Monitor kalibrieren (T60)

  • Hallo!



    Als Hobbyfotograf mit DSLR und einigen doch sehr lohnenswerten Bildern, würde ich gerne in 2 Monaten mit dem Bearbeiten und Ausdrucken vieler meiner Lichtkonglomerate beginnen. Nach einigem Informieren bin ich mir mittlerweile über die grundlegenden technischen Gegebenheiten bewusst, dennoch fehlt mir das Wissen um das umzusetzen. Daher meine Fragen. Ich dachte mir, ich könnte eine manuelle Kalibrierung anhand meines T60 mit FlexView proben, damit ich das alles mal gemacht habe.


    1. Was genau bewirkt das Color Management in Windows? Da ich meine Bilder in AdobeRGB schieße, habe ich hier einfach mal das passende Profil geladen, wüsste jedoch nicht, dass sich was verändert hat.


    2. Wie kalibriert man einen Monitor hardwareseitig? Geht das nur über die externen (oder beim W700 internen) Kalibrierungsgeräte?


    3. Ich habe nun auch vom Kalibrieren von Grafikkarten gehört. Es soll genauer und dann doch wieder nicht genauer sein. Was ist dran und wie führt man das durch?


    4. Inwiefern kann man das FlexView IPS Panel vom Lenovo T60 überhaupt kalibrieren? Es ist ja eines der besten Notebookpanels für Bildbearbeitung, nur leider habe ich daraus noch recht wenig Nutzen ziehen können.


    5. Was sind die UGRA Spezifikationen? ist momentan down, also kann ich es nicht selbst nachlesen. Im gleichen Zusammenhang wird in der Review zum HP L2475W auch LUT genannt, was mir ebenfalls nichts sagt.


    6. Wenn ich nun meinen Monitor mit einem passenden Kalibriergerät einstelle (welches ist hier denn empfehlenswert und für Einsteiger gut genug?), wie bekommt der Drucker davon zu hören? Bekommt dieser ein entsprechendes Profil? Braucht der Drucker nicht auch Profile für das jeweils verwendete Papier? Kann er also mit mehreren Prodilen gleichzeitig drucken?


    Da mein Budget beschränkt ist, würde ich mich entweder für den HP L2475W oder einen Dell 2408W entscheiden. Diese beiden scheinen auch die einzige AdobeRGB Möglichkeit im preislichen Mittelfeld darzustellen. Alternativen? Irgendjemand schrieb, der HP hätte kein(e/n) LUT - womit wie bei Frage 5 wären: Was hat das für Auswirkungen?


    Aus der Review zum HP L2475W habe ich auch das folgende Zitat:


    Zitat von prad

    Die Kalibration auf AdobeRGB-Vorgaben konnte durch folgende Einstellungen im OSD durchgeführt werden: Helligkeit: 7, Kontrast 80, Rot 255, Grün 236 und Blau 255.


    Wurde die Kalibrierung hier manuell vorgenommen?


    Danke euch!

    3 Mal editiert, zuletzt von 35712 ()

  • Hallo 35172!


    Mein lieber Herr viele Fragen, ich will versuchen, sie zu beantworten:


