Beiträge von Denis

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    Die eigentliche Helligkeit liegt laut Meßergebnis bei ca. 130 cd/m2, der Schwarzwert ist mit 0.31 (auch wieder im Vergleich zu den Testergebnissen) sehr hoch, oder? Damit wäre das Kontrastverhältnis ca. nur 420:1, was mir als sehr niedrig vorkommt.


    ColorComp "frißt" natürlich etwas Kontrast. Hier wäre ein erster Ansatzpunkt. Default-Wert ist 3. Ganz deaktivieren würde ich es, wenn ich unsere Testergebnisse betrachte, nicht, aber schalte es mal etwas herunter und schau, ob der Bildschirm noch homogen genug für dich ist.


    Verantwortlich für den niedrigen Kontrast werden aber in erster Linie mal die starken Eingriffe in die Grafikkarten-LUT sein. Du siehst anhand der Korrekturkurve, dass für das Erreichen des Zielweißpunktes ziemlich stark eingegriffen werden mußte. Damit gehen nicht nur Tonwerte verloren, sondern auch der Weißpegel sinkt, während die Hintergrundbeleuchtung unverändert hell bleibt.


    Im Hinblick auf unsere Testergebnisse sind die Eingriffe in sRGB- und AdobeRGB-Modus relativ stark, das DeltaE in Bezug auf D65 (~6500K) lag bei unserem Testgerät bei etwa 2, was auch ohne weitere Eingriffe über die Bildschirmelektronik zu geringeren Korrekturen führen sollte (kalibriert habe ich das Gerät aus diesen Modi heraus nicht). Hier kann die Werkskalibration hineinspielen, zusätzlich arbeitet die generische Korrektur von iColor (wir haben für die Messungen das EyeOne Pro verwendet) für das Spektrum des NEC zwar gut, aber natürlich nicht perfekt. Wir müssen auch bedenken, dass die DTP94 untereinander ebenfalls Abweichungen aufweisen, wenngleich sie diesbezüglich ziemlich stabil sind. Das vielleicht erst einmal grundsätzlich.


    Wie solltest du jetzt vorgehen?


    a) Die generische WCG-IPS Korrektur weiter aktiviert lassen


    b) Mit dem nativen Monitorfarbraum kalibrieren - die Farbraumemulation würde ich in erster Linie für ungemanagte Applikationen nutzen. Aufgrund des Gammareglers des NEC, der auch sRGB und L* Gradation als Auswahl erlaubt, könnte man jetzt z.B. für das Arbeiten in sRGB zwar noch separat kalibrieren, aber dann mußt du nicht nur am Bildschirm den gespeicherten Bildmodus wechseln, sondern auch das Monitorprofil. In den meisten Fällen wirst du mit einer Kalibration mit einem Zielgamma von 2,2 gut fahren (die Anzeige in gemanagter Umgebung ist für den jeweiligen Content trotzdem korrekt, nur in Bezug auf die Tonwertverluste wäre die Lösung mit möglichst passgenauer Gradation über das OSD besser). Wenn du viel mit ECI-RGB 2.0 arbeiten würdest, wäre das noch etwas anders, weil dann die Verluste innerhalb der gemanagten Applikation doch recht hoch wären. Ich unterstelle jetzt mal sRGB und AdobeRGB als Hauptarbeitsfarbräume.


    c) Wähle deinen gewünschten Weißpunkt. Möchtest du "exakt" (um das Spektrum geht es hier nicht) D65 haben, kannst du die Normfarbwertanteile direkt in iColor (erweiterter Modus) eingeben: 95.04 100.00 108.88. Das ist aber kein Pflichtprogramm, genausowenig wie die Auswahl von 6500K. Der Weißpunkt sollte mit stabilen Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen abgestimmt sein. Im Privatumfeld selten anzutreffen. Hier kannst du einfach mal "herumprobieren", inbsesondere nach unten hin (5800K wären beispielsweise mal ein guter Versuch - wenn du, basierend auf diesen Werten, die Farbraumemulation nutzen möchtest, kannst du in diesem Fall direkt unsere adaptierten Werte für sRGB und AdobeRGB auf Seite 27 des Berichtes nutzen).


