Lieber Herr Thiemann,
vielen Dank für den ausführlichen Test des Viewsonic-Bildschirms. Eigentlich gehöre ich nicht zu der Sorte Mensch, die sich maßlos echauffiert, wenn ihr neu erstandenes Technikwunderwerk in der Fachpresse nicht über den grünen Klee gelobt werden. Dennoch möchte ich an dieser Stelle ein paar Kommentare loswerden.
Ja, ich habe mir den VP2650wb gekauft. Warum? Ob eines durchaus positiven Tests in der Fachzeitschrift C't. Wobei ich auch gleich schon beim Thema bin, vielmehr bei meiner Frage. Woher rührt die Diskrepanz bei der Bewertung zw. PRAD und c't in den Einzeldisziplinen? Wie ist es möglich, dass der technisch vergleichbare VP2250wb "gut" abschneidet?
Mein Kurzeindruck des Bildschirms:
+ sehr wertige Verarbeitung/Optik/Haptik
+ nach Kalibrierung mit beigefügtem Tool erstklassiges Bild. Farbstichige Grautöne kann ich nicht erkennen.
+ kein Input-Lag
+ keine Doppelkonturen/Schlieren bei schnellen Bewegungen
- Blickwinkelabhängigkeit ist gegeben, aber nicht störend, da ich frontal vor dem Monitor sitze
- USB-Ports an unsäglicher Stelle versteckt
- blaue LED stört
- Helligkeitsverteilung nicht optimal, links und rechts etwas dunkler. Nur wahrzunehmen bei weißem Bildschirm. Bei schwarzem Bildschirm an den Ränder leicht aufgehellt.
- Zu großer (tiefer) Standfuß
Als Ottonormalbenutzer tangieren mich Moire- und Farbartefakte in Spezialtests respektive Spezialkalibrierungen nicht. Diese sieht man im Alltagsbetrieb nicht.
Hier stimme ich Ihnen zu: Bei der Benennung der Käuferzielgruppe hat Viewsonic deutlich über das Ziel hinaus geschossen. Der Bildschirm ist sicherlich nichts für professionelle Grafiker. Wer dagegen ein flottes Display mit brillianten Farben sucht, ist mit dem VP2605wb bestens bedient.
Mit den besten Grüßen
P. Hornschuh