Vorwort
Als mein alter CRT-Monitor den Geist aufgab habe ich mir geschworen, nie wieder nen Röhrenbildschirm zu benutzen, denn mit der Zeit verlor das gute Stück immer mehr an Schärfe, so dass sich in den letzten Monaten vor seinem Abgang meine Augen auf das Level eines Hornbrillenträgers einstellen mussten um noch überhaupt etwas zu erkennen. An dem Tag als er übern Jordan ging war klar:
Ein TFT muss her!
Nicht nur, weil diese Dinger platzsparend sind und auf nem PC-Tisch ne geniale Optik hermachen, sondern vor allem weil ich im Zusammenhang mit dem Wort TFT immer auch von perfekter Bilddarstellung und strahlenden Farben gehört habe. Außerdem wusste ich, dass ich meinen geschundenen Augen mit einem flickerfreien Monitor nen ziemlich großen Gefallen tun würde.
Nachdem ich mich im Netz tagelang mit Technik und der Problematik von TFTs beschäftigt habe, kristallisierten sich schließlich die ersten groben Vorstellungen heraus. Folgendes war mir wichtig:
Kriterien
Der TFT sollte
- ideal für Games sein
- damit also eine Reaktionszeit unter 16 ms haben
- über einen Digitaleingang verfügen
- das DVI-Kabel sollte bereits im Preis inklusive sein
- keine Boxen, kein USB oder sonstige Extras haben ,die nicht ausschließlich mit der Bilddarstellung zu tun haben und nur den Preis nach oben pushen
- ein Design haben das mich anspricht
- ein internes Netzteil haben
- auf dem aktuellen Stand der Technik sein
- einen Preis von 450,- € nicht überschreiten
Mit Hilfe des Feature Guides hier bei Prad.de fand ich letztendlich, nach was ich gesucht habe:
Den LG Flatron 1730B.
Daten
Der 17’ - TFT mit einer angegebenen Reaktionszeit von 12 ms, einen TN-Panel und einer Farbdarstellung von 16.7 Mio. Farben schien zumindest nach den Angaben des Herstellers meinen Ansprüchen gewachsen zu sein. Weitere Details könnt ihr in den Angaben bei Prad.de finden.
Zubehör
Neben den Treibern und einer sehr guten Screenmanagersoftware zum Einstellen von Farbe, Helligkeit usw. wird der LG 1730B mit einem Analog- sowie dem DVI-Kabel geliefert.
Anmerkung: Dieses ist, wenn vom Händler nicht anders dargestellt, immer im original Herstellerumfang mit dabei. Falls also nach der Lieferung des Monitors das DVI-Kabel nicht dabei sein sollte, dann sofort den Verkäufer kontaktieren und auf Nachlieferung bestehen. Dies war nämlich bei mir der Fall.
Damit ist aber auch schon die Liste an Extras zu Ende: Der LG 1730B ist, wie oben erwähnt, weniger auf Zubehör ausgerichtet. Dafür besticht er jedoch absolut durch seine Bilddarstellung (siehe weiter unten)
Design/Funktionalität
Vor allem gefiel mir neben der technischen Ausstattung das Design:
Gerade Linien und Formen, die silberne Gehäusefarbe, keine klobigen, großen Knöpfe im Teletubby-Design, sondern funktional ausgerichtete kleine Tasten unter dem Bildschirmrand entsprachen genau dem, was ich mir vorgestellt habe.
Insgesamt macht der Monitor einen äußerst stabilen Eindruck, nirgends sind irgendwelche dünnen Plastikteile verbaut die mal leicht beim Transport abreißen könnten.
Extra-Pluspunkt: Die Kabel lassen sich durch ein großes Loch im Fuß durchziehen und das sorgt somit für viel mehr Ordnung auf dem PC-Tisch. Genial ist auch, dass die Anschlüsse hinten am Monitor von einer Abdeckung versteckt werden, die man ganz einfach nach oben schieben kann wenn man Kabel anbringt und wieder nach unten schiebt wenn sie dran sind. Dadurch macht der Monitor optisch sogar von hinten betrachtet einen feineren Eindruck.
Das Display ist neigbar, was meiner Meinung nach ein unverzichtbares Feature eines TFT-Bildschirms ist. Der Fuß ist höhenverstellbar und hebt das Display bei Bedarf um ein ganzes Stück nach oben, was beim Schreiben oder surfen im Netz sehr angenehm sein kann, da der Blick dann gerade auf den Monitor fällt und die Nackenmuskeln nicht zu stark beansprucht werden.
