Beiträge von Denis

    Ja, das sollte es sein. Darüber hinaus kann es erschwerend dazu kommen, dass bei Anschluß per HDMI das Bild durch diverses Postprocessing aufgewertet werden soll, das leider nicht immer komplett deaktivierbar ist (gerade im TV-Bereich). Trotz pixelgenauer Zuspielung kommt es da manchmal zu ein paar Irritationen. Bei Computer-LCDs ist ein weiterer Stolperstein oft der richtige Signallevel (bei falscher Abstimmung werden entweder viele Tonwerte verschluckt oder das Bild wirkt milchig). Beides hat allerdings erstmal nichts mit dem schwarzen Rand zu tun.


    Gruß


    Denis

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    Wie ist eigentlich die Bild / Farbqualität wenn ich einen Monitor auf AdobeRGB kalibriere, und mit einer Farbmanagementfähigen Software (ich nutze den Adobe-Kram) ein sRGB-Bild / Video bearbeite?


    "Auf" einen Farbraum wird sowieso nicht kalibriert (das wäre nur in Bezug auf eine Farbraumemulation eine ganz passende Beschreibung). Grundsätzlich verlierst du durch entsprechende Transformationen natürlich Tonwerte, allerdings ist sRGB ja volumetrisch schon einmal deutlich kleiner, als der Gerätefarbraum der WCG-Displays. Außerdem sollte eigentlich jedes CMM auch Dithering umsetzen.


    Monitorseitig werden Verluste (bei Einstellungen über Bordmittel, insbesondere auch ihm Rahmen einer Hardwarekalibrierung oder gar Farbraumemulation bzw. immer häufiger implementierter, fixer, farbraumbegrenzender Bildmodi) durch eine entsprechend "breite" Elektronik und eine vor der eigentlichen Panelansteuerung ansetzenden Dithering-Stufe vermieden bzw. zumindest stark verringert.


    Gruß


    Denis

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    Teilweise sah das Bild irgendwie "billig" aus


    Das deutet erstmal auf eine aktive Zwischenbildberechnung hin (aktuelle Bezeichnung, die Samsung da im Menü verwendet, kann ich aus dem Stehgreif gar nicht sagen). Gleichzeitig laufen die Geräte in den Märkten meist in irgendwelchen dynamischen Bildmodi, die einer natürlichen Darstellung nicht gerade förderlich sind.


    Gruß


    Denis

    Ich habe gerade wenig Zeit, daher kann ich das Posting nur überfliegen, aber zur Sicherheit zunächst Folgendes:


    Wenn du den Bildschirm kalibrierst und profilierst und danach insbesondere an der 6-Achsen-Farbkontrolle "herumspielst", verliert das Profil jegliche Bedeutung. Denn hier wurde der Monitorfarbraum ja farbmetrisch erfasst - und nur wenn der Ist-Zustand dem "damals" erfassten Zustand entspricht, kann ein CMM geeignete Transformationen durchführen. Kalibriere und profiliere den Bildschirm mit möglichst nativem Gerätefarbraum. In farbmanagementfähigen Anwendungen erhältst du dann eine bestmöglich korrekte Darstellung. Für Filme, Spiele etc. benutze doch einfach den sRGB-Modus des Gerätes. Der sollte, zumindest für nicht farbkritische Arbeiten, absolut ausreichend sein (und für die nutzt du ja farbmanagementfähige Software).


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    Nur leider wird das ganze Photoshop dann im erweiterten Farbraum ausgeführt - nicht nur die Inhalte (Dateien). Denen kann ich natürlich Farbprofile zuordnen, aber das muss ja nicht zwangsläufig mit dem Programm-Farbprofil übereinstimmen.


    Ich habe den Satz jetzt mehrmals gelesen, aber, nicht böse gemeint, verstehe ihn nicht. PS bzw. sein CMM richten sich nach dem Dateiprofil. Damit wird in einen geräteunabhängigen Farbraum transformiert und von dort in Monitor-RGB mit Hilfe des in Windows (und nur dort) hinterlegten Monitoprofils. Ein "Programm-Farbprofil" gibt es hier nicht. Vielleicht meinst du den Arbeitsfarbraum, aber der muß nicht mit dem Dateiprofil übereinstimmen, um eine korrekte Anzeige zu haben. Setze in den Farbeinstellungen die drei Haken in den Farbmanagement-Richtlinien und gib vor, dass er eingebettete Profile behalten soll.


