt natürlich bedenken, dass viele Nutzer selbst einen WCG-Bildschirm ohne Farbmanagement einsetzen und selbst Bildschirme ohne erweiterten Farbraum i.d.R. auch keine perfekten sRGB-Wiedergabegeräte (zumindest out of the box) sind. Aber das kannst du nicht sinnvoll berücksichtigen.


    Viele Grüße


    Denis

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    es schein so, als wäre der rgb-farbraum sRGB-Farbraum extra emuliert (ist dies eigentlich der einzige farbraum, welcher wriklich emuliert wird?).


    Aus SpectraView II heraus ist derzeit tatsächlich nur eine sRGB Emulation (mit fixen Parametern) möglich.


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    wenn ich nun also an einer website arbeite, nutze ich dann lieber den emulierten rgb-farbraum über sv II oder soll ich ganz normal im monitorfarbraum arbeiten und als softproof im photoshop rgb auswählen?


    Softproof brauchst du in PS hier gar nicht. Wenn das Monitorprofil in Windows hinterlegt (macht SV II autmatisch) ist, greift der Farbrechner von PS darauf selbständig für die notwendigen Transformationen unter Berücksichtigung des Dateiprofiles zurück. Je nach Einsatzzweck kann es sinnvoll sein, deine Bilder, sofern nicht in sRGB vorliegend, nach sRGB zu konvertieren. Bitte in keinem Fall als Arbeitsfarbraum in PS das Monitorprofil hinterlegen. Das deaktiviert das Farbmanagement.


    Gruß


    Denis

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    Wäre es auch ne Option, ein billigeres WCG Display zu nehmen & dafür noch Kalibrierungstools dazuzupacken? Komme ich da auf ne ähnlich gute Emulation wie beim NEC?


    In gemanagter Umgebung: Ja. Hier übernimmt ja ein Farbechner auf Anwendungs- oder Betriebssystemseite die benötigten Transformationen. Für den ambitionierteren Bereich ist aber auch hier ein Bildschirm mit potenter Elektronik (muß keine Farbraumemulation beinhalten) sinnvoll. Da gibt es als "Dreingabe" aber heute meist ohnehin die Implementierung einer Farbraumemulation, die außerhalb eines ICC-Profil basierenden Workflows wichtig sein kann.


    Gruß


    Denis

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    Aber so richtig habe ich nicht rausgekriegt, wo, im Vergleich zum 3008, welcher als "sehr gut" getestet wurde, der 3011 evtl. schlechter ist?


    Die Testkriterien und das ganze Verfahren haben sich mit der Zeit schon stark verändert, daher ist direkter Vergleich mit Berichten, besonders vor etwa Sommer 2009 schwierig. Wenn ich mir den Bericht zum 3008 anschaue, sehe ich z.B. auch hier eine etwas problemematische Gradation, auch wenn nur ein Durchschnittswert angegeben ist. An den grundsätzlichen Paneleigenschaften in Bezug auf den Blickwinkel hat sich ohnehin nichts geändert, weil letztlich faktisch das gleiche Panel verbaut wird.


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    Könnte man hoffen, dass diverse Punkte, die ihr bemängelt habt, z. Bsp. der fehlende Gamma-Regler oder die fehlende Overdrive An-/Abschaltung


    Die Overdrive-Artefakte sind beim U3011 unproblematisch. Eine Nachrüstung mit einem "echten", gut umgesetzten Gamma-Regler ist extrem unwahrscheinlich. Der Wunsch ist eher in Bezug auf zukünftige Produkte geäußert worden.


    Viele Grüße


    Denis

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    eine Ungereimtheit mit dem Eizo S2243W gibt es noch und die liegt in der Spezifikation.
    Der Eizo verträgt max. 1064,33 Mio Farben sprich 10Bit LUT
    DVI geht lt. Wiki nur bis 8Bit OK, aber das gute kommt noch!


    Völlig normal und wichtig. Auch in einem reinen 8bit Workflow umgehst du mit entsprechend hochbittiger Verarbeitung Tonwertverluste, die sich bei Transformationen des eingangsseitig anliegenden Signales ergeben. Damit sind Einstellungen mit Bordmitteln des Bildschirms so gut wie verlustfrei.


    Zitat

    Aber folgendes des in der Spezifikation Seite 36:
    Anzeigefarben (max.) Ungefähr 16,77 Millionen Farben (1064,33 Millionen Farben/10 Bit LUT)


    Das Panel wird (wie üblich, gibt nur sehr wenig Ausnahmen, auch wenn oft relativ inflationär mit einem 10bit Panel geworben wird) mit 8bit pro Kanal angesteuert. Eine FRC-Dithering Stufe bereitet das hochbittig verarbeitete oder am DisplayPort optional schon mit 10bit pro Kanal anliegende Signal entsprechend auf.


