Beiträge von Denis

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    Nachdem die Kalibrierergebnisse, die ich mit dem DTP94 meines Kollegen erzielt hatte recht brauchbar waren (und das ohne spezielle Wide-Gamut-Anpassung)


    Das Problem ist an der Stelle, dass du es der Messung nicht unbedingt "ansiehst". Den PA241W habe ich ja auch gerade hier und das DTP94 ist natürlich auch hier "off". Die Farbwerte selbst sind relativ zum falsch erfaßten Weißpunkt in Bezug auf das EyeOne Pro "stimmig", was aber nicht weiterhilft. In dem Testbericht zum PA241W sieht man es auch ganz gut (die Tester haben hier ebenfalls ohne Korrektur gearbeitet):



    (zu beachten ist die CCT vor der Kalibration, tatsächlich liegt der Weißpunkt anders)



    Kurz: Ich würde beim DTP94 weiter die generische Korrektur für WCG-CCFL IPS Panels aus iColor heraus nutzen.


    Viele Grüße


    Denis

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    Vielleicht ein paar kleine Anmerkungen - ohne das ich jetzt den Kollegen dort zu nahe treten will: Der Sinn, einmal gegen das Profil eines Arbeitsfarbraumes (sRGB) zu messen und das dann der Profivalidierung gegenüberzustellen, erschließt sich mir nicht. Der Aussagegehalt ist ein völlig anderer. Das ist der Grund, warum wir nach Kalibration und Profilierung unter Verwendung eines CMM messen. Gleichzeitig scheint es mir, dass beim Test des AdobeRGB-Modus nicht gegen AdobeRGB, sondern sRGB gemessen wurde. Nur, weil ich in der Profilvalidierung von Lacie den Radiobutton "AdobeRGB" wähle, ändert sich die Vergleichsbasis nicht - sondern nur die Referenzen in der Normfarbtafel links.


    Soll den Bericht jetzt nicht niedermachen, aber die Graphen würde ich eher übergehen - das sprang mir gerade, neben fehlender Korrektur für das eingesetzte Colorimeter (siehe die CCT), etwas schmerzlich ins Auge ;-).


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    NEC regt mich bisschen auf... Monitor rausbringen und dann nicht die erforderliche 3D LUT Software anbieten? komisch?


    Wenn es dir speziell um die Farbraumemulation geht, muß man abwarten, was NEC da in SV II implementiert (d.h. ob ein Abgleich mit dem Ist-Zustand stattfindet, oder "nur" auf die ohnehin (OSD) zugänglich Funktionalität zurückgegriffen wird). Die Frage ist, wie exakt es für dich sein muß. Bereits mit einem guten, fixen sRGB-Modus liegst du auf dem Niveau eines durchschnittlichen non WCG Bildschirms (bezgl. der Neutralität vermutlich noch deutlich besser) - es ist ja nicht so, dass diese Bildschirme perfekt auf sRGB zugeschnitten wären. Mit einer Farbraumemulation wie in den Eizo CG erreichst du letztlich die Genauigkeit, die du innerhalb der Transformationen eines CMM hättest. Für dein Einsatzgebiet sollte ein guter, fixer Modus eigentlich bereits reichen.


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    und dass die Farbtemperatur auch nicht gerade gut getroffen ist


    Ein Nachteil der fixen Modi sind tatsächlich die oft fehlenden Einstellmöglichkeiten (eben z.B. RGB-Gain-Regler) - das wäre beim NEC anders, wobei es auch hier ein paar Besonderheiten gibt, denen ich aber nicht vorgeifen will.


    Viele Grüße


    Denis

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    Dann nochmals kalibriert und im Factory Menu die RGB Werte angepasst. Ergebnis: Super Werte und UGRA Test in allen Belangen bestanden.


    Das Factory Menü ist ein Workaround für die RGB-Gain Regler. Den UGRA-Test haben wir mit für den Bildschirm "angenehmen" Einstellungen allerdings auch bestanden. Die Frage an der Stelle ist, ob ein Bestehen um des Bestehens Willen angestrebt werden sollte. Kannst du denn mit der gewählten Gradation (Gamma 1.8 ) etwas anfangen?


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    Mit diesen Ergebnissen hätte das Prad-Fazit sicher ganz anders ausgesehen.
    Damit wäre es einfach nur bei "Begnadeter Monitor" geblieben.


