Beiträge von Denis

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    Bei Video gehe ich ja auch von D65 aus, vondaher sollte es doch gehen


    *Den* Weißpunkt gibt es nicht. Er richtet sich im Idealfall nach deinen (stabilen!) Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen zu Hause. Daran ändert sich auch bei Video nichts, auch wenn das in Bezug auf D65 (das Spektrum des entsprechenden Normlichtes wirst du mit einem Bildschirm sowieso nicht erreichen) immer und immer wieder behauptet wird. Vermutlich liegt das daran, dass in den normativen Dokumenten zu sRGB (damit auch HDTV) und AdobeRGB die Primärfarben immer relativ zu D65 angegeben sind - so ist eben die Definition. Man kann natürlich adaptieren (im ICC Workflow wird intern z.B. immer relativ zu D50 gearbeitet). Wie auch immer: Mit HCFR (und natürlich nicht nur hier) bekommst in in Zusammenhang mit einem Colorimeter und WCG-Display sowieso nicht den WP, den du laut Messungen glaubst zu haben. Da hatte ich dir ja den Link gepostet. Mit der generischen Korrektur "Wide Gamut S-IPS (generic)" solltest du aus iColor heraus ein brauchbares Ergebnis erzielen.


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    Wenn ich sRGB nehme mit RGB statt YUV nehme sind die Farben viel zu übertrieben. Scheint genau andersrum wie beim U2710 zu sein.


    Das kann eigentlich nicht sein. Hast du das mal vermessen? Das die farbraumbegrenzenden Modi per YCbCr beim U2711 nicht zur Verfügung stehen, war nicht verwunderlich und das ist auch bei anderen Bildschirmen (z.B. HP LP2480zx, LG W2420R) der Fall. Hier wird der entsprechende Teil der Elektronik umgangen. Was ich mir vorstellen kann, wäre ein ausgewaschenes Bild per HDMI in RGB, wenn du in Video- statt PC-Leveln zuspielst.


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    Aber ich muss doch neben dem Quellfprofil/Arbeitsfarbraum noch das Monitorprofil angeben damit Photoshop richtig umrechnen kann, oder nicht?


    Nein. Auch der Arbeitsfarbraum ist letztlich nicht wichtig. Wähle hier einfach den Quellfarbraum mit dem du häufig arbeitest. Setze die drei Haken in den Farbmanagementrichtlinien und gebe vor, dass er eingebettete Profile beibehalten soll. Wenn er dich dann beim Öffnen fragen sollte (wg. Abweichung von Arbeitsfarbraum zu Quellfarbraum) => beibehalten. Das Monitorprofil muß auf Betriebssystemebene hinterlegt sein.


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    Ich brauche halt eine Software die Moni ausmisst, wenn er nicht an der Grafikarte hängt sondern ein Videosignal über die am Rechner hängende Matrox MXO2 mini hängt. Was anderes als HCFR gibt's da glaube ich nicht.


    Da gibt es schon andere Software (z.B. CalMAN), aber das ist jetzt erstmal nicht wichtig. Du solltest unbedingt nochmal mit dem sRGB-Modus experimentieren. Der "muß" auch per HDMI in RGB greifen. Beim U2711 war dann noch ein progressives Signal wichtig, damit die dynamische Kontrastregelung nicht anspringt. Das Einzige, was in der Kombination nicht geht, ist die korrekte Skalierung eines SD 4:3-Signales.


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    Profil hatte ich vorher gespeichert. Kann es nicht sein, weil die großen Abweichungen nur bei den Farben vorkommen, dass die Abweichung normal ist weil der Farbraum im User Mode doch viel größer ist?


