Nun ist es endlich soweit gekommen, und ich habe es nicht mehr ausgehalten und auch zu einem TFT gegriffen. Hat ein ganz schönes Loch gerissen, aber es musste langsam sein. Ich habe die letzen zwei Wochen fast nur prad.de gelesen und war mir eigentlich sicher, dass der Viewsonic VX910 das richtige für mich wäre. Doch den gibt’s ja nun leider nicht mehr. Dann bin ich ein bisschen hilflos herumgeeiert und habe mich dessen erinnert, dass wir weniger Hardcore-Spieler als vielmehr Allrounder sind und daher ein IPS-Panel für uns vielleicht doch sinnvoller wäre. Zur Sicherheit haben wir bei Saturn und den Blickwinkel des BenQ angeschaut und dann waren wir überzeugt. Es ist also nun der Iiyama ProLite E481S-B (alles weitere hier) geworden, die Mini-Böxchen haben wir mal ignoriert. Erworben habe ich ihn bei K&M Elektronik im Ladengeschäft für 565 Euro gleich zum Mitnehmen.
Verpackt war er in einer einfachen Box mit Griff (Bild). Innen drin das Panel in Styropor und Folientüten eingeschlagen (Bild). Mit in der Packung waren außer dem Panel noch der Fuß, ein Stromkabel, ein D-Sub-Anschlusskabel sowie ein Stereoanschlusskabel für die Lautsprecher. Außerdem natürlich eine mehrsprachige Kurzanleitung und ein Treiber- und Manual-CD.
Fuß und Panel waren schnell zusammengesteckt, Kabel angebracht und da stand er nun auf dem Tisch. Zuerst fällt auf, dass er erheblich weniger Platz wegnimmt als meine alte 19“ Röhre. Und das Bild ist zweifelsohne auch ein bisschen größer. Die Mini-Böxchen fallen fast gar nicht auf, das kann man gut verschmerzen. Insgesamt ein sehr wertiger Eindruck ohne irgendwelche spiegelnden Elemente oder Flächen.
Doch dann kam das böse Erwachen! Ich hab einfach mal mein separat erworbenes DVI-Kabel angeschlossen und erlebte erst einmal mein grünes Wunder. Schon die Windows Logo-Screen war total grün und flackerte im Sekundentakt (Bild)! Nichts Gutes ahnend präsentierte sich der Desktop dann im Schneegestöber (Bild). Ich hab dann die Auflösung runter auf 1024x768 gestellt und konnte dann zumindest ein normales Bild betrachten. Ich habe dann mal eine Fullscreen Commandline aufgemacht und wurde wieder grün zuckend empfangen (Bild).
Nachdem ich erst einmal schreiend durch die Wohnung gelaufen bin, habe ich dann umdisponiert und das Panel über D-Sub angeschlossen. Und dann war das Bild perfekt: ASCII, BIOS, Logo, Desktop, alles. Ich hab schnell noch den Treiber installiert, so dass das Panel auch mit Namen erkannt wird. Die OSD-Funktionalität kannte ich schon von meiner Iiyama Röhre, von daher hatte ich da nicht so die Probleme, einzig die wirklich kurze Anzeigedauer nervt etwas. Die Gnöbbeschen reagieren gut, Bedienung wie gesagt schon bekannt. Der eigene Auto-Adjust-Knopf birgt schon einen Vorteil.
Die Optik wurde hier ja schon hinreichend beschrieben, ich habe auch noch ein paar Bildchen gemacht: von vorne, von links und von rechts . Uns gefällt er ziemlich gut, ein bisschen Plastik ist er schon, vor allem der Fuß, aber wenigstens nicht in Computer-beige. Die Verarbeitung ist sauber, an die Video-Anschlüsse kommt man allerdings ein wenig schlecht ran. Man kann das Panel am Fuß schwenken. Nicht besonders weit, aber für unsere Zwecke reicht’s. Wie schon an anderer Stelle beschrieben wurde, kann man am Panel wippen, jedoch ohne dass sich der Neigungswinkel verstellt. Der Fuß macht den Eindruck, sehr sicher auf dem Tisch zu stehen und auch nicht zu verrutschen.
Unser erster Eindruck von Farbe und Schärfe ist sehr gut (vgl. Nokia-Test), definitiv der Röhre überlegen. An die Textschärfe müssen wir uns erst noch gewöhnen. Die Ausleuchtung ist bei ganz schwarzem Bildschirm etwas fleckig, sobald irgendetwas drauf ist, kann man das aber nicht mehr feststellen. Einen Schlierentest mit PixPerAn habe ich auch gemacht. Hier die Ergebnisse:
Grafikmodus: 1280x1024 @ 32 bpp
Frame Rate: 59.7 Hz
Gamma Faktor: 1.5687
Flaggen-Test: s->w: 89.2%, w->s: 85.7%, s->g: 81.5%, w->g: 81.3%
Verfolgungs-Test: 12(20.0ms), 9(15.0ms), 11(18.3ms)
Lesbarkeit: Tempo 8
Spiel: Score: 32 Punkte, Trefferrate: 8%
Schlierenbild: Bild Nr. 3, Tempo 10, Gamma 0.64, r.exp 0.05, r.time 4.8, r.delay 46.5, f.exp 1.34, f.time 4.3, f.delay 28.3, s.tempo 7
Ich habe ein bisschen mit Solitairekarten und Explorerfenstern umhergewischt, da war die Schlierenbildung minimal. Mit dem Iiyama-Testprogramm kann man ja helle Punkte umherwedeln, da waren die Schlieren schon deutlicher. Beim Achterbahndesigner hat man es ein bisschen an den Trägern gemerkt, aber da musste man schon wirklich genau hingucken. Bei Downtown Run hätte man ganz leichte Schlieren an komplexen Bäumen sehen können, wenn man sich völlig von der Steuerung des Fahrzeugs abgewendet hätte. Alles in allem konnten wir Schlieren entdecken, wenn wir explizit danach gesucht haben. Im Gebrauch sind sie uns bisher noch nicht als störend aufgefallen. Anspruchsvolle 3D-Shooter u. dgl. spielen wir allerdings nicht, so dass ich hierzu keine Aussage machen kann.
Schließlich noch ein Wort zum Blickwinkel: Zu zweit nebeneinander sitzen geht super. Auch hinter oder leicht neben dem Benutzer stehen. Das sind kaum Unterschiede. Überhaupt kein Vergleich zum BenQ, den wir bei Saturn gesehen hatten. Selbst hinter dem Benutzer auf dem Gästebett kann man liegen, ohne dass sich die Farben groß verändern. Eine so große Entfernung aus der vertikalen Achse bringt dann doch etwas Helligkeitsverlust mit sich.
Zu guter letzt noch die wesentlichsten Details zu meiner Systemkonfiguration:
AMD Athlon XP 2600+
A7N8X-E
512 MB Ram
ATI Radeon 9600 256 MB
SAMSUNG SP1614N
Windows XP SP2
Fazit: Im Großen und Ganzen bin ich froh, mich für dieses TFT entschieden zu haben. Ich glaube, die Entscheidung für ein S-IPS war richtig, der Blickwinkel und die Farben sind hervorragend. Die Schlierenbildung ist für unsere Anwendungen vernachlässigbar. Einzig die Mär mit dem DVI-Anschluss macht mir Sorgen. Ich muss mal schauen, ob ich meiner näheren Umgebung jemanden mit einer Graphikkarte mit DVI-Anschluss finde, um zu testen, ob es bei dem funktioniert. Für etwaige Hinweise, wo hier das Problem liegen könnte, wäre ich sehr dankbar.