    Gruß


    Denis

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    Ich weiss halt nicht welche di optimale Einstellung für mich ist, aber wenn ich mich nach deinen Aussagen richte, ist es wieder so blaß mit dem oben erwähnten Schleier.


    Was "sagen" denn die beiden Testbilder in den jeweiligen Einstellungen? Damit kannst du das gut beurteilen. Die "16...235" Einstellung wird bei Zuspielung in PC-Leveln immer intensiver aussehen. Deswegen, wie gesagt, erstmal mit den Testbildern überprüfen.


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    Denis, d) hab ich nicht ganz verstanden.


    Geht auch nicht, da hatte sich ein falsches Wort eingeschlichen :-).


    Gruß


    Denis

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    Das Spectralfotometer für Wide Gamut Geräte die bessere Lösung sind ist klar. Das EyeOne Pro ist alllerdings für den Amateurbereich bzw. Semiprofibereich nicht zu bezahlen.


    Du selbst bist mit dem CG und Color Navigator inkl. dem DTP94 ohnehin auf der relativ sicheren Seite. Da gibt es Korrekturen und die DTP94 sind untereinander auch relativ stabil (siehe auch den Link, der sich diesbezüglich ebenfalls mit unseren Erfahrungen deckt). Unangenehm ist die Sache in erster Linie für Nutzer "normaler" Bildschirme mit erweitertem Farbraum. Das Colormunki habe ich bislang nicht getestet. Für uns schied es sowieso aus, da es fest an die eigene Software gekoppelt ist.


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    Offensichtlich habt ihr in der letzten Zeit Colorimeter getestet bzw. die erstellten Profile geprüft.


    Ja, wir haben hier unlängst einiges getestet, nachdem es bereits ohne Referenzmessung zu einigen sehr zweifelhaften Resultaten, gerade mit einigen aktuellen Bildschirmen, kam. Insofern muß ich mir den Schuh auch ein wenig anziehen, hatte die Problematik selbst unterschätzt.



    Gruß


    Denis

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    Im OSD Menü unter Display glaube ich, bin gerade nicht zu Hause.


    Dann ist eh alles in Butter. Du mußst den Signalpegel des Zuspielers (wenn RGB via HDMI) auf den Bildschirm abstimmen. Für Videos vom externen Player ist der eingeschränkte Bereich (Videolevel) in Ordnung, weil hier nicht der volle Tonwertumfang genutzt wird. In Windows willst du natürlich die vollen 8-Bit pro Kanal nutzen. Die Grafikkarten sollte bei Auswahl von RGB als Farbmodell via HDMI eigentlich mit PC-Leveln ausgeben, d.h. mit einem Wertebereich von 0-255 pro Kanal. Die Einstellung am Display muß entsprechend ausfallen, sonst fallen Tonwerte an beiden Enden des Spektrums weg (=> Clipping). Das führt auf den ersten Blick erstmal zu einem schön "kräftigen" Bild, tatsächlich ist die Darstellung aber wenig brauchbar (du kannst dir ja mal diese Testbilder ansehen*). Beachten mußt du in diesem Setup, dass Videos, die du am Rechner abspielst, auf PC-Level gespreizt werden müssen (im nVidia Treiber gibt es da die Option "Dynamikbereich", die so auf 'Voll (0-255)' stehen sollte), wenn die Spreizung nicht an anderer Stelle geschieht). Verbindest du einen externen Player mit dem Bildschirm hast du verschiedene Möglichkeiten:


    a) Du beläßt die Einstellung auf 0...255: Dann muß die Tonwertspreizung im Player stattfinden (heißt, wie gesagt, meist "RGB erweitert", "RGB voll", oder ähnlich)


    b) Du stellst auf 16....235: Dann darf der Player keine Tonwertspreizung durchführen (das wäre die andere RGB Ausgabeoption im Player)


    c) Spielst du in YCbCr zu, sollte es vom Bildschirm her eigentlich keine Möglichkeit zur Umstellung mehr geben. Wenn doch, stell sicherheitshalber auf 16...235


    Gruß


    Denis


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    Und er kann alle aktuell auf dem Markt befindlichen Display-Typen kalibrieren.


