So, nun will ich endlich mal meine Erfahrungen mit den NEC 1880SX mitteilen.
Kaufentscheidung
Eigentlich hatte ich mir nach dem Studium diverser Tests den Belinea 101740 bzw. 101741 rausgesucht, da er in der c't sehr gut abgeschnitten hatte und relativ preiswert ist. Mein Bruder wollte sich auch einen TFT kaufen und hat sich ebenfalls für dieses Modell entschieden. Er hat ihn schon eher bestellt und so konnte ich ihn mal begutachten. Ein guter Monitor, aber: Bei Spielen hat er sehr heftig geschliert! Da ich auch öfters mal spiele, war meine Entscheidung wieder hinfällig und ich war wieder auf der Suche.
Nach längerem Rumgesuche im Internet bin ich dann auf diese Seite gestossen und habe mich nach nächtelangem Lesen letztendlich für den NEC entschieden. Der NEC hat auch in der c't (7/2002) sehr gut abgeschnitten, was zusammen mit den Erfahrungsberichten aus dem Forum hier den Ausschlag gab.
Der Monitor war zwar doch ein ganzes Stück teurer als geplant, aber ich dachte mir, lieber etwas mehr ausgeben, als sich einen TFT für 600 oder 700 Euro zu kaufen, was ja trotzdem immer noch viel Geld ist, und sich dann zu ärgern, weil man einen Kompromiss aufgrund des Preises eingehen musste.
Gekauft habe ich den Monitor bei Ebay für sehr günstige 965 Euro mit Versand. Sonst hätte er ja mind. 1150 Euro gekostet (in schwarz bzw. 1050 in weiß).
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist sehr gut. Es sind zwei Kabel dabei (analog und digital) und auch die Pivot-Software, was nicht selbstverständlich ist.
Ausstattung
Der Monitor ist sehr gut ausgestattet, insgesamt hat er 4 Signaleingänge, zweimal analog und zweimal digital, aufgeteilt auf drei Buchsen, einmal 15polig VGA, einmal DVI-D und einmal DVI-I. Man kann also zwei PC's anschliessen, die entweder beide nur analoge oder beide nur digitale Anschlüsse haben. Umschalten kann man zwischen beiden mit nur einem Tastendruck.
Der Monitor ist höhenverstellbar, drehbar und das Display kann auch hochkant gedreht werden (Potrait- bzw. Pivotmodus).
Lautsprecher sind keine dran, brauche ich aber auch nicht, da sie nur die Optik verschandeln würden und nicht gut klingen würden.
Das OSM ist sehr umfangreich und auch recht gut strukturiert, es gibt auch ein "Advanced Menu", bei dem noch weitere Einstellungen vorgenommen werden können, wie z.B der Blacklevel bei analogem Anschluss und die Farbeinstellung (mit 6 Kanälen, grün, rot, blau und zusätzlich cyan, magenta und yellow). Auf Helligkeit und Kontrast kann man direkt zugreifen, ohne ins OSM zu müssen.
Erwähnen möchte ich noch die NaviSet-Software, die man bei NEC runterladen kann. Damit kann man von Windows (nur Windows 2000 oder XP) aus die wichtigsten Monitoreinstellungen ändern und auch Testbilder aufrufen und das Herstellungsdatum des Monitors sehen.
Design und Verarbeitung
Das Design gefällt mir sehr gut, ist aber letztendlich Geschmackssache. Ich habe das schwarze Modell genommen, da es mir besser gafallen hat. Sehr schön finde ich auch den sehr schmalen Rahmen (1,3 cm) um das Display, sieht wirklich klasse aus.
Die Verarbeitung ist sehr gut, alles lässt sich gut drehen bzw. verstellen. Nur das Display tiefer stellen geht etwas schwer, muss aber auch so sein, sonst würde es ja von selbst tiefer rutschen.
Bildqualität
Ist sehr gut. Ich hatte kurz bevor ich den NEC bekommen habe, für zwei Wochen leihweise einen 15"-TFT von Vobis gehabt. Der NEC ist im Vergleich wesentlich besser.