    Gruß


    Denis

    Das DTP94 von X-Rite. Kannst du gleich im Bundle mit iColor Display nehmen, da nur unwesentlich teurer (Silver Haze Pro). Nicht vergessen, in Color Navigator die Compensation Table in den Preferences auf "Color Management" zu stellen.


    Gruß


    Denis

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    Zudem wirkt sich ein Gamma Shift aus dem Winkel bei dunklen Bildern auch sehr negativ auf das Filmerlebnis aus,


    Mit seinem IPS-Panel leidet der LG ja nicht an diesem Phänomen. Auch weitere farbmetrischen Veränderungen sind hier auf geringem Niveau. Dafür muss man gegenüber Geräten mit VA-Panel Einbußen in Bezug auf Schwarzwert/ Kontrastverhältnis hinnehmen und hat (ohne spezielle Maßnahmen) das im Test angesprochene Aufleuchten in dunklen Tonwerten aus dem Winkel.


    Im TV-Bereich setzt man weiterhin sehr gerne auf VA-Derivate, aber auch die haben, wie angesprochen, eben ihre Nachteile, wie den von dir erwähnten Gamma-Shift und in vielen Varianten auch recht deutliche Farbschiebungen. Aus diesem Grund gibt es derzeit keine Ideallösung, einen "trade off" muss man in jeder Variante in Kauf nehmen. Eine Frage der eigenen Gewichtung.


    Persönlich präferiere ich für den TV-Bereich ein gutes VA-Panel, d.h. insbesondere die S-PVA Ausführungen von Samsung. Hier ist der Gamma-Shift zwar auch deutlich sichtbar, dafür sind die Farbverschiebungen auf vglw. geringem Niveau.


    Gruß


    Denis

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    Eigentlich hätte ich schon gerne die Fläche/Größe eines 27" Schirmes und eigentlich dachte ich man käme beim Nec auch mit der Softwarekalibrierung relativ weit?


    Natürlich kommst du damit weit: Der NEC ist ab Werk sehr neutral und hat ein umfangreiches OSD, samt potenter Elektronik. Mit den üblichen Kalibrationszielen hast du damit im Rahmen einer Softwarekalibrierung schon fast eine Hardwarekalibrierung.



    Zitat

    Ist doch der PA241 + Spectraview die bessere Variante?


    + das OEM EOD2 von NEC oder ein Spektralfotometer. Im Rahmen einer Softwarekalibrierung ist das Silver Haze Pro Bundle von Quato ausreichend.


    Gruß


    Denis

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    Auch wenn es messtechnisch die selben Farbstimuli sein sollten, wirken sich unterschiedliche Spektren (RGB-LED vs. CCFL) noch anders auf die Wahrnehmung aus.


    Insbesondere im direkten Vergleich (DualScreen Betrieb): Ja. Hier schlägt die Beobachtermetamerie (der 2 Grad Normbetrachter der CIE entspricht nicht exakt deinen eigenen Empfindlichkeitskurven) durch. Gerade die Spektren von Bildschirmen sind diesbezüglich ziemlich ungünstig. Deswegen hilft in einem Mehrbildschirmsetup letztlich nur ein visuelles Matching. Das gilt auch für den Abgleich mit Normlicht.


    Gruß


    Denis

    Laut Testbericht erkennt der Deinterlacer Interlaced-Signale mit einer 2:2 Kadenz nicht korrekt und behandelt sie wie Videomaterial (wie es abseits des synthetischen 480i60 Material bei 576i50 aussieht, kann ich nicht sagen). Bei Filmmaterial (zwei Halbbilder lassen sich hier bei korrekter Erkennung verlustfrei zu einem Vollbild zusammenfügen) kommt es daher zu einem unnötigen Auflösungsverlust in der Vertikalen. Die XBox 360 sollte die Spiele meines Wissens in 720p rendern. Hier greift der Deinterlacer ohnehin nicht ein.


    Gruß


    Denis

    The UDACT (UGRA test) performs quite extensive tests (including measurement of the UGRA/fogra media wedge under consideration of the display profile).



    It is also bundled with iColor Display (which I would also recommend as calibration/ profilation software in combination with the EOP) but can only be used directly after a calibration/ profilation here. The standalone version has of course no limitations.


    Apart from an ICC workflow there are products for TV/ Beamer calibration but they all have some pitfalls.


    Best regards


    Denis