    Das insistieren die Hersteller der Colorimeter gerne: Die Realität sieht, wie (nicht nur*) wir selbst schmerzvoll festgestellt haben, leider etwas anders aus. Die Problematik wird leicht unterschätzt, ist aber latent bei Bildschirmen mit erweitertem Farbraum (erst recht wenn ein (RGB-)LED Backlight eingesetzt wird) vorhanden. In bekannten Kombinationen kann man etwas tun, indem man Korrekturen in Software (Quato und Eizo machen so etwas für die eigenen Displays und die unterstützten Sonden; wobei Quato in iColor inzwischen über generische Korrekturen immerhin den Versuch unternimmt, für Nutzer anderer Bildschirme eine Verbesserung zu erzielen) oder Hardware (also dem Colorimeter) implementiert. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass die Colorimeter keine zu große Streuung in Bezug auf das Referenzgerät, für das die Korrekturen berechnet wurden, aufweisen.


    Für den "normalen" User ist diese Erkenntnis durchaus nicht unproblematisch. Abseits der genannten, "fixen" Kombinationen ist man nur mit einem Spektralfotometer auf der wirklich sicheren Seite. Das führt dann faktisch zwangsläufig zum EyeOne Pro. Im unteren Helligkeitsbereich ist man hier einem Colorimeter zwar unterlegen (das DTP94 ist da sehr gut aufgestellt), aber dafür stimmen die Meßergebnisse, unabhängig vom eingesetzten Bildschirm bzw. seinem Backlight. Diskutieren kann man, ob das Meßintervall mit 10nm zu grob ist (laut fogra idealerweise <= 5nm für Bildschirme), aber bislang sind diesbezüglich keine Probleme aufgetreten und nach Rücksprache mit der UGRA sollte das in jedem Fall im brauchbaren Bereich liegen.


    Insofern ist die Situation schwierig, das will ich gar nicht leugnen. Angesichts unserer Evaluation und den Ergebnissen anderer, kompetenter Institutionen, kann ich derzeit keine generelle Empfehlung mehr für ein Colorimeter in Verbindung mit einem WCG-Bildschirm aussprechen. Datacolor bewirbt das Spyder3 recht offensiv mit Unterstützung selbst für LED-Backlights, aber unsere Tests haben hier nicht ergeben, dass da der Stein der Weisen gefunden worden wäre (ich empfehle da u.a. auch auf den Testbericht zum LG W2420R zu warten). Relativ sicher fährt man mit einer herstellerseitigen Kombination aus Display+Colorimeter bzw. eigener Software, was aber faktisch nur im High-End Bereich anzutreffen ist. Ansonsten bleibt die Möglichkeit, ein Spektralfotometer zu verwenden (iColor und das EyeOne Pro wären eine gute Kombination) oder man nimmt die Unsicherheit bzw. Ungenauigkeit in Kauf.


    Gruß


    Denis


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    Letztlich habe ich noch die allgemeine Farbsättigung um 5 und speziell Die Rotsättigung um 7 reduziert, da die Farben ein wenig zu stark leuchteten. Damit reduziere ich zwar wieder den Tonwertumfang ein wenig, da ich mich aber schon im erweiterten Farbraum bewege sollte sich das verschmerzen lassen.


    Der Tonwertumfang reduzierst du damit aufgrund der Elektronik des Bildschirms kaum. Es verkleinert den Farbraum, genau wie die Kalibrierung auf deinen gewünschten Weißpunkt. Ich empfehle dir in jedem Fall. für Kalibrierung und Profilierung nicht über die 6-Achsen-Farbkorrektur einzugreifen.


    Viele Grüße


    Denis

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    Aktuelle Bildschirme unterstützen eigentlich alle PC Level am HDMI Eingang.


