Eizo S1910 - schlechte Interpolation

  • Heute habe ich meinen TFT bekommen und ihn voller Erwartungen angeschlossen. Jetzt bin ich ehrlich gesagt enttäuscht, denn so gut wie er hier angepriesen wird, ist der Eizo S1910 meiner Meinung nach nicht. In der empfohlenen Auflösung von 1280x1024 liefert er ein gutes Bild, da kann man eigentlich nicht meckern. Da ich aber viel mit Webdesign zu tun habe und standardmäßig in 1024x768 arbeiten muss, habe ich ihn auf diese Auflösung heruntergeschaltet. Das, was ich jetzt sehe, bereitet mir arge Kopfschmerzen. Durch die Interpolation ist alles extrem unscharf, außerdem vertikal leicht verzerrt. Ich habe bereits beide Eingänge (digital und analog) ausprobiert und einige Einstellungen im Menü vorgenommen - ohne Erfolg. Im Menü kann man nebenbei die Glättung niedriger schalten. Als ich die auf 0 setzte, wurde mir erst einmal klar wie miserabel das Bild auf 1024x768 wirklich ist. Alles, was man abweichend vom voreingestellten Wert ändert, ist eine Zumutung.


    Kann mir jemand sagen, ob das normal ist oder ob ich da eventuell doch noch etwas verbessern kann (und wenn ja, wie)?

  • Da gibts nix zu verbessern.


    Die Probleme bei der Darstellung nicht nativer Auflösungen sind prinzipbedingt und betreffen alle Monitore mit fester Pixelmatrix, also alle TFTs. Dies ist kein Problem des Eizos und allgemein bekannt.


    Die einzige Möglichkeit die es noch gibt ist die 1:1 Darstellung, welche sich bei Nutzung des DVI Anschlusses über die Grafikkarte einstellen lässt. In diesem Modus zeigt der Monitor das Bild wieder pixelgenau an, aber in deinem Falle eben nur 1024x768 Bildpunkte. Dies hätte aber zur Folge, dass dann ein schwarzer Rand der nicht verwendet Pixel bleibt. Der Vorteil ist natürlich ein absolut scharfes und vom seitenverhältnis korrektes Bild.

  • Wenn's dir nur um Webfesign geht kannst du doch einfach den Browser in der entsprechenden Auflösung starten sowie deinen WYSIWYG-Editor anpassen sofern du einen verwendest.


    Was das interpolierte Bild angeht: du wirst dieses Problem wie bereits erwähnt mit jedem anderen TFT ebenfalls haben.

  • Leider hatte ich mir keine rechte Vorstellung von der tatsächlichen Interpolation gemacht, ich hatte wohl einfach erwartet, dass das Bild sehr geringfügig an Schärfe verliert und dass die Unterschiede kaum sichtbar sind. Da habe ich mich getäuscht. Ich will es auch nicht direkt an diesem speziellen Eizo-Monitor festmachen, es ist nur so, dass ich es gewohnt bin in der Auflösung 1024x768 zu arbeiten.
    Ich habe auch schon probiert, die Browsergröße bei der höheren Auflösung entsprechend anzupassen aber es stört mich dann doch, dass hinter dem Browser der Desktop etc. zu sehen ist bzw. dass das Bild so klein ist. Ich empfinde es auch persönlich als unangenehm, den Mauszeiger so weit über den Bildschirm bewegen zu müssen, bei 1024x768 war dieser Vorgang logischerweise schneller. Den vergrößerten Arbeitsbereich brauche ich nicht, im Gegenteil, die "große Leere" ist für mich weniger vorteilhaft. Auch beim Surfen in der hohen Auflösung nervt es gewaltig, dass ich Websites nur noch im Kleinstformat betrachten kann (so will ich es mal vorsichtig nennen).


    Der einzige Vorteil, den ich momentan gegenüber meinem betagten CRT sehe, ist der geringe Stromverbrauch, der sich aber bei einem Preis von knapp über 500 Euro relativiert, wenn man es hochrechnet. In etwa 50 Jahren hätte ich so das Geld wieder raus. ;)


    Der Blickwinkel ist ja ok, das hatte ich mir schon in etwa so vorgestellt, zumal ich bereits den einen oder anderen TFT in Aktion erlebt hatte. Bei Spielen etc. hab ich den Eizo noch nicht getestet, das ist aber auch für mich nicht das entscheidende Kriterium.


