Beiträge von Timur

    Um mal ein Missverständnis auszuräumen:


    TFTs sind bei nativer Auflösung über den Analogeingang in der Regel nicht unschärfer! Jedes Pixel des TFTs stellt genau einen ausgegebenen Bildpunkt der Grafikkarte dar. Die größten Probleme gibt es für den Monitor analog mit der exakten Bestimmung der Farbe und der Synchronisation. Wenn das Bild erstmal richtig synchronisiert ist und das Kabel taugt, bleiben nur noch die Farben übrig. Es kann durchaus sein, dass ein Monitor über DVI schärfer wirkt, wenn der Farbkontrast besser ist (z.B. stellt mein VP2030 Schwarz über den analogen Eingang als Dunkelgrau dar). Auf Cleartype und Kantenglättung kann sich die Farbdarstellung ebenfalls auswirken, da diese "Glättung" ja nichts als ein optischer Trick ist, der auf bestimmte Farbwerte angewiesen ist.

    Es gibt unter Windows zwei verschiedene Kantenglättungsmethoden.


    Die "Standard" Methode arbeitet ähnlich dem Antialiasing in Spielen. An den Kanten von schwarzen Schriften werden graue Punkte eingefügt, was für das Auge wie eine weiche Kante wirkt. Diese Methode wirkt sich allerdings nur auf große Schriftarten aus, unter Word schon ab 14 Punkt, ansonsten ab 17 Punkt.


    Cleartype arbeitet gänzlich anders, denn hierbei werden die Subpixel eines TFTs ausgenutzt (jeder Pixel besteht aus 3 Subpixeln), effektiv verdreifacht sich so die horizontale Auflösung. Dabei wird ausgenutzt, dass für das Auge nicht nur die Folge Rot->Grün->Blau, sondern jede Abfolge dieser Farben direkt beieinander als Weiß gesehen wird. Die Abfolge Rot-Grün-Blau-Rot wird also einfach als etwas breiterer weißer Punkt gesehen, da noch ein roter Subpixel angehangen wurde.


    Beides funktioniert umso besser je weiter man vom Monitor entfernt sitzt. Zudem spielt die Pixelgröße eine Rolle, und noch mehr der Abstand der Pixel. Denn zwischen jedem Rot-Grün-Blau Pixel ist ein kleiner Abstand, den das Auge durchaus erkennen kann, wodurch Cleartype Schriften z.B. einen roten Farbsaum bekommen.
    Deshalb ist auch die richtige Farbeinstellung des Monitors entscheidend. Ein rotstichiger Monitor wird z.B. zu dominante rote Subpixel haben. Ich rate auch dazu das "Cleartype Tuning" Tool von Microsoft runterzuladen.


    Cleartype ist übrigens vom Apple geklaut, dort wurde das Prinzip nach meiner Erinnerung bereits bei den ersten Modellen mit reinen Grünmonitoren genutzt, um die horizontale Auflösung zu erhöhen. Microsoft hat es dann später als große eigene Errungenschaft verkauft. An Röhrenmonitoren funktioniert es zwar auch (wie z.B. den alten Grünmonitoren), aber das Ergebnis hängt auch von der verwendeten Röhrenmaske ab (Loch, Streifen etc.)

    Du solltest beim 19 Zoller evtl. besser auf Cleartype verzichten. Ansonsten gebe ich zu bedenken, dass die von Dir benanten Macs 20 Zoller waren, die dank höherer Auflösung und Pixeldichte die Kantenglättung besser beherrschen.

    In den PRAD Daten des VP2030 ist übrigens ein Fehler. Das Interpolationsverhalten ist sehr wohl wählbar (Vollbild, Seitengerecht, 1:1). Wenn Interpolations genutzt wird (also nicht 1:1), dann ist außerdem die Schärfe der Interpolation einstellbar.


    Außerdem arbeitet er ebenfalls mit Overdrive.

    Da beide Schirme Vesa Halterungen haben dürften, gibt es sicher die ein oder andere Lösung.


