Ich muss auf einige der gemachten Aussagen eingehen, und die Aussage zum Farbumfang von Grafikkarten korriegieren.
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Original von Bigtower- Bild "flimmert" manchmal bei bestimmten Farbkonstellationen (Webseiten etc.)
Das Flimmern sollte allerdings nur bei bewegten Bildern auftreten (z.B. beim Scrollen). Das lässt sich bestimmt auf das Dithering zurückführen, tritt allerdings auch durch Overdrive auf. Der Grund liegt allerdings bei beiden Techniken recht nahe beieinander, die Pixel erhalten kurzzeitig eine andere Farbe, als die tatsächliche "Zielfarbe".
Sollte das beim Dithering auch bei Standbildern auftreten, dann kann sich das Display wohl nicht für eine entgültige Farbe bzw. Farbkonstellation entscheiden. Ich kann mir vorstellen, dass das am analogen D-Sub Eingang auftritt, wenn es zu leichten Signalschwankungen über das Kabel kommt.
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- subjektiv wahrnehmbare Jeans-/Karomuster
Das passt sicher gut zum Dithering, da beim Dithering die Pixelwerte nach bestimmten Mustern verändert werden. Eigentlich sieht man nicht das Bild, das der PC ausgibt, sondern ein neuberechnetes.
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- abgestufte Verläufe / koronenartige Solarisationseffekte bei bestimmten Farbverläufen, die eigentlich homogen sein müßten.
Das ist nicht direkt auf Dithering zurück zu führen. Da 6 Bit Displays von den 16,7 Millionen Farben eines PCs nur 262143 darstellen, und die angegebenen 16,2 Millionen mehr oder weniger durch optische Täuschung ermogeln. Die Täuschung funktioniert sowieso nur dann gut, wenn man weit genug vom Display entfernt sitzt und die Pixelabstände/Panelgröße nicht zu groß sind.
Im Endeffekt fehlen einfach Farben, und das trifft bei falscher Einstellung auch auf 8 Bit Displays zu. Bei diesen gibt es nämlich auch nur genau eine Einstellung, bei der alle 16,7 Millionen Farben dargestellt werden. Sobald man die Farbtemperatur oder den Kontrast verändert, wird die Anzahl der Farben reduziert, 16,7 Millionen ist also nur das Maximum.
Bei 10 Bit Displays werden immer 16,7 Millionen Farben dargestellt, allerdings kann es auch hier bei extrem falschen Gamma-Einstellungen zu Stufeneffekten kommen .
Sämtliche Farb-, Kontrast-, Helligkeits- und Gamma-Einstellungen über die Grafikkarte bzw. in den Darstellungs-Optionen von Spielen reduzieren ebenfalls die Anzahl der Farben. Am besten fährt man hier mit neutralen Grundeinstellungen.
Zu guter Letzt sind viele der gesehenen Abstufungen und Effekte nicht selten auf die Quelle selbst zurückzuführen, also Kompressions-Artefakte und Dithering in Filmen und Spielen selbst. Auf dem scharfen und oft viel zu hell eingestellten TFTs kommen diese besonders zur Geltung, teilweise durch Overdrive noch verstärkt.
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Also, da von der Grafikkarte meist 32bit Farbtiefe geliefert wird, also 4294967296 (vier Milliarden!) mögliche verschiedene Farbinformationen, muß der TFT ständig Dithering betreiben, um fehlende Farbtöne (er kann ja nur 262144!) darstellen zu können.
Der erste Teil dieser Aussage ist leider falsch! Grafikkarten arbeiten nur mit 24 Bit Farbinformationen, auch wenn man im Treiber die Stufen 8 Bit /16 Bit / 32 Bit angezeigt bekommt. Pro Farbkanal werden 8 Bit genutzt, was 256 Abstufungen pro Grundfarbe (Rot, Grün, Blau) und 256 Grauabstufungen entspricht.
Mit 32 Bit arbeitet der Treiber nur beim Transport der Daten über den AGP bzw. PCI-Bus, da 32 Bit effektiver vom Bus und Prozessor bearbeitet werden.