    Nein. Es wird ja gegen die Transformationen aus dem Monitorprofil gemessen. Wenn du kalibriert und profiliert hast, dieses Profil speicherst und nichts mehr an den Bildschirmeinstellungen änderst, müssen die Abweichungen gering sein (sonst wird der Bildschirm durch das Profil farbmetrisch ja nicht korrekt beschrieben). Und genau da ist wohl irgendetwas schiefgelaufen (evtl. war das Profil zwar gespeichert, aber nicht aktiv oder Ähnliches). Poste doch bitte mal die PDF-Dateien von iColor (d.h. das Ergebnis des Profiltests speichern) und das Monitorprofil, das du vor der Validierung gespeichert hast. Mit den Informationen kann ich auch mal händisch nachrechnen. Es hört sich von der Höhe der Abweichungen, wie gesagt, so an, als ob das sRGB-Profil während der Validierung aktiv gewesen wäre.


    Gruß


    Denis

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    Dann möchte ich ihn damit und mit HCFR plus DTP94 kalibrieren.


    Nicht wirklich empfehlenswert, da HCFR keine Korrektur-Matrizen* implementiert - auch muß man bei HCFR grundsätzlich etwas vorsichtig sein, das Weißpunkthandling ist eine große Stolperfalle (solange man D65 als Ziel hat, umschifft man sie größtenteils). Aus meiner Sicht bleibt hier sinnvollerweise nur das EyeOne Pro.


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    Frage 1: Habt Ihr beim U2711 mal die 6-Achs-Farbkontrolle ausprobiert, gabs da irgendwelches Banding, Tonwertabrisse oder Löcher im Verlauf?


    Ich würde hier immer im Graphic-Modus arbeiten und den sRGB-Modus nutzen. Evtl. kann man das Verhalten auf den U2410 übertragen, dann weißt du, was du zuspielen solltest (progressiv in RGB):


    Da die Gradation in dem Modus, der die 6-Achsen-Farbkorrektur zugänglich macht, ziemlich verbogen war, habe ich da erst gar nicht weitergetestet.


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    Wenn ich in iColor auf AdobeRGB oder sRGB kalibriere und profiliere


    "Auf" einen Farbraum wird nicht kalibriert (außer im Rahmen einer Farbraumemulation bei den High-Endern). Der ICC-Workflow unterscheidet sich total vom Vorgehen bei der Kalibration eines TVs über Software wie HCFR. Das, was iColor unter "sRGB" etc. versteht, sind nur die Kalibrationsparameter, die aber auch keine zwingende Vorgabe darstellen. Ich denke da insbesondere an den Weißpunkt.
    TFT + Calorimeter
    (2. Absatz)


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    Im User Mode sind bei den 6 Farbwerten schon mal ein paar Ausreißer mit einem dE94 von 11.2 und 14.3 dabei.


    Nein, das darf so nicht sein. Hast du das erstellte Profil vor der Validierung auch gespeichert? Lade die Ergebnisse doch mal hier hoch. Hört sich für mich so an, als ob unter Windows noch das sRGB-Profil liegt. Generell solltest du dir natürlich vor Augen halten, was die Profilvalidierung mißt - nämlich gegen das Bildschirmprofil. Damit kannst du feststellen, wann es Zeit für eine neue Kalibrierung wird, oder mit mehreren Meßgeräten ganz nette "Cross-Checks" machen - mehr praktisch nicht. Das kommt in einigen Reviews, die ich so im Netz sehe, immer wieder gerne falsch rüber.


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    und in Photoshop das damit erstellte Monitorprofil einzustellen?


    In PS hat das Bildschirmprofil nichts zu suchen.



    Gruß


    Denis



    *
    siehe den schon genannten Link:

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    Vielleicht das Spyder 3 nicht ganz in Ordnung?


    Das ist erstmal an sich problematisch, ja. Für WCG-CCFL-Bildschirme kann ich, abseits des Einsatzes eines Spektralfotomers bzw. spezieller Bundles seitens der Hersteller, derzeit nur iColor Display von Quato mit dem DTP94 empfehlen. Implementiert sind dort seit der aktuellen Version generische Korrektur-Matrizen für IPS- und VA-Panels mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung. Zumindest den Heimwandwender kann das durchaus ziemlich vernünftige Resultate erzielen - aber nur, wenn die Abweichungen unter den Colorimetern nicht zu groß sind. Und hier hebt sich das DTP94 klar (!) ab.