    Die Abwertung basierte nicht nur auf der Nichtlinearität im Custom-Mode (die weiterhin behoben gehört), sondern auch der Gradation. Ein Gamma von ~1.8 ist für das Arbeiten in ungemanagter Umgebung nicht ideal, da die Darstellung bei sRGB Inhalten ausgewaschen wirkt. Per Kalibrierung kann man das beheben, verliert allerdings entsprechend Tonwerte. Eine weitere Alternative wäre die Kalibration mit einem Gamma von 1.8 (da die relativ stabil gehalten werden). Hier hat man in ungemangter Umgebung dann keine großartigen Tonwertverluste, aber eben wieder die ausgwaschene Darstellung.


    Ansonten, wurde ja bereits festgehalten: Wer in sRGB-Modus und Adobe-RGB Modus arbeiten will, bekommt einen guten Bildschirm. Für die EBV würde ich mich aber nach anderen Geräten umsehen. Mit geeigneterer Gradation und funktionierendem Custom-Mode wäre der U2410 auf dem Niveau des U2711 gelandet. Mit ein paar weiteren Verbesserungen in Bezug auf Videowiedergabe, dynamischer Kontrastregelung und der Implementierung eines "echten" Gamma-Reglers wäre für beide durchaus auch noch mehr drin. Potential ist also da.


    Viele Grüße


    Denis

    Da der PDF Direktdruck geht (und es auch aus anderen Betriebssystemen heraus ja gegangen ist - korrekt?), vermute ich hier wirklich ein Treiberproblem. Kann durchaus sein. Ich habe da mit meinem HP LJ 9500 auch schon Einiges erlebt. An ein "Farbmanagement-Missmatch" glaube ich nicht, weil auch gar keine Ausgabeprofile eingebunden sind.


    Gruß


    Denis

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    So weit ich weiß, ist das Colormunki auch unter ArgyllCMS schon unterstützt, was die Sache quasi universell einsetzbar macht


    Das kann durchaus sein - würde uns an der Stelle dennoch nicht weiterhelfen, da wir unbedingt auf die Unterstützung durch iColor und UDACT angewiesen sind. Zusätzlich verwenden wir inzwischen ein eigenes Programm zur Auswertung, das zukünftig auch direkt auf die Daten der Meßsonde zugreifen soll. Was die grundsätzliche Tauglichkeit des ColorMunki angeht, müßte man mal einen größeren Test machen - aber dafür fehlen auch uns natürlich die Ressourcen.


    Viele Grüße


    Denis

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    st der Schwarzwert wirklich so "hoch"? Bei 120cd/m^2 Maximalhelligkeit ergibt das ja ein Konstrastverhältnis von gerade einmal 150:1.


    Das EyeOne Pro liefert im unteren Helligkeitsbereich keine konsistenten Ergebnisse mehr. Das kann eine Ursache für den Wert sein, falls man den Schwarzwert nicht künstlich angehoben hat. In jedem Fall entsprechend 0,8 cd/m² nicht den Möglichkeiten des Bildschirms. Wäre auch schlimm.


    Gruß


    Denis

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    Der Monitor besitzt ein 10-bit DisplayPort Interface


    Das bedeutet erstmal nicht zwangsweise ein 10bit Panel. Es kann auch die übliche 10bit/8bit FRC Konvertierung im Scaler oder Panel stattfinden.


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    Stimmt das? Dann könnte man doch getrost den SX2462 nehmen und
    über Displayport betreiben?


    Der hat definitiv ein 8bit Panel, aber:


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    was eine
    Hardwarekalibrierung weitgehend verzichtbar macht, wenn sich die
    10Bit Ansteuerung erst einmal durchgesetzt hat


    Zunächst sind wir noch meilenweit von einem "sich durchgesetzt" entfernt. Überflüssig ist eine Hardwarekalibrierung auch nicht, selbst wenn Tonwertverluste durch Manipulation der Grafikkarten-LUT nicht mehr so ins Gewicht fallen. Die sind ja ohnehin bereits heute sehr gering, wenn der Bildschirm hinreichend neutral ist und man Kalibrationsziele wählt, die man gut mit Bordmitteln voreinstellen kann.


    Gruß


    Denis

    Ist natürlich nicht ganz leicht, da jetzt einen Ansatzpunkt zu finden. Wird denn die Konfigurationsseite richtig gedruckt? Wie sieht es aus einem anderen Betriebssystem heraus aus? Hat der Drucker vielleicht die Möglichkeit, ein PDF direkt zu drucken (also via FTP)? Damit schließt man erstmal ein Treiberproblem aus. In einem zweiten Schritt würde ich kontrollieren, das zunächst kein Farbprofil für den Drucker hinterlegt ist und durch den Treiber keine Transformationen durchgeführt werden (z.B. ein Mapping nach sRGB) - wobei Letzteres nicht zu solchen Ergebnisse führen darf.