    Teilweise. Anzutreffen sind alle Varianten:


    a) Der Bildschirm erlaubt für die Zuspielung in RGB via HDMI eine Auswahl des Signalpegels und setzt für YCbCr Videolevel voraus


    b) Der Bildschirm geht per HDMI immer von PC-Leveln aus (problematisch bei der Zuspielung in YCbCr)


    c) Der Bildschirm geht per HDMI immer von Videoleveln aus (problematisch bei non Videocontent, insbesondere Inhalten vom Rechner)


    d) Der Bildschirm geht per HDMI bei RGB von PC-Leveln und bei YCbCr von Videoleveln aus (das wäre nach a) die zweitbeste Umsetzung)


    Für den Nutzer am schlechtesten ist sicherlich Variante c). In Variante b) sollte man einfach immer in RGB zuspielen und bei einem externen Player eine geeignete Tonwertspreizung durchführen (meist sowas wie "RGB erweitert" oder "RGB voll" im Menü).


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    Nun wollte ich mein Bild justieren und bin dabei auf die Einstellmöglichkeit des Farbraums gestoßen.


    Wo, am Bildschirm?


    Gruß


    Denis

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    Inzwischen habe ich festgestellt, dass der Effekt, dass der Windows-Mauszeiger weißer als sonstige Weißflächen ist, _immer_ auftritt.


    Ich halte das für ein rein optisches Phänomen (aufgrund seiner schwarzen Umrandung). Sowas ist auch einer der Gründe warum das Auge als Meßgerät so ungeeignet ist.


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    Benutze ich den Videoplayer, will ich ein Userprofil, das die Farben etwas verstärkt und die Kontraste verbessert.


    Für die Videowiedergabe solltest du den sRGB-Modus nutzen, weil sich die Standards hier Richtung sRGB bewegen. Farbmanagement für Videos ist ja absolut noch nicht weit verbreitet.


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    Wenn ich dann Photoshop starte, will ich bspw. mit AdobeRGB arbeiten


    Nur nochmal zur Sicherheit: "Auf einen Farbraum" wird eh nicht kalibriert. Im Profil ist der Bildschirm ja farbmetrisch erfasst. Insofern reicht ein Profil aus. Du kannst natürlich noch ein zweites aus dem sRGB-Modus heraus anflegen, aber hier sind ja die Bildschirmparameter sehr fix. Da würde ich gar nicht kalibrieren (die Eizos sind eh immer schon ziemlich neutral ab Werk) und profilieren (in ungemanagter Umgebung würde das Profil sowieso nicht berücksichtigt). Wäre ganz nett, wenn nach dem Wechsel auf den sRGB-Modus das Monitorprofil aus Windows herausgenommen und die Grafikkarten-LUT "entladen" wird. Ich weiß nicht, ob das mit der Screenmanager Software von Eizo möglich ist.


    Gruß


    Denis

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    Ich betreibe ihn in direkter Nachbarschaft zum 2690 WUXi, also seinem Vorgänger. Ich konnte in keinem Test einen Hinweis bezüglich der Unterschiede in der Oberflächenbeschichtung, insbesondere in Hinblick auf das "Glitzern" des Panels, finden


    Das ist insofern etwas schwierig, da es unterschiedliche Tester waren. Deiner Beschreibung nach ist aber erstmal alles in Ordnung, der WUXi2 hat eine relativ "aggressive" Beschichtung (wie viele andere IPS Panels).


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    Auch bei der Kalibrierung zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Monitoren. Werden sie auf den gleich Weisspunkt kalibriert, so erscheint das Bild auf dem WUXi² deutlich kühler


    Grundsätzlich gibt es, wie bereits angesprochen, Probleme in Bezug auf Colorimeter und Bildschirme mit erweitertem Farbraum. Ich will das an der Stelle jetzt nicht weiter ausführen, wir werden da sicherlich auch nochmal einen kleinen Artikel verfassen. Bei NEC sieht es aktuell wahrscheinlich so aus, das über SV II keine Korrekturen durchgeführt werden, sondern über die optional im Bundle mitgelieferte Sonde selbst. Nun hatte aber der WUXi ja auch schon einen erweiterten Farbraum; trotzdem kann es da zu Unterschieden kommen, wenn sich Backlight und/ oder Panel geändert haben. Es kann eventuell hier auch eine Problematik hineinspielen, die Eizo in einem Whitepaper beschreibt (selbst wenn es wiederum um den Vergleich von non WCG zu WCG geht).