    Zunächst aber mal die Frage, warum du L* als Gradation erreichen möchtest? Arbeitest du in ECI-RGB 2.0 (da der HP aber keine "breite" Elektronik und die Möglichkeit L* per OSD auszuwählen hat, wäre das in gemanagten Anwendungen für dich ohnehin nicht von wirklich großem Vorteil - das CMM würde hier geeignet transformieren; in ungemanagten Applikation mit dem üblichen sRGB Content sowieso nicht, hier verfälscht die Darstellung noch mehr - gleichzeitig handelst du dir hier unnötige Tonwertverluste ein)?


    Der schlechte Schwarzpunkt deutet u.U. auch darauf hin, dass die Kalibrationssoftware hier den Schwarzpunkt anhebt. Hast du die Optionen mal genau durchgeschaut bzw. gibt es mglw. eine Option, die zwischen möglichst neutraler Grauachse und maximalem Kontrast unterscheidet?


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    Sind Farbtemperaturunterschiede von 300K (TFT Mitte zu rechtem Rand Mitte bei gleicher Helligkeit) und ca. 400k (Mitte zu rechts unten bei 10 cd/m2 Differenz) normal und in dieser Preisklasse einfach nicht besser zu erwarten?


    Die Farbtemperatur sagt erstmal nicht so viel aus, da es sich natürlich um die korrelierte Farbtemperatur handelt (d.h. die vermessenen Werte müssen keineswegs auf der Black-Body Kurve liegen) - insofern kann ich das ohne die konkreten Meßwerte nicht abschließend beurteilen. Da der HP aber auch über keine Kompensationsschaltung zur Verbesserung der Bildhomogenität verfügt, tendiere ich erstmal stark zu "alles innerhalb der Parameter". Die Helligkeitsabweichung ist völlig im Rahmen.


    Gruß


    Denis

    Da die Ergebnisse in Bezug auf DVI und HDMI (Letzteres wurde ja getestet) konsistent waren (deutlich größerer Lag fast ausschließlich bei Interlacedzuspielung, was bei Einsatz eines source-/ motion-adaptiven Deinterlacers nicht weiter verwunderlich ist), kann ich mir technisch kein anderes Ergebnis per DP vorstellen (was ich mit entsprechender Grafikkarte aber auch noch eben getestet hätte).


    Gruß


    Denis

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    Und gibt einem ein farbgemanagedtes-Programm wie Photoshop oder auch der Windows-Bildbetrachter dann totalen Farbmurks aus, wenn man in sRGB/AdobeRGB betreibt UND das z.B. vom Treiber mitinstallierte Farbprofil aktiviert hat,


    Mitgelieferte Profile kannst du i.d.R. eh vergessen. Aber wie auch immer. Nehmen wir an, du kalibrierst und profilierst im Custom-Modus und schaltest in farbmanagementfähigen Anwendungen dann in sRGB- oder AdobeRGB-Modus: Nein, sowas geht auf keinen Fall gut, weil Ist-Zustand und im Profil erfasster Zustand auseinanderlaufen. Damit können die Transformationen nicht mehr stimmig sein.


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    Ich denke da z.B. an Blu-Ray oder HD-Filme.


    Die für HDTV (das gilt auch für kommerzielle Blu-rays) vorgesehenen Primärvalenzen sind identisch zu sRGB. xvYCC spielt, wie im Bericht angeklungen, keine Rolle. Es gibt ein paar Cams im Consumerbereich, aber das war es auch schon.


    Gruß


    Denis

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    Bestehen diese Probleme auch bei einer Zuspielung über DVI und DisplayPort?


    75Hz per DVI waren nicht judderfrei. Per DisplayPort habe ich den DELL nicht getestet, dort wird es aber nicht anders aussehen.