    Der Eizo ist deutlich teurer, bringt dafür aber das bessere Farbmanagment mit (10 Bit LUT, 14 Bit interne Verarbeitung). Er nutzt eins der neueren A-MVA Panel. Zudem ist dessen Rahmen wohl schmaler, nach meiner Rechnung müssten es 1,75 cm sein (auch wenn 1,6 cm angegeben sind). Die Eizo Software erlaubt automatisch bei Aufruf eines Programmes die Farbeinstellungen zu ändern. Er verbraucht laut Datenblatt maximal 64 Watt. Eizo gibt 5 Jahre Vort-Ort Garantie.


    Der Viewsonic ist günstiger, evtl. etwas besser für Spiele und Videos geeignet und hat wahrscheinlich ein besseres Gehäuse, falls Eizo nicht mittlerweile bessere verbaut (bisher gab es bei Eizo keinen sauberen Anschlag für Pivot, knackendes Plastik durch Wärmeausdehnung etc). Er nutzt noch ein älteres MVA Panel. Der Rahmen ist 2,0 cm breit. Die Software erlaubt eine automatische Einstellung beim Windows Start zu laden, danach kann man manuell die Einstellungen wechseln (vorher gespeicherte aus einem Menü aufrufen). Laut Datenblatt verbraucht er unter 52W typisch. Viewsonic gibt 3 Jahre Vor-Ort Garantie, und volle Dead on Arrival Garantie für defekte Pixel/Subpixel! Sollte also nur ein einziger Subpixel defekt sein, tauschen sie den Monitor gegen einen neuen aus.


    Insgesamt dürfte der Eizo der bessere Monitor sein, aber das darf man natürlich auch entsprechend bezahlen. Ich selbst nutze einen VP2030. Der Monitor hat einige kleinere Macken, u.a. verhält sich der USB Hub meines Gerätes etwas fehlerhaft (statt 125 Hz werden nur 80 Hz übertragen bzw. bei schnelleren Einstellungen immer nur ca. 50-60% des eingestellten Wertes). Viewsonic hat sich noch nicht auf meine Mail gemeldet, die ich per Kontaktformular an sie schickte. Der Telefonsupport ist dort aber in der Regel gut, also werde ich mal anrufen, zumal die Problemchen keine wirkliche Einschränkung für mich bedeuten (kann andere aber stärker betreffen).

    Hatte ja geschrieben, dass es mir keine Breitbildauflösung anbietet! ;) Dass 1600 x 1000 nicht gehen, ist zwar ärgerlich, aber noch als Sonderfall deutbar. Dass auch 1440 x 900 nicht wollen, ist schon seltsamer. Ich installiere das Spiel mal neu, bei der ersten Installation war 1440 x 900 noch nicht im Treiber eingetragen. Alle andere Spiele haben allerdings keine Probleme 1600 x 1000 oder 1600 x 900 zu nutzen (Oblivion, Halflife2, Call of Juarez).

    Ich habe gerade mal einige Runden gespielt und sehe keine großen Probleme mit der TFT bedingten Bewegungsunschärfe. Die macht sich hauptsächlich beim Rasen und bei langen Torwart Abschlägen bemerktbar. Die Spieler sind in der Regel scharf, vor allem der selbst gelenkte, samt Ball. Das ganze lief bei mir bei 1600 x 1200 mit 60 Hz und mittlerer Helligkeit.


    Zwei Dinge fielen mir auf:


    1. Unbedingt VSync aktivieren, sonst wird das Spielfeld sehr unansehnlich zerhackt.
    2. Anisotrope Filterung aktivieren, sonst flimmern die Rasentexturen sehr störend. Da das Spiel auf meiner übertakteten 7800GT bei 1600 x 1200 samt aller aktivierter Filter und Kantenglättungsoptionen bei höchster Qualität die vollen 60 Bilder/s bringt, sollte das kein Problem sein.


    Leider bietet mir das Spiel keine Breitbild-Auflösungen an, obwohl im Treiber die Auflösungen 1600x1000, 1600x900 und 1440x900 eingetragen sind.