    Mein Problem ist eher eine Grundsatzfrage... Ich muss nicht nur oft zwischen verschiedenen Auflösungen springen (hauptsächl. 800x600 / 1024x768 ), sondern auch zwischen verschiedenen Browsertypen (Firefox, IE, Netscape, Opera etc.). Da kann ich schlecht bei den Tests bei allen Browsern einzeln die Auflösungen einstellen, das würde ewig dauern.
    So leid mir das tut, aber so macht die Arbeit mit einem TFT für mich keinen Sinn.


    Kleines PS: Die 1:1 Auflösung mit 1024x768 habe ich noch nicht probiert aber nur mal so rein theoretisch: würde das nicht bedeuten, dass das Bild auf die Hälfte der Monitorgröße schrumpft?

    Einmal editiert, zuletzt von artefakt ()

  • Wenn du eine 1:1 Darstellung erzwingst bleibt um das eigentliche Bild ein schwarzer Rahmen. Das ist allerdings keineswegs die Hälfe.

  • Zitat

    Original von Shoggy
    Wenn du eine 1:1 Darstellung erzwingst bleibt um das eigentliche Bild ein schwarzer Rahmen. Das ist allerdings keineswegs die Hälfe.


    Wobei aber der Unterschied schon ziemlich groß ist. Wenn man mal nur die Standardauflösungen betrachtet: Von 1024x768 nach 1280x1024 ist nunmal der größte aller Sprünge, was die Pixelzahl betrifft.


    Aber noch eine Anmerkung zum Webdesign: Ich glaube, dass die genannten Auflösungen, die häufig eingestellt werden müssen, sich in naher Zukunft ändern werden.
    Da wird es nicht mehr heißen:
    - "hauptsächl. 800x600 / 1024x768" sondern
    - "hauptsächl. 1024x768 / 1280x1024".


    CRT-Monitore sind bis auf Spezialanwendungen mehr oder weniger am Aussterben und wer kauft heute noch einen Klein-TFT mit 1024x768?
    Gut die Billig-Notebooks laufen oft noch mit 1024x768, aber 800x600 ist wohl schon tot und braucht nicht mehr lange unterstützt zu werden.
    epp4

  • Ich werde mir nachher nochmal die 1:1 Darstellung ansehen, allerdings glaube ich, dass wir noch einen großen Schritt davon entfernt sind, bald 1280x1024 als Standard zu haben. Wenn du bedenkst wie lang sich allein 800x600 gehalten hat (und zu geringen Prozentteilen noch hält), dann ist es ein weiter Weg bis zur Umstellung. Vor allem die Standardauflösung in Windows ist hier entscheidend. Windows ist nun mal zumindest hier zu Lande das weit verbreitetste Betriebssystem und die meisten User wissen nicht einmal wo man die Auflösung umstellt. Sie nehmen das hin, was vorgegeben wird. Nach Installation der Grafiktreiber ist dies in der Regel bei XP 1024x768.


    Ich würde mal grob schätzen, dass sich die Auflösung der Masse in den nächsten 3-4 Jahren nicht groß ändert, auch mit dem neuen Windows Vista nicht.

  • Ohne groß in eine Diskussion abschweifen zu wollen, aber ich meine schon, dass die Auflösung hauptsächlich durch die Monitore bestimmt sein wird. Und heute gehen wohl in der Mehrzahl TFTs mit 1280x1024 über den Ladentisch.
    Dass 1024x768 in Kürze aussterben wird, glaube ich sicher auch nicht, aber an 1280x1024 als zusätzliche Standardauflösung wird man wohl kaum vorbeikommen. Auch wenn Windows als Standard 1024 einstellt, irgendwann merkt auch der Letzte, dass man sich keinen Gefallen tut, den TFT in "falscher" Auflösung zu betreiben. Natürlich dauert es noch ein paar Jahre, bis die Masse der alten CRTs durch TFTs ersetzt sein wird.
    epp4

  • Eine Grundsatzdiskussion wollte ich an dieser Stelle auch nicht entfachen, ich schildere nur meinen subjektiven Eindruck. Ich habe das Display jetzt auf 1:1 Darstellung geschaltet, doch damit kann ich mich nun wirklich nicht anfreunden. Der Screen ist so groß wie der auf einem 14-15" Bildschirm. Nicht so das Wahre.