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    Die vorerst letzte Frage bezieht sich auf das IPS Typische schimmern bei Schwarzdarstellung welches bei seitlicher Betrachtung auftritt. Wie stark ist dieses im Vergleich zum 3008WFP?


    Ich kenne den 3008WFP nicht, aber die Schirme werden sich da nichts nehmen - in beiden Fällen kommt ein H-IPS Panel ohne A-TW Polarisator zum Einsatz. Den Unterschied kann man hier ganz gut sehen:


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    Sind das die Modi welche in Windows ohne Modifikationen zur Auswahl stehen?


    Das hatte ich zwar nicht abgeglichen, aber ja: Es werden die übermittelten EDID Informationen sein. Der Scaler verarbeitet natürlich auch 1920x1080 - die stehen als HD-Format ohnehin auch direkt unter Windows (bei meiner nVidia-Karte) per DVI @60Hz zur Verfügung.


    Gruß


    Denis

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    Ich wollte ja eigentlich nur ein evtl. kleines Ja, ob ich mit dem U2711 direkt einigermaßen farbverbindlich arbeiten kann, wenn ich direkt im Adobe RGB-Modus arbeite (mit Photshop u. seinen Farbeinstellungen), ohne ihn extra zu kalibrieren.


    Das ginge schon, wenn du das Farbmanagement in PS komplett umgehst, allerdings würde ich weiter dringend zu einer Kalibrierung und Proflierung raten. Genauigkeit und Flexibilität (inkl. der Möglichkeit mit entsprechenden Ausgabeprofil einen Softproof zu machen) sind zwei Faktoren, ein weiterer ist die verbesserte Neutralität nach der Kalibration.


    Gruß


    Denis

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    oder sollte/muss ich ihn vorher kalibrieren u. dass bedeutet doch, wenn ich das richtig verstanden habe, dass ich auch wenn es nur eine visuelle Kalibrierung ist, das das immer im Custom-Mode des Monitors gemacht wird und dann erst in Photoshop ein Profil mit den richtigen Angaben für Weisspunkt, Gamma u. Helligkeit für den jeweiligen Arbeitsfarbraum (aRGB, eciRGB etc.) einstelle.


    Per Augenmaß geht da gar nichts, an die Kalibrierung schließt sich zudem die Profilierung an, in der der Bildschirm farbmetrisch erfaßt wird. Erst damit ist dann farbechtes Arbeiten in entsprechender Software möglich. Dieses Vorgehen empfiehlt sich in jedem Fall. Die beiden fixen, farbraumbegrenzenden Modi sind für das Arbeiten in ungemanagten Umgebungen gedacht. Wenn du also einen Film anschaust oder ein Spiel spielst, macht es Sinn, den sRGB-Modus zu nutzen.


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    oder sollte man lieber grundsätzlich den voreingestellten Modus vergessen u. visuell o. natürlich besser mit Hardware den Monitor als erstes kalibrieren, um dann selber ein Profil/Farbraum-Modus einzustellen?


    Ich glaube hier liegt das Mißverständnis vor, "auf" einen Farbraum zu kalibrieren. Wenn du den Bildschirm im Custom-Modus kalibriert und profiliert hast, übernimmt das CMM in farbmanagementfähigen Anwendungen die benötigten Transformationen, in dem es Quell- und Monitorprofil berücksichtigt. Solange der Monitorfarbraum den Quellfarbraum (oder Farbraum des Ausgabegerätes im Falle eines Softproofs) möglichst komplett abdeckt, bekommst du eine sehr exakte Darstellung. Die empfohlene Lösung habe ich hier ja schon genannt: iColor Display von Quato mit dem DTP94 (das Pakt wird als "Silver Haze pro" für etwa 200 Euro vertrieben) - die notwendige Korrektur für WCG-Displays greift hier sehr brauchbar.