    Solange ein TFT den Sample&Hold Effekt innehat, wird auch der Rasen bei PES verwischen, das ist eben Bewegungsunschärfe. Es kann allerdings helfen die Frequenz möglichst hoch zu stellen (echte 75 Hz wo der TFT es zulässt) und die Helligkeit runter zu regeln. Mein VP2030 erlaubt die Helligkeit so weit zu senken, dass ich schon das Flimmern der Beleuchtung erkenne, evtl. hilft das gegen Bewegungsunschärfe. Ich werde es mal an PES testen.

    4:3 Monitore können ebenfalls Breitbild-Auflösungen nutzen, wie oben gezeigt wären das bei einem 20" dann 1600 x 1000 (gegenüber 1680 x 1050 bei einem 16:10 Monitor). Das funktioniert allerdings am besten über DVI-D, analog kann es Probleme geben (Monitor erkennt die Auflösung falsch).


    Wenn man bedenkt, dass ein 16:10 Monitor einzig bei Spielen mit Widescreen Support leichte Vorteile bringt, und bei allen anderen Anwendungen weniger gute Auflösung bietet, lohnt sich die Anschaffung nur bei deutlich geringerem Preis.

    Der darstellbare Farbraum stellt übrigens nur die "äußeren Grenzen" dar, die Zahl der darstellbaren Farben steigt dabei nicht. Wenn die Grenzen bei gleicher Anzahl größer werden, werden auch die Abstufungen größer. Das kann man sich vereinfacht so vorstellen:


    Möchte ich 10 Meter mit 100 Schritten zurücklegen, dann ist jeder Schritt im Schnitt 0,1 m bzw. 10 cm lang. Möchte ich 100 Meter mit 100 Schritten zurücklegen, dann ist jeder Schritt im Schnitt 1 m lang.


    Es entsprechend auch ein Nachteil sein einen Monitor im AdobeRGB Farbraum arbeiten zu lassen, wenn ich etwa nur mit sRGB Material arbeitet. Denn für den sRGB Teil des größeren AdobeRGB Farbraums stehen dann weniger Farbabstufungen zur Verfügung.

    Ich empfehle folgenden Artikel von Behardware. Dort werden mehrere Monitore auf Input-Lag getestet. Daraus geht unter anderem hervor, dass die Verzögerungszeit variabel ist, also mal größer und mal kleiner.

    Zitat

    Original von Hennessyder deatailreichtum von dem du sprichtst ist übrigens auf beiden bildschirmen exakt gleich, da mehr details nur mit mehr pixeln erreicht werden können.


    297 mm / 0,28 mm = 1061 Pixel für die Höhe eines DIN A4 Blattes (allerdings schafft ein 22" nur 1050 Pixel, also maximal 294 mm
    297 mm / 0,255 mm = 1165 Pixel für die Höhe eines DIN A4 Blattes

    Sorry, aber Du widersprichst Dir selbst! Wenn eine Schrift bei gleicher Darstellungsgröße in mm durch mehr Punkte dargestellt wird, und somit detailreicher und abgerundeter ist, dann ist das ergonomischer, und nicht die groberen Klötzchen. Telefone für alte Menschen haben ja auch größere Tastenaufdrucke, die werden aber schön abgerundet gedruckt, und nicht einfach von 5 mm auf 5 cm klotzig hochkopiert.


    Die Einstellungen dauern übrigens genau 1 x 2 Minuten. Geez. Ab hier ist dann aber auch von beiden Meinungen alles gesagt...

    Zitat

    Original von FrankyMAlso ich für meinen Teil war exakt 3 Tage lang im Genuss eines 20er TFT's mit einer Auflösung von 1600 x 1200 Pixeln, aber Eizo hat leider vergessen eine Lupe mit in den Karton zu packen und deswegen hab ich die Kiste umgehend wieder zurückgeschickt!