Der Monitor ist bei mir digital an eine Radeon 9700 Pro angeschlossen.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist hervorragend, die Farben verändern sich fast gar nicht, auch bei sehr hohen Blickwinkeln. Der Kontrast wird etwas schlechter, wenn man sehr schräg draufschaut. Aber kein Vergleich zu dem Vobis-TFT. Da hat sich schon bei kleinen Blickwinkeln das Bild sehr verändert.
Der einzige Kritikpunkt ist bei meinem Display die Helligkeitsverteilung, die nicht perfekt ist. Am unteren Rand wird es etwas dunkler. Ist aber nicht so schlimm, dass es störend wäre.
Die Farben sind sehr gut, schwarz ist auch schwarz ohne Aufhellungen, die anderen Farben sind auch sehr gut. Beim dem Vobis-TFT war bei einem schwarzen Bildschirm das Bild richtig wolkig und auf nicht richtig schwarz, eher so dunkelgrau.
Pixelfehler habe ich nur so einen gefunden, wo bei einem schwarzen Bild das Pixel nicht ganz schwarz wird, bei allen anderen Farben aber nichts zu sehen ist. Dieses Phänomän wurde in einem anderen Thread ja schon besprochen.
Die Schärfe ist natürlich hervorragend, ist ja auch selbstverständlich. Kein Vergleich zu meinem alten CRT (Acer P911, 19"), der eigentlich auch nicht schlecht war.
Die Interpolation lässt sich auf "immer interpolieren", "im richtigen Seitenverhältnis" oder "Originalgröße" einstellen. Bei Spielen ist die Interpolation gut, sonst braucht man sie ja eh nicht. Ich finde aber die Möglichkeit, im richtigen Seitenverhältnis zu interpolieren sehr wichtig, da man dadurch ein verzerrtes Bild bei kleineren Auflösungen, die ja ein Seitenverhältnis von 4:3 im Gegensatz zu 5:4 bei 1280x1024 haben, vermeiden kann.
Schlieren
In meinen Augen ist der Monitor spieletauglich. Ich habe mit verschiedenen Spielen getestet, u.a. NOLF2, Star Trek Voyager Elite Force, Splinter Cell Demo, Delta Force Black Hawk Down Demo, Jedi Knight 2, Mechwarrior Mercenaries.
Man kann bei genauem Hinsehen ein leichtes Nachwischen feststellen. Wenn man sich aber wieder aufs Spiel konzentriert, ist es aber nicht mehr störend und fällt auch nicht auf.
Ist aber auch etwas vom Spiel abhängig. Z.B. Star Trek Voyager Elite Force hat auf dem Belinea meines Bruders sehr stark geschliert, auf dem NEC ist es wesentlich besser und stört nicht wirklich. Andere Spiele, wie z.B. Mechwarrior Mercenaries schlieren eigentlich gar nicht.
Fazit
Ich bereue den Umstieg keinesfalls. Das Bild ist um Längen besser als bei meinem alten CRT (Acer P911). Zum Spielen ist der NEC auch sehr gut geeignet. Bei allen anderen Anwendungen wie Surfen, Programmieren, Texte schreiben usw. ist ein TFT ja sowieso im Vorteil. Die Platzersparnis gegenüber dem 19"-CRT ist auch nicht zu verachten.
Ich denke der NEC ist sein Geld wert und gehört zu den sehr guten Exemplaren seiner Klasse. Ich würde ihn mir wieder kaufen und kann ihn jedem empfehlen, der bereit ist, soviel Geld auszugeben. Man sollte ja auch bedenken, dass man seinen Augen wirklich etwas Gutes tut, ein TFT ist wesentlich angenehmer und auch für längere "Sitzungen" besser geeignet als ein CRT, vor allem wegen der hervorragenden Schärfe.
P.S. Wenn noch Fragen sind, einfach stellen.