    Gruß


    Denis

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    ok. und die mitgelieferte software hat auch eine überprüfungsfunktion mit detaE abweichungen etc.?


    Hat es. Wobei man eine Profilvalidierung in ihrer Aussagekraft nicht überschätzen darf. Gemessen wird ja gegen die entsprechenden Transformationen aus dem Bildschirmprofil (zusätzlich beschränkt man sich hier im konkreten Fall auf Primär- und Sekundärfarben und ein paar Unbunttöne). Das wird ganz gerne mal mißinterpretiert. Zusätzlich bekommst du aber auch noch das UDACT ("UGRA-Test"), das du nach erfolgter Kalibrierung und Profilierung nutzen kannst. Hier bekommst du u.a. eine sehr detaillierte Auskunft darüber, wie neutral dein Bildschirm ist.


    Gruß


    Denis

    Ja. Zwar verfügt dein DELL nicht über einen erweiterten Farbraum, d.h man könnte grundsätzlich in sRGB notfalls auch so halbwegs vernünftig arbeiten, aber die Gradation weicht mit einem Gamma von 1,8 doch ziemlich stark von der Spezfikation für sRGB ab. Allein aus diesem Grund macht es schon Sinn, den Bildschirm zu kalibrieren/ profilieren. Mit dem Silver Haze Pro bekommst du ein vernünftiges Bundle, das auch für viele Bildschirme mit erweitertem Farbraum (Quato implementiert hier immerhin generische Korrekturen) brauchbar ist.


    Gruß


    Denis

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    im test wird davon gesprochen dass der bildschirm auf sRGB AdobeRGB bzw auf ECI 2.0 über das OSD des Monitors kalibriert wird


    Es wird nie "auf" einen Farbraum kalibriert (die hier schon genannte Farbraumemulation wäre eine Ausnahme).


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    und auch bei mir ist es wichtig dass ich vom komputer aus zumindest ansatzweise abschätzen kann wie die farben nach dem druck aussehen werden wenn ich das richtige profil verwende.


    Für einen vernünftigen Softproof brauchst du ein entsprechendes Ausgabeprofil. Frage am besten direkt bei der Druckerei nach. Falls du dich auf den eigenen Ausdruck beziehst, müßtest du den Drucker entsprechend profilieren.


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    Greife ein standard gamut (sRGB) Eizo or NEC.


    In Bezug auf sein Anwendungsgebiet würde ich mir die Optionen lieber offenhalten - auch im Hinblick auf einen guten Softproof.



    Gruß


    Denis

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    Ich möchte gerne zwischen dem Profil für Drucken (5800K, Gamma 1.8, 120 cd/m²) und
    dem Profil für sRGB (6500, Gamma 2.2, 120 cd/m²) wechseln können.


    Erstmal ist die Frage, warum du zwischen den Farbtemperaturen springst? Die D65 (~6500K) Empfehlung für sRGB und AdobeRGB ist tatsächlich nur eine Empfehlung. Nur weil die Primärfarben in der entsprechenden Definition relativ zu diesem Weißpunkt festgelegt wurden, heißt das ja nicht, dass ein abweichender Weißpunkt falsche Ergebnisse liefern würde. Dein idealer Weißpunkt richtet sich nach deinen Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen (die im privaten Umfeld allerdings selten konstant bzw. definiert sein werden). Du bist nicht gezwungen, da hin und her zu wechseln. Und auch in Bezug auf die Gradation frage ich erstmal, warum? Natürlich macht es Sinn, die Gradation seines bevorzugten Arbeitsfarbraumes im Rahmen der Kalibrierung zu wählen und ggf. auch zu wechseln, falls der Monitor eine entsprechend "breite" Elektronik und eine Gammaeinstellung am Gerät hat (bzw. gleich hardwarekalibrierbar ist): In dem Fall minimierst du Tonwertverluste. Aber mit mit welchen beteiligten Profilen arbeitest du denn? 2.2 ist erstmal eine vernünftige Voreinstellung, mit der du auch in ungemanagter Umgebung eine brauchbare Darstellung erhältst. In gemanagter Umgebung hast du eh das CMM, das entsprechend den beiteiligten Profilen transformiert.


    Viele Grüße


    Denis

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    auch das DTP94 kommt in dem test nicht über messgenauigkeit "gut"
    und liegt somit gleich auf wie spyder3 und i1Display2.


