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letztlich stelle ich bei der profilierung ja von mir frei gewählte parameter ein. denn ich soll ja auf "Monitor native" profilieren. warum auf "Monitor native" ?
Der Monitorfarbraum ist im Profil "erfaßt" (bei einem Matrix-Profil über die drei Primärfarben) und der Farbrechner (das CMM) farbmanagementfähiger Software kann damit von einem geräteunabhängigen Farbraum (dem PCS) in Monitor-RGB transformieren. Man kalibriert nicht "auf" einen Farbraum.
RGB (Datei) => Quellprofil => PCS => Monitorprofil => RGB (Bildschirm)
Mit dem CG kannst davon abweichend schon "auf" einen Farbraum kalibrieren (eben mit der Farbraumemulation), was von Konzept her aber in erster Linie dazu dient, in ungemanagter Umgebung (wo also nicht auf einen Farbrechner zurückgegriffen wird) eine korrekte Darstellung zu haben. Ein Beispiel wäre die Wiedergabe von Videos oder Spiele. Hier schränkt man dann den Monitorfarbraum passend zum Quellfarbraum ein. Am häufigsten wird man daher wohl sRGB emulieren (was deswegen schon sehr gut funkioniert, weil er sRGB auch komplett abdeckt).
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2. welches gamma soll ich denn nun nehmen?
Ich hatte es ja beschrieben: Du "bekommst" sowieso die Gradation (also das Gamma), das im Quellprofil hinterlegt ist. Wichtig ist, dass das Bildschirmgamma im Profil korrekt erfaßt wurde (das wird während der Kalibrierung sichergestellt), dann kann besagter Farbrechner problemlos transformieren. Meine Empfehlung (2,2) zielte darauf ab, dass du auch in ungemanagter Umgebung eine brauchbare Darstellung bekommst.
Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Wenn ich die Charakteristik eines Gerätes kenne, kann ich die Werte so verbiegen, dass ich meine Wunschcharakteristik erreiche. Das "verbiegen" übernimmt das CMM, völlig transparent für dich als User.
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hier bleibt unklar, wo ich im colornavigator die chromatische adaption aktiviere.
Ist sowieso aktiv, im ICC-Workflow wird immer relativ zu D50 gearbeitet.
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ich frage mich, warum die eci in diesem profil ein cd von 80 vorgibt, wenn die empfehlung doch bei mindestens 120 liegt!?
Vergiß die Helligkeitsangabe im Profil, die ist für dich völlig irrelevant. Nimm einfach die Helligkeit, die du benötigst.
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- welchen weißpunkt setze ich jetzt für mein vorhaben - photoretouche und WARUM?
Das kann ich dir nicht beantworten, sondern hängt von deinen Bedingungen ab. Bitte rücke davon ab, dass es hier eine richtige Lösung gibt. Das menschliche Auge adaptiert sich ohnehin. Nur macht es z.B. keinen Sinn, den Bildschirm auf D65 zu kalibrieren, wenn daneben ein Normlichtkasten mit D50 steht.
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- welches gamma nehme ich ? L* oder 2.20 oder 1.80 ? und WARUM nehme ich das?
Siehe oben. Im Profil ist die Gradation (Matrix-Profil: TRC Tags) vermerkt und der Farbrechner wird in farbmanagementfähiger Software immer so umrechnen, dass du die im Quellprofil hinterlegte Charakteristik erreichen wirst. Lege doch einfach mal zwei Bilddateien in PS an. Einmal mit sRGB Profil und einmal mit dem ECI-RGB Profil (als Dateiprofil). Fülle die Fläche mit 50% Grau und schau dir das Ergebnis an. Es gilt ansonsten das, was ich schon sagte. Wenn du 2,2 nimmst, hast du auch in ungemanagter Umgebung eine brauchbare Darstellung, weil man hier meist entsprechenden Content vorfindet - allerdings kannst du beim CG mit ColorNavigator ja auch blitzschnell switchen:
"Wenn du allerdings neben Arbeit in PS noch viel in ungemanagter Umgebung arbeitest und nicht immer zwischen verschiedenen Targets in ColorNavigator wechseln willst, würde ich in ColorNavigator ein Gamma von 2,2 nehmen. In PS bekommst du bei Bildern mit ECI-RGB Profil dann, wie angedeutet, trotzdem L* [siehe auch unser "Bildexperiment"]- nur sind Genauigkeit/ Tonwertverluste evtl. etwas geringer/ höher."
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und was hat es mit dem profil "eciRGB_v2_ICCv4" auf sich?
Eine neue ICC-Spezfikation - hat für dich derzeit keine Auswirkungen.
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ferner verstehe ich nicht, was eine ungemanagte anwendung/umgebung sein soll,
Ziemlich breit gefächert. Videos, Spiele, viele Bildbetrachter, viel "weitere Software". Hängt natürlich auch an den SW-Herstellern, was sie implementieren.
Gruß
Denis