BenQ FP992 (Prad.de User)

  • Hier galt es kürzlich einen 19"-CRT "mit ohne" Beschichtung zu ersetzen (eine etwas längere Geschichte...), eine rechte Augenqual. Das Nutzungsprofil entspricht dem des Normalusers mit Office, Internet und etwas Fotokram, Spieleperformance und Interpolation waren damit von untergeordneter Bedeutung. DVI-Eingang von Vorteil. Preislage: möglichst günstig, sofern mit vernünftigem Panel möglich. Ursprünglich in der Auswahl waren BenQ FP992 und Belinea 101920, später wurde der Belinea aufgrund der mehrfach erwähnten Wackligkeit verworfen und der günstige T904 (nur D-Sub) als Alternative aufgenommen. Letztlich wurde es doch der FP992 (der auch schon am Anfang mein Favorit gewesen war), für 379,- inkl. Versand.


    Erster Eindruck:
    Der offenbar schon einmal geöffnete Karton, der ein Herstellungsdatum von Juli 2004 preisgab (iiih, ein Auslaufmodell, wo ist der Lappen? :D), ließ mich einen Versandrückläufer vermuten, es war aber das gesamte Zubehör vorhanden. VGA-und DVI-Kabel kommen mir etwas dünn vor, sind wohl nicht ganz so hochwertig. Aber gut, vom alten Samsung-CRT stand noch ein recht dickes VGA-Kabel zur Verfügung, das dann auch verwendet wurde. Das externe Netzteil vom Hersteller Delta mit 12V Ausgangsspannung stellte sich als sehr kompakt heraus (so wie ein Notebook-Netzteil) und konnte aufgrund der Kabellänge gut unterm Tisch verschwinden - ästhetisch motivierte Bedenken waren damit unbegründet. (Wird im Betrieb auch nicht sonderlich warm.) Einen echten Netzschalter gibt es nicht, wir haben dort aber ohnehin schon einen Hauptschalter.


    Optik, Konstruktion:
    Der Monitor selbst macht mit seinem an Samsungs angelehnten Design einen eleganten Eindruck. Die Mechanik verdient nur eine Bezeichnung: grundsolide! Bei der Exaktheit der Pivot-Mechanik kommt mein 191T nicht mit. Der große Fuß sorgt für gute Standsicherheit und ist doch leicht drehbar. Die Anschlüsse sind wie auch bei meinem "Oldie" auf der Unterseite des Monitors zu finden, was das Anstecken der Kabel etwas mühselig macht, aber wohl besser aussieht und die Bautiefe klein hält. Ist dem FP992 also nicht spezifisch anzukreiden.


    Angeschlossen wurde das Gerät an einen Rechner mit einer Matrox G450, deswegen auch "nur" analog.


    Bild:
    Das ist wohl der wichtigste Punkt. ;) Im Vergleich zum 191T, der doch eher ins warme tendiert, ist die Darstellung des FP992 eher kühl und damit einem CRT ähnlicher. Auf jeden Fall muß man Blau etwas zurücknehmen, wir sind so bei 51-50-45 (R-G-B) gelandet. Er kommt mir manchmal, aber nicht immer, etwas blasser vor als der 191T, könnte auch an der Farbbalance liegen. Insgesamt aber ein schönes, kontrastreiches, scharfes Bild mit völlig unproblematischen Blickwinkeln. Hell genug ist er locker, die minimale Helligkeit freilich liegt noch über der des 191T - mal sehen, ob das für dunkle Tageszeiten reicht. Wie hier schon erwähnt wurde, zeigt er helle Ecken (sieht man bei R/G/B-Vollbild), das ist aber kein Beinbruch. Das Schwarz eines Fullscreen-Konsolenfensters macht einen guten Eindruck.


    Pixelfehler waren keine zu sehen (jedenfalls keine leuchtenden), nur links oben gibt es einen bei bestimmten Blautönen sichtbaren dünnen horizontalen Strich. Gibt schlimmeres.


    Die Reaktionszeit liegt geschätztermaßen in der Größenordnung meines 191T. Wäre nix für Hardcore-Zocker, aber das war ja bei dem MVA-Panel ohnehin zu erwarten. A propos Reaktionszeit: Die Umschaltzeiten bei Moduswechsel sind erfreulich kurz (auch nach dem Anschalten ist das Bild recht fix da), der 191T ist da die reinste Geduldsprobe.


    Die Interpolation ist leider nicht einstellbar und zieht alles auf die gesamte Bildfläche auf. Die Darstellung eines 80x50-Textmodus jedenfalls war absolut zufriedenstellend, auch 640x480 machte einen scharfen Eindruck. 99% der Zeit wird der Monitor aber ohnehin in 1280x1024 laufen.


    Sonstige Einstellungen:
    Schärfe 2, Kontrast 59. Die i-Key-Taste macht übrigens auch nur einen Auto-Adjust. Das Resultat fiel mit dem zugehörigen Programm freilich nicht anders aus als mit dem normalen Windows-Desktop. Die Automatik hatte es schon recht gut getroffen, ein leichtes Nachziehen der Phase (von 21 auf 18 ) lieferte dann ein quasi perfektes Bild.


    Insgesamt: Schönes Ding, und hat nicht mal halb soviel gekostet wie mein 191T damals. (*seufz*)


    Netter Nebeneffekt: Nachdem das Röhrenmonstrum weg ist, passen sogar beide Böxchen der zur PC-Beschallung verwendeten Mini-Anlage auf den Computertisch drauf.


    Tja, falls mir noch was wichtiges einfällt, gibt's ja die Editierfunktion... ;)


    Stephan

    2 Mal editiert, zuletzt von stephan_g ()

  • Das OSD mit seiner freilich teilweise etwas holprigen Übersetzung ist übrigens intuitiv zu bedienen, wenn man erst einmal die nur eingeprägte und nicht unbedingt optimal lesbare Tastenbeschriftung entziffert hat. Auch die Doppelbelegung einiger Tasten bei ausgeblendetem OSD ist gut gewählt - die Einstellungen für Helligkeit und Kontrast sowie der Eingangswechsel lassen sich so direkt auswählen. Ein gut durchkonstruiertes Gerät, würde ich sagen - da wurde nichts dem Zufall überlassen.

  • Hi!
    Wie sehen denn dunkle Grautöne bei Überwiegend schwarzem Bild aus? Z.B. eine dunkle Filmszene, die man sich in einem dunklen Raum anschaut?
    Kann man das Schwarz noch als Schwarz bezeichnen oder ist es eher dunkles Grau?


    Gruß, MagicEye

  • Ist eher dunkles Grau mitsamt Blickwinkelabhängigkeit, ähnlich wie beim 191T (außer daß der FP992 gleichmäßiger ausgeleuchtet ist). Besonders weit runter kriegt man die Bildhelligkeit eh nicht, das wurde seinerzeit schon beim FP991 kritisiert. Wenn ein guter Schwarzwert wichtig ist, müßte schon ein aktuelles Panel her, der Spaß kostet dann auch etwas mehr (z.B. Eizo L768*).