    d) Leuchtdichte: Maximal und Schwarzpunkt: Tiefstes Schwarz in iColor auswählen


    e) Gamma 2.2 am Gerät auswählen


    f) Metamerieoption am Gerät unbedingt aus und den "BLACK"-Regler auf "MIN"


    g) Kalibrieren, dabei die gewünschte Leuchtdichte per OSD einstellen und auch mit den xy-Normfarbwertanteilen für den Weißpunkt "spielen" um die drei Marker auf der Mitte "einzunorden" (bei einer Auswahl der Farbtemperatur in Kelvin gibt NEC hier natürlich schon die rechnerisch korrekten Werte für die entsprechende Position auf der Blackbodykurve vor, aber ich hatte ja bereits angerissen warum es zu Abweichungen kommen kann, zumal der Bildschirm über die Zeit auch noch driften wird). Es wird sich nicht um riesige Anpassungen handeln, da wirst du schnell ein Gefühl bekommen.


    h) Speichere erstmal mit der Auswahl "Matrix (Primärfarben)" und führe eine Profilvalidierung durch. Die und den Screenshot von den Korrekturkurven dann bitte nochmal hochladen.


    edit: Was du bitte vorher auch nochmal machen kannst. Setze den Bildschirm in den Werkszustand zurück, deaktivere die Metamerie Option (ist in manchen Bildmodi standardmäßig aktiv) und führe aus dem Standardmodus, sRGB- und AdobeRGB Modus eine Profilierung durch (ist ein Extrapunkt in der Auswahl beim Start - was während der Profilierung in dem Infokasten angezeigt wird ist egal). Die generische Korrektur bitte weiter aktiviert lassen. Danach jeweils eine Profilvalidierung. Die drei PDF Dateien und ICC Profile könntest du dann hochladen. Damit bekommt man mal einen Eindruck, wie dein Gerät ab Werk aufgestellt ist und vom DTP94 mit Korrektur vermessen wird.


    Viele Grüße


    Denis

    Hallo Sebastian,


    ich werde erst morgen dazu kommen, mir das wirklich genau durchzulesen. Dann können wir den Kalibrierungs-/ Profilierungsvorgang mal vernünftig durchgehen. Ein Defekt, bzw. fehlerhafte Werkskalibrierung sind sehr unwahrscheinlich. Nicht, dass ein Bildschirm nicht defekt sein könnte, aber das äußert sich anders. Warten wir erstmal morgen ab, dann bin ich deine Dateien durchgegangen. Mach bitte schonmal einen Screenshot von den Korrekturkurven, die dir iColor am Ende anzeigt.


    edit: Hab schonmal kurz reingeschaut und deine Beschreibung gelesen. Vl. schonmal vorweg: Ja, da wird man was machen können.


    Viele Grüße


    Denis

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    heißt das dann der HDMI der VGA kann den Monitor in jeder Auflösung einfach ansprechen?


    Per HDMI kannst du den DELL maximal in 1920x1080@60Hz betreiben, auch wenn HDMI 1.3 theoretisch für eine native Ansteuerung ausreichen würden. Du brauchst einen DualLink DVI Port. Heutzutage kein Thema mehr in Bezug auf faktisch jede Grafikkarte.


    Gruß


    Denis

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    Obwohl der NEC PA241W ja auch mit Spectra View II kalibrierbar ist, aber diese Sotware funktioniert dann auch nur auf NEC-Monitoren - richtig?


    Ist nur in der Variante mit Spektralfotometer oder dem speziellen "NEC Bundle" inkl. Meßsonde zu empfehlen.


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    Muss man da nicht für jedes "Umgebungslicht" eine eigene Kalibration durchführen und Profile abspeichern?


    Wirklich vernünftige EBV setzt halbwegs stabile Umgebungsbedingungen, zumindest aber stabile Abmusterungsbedingungen (schön wäre gleich ein Normlichtkasten, sofern es dir um die Beurteilung von Ausdrucken geht) voraus. Da kann dann auch der Weißpunkt geeignet abgestimmt werden. Wenn es sich um ein Arbeitszimmer handelt, kannst du darüber nachdenken, an der Decke Normlicht-Leuchtstoffröhren zu installieren. Kostet nicht die Welt. Habe ich auch gemacht, insbesondere um mir einen dedizierten Normlichtkasten zu sparen. Lichtschutzblende für den Bildschirm ist zu empfehlen.