    Gruß


    Denis

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    Interessant fand ich die Aussage zur Kalibrierung des Dell. In der Tat mache ich mir genau da Sorgen. Ich habe ein Quato Silver Haze pro ... könnte man den Dell damit farbverbindlich hinbekommen? LG liefert ja (zu meiner Überraschung) einen Spyder 3 mit. Der Eizo funktioniert sicher mit dem Silver Haze (DTP94B) ... oder wäre es vielleicht sinnvoll, den LG mit dem Spyder zu kalibrieren und dann das Profil mit icolor und dem DTP94 zu erstellen?


    Der Testbericht zum LG erscheint bereits nächsten Montag. Auch dort wird ein Augenmerk auf die Problematik mit den Colorimetern gelegt. Ich will dem jetzt nicht vorgreifen, aber das noch schmalere Spektrum der RGB-LEDs verschärft die Situation natürlich weiter (grundsätzlich ist ein Colorimeter sogar besser als ein Spektralfotometer, zumindest die im Noch-Consumerbereich mit recht groben Abtastintervall, für Bildschirme geeignet, aber es ist eben auf ein Spektrum "trainiert"). Das DTP94 hat den großen Vorteil, ziemlich geringe Abweichungen zwischen einzelnen Geräten aufzuweisen (die Unterschiede im Vergleich zu anderen Colorimetern sind eindrucksvoll). Damit können die von Quato ermittelten Korrekturmatrizen (ich will jetzt an der Stelle nicht auf genauere Details eingehen, weil ich auch nicht weiß, was ich davon nach außen weitergegeben darf) recht gut greifen. Beim DELL U2711 haben wir so brauchbare Ergebnisse mit der generischen Korrektur erzielt, die aber nicht für LED- oder RGB-LED Hintergrundbeleuchtungen zu verwenden ist.


    Meine Empfehlung für den Benutzer von WCG-CCFL Bildschirmen ist, sofern er nicht auf spezielle Bundles der Hersteller (gibt es eigentlich nur im High-End Segment; Eizo mit Color Navigator ist ein Beispiel, Quato selbst natürlich auch) zurückgreift, daher momentan absolut eindeutig iColor Display von Quato samt DTP94. Andere Messgeräte weisen zu hohe Abweichungen untereinander auf, um von den generischen Korrekturen (optional seit der aktuellen Version) wirklich profitieren zu können.


    Gruß


    Denis

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    Beim Berühren des Panels mit dem Finger (tut man normal nicht) wakelt das Panel. Sitzt also nicht fest im Gehäuse.


    Das habe ich vermehrt festgestellt. Inzwischen nehme ich an, dass dies aus thermischen Gründen absichtlich so gemacht wird, um z.B. irgendwelche Verspannungen zu vermeiden.


    Gruß


    Denis

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    bei dem preis keine LED hintergrundbeleuchtung?


    Was hättest du dir denn für Vorteile erwartet, vom Stromverbrauch und der Tatsache abgesehen, dass eine Kalibrierung per Colorimeter noch problematischer wird?


    Gruß


    Denis

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    Könnte ich auch den sRGB-Modus wählen, ein Profil erstellen und so in den bekannten Anwendungen Farbverbindlichkeit herstellen?


    Das würde schon gehen, krankt aber schon daran, dass dir in dem Modus die RGB-Gain Regler nicht zur Verfügung stehen. Die sRGB-Abdeckung beträgt im sRGB-Modus 94%. Für den Farbmanagement-Workflow sollte man im möglichst nativen Monitorfarbraum bleiben, dann klappen auch die Transformationen am besten.


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    Gibt es einen Unterschied zwischen der Farbraum-Emulation des Eizos und dem sRGB-Modus des Dell?


    Ja, die Farbraumemulation ist in der Implementierung deutlich aufwändiger. Letztlich wird die Aufgabe eines CMM damit in die Bildschirmelektronik verlegt, in dem du den zu simulierenden Arbeitsfarbraum mit seinen Parametern definierst und der Ist-Zustand des Monitors vermessen wird. Das ist noch genauer und deckt auch (z.B. altersbedingte) Drifts ab. sRGB und AdobeRGB-Modi des DELL sind ja "fest verdrahtet".