Nicht zu verwechseln ist das außerdem mit 32 Bit Bildern und Videos. Diese verwenden noch 8 Bit für den sogenannten Alpha-Kanal. Dieser gibt die Durchsichtigkeit eines Pixels gegenüber dem Hintergrund an, die resultierende Farbe ist allerdings wieder eine der 16,7 Millionen darstellbaren.
Es gibt tatsächlich Matrox-Karten, die mit 10 Bit pro Farbkanal arbeiten, und die resultieren 1,07 Milliarden Farben auch gleichzeitig ausgeben. Allerdings braucht Ihr dann auch einen Monitor, der das darstellen kann. Die aktuellen 10 Bit TFT-Displays von Eizo können zwar 1,07 Milliarden Farben darstellen, allerdings immer nur 16,7 Millionen gleichzeitig, also eine Auswahl von 16,7 Millionen aus insgesamt 1,07 Milliarden.
Ganz nebenbei soll das menschliche Auge angeblich nur knapp 16 Millionen Farbnuancen unterscheiden können.
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- flimmern, wenn sich das Dithering sozusagen nicht zwischen zwei Farbtönen entscheiden kann und hin- und herwechselt (-> die zum Dithering herangezogenen Pixel flimmern)
Wie bereits oben erwähnt, sollte das eigentlich nur bei bewegten Bildern, oder schlechter Analog-Digital-Wandlung passieren.
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- moireeartige Muster, weil das Dithering in verschiedenen Bereichen des Bildes nicht gleichartig ausfällt, obwohl es das an diesen Stellen sollte.
Ich denke, dass das Dithering immer gleich arbeitet. Wenn der PC allerdings solche Farben ausgibt, die innerhalb der 262143 echt darstellbaren Farben des Displays liegen, dann muss auch kein Dithering angewandt werden. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass bestimmte Ditheringmuster bzw. Farbkombinationen mehr ins Auge fallen, als andere.
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Jedenfalls ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ein Display echte 24bit Farbtiefe (also 16,77 Mio Farben) darstellen kann, oder echte 262 Tausend Farben (18bit) und nur virtuell mit optischen Täuschungen 16,2 Mio.
Da kann ich nur zustimmen!
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Vermutlich ist gerade bei den schnellen TNs mit 12ms 18bit Farbtiefe einfach eine Notwendigkeit, sonst würde man solche Reaktionszeiten nicht hinbekommen.
Dem könnte ich nur dann zustimmen, wenn die Displays über ihr gesamtes Farbspektrum so schnelle Reaktionszeiten lieferten, das tun sie aber in der Regel nicht. 12ms/8ms/4ms sind nur der schnellste Wert, den sie bei wahrscheinlich genau einem (1) bestimmten Farbwechsel erreichen.
Da allerdings insgesamt weniger Farben zur Verfügung stehen, wählen die Hersteller von TN-Paneln wahrscheinlich solche Farben aus, bei denen der schnelle Wechsel am unproblematischten ist.
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Also, nicht alle Bildunschönheiten an Viewsonic910, Benq937 oder SonyHS94 sind tatsächliche Defekte, sondern oft nur ein Folge von Dithering.
Nicht alle Bildunschönheiten gehen überhaupt auf den Monitor zurück, egal ob mit oder ohne Dithering. Oftmals sind es falsche Einstellungen am Monitor, aber vor allem Rumgeschraube in Grafikkarten und Spiele-Einstellungen, die Probleme bereiten. Das wird deutlich, sobald man einen CRT sehr hell dreht, und dann mal an besagten Einstellungen dreht.
Hier im Forum wurden z. B. seltsame Farbprobleme bei Halflife2 genannt, die nur am TFT beobachtet wurden. Stellt man allerdings einen hellen CRT mal im Clonmodus neben seinen TFT, dann erkennt man schnell, das diese Probleme auf viel zu hohe Gamma-Werte in den Spiele-Optionen zurückzuführen sind, und eben zu hohe Helligkeit am Monitor selbst.
Also besser nur wenig oder garnicht an den Einstellungen von Grafikkarte und Spielen drehen, und auch am Monitor keine zu extremen Kontrast und Farbwerte, sowie keine zu hohe Helligkeit verstellen. 