    Gruß


    Denis

    Wenn es wirklich das "klassische" LM240WU4-SLA1 ist, wird es sich um ein 8bit Panel mit FRC im Scaler handeln. In einem 8bit Worklflow kannst du den Unterschied zwischen 8bit und 10bit Panel faktisch nicht feststellen - in beiden Fällen würde gedithert. Ausnahme bildet dann eine Zuspielung in 10bit pro Kanal, wo in der echten 10bit Variante das FRC-Dithering umgangen wird.


    Gruß


    Denis

    Das DTP94 ist durch seine anorganische Filterlösung alterungsstabiler. Gleichzeitig hat es X-Rite geschafft, hier eine, für ein Consumergerät, erstaunlich stabile Charakteristik innerhalb der Baureihe zu erreichen, d.h. die Geräte weichen untereinander vglw. wenig ab. Das macht sich besonders vorteilhaft bemerkbar, wenn das Meßergebnis softwareseitig noch korrigiert werden muß (was u.a. über Color Navigator geschieht).


    Gruß


    Denis

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    Ich halte es für wahrscheinlich, daß man sowohl sRGB als auch Adobe RGB auf die jeweils vorgegebenen
    Helligkeiten von 80 und 160 cd/m² eingestellt hat, welche mit 79,9 und 158,2 auch gut getroffen wurden.


    So war es, weil in diesem Fall ja die fixen Presets überprüft wurden. Letztlich macht die Soll-Angabe für die Helligkeit hier keinen Sinn - sollten wir für die Tests von fixen Modi vielleicht herausnehmen.


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    Ich finde die Korrekturmatrix ganz interessant. Die scheint ja zumindest für die Z Komponente schlechter zu sein als die generische Matrix (bezogen auf den Weißpunkt). Da frage mich wie man das Ergebnis verbessern könnte? Oder ist die Berechnung über die Primärvalenzen doch nicht so geeignet wie erhofft?


    Hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Unterstellte Linearität, die vewendete Referenz und das verwendete Colorimeter. Die Punkte können in Summe dann durchaus dazu führen, dass die generische Korrektur von Quato genauer ist. Zumal in diesem Fall die Meßlatte ja bereits hoch lag.


    Gruß


    Denis

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    Wurde die nur der Vollständigkeit halber angegeben, oder gibt es eine (inoffizielle) Möglichkeit sie tatsächlich zu nutzen?


    Man kann die Korrekturmatrix inoffiziell nutzen. Es gibt dazu im Forum einen Thread, angestoßen von einem andern User, den du mit diesem Suchbegriff finden solltest.


    Viele Grüße


    Denis

    Es hat aber keine Auswirkungen auf die RAW-Datei (wir müssen hier die Betrachtungsweise etwas ändern und es nicht mit einer Bilddatei vergleichen) bzw. Aufnahme. Du kannst an der Kamera in dem Zusammenhang einstellen was du willst: Ein RAW-Konverter kann in einen beliebigen Zielfarbraum transformieren (die herstellseitigen sind meist relativ beschränkt). Bei der kamerainternen Speicherung als jpg sieht das anders aus. Hier findet die RAW-Konvertierung intern statt und benötigt natürlich ein Zielprofil für die notwendige Abbildung.


    Die Übermittlung eines Profils mit der RAW-Datei macht höchsten im Hinblick auf ein Preview bzw. automatisierte Verarbeitung Sinn, wenn der Benutzer möglichst keine Einstellung im Konverter treffen will/ kann.


    Gruß


    Denis

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    Da wird nichts konvertiert, nur ein Profil zugewiesen.


    Es gibt keine einfache Zuweisung in ein ominöses, natives RGB. Das würde rein technisch nicht funktionieren. Aber ich denke, es führt jetzt an dieser Stelle zu weit, explizit auf RAW-Konvertierungen aus dem Output eines Bayer-Filters und den Mechanismus einzugehen. Es gibt da eben keine fixe Abbildungstabelle in (was für ein?) RGB. Diese Abbildung wird erst mit dem gewünschten Zielprofil möglich. Fachliteratur sollte beschaffbar sein. Ich kann daher nur wieder auf mein vorheriges Posting verweisen. Kurz: Nein, es wird nicht nach RGB gewandelt und dann ein Profil zugewiesen, sondern die Wandlung selbst ist erst durch die Wahl eines Zielprofils möglich.