    Zusätzlich hast du natürlich den "One-Klick-Workflow" bei den NECs (sollen ja bald auch eine Fabraumemulation bekommen) und Eizos. Du kannst also zwischen einzelnen, kalibrierten und profilierten Targets mit einem Klick wechseln. Bei diesen fixen Modi müßte man eigentlich erstmal die Änderungen der Grafikkarten-LUT (die von der Kalibrierung im Custom-Modus herrühren) zumindest "entladen", da die Bildmodi auch abgesehen vom Farbraum nicht identisch mit dem Custom-Modus sind. Beim Starten eines Spiels passiert das sowieso, aber auch bei Filmen ist das jetzt nicht katastrophal (das wäre in dem Zusammenhang aber die Benutzung von farbmanagementfähiger Software).


    Gruß


    Denis

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    Ich dachte genau DAS regelt die Software dann.


    Die Software macht die Feineinstellung auf die exakten Parameter und sichert außerdem die Neutralität in Bezug auf deine Vorgaben (z.B. eine auf den Weißpunkt bezogen neutrale Grauachse). Du willst aber so wenig Korrekturen wie möglich über die Grafikkarten-LUT, weil das den Tonwertumfang reduziert. Anschließend wird der Monitor noch vermessen und farbmetrisch im Profil erfaßt. Damit kann farbmanagementfähige Software dann die geeigneten Transformationen durchführen.


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    Heisst das jetzt, dass ich am Monitor "rumdrehe" ?
    Sprich was genau?
    Heligkeit/Kontrast?


    Kontrast sollte schon ideal in der Werkseinstellung sein (ist er beim DELL auch). Du drehst im konkreten Fall an Helligkeit und den drei RGB-Gain-Reglern, um deine gewünschte Helligkeit und Weißpunkt so exakt wie möglich mit Bordmitteln zu erreichen. Das Ganze ist "guided", die Software sagt dir, was du machen sollst.


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    und wenn ich die Vorgaben annähernd erreicht habe, wird kalibriert?


    Ja. Du kannst den Vorgang natürlich auch abbrechen und alles über die Grafikkarten-LUT sicherstellen lassen. Das ist aber nicht empfehlenswert. Nur im Falle eines hardwarekalibriebaren Bildschirms läuft es anders - das ist der DELL aber nicht.


    Gruß


    Denis

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    der noch über Koaxialkabel an R G B direkt aus der Maschine angeschlossen wird.


    Und nichts weiter (also nur drei Strippen)? Dann wird es sich um ein RGsB Signal handeln, also Sync on Green. Der Belinea wird das dann verarbeiten können, sowohl per BNC also auch D-Sub VGA. Der TFT-Bildschirm nicht. Da müßtet ihr einen Konverter einsetzen, der ein RGBHV-Signal an den Bildschirm liefert.


    Auf die schnelle habe ich z.B. den gefunden (nur bis 800x600):


    Gruß


    Denis

    Mangels entsprechender Grafikkarte habe ich den DELL nicht per DisplayPort getestet. Der Lag ist aber signalabhängig. Wir haben in erstem Fall den Lag bei progressiver, nativer Zuspielung über DVI ermittelt. DisplayPort wird da zu keinem Unterschied führen.


    Gruß


    Denis

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    Mir geht es jetzt Hauptsächlich um den Gaming Bereich...würdet ihr da sagen das der 2711 besser
    oder Schlechter als der 2709 abschneidet? In Bezug auf Inputlag...


    Im Vergleich zum 2709, ich kenne ihn selbst nicht, wird der U2711 sicher nicht schlechter abschneiden. Du kannst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer Verbesserung ausgehen.


