Zitat
Falls sich das wirklich so verhält, frage ich mich allerdings, wie man auf ein dermassen idiotisches System kommt und warum es nicht schon längst abgeschafft wurde.
Das ist überhaupt nicht idiotisch, sondern die einzig sinnvolle Möglichkeit. Definiert wird das Ganze, in Bezug auf die Anzeige von Bildern, ja über die entsprechenden Arbeitsfarbräume. In einem ICC-Workflow, d.h. in farbgemanagter Umgebung, bekommst du damit eine bestmöglich korrekte Darstellung. Wie sollte eine Vereinheitlichung auch funktionieren? Dafür haben die Geräte viel zu unterschiedliche Charakteristika, gerade auch im Hinblick auf die Print-Ausgabe (CMYK). Ein Beschnitt auf den kgN wäre eine Katastophe. sRGB war der Versuch, für den Heimsektor etwas in dieser Art zu definieren - ideal war das nie und ist das auch weiterhin nicht.
Im Hinblick auf die Bearbeitung von Bildern am Rechner könnte man nun auf die Idee kommen, einfach Lab als Arbeitsfarbraum zu nutzen. Der enthält ja alle sichtbaren Farben und dient im gemanagten Workflow schon als geräteunabhängiger "Verbindungsfarbraum" (d.h. definiert eine Farbe, zusammen mit dem Bezugsweiß, eindeutig). Durch den großen Farbumfang tut man sich bei einem 8bit Workflow hier aber überhaupt gar keinen Gefallen, zumal kein Ausgabegerät das in Gänze darstellen kann.
Fazit: In einem gemanagten Workflow ist alles in Butter. Hier vermittelt ein Farbrechner anhand der beteiligten Profile über einen geräteunabhängigen Verbindungsfarbraum. Voraussetzung für die richtige Anzeige am Bildschirm ist ein korrektes Monitorprofil. Der Bildschirm sollte dabei den Quellfarbraum möglichst komplett abdecken. Dann sind entsprechende Transformationen problemlos möglich. Für den Einsatz in ungemanagter Umgebung gibt es inzwischen eine wachsende Anzahl von Geräten mit fixen, farbraumbeschränkenden Bildmodi - bis hin zu flexiblen Farbraumemulationen.
Gruß
Denis