    Gruß


    Denis

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    Hmm, beide sollen eine 10bit-LUT haben. Sollten sie dann nicht Hardwarekalibrierung unterstützen?


    Nein. Du vermeidest so zwar größere Tonwertverluste bei Einstellungen mit Bordmitteln, aber die LUT ist nicht von außen programmierbar, d.h. im Rahmen einer Kalibrierung müssen die notwendigen Korrekturen über die Grafikkarten-LUT erfolgen. Allerdings verhalten sich die Eizos meist ja sehr neutral ab Werk: Mit den Bordmitteln bringst du sie während der Softwarekalibrierung so nah wie möglich die Kalibrationsziele und die Korrekturen fallen i.d.R. dann sehr gering aus.


    Gruß


    Denis

    Danke für das Feedback :-).


    Ich möchte den Beitrag auch gleich für eine Korrektur nutzen. Nachdem ich in den letzten Tagen mal eine paar Matrix-Kalkulationen für die Implementierung eines Farbrechners händisch durchgeführt habe, ist mir eine Ungenauigkeit in meinem Bericht aufgefallen (wir werden das noch ändern, aber nur wenige werden sich den Bericht ja mehrmals durchlesen), den ich korrigieren muß:


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    Soll in Applikationen, die kein Farbmanagement implementieren, eine korrekte Darstellung erfolgen, kann man entweder die verschiedenen Presets des HP LP2480zx auswählen, oder die gewünschten Normfarbwertanteile für die Primärfarben selbst eingeben. Diese Lösung krankt etwas daran, dass ihre Helligkeitskomponente so natürlich nicht beeinflusst werden kann.


    => Das muß sie in diesem Fall auch nicht. Wenn wir Linearität unterstellen ist es ausreichend, die Normfarbwertanteile für die Primärfarben zu definieren (das ist in der Software möglich). Zusammen mit den Normfarbwertanteilen des Weißpunktes kann man dann mit ein wenig Matrizenrechnung* die entsprechenden Helligkeitskomponenten bestimmen (und damit letztlich die XYZ Normfarbwerte für die Primärfarben). Das hatte ich im Eifer des Gefechts gar nicht bedacht. Trotzdem wäre es nett gewesen, wenn man ein Profil als Referenz vorgeben könnte. Insbesondere, wenn man eine Gradation erreichen möchte, die nicht per Zahlwert ausdrückbar ist (u.a. sRGB oder L*).


    Gruß


    Denis


    *
    Anbei für Interessierte mal die schon so weit wie möglich vereinfachte Rechnung (zu beachten ist, dass die 3x3 Matrix invertiert werden muß); farbig jeweils die Normfarbwertanteile bzw. die errechnete Helligkeitskomponente der jeweiligen Primärfarbe; invertiert die Normfarbwertanteile des Weißpunktes (ich wollte mir kleinere Indizierungen ersparen)

    Zitat

    ich weiß dass es Bildschirme mit
    erweiterten Farbraum gibt, aber ich weiß nicht wie ich mir die
    Kalibrierung von Wide Gamut Displays vorstellen muss, damit man im
    sRGB Farbraum (relativ) farbverbindlich arbeiten kann.


    An die Kalibrierung schließt sich die Profilierung an. Der Monitor wird hier farbmetrisch erfaßt. In farbmanagementfähigen Anwendungen kann ein Farbrechner dann anhand von Quell- (z.B. sRGB) und Monitorprofil geeignete Transformationen durchführen. Das geschieht für dich als Benutzer völlig transparent.


    Gruß


    Denis

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    Also wollte unbedingt noch anmerken, dass in dem Review hier () steht, dass - wenn man den maximalen Farbraum des Monitors kalibrieren möchte - man unbedingt im "Standard" Modus und nicht im "Costum" ("Benutzerfarbe")-Modus kalibrieren soll. Sonst erhaltet man enttäuschende Delta E-Abweichungen.