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    Es ist ein 14-bits profil, wo AdobeRGB nur ein 8-bit profil ist. Die Zwischenwerten sind viel genauer.


    Es ist natürlich problemlos möglich, in einen beliebigen Zielfarbraum mit maximal möglicher Genauigkeit zu konvertieren. Jeder Konverter hat andere Beschränkungen. Ich habe ja nie geschrieben, dass man 8bit nutzen soll, insbesondere wenn man das Bild noch intensiv bearbeiten will. Die Bittiefe ist aber keine Beschränkung, die sich allgemein aus dem Zielfarbraum ableiten ließe. Wenn das bei deinem Konverter so ist, ist der Konverter schlecht.


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    Color Profile sind lang nicht so "Wissenschaft" wie man denkt. Alles ist nur Perzeption.


    Zu große Simplifizierung kann es an der Stelle aber auch nicht sein. Denn dann geschehen solche Mißverständnisse (oder andere im Bereich der Farbmetrik, die erhebliche Konsequenzen haben können) bzw. ein Aneinandervorbeireden. Ein Export in sRGB ist in jedem Fall keine allgemeingültige Lösung, weil die resultierende Bilddatei irreversibel beschnitten wurde. Mit einem Export in AdobeRGB hält man sich deutlich mehr Optionen offen. Darüberhinaus kann es aber durchaus sinnvoll sein, in ein anders Zielprofil zu konvertieren, sofern der Konverter das unterstützt.


    Das ist jetzt alles gar nicht negativ gemeint. Aber ich will an dieser Stelle nicht schon wieder (das findet sich im Netz bereits zigfach) eine quälende Diskussion über die Funktionsweise einer RAW-Konvertierung und die Bedeutung von Profilen in diesem Zusammenhang. Zumal hier auch völlig OT.


    Gruß


    Denis

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    Der CG243 wiederum ist ein CG242 (hatte PVA Panel so wie der CG241) der mit einem IPS Panel bestückt wurde. Der Hauptunterschied zwischen CG243 (IPS Panel, 10-bit über Displayport & 10-bit Panel) und CG241 (PVA) ist also das Panel und die 10-bit Möglichkeit.


    Der CG243W hat ein 8bit Panel (LM240WU4-SLA1*). Wird beim CG242 vermutlich nicht anders sein. Echte 10bit Panels sind immer noch selten (HP LP2480zx und LGW2420R verwenden ein entsprechendes Panel). Für den Workflow in 8bit hat das keine direkten Auswirkungen, weil das FRC hier auch bei einem 10bit Panel aktiv wäre. Ein Unterschied ergäbe sich dann in der Ansteuerung mit 10bit pro Kanal, wo bei einem echten 10bit Panel das FRC-Dithering umgangen wird. So könnte man das praktisch auch ganz gut überprüfen, wenn man über geeignete Grafikkarte, Betriebssystem und Anwendung verfügt.


    Gruß


    Denis


    *
    In der SLAB1 Version sollte das FRC meines Wissens dann vom Scaler in das Panel gerutscht sein - macht aber im Endeffekt auch keinen Unterschied

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    Ein Kamera nimmt nicht auf mit AdobeRGB, er schmeißt nur ein AdobeRGB profil auf einem Profil-lose RAW Umsetzung


    Es findet an der Stelle im Konverter schon eine korrekte Umsetzung anhand der Kameracharakteristik und dem Zielprofil statt (d.h. die entstandenen RGB-Werte stehen keinesfalls im "luftleeren" Raum und bekommen nachträglich ein Profil zugewiesen). Das gewünschte Ziel muß also angegeben werden. Alles andere wäre auch völlig sinnbefreit bzw. unmöglich (wie sollte eine direkte Abbildung von "irgendwelchen" RAW-Daten nach "irgendeinem" RGB auch aussehen; ein "natives RGB" gibt es in den Zusammenhang nicht). Insofern macht es in jedem Fall Sinn, einen großen Zielfarbraum auszuwählen. Für die sichere Präsentation im Internet oder einen ungemanagten sRGB-Workflow kann man später dann nach sRGB konvertieren (aber bitte nicht einfach das hinterlegte Profil tauschen!).


    Die Einstellung in der Kamera ist dabei natürlich egal. Die Auswahl "sRGB/ AdobeRGB" in der Menüführung der Kamera ist nur bei direkter JPG-Speicherung wichtig.