    Erstmal: Lesen bildet! Also bitte lies Dir meinen letzten Post nochmal richtig durch! ;)
    Zweitmal zum verdeutlichen: Niemand zwingt Dich mit kleinen Schriften zu arbeiten! Ich selber habe alle relevanten Schriftgrößen (Menüs, Symbole, Dialogfelder) von den voreingestellten 8 Punkt auf 10 Punkt umgestellt. Im Browser ist die kleinste Schrift auf Internetseiten 15 Punkt groß, bei Bedarf kann ich die komplette Seite samt Bildern vergrößern.


    Zum Vergleich:


    19 Zoll (0,29 mm Pixelgröße)


    8 x 0,29 = 2,32 mm Höhe
    10 x 0,29 = 2,90 mm Höhe


    20 Zoll (0,255 mm Pixelgröße):


    8 x 0,255 mm = 2,04 mm Höhe
    10 x 0,255 mm = 2,55 mm Höhe


    22 Zoll Widescreen (0,282 mm Pixelgröße)


    8 x 0,282 = 2,26 mm Höhe
    10 x 0,282 = 2,82 mm Höhe


    24 Zoll Widescreen (0,27 mm Pixelgröße)


    8 x 0,27 = 2,16 mm Höhe
    10 x 0,27 = 2,70 mm Höhe


    -*-


    Wie man sieht ist die 10 Punkt Schrift auf dem 20 Zoller größer als die 8 Punkt Schrift auf allen anderen Gerätegrößen. Noch besser, der 20 Zoller hat zum Darstellen einer 2,5 mm hohen Schrift 10 Punke zur Verfügung, während der 19 Zoller mit 9 auskommen muss. Möchte man eine DIN A4 Seite in Orginalgröße darstellen (297 mm hoch), dann macht der 20 Zoller das mit 1165 Punkten (= 297,075 mm), der 19 Zoller aber nur mit 1024 Punkten (= 296,96 mm), entsprechend ist die Detail-Auflösung beim 20 Zoller besser (wegen höherer DPI-Zahl). Hinzu kommt noch der bessere Nutzen von Cleartype und die homogeneren Flächen, denn der Abstand zwischen den Pixeln ist bei 20 Zollern nach meiner Beobachtung ebenfalls kleiner.


    Alle Programme die ich nutze - und das sind viele - halten sich entweder an die Anzeigeeinstellungen, bringen eigene Einstellungen/Vergößerung mit oder stellen nur solche Dialoge/Menüs klein dar, die man eh immer nur kurzzeitig nutzt. Am wichtigsten sind Office und Internetanwendungen, bei denen man ständig lange Texte liest. 8)

    Zitat

    Original von Hennessyund fernseher könnte man auch alle viiiieel kleiner bauen, nen normales fernsehbild hat ja nur 400 schiessmichtot pixel... also sind fürn fernseher auch 12" vollkommen ausreichend.


    Ohne Ironie: Stimmt... wenn man mit 10 cm Abstand direkt davor sitzt!


    Größere Pixel (und größere Fernseher) machen dann Sinn, wenn man weiter weg sitzt, oder eine Sehschwäche hat bzw. größere und entsprechend pixeligere Systemschriften bevorzugt ohne die Anzeige Einstellungen entsprechend ändern zu wollen. Auch zu Zeiten des völlig unzureichenden Internet Explorer 5 und 6 waren größere Pixel nötig, weil das Mistding bei vielen Seiten die Schriften nicht größer darstellen konnte, geschweige denn Bilder, sofern man keine Zusatzsoftware besaß. Aber zum Arbeiten bei normalem Abstand mit größenskalierbaren Schriften braucht man keine größeren Pixel.

    Die "Geisterrahmen" werden im Saturn nicht am Monitor gelegen haben, sondern an den Einstellungen. Entweder taugte das Kabel nichts (meterlange Verlängerungen mit duzenden Verteilern), oder die Auflösung war keine native. Ich schätze der Monitor wurde dort zusammen mit duzend anderen bei kleinerer Auflösung gefahren, so dass er interpolieren musste. Wenn in den Interpolationseinstellungen des Monitors die Schärfe weit hochgedreht wurde, dann gibt es diese Geisterrahmen. Geh also nochmal hin, und drehe im OSD die Schärfe runter.