    1.) Unter Windows bewirkt es pratktisch nichts. Es macht sich allerdings
    unter farbmanagementfähiger Software (z.B. Photoshop oder Gimp)
    bemerkbar, die Farben werden korrekt angezeigt. Voraussetzung,
    der Monitor ist kalibriert.
    2.) Eine Monitor wird hardwareseitig kalibriert, wenn sämtliche Ein-
    stellungen im LUT des Monitors vorgenommen werden können.
    Man braucht einen hardwarekalibrierbaren Monitor (teuer) und
    einen Colorimeter.
    3.) Die anderen Kalibriermöglichkeiten sind eine Mischung zwischen
    Hardwarekalibrierung und Softwarekalibrierung. Die Voreinstellungen
    werden im OSD des Monitors vorgenommen, den Rest erledigt die
    Software über die Grafikkarte. Man braucht die entsprechende Soft-
    ware und einen Colorimeter (Paket). Die Ergebnisse sind im allgemeinen
    gut, allerdings nicht ganz so gut wie eine Hardwarekalibrierung.
    4.) Notebooks kann man nicht kalibrieren, sondern nur profilieren. Das
    Panel wird vermessen, und die Ergebnisse ins Profil übernommen.
    6.) Empfehlenswert sind iColor Display/DTP 94 (ca.200,--) oder
    x-Rite EyeOne Display 2(ca.250,--) Das Druckbild kannst Du in der
    Druckvorstufe unter Photoshop simulieren. Wenn Du es ganz genau
    machen willst, muß für den Drucker ein Profil erstellt werden. Also
    ein Photo muß ausgemessen werden (man braucht einen ent-
    sprechenden Colorimeter und ein Profil bzw. sogar mehrer müssen
    erstellt werden. Das ist allerding aufwendig.
    7.) Natürlich hat der HP ein LUT. Allerdings wohl 8bit. Der Unterschied
    betrifft die Einstellungsmöglichkeiten innerhalb des Monitors ohne
    das Farbabrisse (Banding) auftreten. Die besseren Grafikmonitor
    haben 10, 12 oder sogar 14bit.
    8.) Im mittleren Preissegment dürfte der HP2475 wohl sehr interessant
    sein.
    9.) Die Kalibrierung bei prad ist die Mischung zwischen
    Hardware-und Softwarekalibrierung, die ich schon beschrieben habe.


    Das Ganze ist jetzt natürlich etwas vereinfacht dargestellt, aber ich hoffe,
    daß es dir hilft.


    Grüße
    Winston Smith

  • Danke soweit :)


    Also könnte man den LP2475W durchaus hardwareseitig kalibrieren? Und doch empfiehlt sich hier eher eine Software-Kalibrierung?


    Wenn ich also meine Fotos so ausdrucken möchte, wie sie auf dem Bildschirm aussehen (ok, so nah dran wie möglich), brauche ich neben dem Colorimeter für den Monitor auch einen für den Drucker. Was kosten diese Viecher?



    Die ganze Sache mit dem Kalibrieren ist ja schön und gut, doch ist es nicht so, dass die Farben sich schon mit dem Umgebungslicht ändern? Was ich eben möchte, ist eine Kalibrierung, sodass meine Fotos dem Anblick auf dem Monitor sehr nahe kommen. Ich habe einmal ein paar Fotos in einem Fotoladen drucken lassen und war entsetzt über den Farbabweich. Es muss also nicht perfekt sein, aber es sollte schon sehr nah dran sein. Darum kaufe ich mir auch keinen Eizo CG, sondern sehr wahrscheinlich einen LP2475W.

    Einmal editiert, zuletzt von 35712 ()

  • Hallo 35172!


    Der LP 2475 ist nicht völlig hardwarekalibrierbar sondern er kann gut
    mit der Mischung aus Hardware-und Softwarekalibrierung eingestellt
    werden, die ich schon beschrieben habe.


    Wenn die Fotos " so nahe wie möglich" ausgedruckt werden wollen
    reicht die Simulierung unter Photoshop (Softproof). Für den ernsthaften
    Amateurbereich ist diese Art auf jeden Fall ausreichend.


    Wenn die Fotos praktisch perfekt ausgedruckt werden sollen, ist für
    Monitor-und Druckerkalibrierung ein Spectralphotometer erforderlich
    (ab 500,--Euro). Dann muß natürlich auch ein dementsprechend perfekter
    Drucker her. Diese Lösung ist eher für den Profibereich.


    Die Farben ändern sich nicht mit dem Umgebungslicht sondern es erscheint
    dir nur so. Darum sollte Fotobearbeitung im relativ neutralen Umgebungslicht
    gemacht werden.


    Wenn es dir darum geht, daß die Fotos " sehr nahe dran sein sollen" ist die
    Lösung mit dem HP2475 und Colorimeter schon in Ordung.


    Grüße
    Winston Smith