    Grundsätzlich sollte man natürlich mit nativem Gerätefarbraum kalibrieren und profilieren, da ein CMM in farbmanagementfähiger Software die geeigneten Transformationen vornimmt und man so möglichst flexibel in Bezug auf die Arbeitsfarbräume bleibt. Aber darum ging es hier ja nicht. Die Grafiken sind insgesamt eher mißverständlich, weil Profilvalidierung* und "Test gegen sRGB" (der nicht das Verhalten bzw. die Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zeigt) hier etwas durcheinandergehen. Die angesprochene Grafik



    kann ich mir aber nicht erklären. Hier vermute ich eher, dass zwar eine Kalibration durchgeführt wurde (deswegen die niedrigen Abweichungen in den Grauwerten), das Profil aber nicht gespeichert und damit gegen sRGB und nicht das Monitorprofil gemessen wurde - was für die nächste Grafik im Standard-Mode offensichtlich stattfand:



    Korrekturen in Bezug auf den Weißpunkt rein über die Grafikkarten-LUT durchführen zu lassen, ist speziell bei der Elektronik des DELLs ein no go! Insofern sollte man der Empfehlung nicht folgen und im Custom-Mode kalibrieren und profilieren. Ich gehe davon aus, dass hier alles in Ordnung ist.


    Zu den restlichen Grafiken muß ich (no offense!) sagen, dass hier glaube ich einige Mißverständnisse in Bezug auf die Funktionsweise und Möglichkeiten der Profilvalidierung und Auswirkungen der Radiobuttonauswahl (nämlich nur auf die Referenzen in der CIE-Normfarbtafel) vorlagen. Das soll den Test nicht abwerten, aber Meßwerte und Interpretation sind mit großer Vorsicht zu genießen. Ich kann das an der Stelle nicht weiter ausführen, weil es einfach den Rahmen sprengen würde.


    Zitat

    Ich finde es übrigens eine Schande, dass es bei PRAD noch immer keinen Test dieses Monitors gibt. Ich hoffe, da hat kein Dell-Konkurrent seine Hand im Spiel


    In keinem Fall, Andreas hat den Grund ja bereits genannt.


    Gruß


    Denis



    *
    Dabei müssen wir im Hinterkopf behalten, dass eine Profivalidierung eher eingeschränkte Aussagekraft hat - ein theoretischer Bildschirm, der z.B. nur 50% von sRGB abdecken würde, wird hier i.d.R. auch hervorragende Ergebnisse erzielen und wäre trotzdem unbrauchbar. In erster Linie kann man damit zeigen, dass der Bildschirm sich (im Falle eines Matrix-Profils) linear verhält und "farbmetrisch stabil" ist. Steigen die Abweichungen später spürbar an, ist es Zeit für eine neue Kalibrierung und Profilierung.

    Dieses "Aufscheinen" ist für das verwendete Panel (meines Wissens das gleiche H-IPS Panel wie im NEC 3090WUXi) normal*. Vermeiden kann man das hier letztlich nur durch Einsatz des A-TW Polarisators, der aber von LG nicht mehr produziert wird. Im NEC 3090WUXi wäre er noch zu finden. Hier sieht man den Unterschied ganz gut:



    Schlecht ist ein H-IPS Panel ohne A-TW Polarisator dennoch nicht. Die Blickwinkelstabilität selbst ist hoch. Im Prinzip sogar höher als bei einem S-PVA Panel wie im 305T, bei dem es als Blickwinkeleffekt zu einem "Gamma-Shift", d.h. einem Absinken des Gammas zu den Rändern hin kommt. Was nun schlimmer ist ("Aufscheinen" oder "Gamma-Shift") - darüber wird teils hitzig diskutiert. Für sehr hohe Ansprüche an den Blickwinkel ist die Kombination aus H-IPS Panel und A-TW Polarisator sehr ideal, aber eben nur noch schwierig zu bekommen.


    Zitat

    ist das ok so? oder sollte ich ihn umtauschen?


    Für eine deutliche Verbesserung müßtest du wohl auf den NEC 3090WUXi wechseln. Alternativ gibt es ja auch noch 30" Geräte mit S-PVA Panel (z.B. Eizo SX3031W), wobei es da preislich schnell anzieht.


    Gruß


    Denis


    *Wobei das auf Fotos schlecht zu beurteilen ist - unten rechts könnte es größtenteils auch an einer etwas ungleichmäßigen Ausleuchtung liegen