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    Wann Mann ein Nikon photo mit AdobeRGB habt, und dann sRGB zuweist mit PS, ist es ziemlich wie ein Photo von ein Kamera die mit sRGB war eingestellt.


    Genau das sollte nicht passieren und ist in jedem Fall zu vermeiden.


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    Im AdobeRGB arbeiten ist [...]


    ...sehr sinnvoll, um sich nicht von Anfang stark zu beschneiden (der Transformationsprozeß ist nicht reversibel). Je nach Konverter werden darüberhinaus auch andere Ziele angeboten - letztlich ist eine RAW-Konvertierung in einen beliebigen Farbraum möglich, und hat, wie gesagt, nichts mit einer einfachen Profilzuweisung zu tun (die RAW-RGB-Transformation würde auch so nicht funktionieren können).


    Gruß


    Denis

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    Nicht das ich da jetzt was verwechsle – Gradation ist ungleich dem gamut table oder?


    Richtig.


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    Ich habe vor hauptsächlich mit sRGB und AdobeRGB zu arbeiten. Dh ich erstelle mir am besten mit dem Color Navigator jeweils ein Profil für diese zwei Farbräume und kann dann einfach hin und her schalten oder?


    Ich würde mir für das Arbeiten in gemanagter Umgebung ein Target mit nativem Monitorfarbraum anlegen (für sRGB und AdobeRGB Content brauchst du dann auch nicht zu switchen - falls du vorhast, in ECI-RGB 2.0 zu arbeiten, würde ich mir allerdings noch ein Target mit L*-Auswahl als Gradation in Color Navigator anlegen). Vermutlich brauchst du dann nur noch ein weiteres Profil mit sRGB-Farbraumemulation für ungemanagte Umgebungen. Das Wechseln zwischen den Targets (aktiviert dann auch das entsprechende Profil) geht einfach on the fly per Klick, ja.


    Gruß


    Denis

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    ok anders gefragt, brauche ich eine 12bit LUT um bei der Arbeit mit RAW und 12bit Farbtiefe diese Farbtiefe auch dargestellt zu bekommen?


    Nein, die Farbtiefe bekommst du sowieso nicht dargestellt. Trotzdem ist es sinnvoll, die RAW-Dateien mit hoher Farbtiefe zu entwickeln, damit Korrekturen am Bild nicht so verlustbehaftet sind. Am Ende der Bearbeitungskette kannst du die Bilddateien dann nach 8bit konvertieren, wobei ich mir zumindest die Originale immer als 12bit RAW aufbewahren würde.


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    Deswegen vllt. einfach gefragt, werden DeltaE Abweichungen durch Monitorkalibirierung/Profilierung behoben oder gelten diese immer? Wenn im Test ein Monitor starke Abweichungen im Grün hat, wird das Grün dann auch fehlerhaft angezeigt, wenn ich bei Farbmanagemantfähigen Programmen mit einem Monitorprofil arbeite?


    Durch die Profilierung wird der Bildschirm farbmetrisch im ICC-Profil beschrieben. Farbmanagementfähige Software kann mit den beteiligten Profilen dann möglichst ideal "vermitteln". Einen Eindruck davon, wie gut das funktioniert, bekommst du in den Testberichten an der Stelle, wo wir "unter Berücksichtigung des Monitorprofils" messen (wie gesagt, in dem Link ab Seite 12 unten). Solange der Monitor den gewünschten Arbeitsfarbraum möglichst komplett abdeckt und sich linear verhält, gelingen diese Transformationen sehr gut. Das siehst du ja an den verlinkten Werten.


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    Beim UGRA Test ist immer die Rede von Softproof/Digitaler Druckvorstufe. Daher frage ich mich was mir dieser Test sagen soll.


    Im Prinzip erstmal in jedem Fall das, was dir auch die anderen Messungen im Bericht sagen sollen ;) - wir lehnen uns ja an die Vorgaben bereits im Testbericht an. Ich kann natürlich jetzt hier sehr weit ausholen, aber das würde den Rahmen sprengen. Ein guter erster Ansatzpunkt zum Aufbau von Basiswissen ist sicherlich:



    Es gibt noch eine Menge Bücher, aber lies dich erstmal dort in die Grundlagen der Farbmetrik und des Farbmanagement ein. Sonst werden meine Erklärungsversuche wenig bringen.