Kommen wir jedoch nun zum wichtigsten Punkt:
Bilddarstellung, erster Eindruck (analog)
Nach dem ersten Einschalten meines PCs drückte es mich rückwärts in meinen Stuhl: WOAH! Das Bild war bei der Nativauflösung von 1280x1024 absolut scharf, die Farben meines Desktophintergrundbildes waren mit denen, als mein CRT noch lebte, absolut identisch, jedoch machten sie einen viel kräftigeren Eindruck. Alles war gleichmäßig ausgeleuchtet und ich konnte absolut nichts finden, dass mir negativ aufgefallen wäre.
Die AutoSync-Funktion lässt sich mit nur einem Knopfdruck betätigen und stellt den Monitor optimal ein.
Das OSD ist einfach zu benutzen und selbsterklärend. Sogar Deutsch kann als Sprache eingestellt werden.
Zunächst überprüfte ich das Display auf Pixelfehler, und ich habe Glück gehabt: In jeder Farbe absolut fehlerlose Darstellung.
Auch bei einer niedrigeren Interpolation kann man nicht meckern: Klar ist die Schärfe nicht mehr ideal wie bei Nativauflösung, aber Texte sind immer noch einwandfrei zu lesen ohne zu verschwimmen. Falls also eine niedrigere Interpolation benötigt wird muß man bei diesem Monitor keine Bedenken zwecks Unlesbarkeit oder Kopfschmerzen haben.
Bilddarstellung (digital)
Eine Woche später kam dann mein vergessenes DVI-Kabel an und ich stellte den Monitor auf Digital um.
Nun musste ich keinen AutoSync mehr ausführen, das Bild ist immer perfekt, und ich könnte schwören das es noch n Tick schöner geworden ist :]
Bilddarstellung, Spiele
Jetzt ging es ans Eingemachte: Konnte der 1730B auch mit schnellen Spielen mithalten?
Für diese Premiere habe ich mir als Testkandidaten DOOM III ausgesucht, und schon kurz nach dem Spielstart viel etwas ganz besonders auf: Bei vertikalen Bewegungen verzog sich manchmal das Bild an einigen Stellen des Monitors und schob sich dann schnell wieder nach. Ich hielt es irrtümlicherweise zunächst für Schlieren und wollte schon Frust schieben, weil es doch sehr störend wirkte. Aber nach einigem Stöbern hier im Prad-board fand ich heraus, dass es sich hierbei nicht um Schlierenbildung, sondern um Tearing handelt. Behoben habe ich es dann, indem ich vSync in den Optionen von Doom III eingestellt habe. Was dann kam war eigentlich nur noch purer Zockgenuss: Kein Tearing mehr und Schlieren konnte ich nicht erkennen.
Auch bei anderen Spielen (Morrowind) trat zunächst Tearing auf, das jedoch wieder durch vSync behoben werden konnte. Schlieren traten auch hier nicht auf.
Ob Tearing von Monitor zu Monitor unterschiedlich ist oder es alle Monitore gleich stark betrifft weiss ich nicht, aber das Board wird sicher auch zu diesem Punkt eine Antwort parat haben.
Gerne hätte ich das Spiel einmal parallel neben einem anderen TFT gestestet um evtl. Unterschiede oder Macken zu erkennen, aber bis jetzt war es mir noch nicht möglich, so dass ich zunächst nur meinen subjektiven Eindruck schildern kann. Und dieser lautet:
Der LG 1730B ist zumindest auf meinem System (Athlon XP 2600+ , 256 MB Kingston HyperX, GeForce 5600 Ultra) spieletauglich und macht keine Probleme.
Fazit
Wem also das Design des LG Flatron 1730B zusagt und auf Ausstattung wie USB, Boxen und Pivot verzichten kann, den wird dieser Monitor nicht enttäuschen. Wer es dann doch lieber Deluxe hätte kann sich den besser ausgestatteten Zwillingsbruder näher anschauen (LG 1730P). Dieser hat die gleichen technischen Daten, aber dazu kommen zusätzlich die oben erwähnten Features hinzu.
Der 1730B ist bereits ab 428,- € bei pckauf2000.de zu haben (hier noch mal kontrollieren ob auch das DVI-Kabel mitgeliefert wurde, falls nicht, dann Händler kontaktieren und Nachlieferung fordern).
Die Lieferung bei diesem Händler ist blitzschnell und wird spät. Am Folgetag der Zahlungseingangs eingeleitet. Ich habe Dienstag Nacht bestellt, Donnerstag wurde das Geld von meinem Konto abgebucht, Freitag war der Monitor unterwegs, und würden die Leute von UPS auch Samstags liefern wäre er bereits an diesem Tag bei mir angekommen, aber so musste ich mich bis Montag gedulden.
Für weitere Fragen, Anregungen, Visionen oder Kritik bin ich hier im board ansprechbar.
Thatz all volks,
Njoy …
5SouL