    Zitat

    Zur Zeit nutze ich noch einen 2407 mit dem ich beim Spielen keine Probleme habe...das
    vielleicht als Vergleichswert um zu Wissen ob ich mit dem Neuen "Glücklich" werden könnte


    Dann wirst du im Spielebereich keine Probleme mit U2711 haben. Du mußt in Bezug auf die Performance natürlich die höhere Aufösung beachten.


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    Ich würde so vorgehen:


    Am Monitor voreingestellte Werte nicht verändern.
    In Modus "Custom Color" gehen.
    Colorimeter anschließen.
    Mit dessen Software Monitor kalibrieren mit den Werten:


    Kalibration und Profilierung im Custom Color Modus sind richtig. In der Software (empfehle, wie gesagt, Quato iColor Display für den DELL - da aktivierst du dann per Schalter noch die "Wide-Gamut S-IPS"-Korrektur) stellst du deine Vorgaben ein. Du kannst für den Weißpunkt direkt 6500K nehmen, D65 ist nicht als Vorauswahl vorgesehen (wir nehmen es auch nur aufgrund einer rechnerischen Beschränkung im weiteren Verlauf der Tests) oder einen anderen Weißpunkt. Mit den Bordmitteln des Bildschirms versuchst du dann, diesen Vorgaben so nah wie möglich zu kommen (aufgrund der Elektronik beim DELL besonders sinnvoll). Anschließend wird der Bildschirm kalibriert und profiliert.


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    Und wenn ich im SRGB Modus arbeiten will - kann ich dann am Monitor diesen Modus einstellen?


    In farbmanagentfähiger Software erhältst du nach der Kalibration und Profilierung auch mit sRGB als Quellfarbraum eine korrekte Darstellung. Da also auf gar keinen Fall am Gerät etwas umschalten. Für ungemanagte Applikationen (z.B. eben Spiele, Filme) schaltest du auf den sRGB-Modus am Gerät, ja.


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    Ich hab den U2711 auch seit dem WE bei mir stehen und wollte damit Hauptsächlich EBV machen. Als erstes ist mir aber aufgefallen das mein Weiß nicht immer gleichbleibend ist. Mal mehr Gelb mal mehr Blau. (wie nennt man das richtig?)


    Bei den Amerikanern läuft das unter "Tint Issues" - gemeint ist die homogene Farbdarstellung. Unser Testmodell zeigte sich da sehr stabil:


    Leichte Verfärbungen gab es es erst sehr weit außen - aber schon das zeigt die Problematik in Beschreibung und Kommunikation solcher Effekte.


    Die Testfotos von dir zeigen da schon gewisse Inhomogenitäten (wir müssen an der Stelle auch bedenken, dass der DELL nicht über eine Kompensationsschaltung verfügt und selbst bei Geräten, die soetwas implementieren, kann es zu sichtbaren Abweichungen kommen), aber aus der Ferne ist die Schwere abschließend trotzdem schwer zu beurteilen. Prinzipiell scheinen die aktuellen IPS-Panels etwas stärker von dieser Problematik betroffen, wobei ich das auch nicht überdramatisieren will. Du kannst natürlich versuchen, über einen Austausch eine Verbesserung zu erzielen, aber es kann auch in die andere Richtung gehen bzw. andere Probleme aufwerfen. Insofern kannst du das nur selbst entscheiden - stört dich das, was du auf dem Foto siehst, oder wirst du beim Arbeiten mit dem Gerät beeinträchtigt?


    Viele Grüße


    Denis

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    Oft liest man ja auch von der I1 Display2 (SQUID2) mit basiccolor Kombi. Ist die auch zu empfehlen?


    Ich würde die Lösung mit iColor Display von Quato empfehlen. Zumindest in unserem Test (d.h. mit unserem DTP94) funktionierte die generische WCG-Korrektur in Kombination mit dem DELL brauchbar. Den Vorteil würde ich "mitnehmen", zumal die Software so oder so sehr vernünftig ist.



    (die Meßwerte in der Tabelle sind natürlich ohne Korrektur)


    Gruß


    Denis