    In dem Fall würde ich anderen Quellen aus dem grafischen Bereich und unseren eigenen Erfahrungen vertrauen. Ob in dem Bericht überhaupt auf die spektralen Probleme und die Abweichungen der Geräte untereinander eingegangen wurde, kann ich ohne vorliegenden Bericht gar nicht sagen. Siehe auch Beitrag #3. Aber es ist natürlich deine Entscheidung :-).


    Übrigens weicht das DTP94 aufgrund seiner Filterlösung ziemlich stark vom CIE Normbetrachter ab. Dessen Charakteristik erreichen aber auch die anderen Colorimeter nicht. Der große Vorteil bleiben die geringe Abweichungen untereinander. Damit können vorberechnete Korrekturmatrizen natürlich gut greifen.


    Schau auch mal hier rein:


    Kalibrierproblem beim NEC PA241W


    Gruß


    Denis

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    mag schon sein, dass dies das "beste" gerät ist - aber wenn ich es nicht mehr kaufen/verwenden kann, was bringts mir dann?!?


    Quato vertreibt es, zusammen mit iColor Display, als Silver Haze Pro.


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    weiters stellt sich mir die fragen, wenn das gerät nur noch als OEM produkt vertrieben wird - wie lange wird es dafür noch softwareupdates geben?
    ist ein treiber für win7 64bit vorhanden?


    Das ist alles unproblematisch - entsprechende Treiber sind vorhanden.


    Gruß


    Denis

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    was ist zb. konkret ratsamer, ein spyder3 um 120€ oder ein Pantone huey PRO (von xrite) um ~150€ ?


    DTP94 mit iColor (wg. generische Korrekturen für WCG-CCFL Displays).



    Ansonsten ist ein vernünftiger Test von Colorimetern sehr aufwändig, weil man eine sehr gute Referenz braucht. Das sind Spektralfotometer mit sehr feiner Abtastgenauigkeit, die uns nicht zur Verfügung stehen. Notfalls könnte man das EyeOne Pro heranziehen, aber ideal ist das nicht. Außerdem sind in Bezug auf die gängigen Colorimeter, wie bereits angeklungen, die Ergebnisse bereits relativ klar - und man bräuchte deutlich mehr als ein Colorimeter eines Typs, um eine Aussage treffen zu können.


    Gruß


    Denis

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    Sorry, dass ich nochmal nachfrage. Das wäre dann das Gerät von Quato?


    Das Gerät stammt von X-Rite (wird dort nicht mehr vertrieben), aber Quato bundelt es, korrekt. Sehr gut (aber entsprechend preisintensiv) ist auch noch das Chroma5 aus gleichem Haus. Hier dürfte allerdings die Softwarekompatibilität zum Problem werden. Mit dem EyeOne Pro hättest du eine weitere, "unabhängige" (da Spektralfotometer) Lösung. Hier wirkt dann nur das Abtastintervall begrenzend (die fogra empfiehlt beispielsweise ein Feineres). Bislang haben wir hier aber auch bei einem RGB-LED Backlight ziemlich konsistente Ergebnisse erzielt.


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    Wo gab's den den Test zum Nachlesen?


    Ich will und darf an dieser Stelle nicht mehr Informationen herausgeben, als diesen Link:


    Viele Grüße


    Denis

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    Gibt es dazu eine Quellenangabe?


    Ich hatte bislang nicht ansatzweise so viele Geräte zur Verfügung (einige DTP94, 2x SpyderIII, 3x EyeOne Display2), aber die Ergebnisse gingen genau in diese Richtung (auch wenn das natürlich als Basis absolut unzureichend wäre). Natürlich kann man z.B. auch mit einem EyeOne Display2 gute Ergebnisse erzielen. Ein Beispiel ist der HP LP2480zx. HP selektiert hier das Gerät und implementiert Korrekturen in der Software. Das Thema kocht einfach nicht besonders hoch, weil das Bewußtsein für die grundsätzlichen Einschränkungen beim Einsatz eines Colorimeters außerhalb spezieller Bereiche kaum vorhanden ist.


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    Am Montag leiht mir ein Kollege mal sein DTP94 für eine Vergleichsmessung. Danach weiss ich hoffentlich mehr. Gibt es da eine Testversion von der Software zum Runterladen?


    Leider nicht. Eine generische Korrektur (wie in iColor), die über mehrere Colorimeter und Bildschirme mit leicht unterschiedlichen Spektren (92-102% NTSC) gemittelt ist, ist natürlich keine absolut ideale Lösung, kann aber oft genau genug greifen. Siehe den verlinkten Testbericht, das dürfte für sich sprechen.


    Gruß


    Denis