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    also sollte ich doch nach einem Monitor schauen der sowas besteht wenn ich Fotos möglichst so angezeigt haben möchte wie sie dann nachher vom professionellen Druckservice wiederkommen?


    Ein neutrales Verhalten ab Werk ist immer gut. Wenn die farbstichige Grauachse erst im Rahmen der Softwarekalibration korrigiert werden muß, geht das unweigerlich mit Tonwertverlusten einher. Das ist natürlich jetzt nur ein Aspekt. Für die Wahl des richtigen Bildschirms mußt du dich erstmal selbst befragen, u.a.:


    1) Mit welchen Arbeitsfarbräumen arbeitest du?


    2) Wie anspruchsvoll bist du?


    3) Gibt es eine Zielgruppe?


    4) Soll damit Geld verdient werden?


    5) Sollen die Fotos ausgegeben werden? - Wenn ja, wo/ womit (Ausbelichter, eigener Drucker)



    Für gute Ergebnisse wirst du in jedem Fall nicht daran vorbeikommen, etwas tiefer in die Materie von Farbmetrik und Farbmanagement einzusteigen. Dabei mußt du gar kein Spezialist werden, aber ein fundiertes Basiswissen ist für gute Ergebnisse wichtig - nicht nur der Bildschirm ;-).


    Um das Ganze noch mit einem Tip abzuschließen: Für die ambitionierte Bildbearbeitung würde ich mich u.a. bei Eizo oder NEC umsehen. Die neue PA-Reihe ist bei NEC sehr interessant (Testbericht zum PA241W erscheint demnächst bei uns). In Bezug auf Eizo ist, falls dir 22" reichen, der CG222W mit ~750 Euro gerade ein echter Preistip (das Modell läuft aus, ist aber weiterhin High-End - dazu käme dann noch das DTP94 als Meßsonde für ~200 Euro). Ansonsten ist auch die SX-Reihe sehr nett.


    Viele Grüße


    Denis

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    Es gibt durchaus Energiesparlampen mit spezifizierter Farbtemperatur.


    Keine Frage. Das sagt aber noch nichts über das emittierte Spektrum aus, was in der Abmusterung ja entscheidend ist (deswegen hatte ich den Farbwiedergabeindex als ersten Hinweis erwähnt). Da sieht es bei den Energiesparlampen i.d.R. sehr böse aus. Eine Halogenglühlampe emittiert dagegen ein kontinuierliches Spektrum, vglb. einer Glühlampe und damit einem schwarzen Strahler.


    Gruß


    Denis

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    Die Frage, die sich mir gestellt hat, ist ob ich bei der Bearbeitung oder Kalibrierung darauf irgenwie reagieren muss, um ein optimales Resultat zu erzielen, oder ob das egal ist, weil das Gehirn beim Betrachten des Bildes den Farbton eh kompensiert, sofern der ganze Raum in einer homogenen Farbtemperatur ausgestrahlt ist.


    Mustere weiter wie gewohnt (am besten wie beschrieben) ab. Bezgl. der Farbtemperatur: Das Auge adaptiert sich chromatisch, korrekt. Achte in jedem Fall darauf keine "ominösen" Energiesparlampen zu verwenden, sondern wirklich Halogenglühlampen.


    Gruß


    Denis

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    Ich könnte mir einen günstigeren WG Monitor kaufen plus ein Eye One Pro und würde dann auf einen Preis wie beim Eizo CG243W kommen.
    Einerseits gibt’s den Eizo CG243W sogar im Bundle mit dem DTP94B und andererseits lese ich im Forum, dass es mit dieser Hardwarekonstellation uU Probleme bei der Weißpunkteinstellung gibt. Ohne diesen Zweifel wäre der Eizo CG243W ein Favorit.


    Eizo implementiert in Color Navigator Korrekturmatrizen für die unterstützten Colorimeter. Mit dem DTP94 wirst du hier sehr brauchbare Ergebnisse erzielen. Auch für andere WCG-CCFL-Bildschirme ist das DTP94 eine oft zumindest gangbare Alternative zu einem Spektralfotometer, sofern du iColor Display von Quato einsetzt. Hier sind generische Korreturmatrizen hinterlegt.


    Gruß


    Denis