    Also werd ich den Eizo wieder zurückschicken und mit dem Kauf eines neuen Monitors warten bis die höhere Auflösung sich durchgesetzt hat. Vorher bringt mir das nichts.

  • Ja, das muss man wirklich anerkennen. In diesem Falle ist man als Profi, der auf verschiedenen Auflösungen ARBEITEN MUSS, nun wahrlich mit einem TFT in den Allerwertesten gekniffen...


    Viel Glück beim suchen nach nem passenden Röhrenmonitor!
    So weit ich weiß gibt es von einigen Herstellern noch Monitore mit Diamondtron Röhre im 19 und 22 Zoll Format. Die sind auch nicht unbedingt billig (und handlich), stehen aber für hervorragende Bildqualität auf dem Röhrensektor. Wirkliche Topmonitore kriegt man sicher schwer, aber beispielsweise sieht man ab und an noch Samsungs 959NF im Laden rumstehen. Das ist zwar kein absoluter Spitzenmonitor, doch ich kann ihn empfehlen.
    Auf der Arbeit haben wir ca. 10 von denen und ich kann sagen, dass die meisten dank Streifenmaske wirklich überzeugen...

    Einmal editiert, zuletzt von dirgro ()

  • Es spielt doch überhaupt keine Rolle, in welcher Auflösung der Desktop dargestellt wird, es lässt sich problemlos auch bei 1280 x 1024 eine z.B. Webseite für 800 x 600 erstellen, diese wird eine einem vernünftigen Programm zum erstellen von Webseiten auch korrekt dargestellt.


    Bei der höheren Auflösung hat man mehr Platz um Menüs, Toolbars usw. unterzubringen, was ich für einen Vorteil halte.


    Ich habe schon Seiten erstellt auf Displays mit Auflösungen von 2560 x 1600 bis 1024 x 768 und hatte absolut kein Problem dabei.

  • dirgro: Vielen Dank für den Tipp, ich werds mir mal notieren. Man sollte es ja kaum für möglich halten aber mein 21" IBM-Röhrenmonitor ist jetzt schon gut 10-15 Jahre in Betrieb, wurde damals von einer Firma ausgemustert, die auf kleinere Bildschirme umgestiegen ist. Also von wegen CRT-Bildschirme hätten eine geringe Lebenszeit.. ;)


    Geist: Also ich weiß ja nicht mit was du deine Websites darstellen willst, wenn du von "Programm" sprichst. Ich nutze zum Erstellen den Editor Weaverslave und zum Betrachten die bereits angesprochenen Browser. Wenn ich für jeden Browser einzeln festlegen muss mit welcher Auflösung ich die Seite gerade betrachten will, ist das ein unzumutbarer Aufwand.

  • Z.B. Macromedia Dreamweaver halte ich für ein vernünftiges Programm zum erstellen von Seiten.


    Ob die Browser mit 1024 x 768 laufen oder mit 1280 x 1024 macht doch keinen Unterschied! Die Seite sollte so oder so korrekt dargestellt werden und bei höherer Auflösung ist halt der Randbereich größer.


    Später wenn die Seite online steht, wird diese ja auch von Leuten besucht, die unterschiedliche Auflösungen nutzen.

  • Ob Dreamweaver nun ein so gutes Programm ist, darüber lässt sich wahrlich streiten aber das lassen wir besser. ;)


    Klar, eine Seite muss potentiell von den unterschiedlichsten Browsertypen mit allen möglichen Auflösungen besuchbar sein aber es gibt z.B. Konzepte, bei denen ein mehr oder weniger fester Rahmen existiert, im härtesten Fall sogar pixelgenaue Layouts erzeugt wurden (das kommt im Businessbereich aber eher selten vor, mehr im künstlerischen). Es ist z.B. oft so, dass Leute mit 1280x1024 eine Seite erstellen, auf der mit 1024x768 heftig gescrollt werden muss, das kann schon mal sehr unschön wirken, besonders wenn es sich um die Startseite handelt. Ich bin auch nicht scharf drauf, für eine bestimmte Auflösung zu coden aber allein wegen fester Pixelwerte von Bildern ist eine Orientierung meistens von Nöten. Während es in der hohen Auflösung noch schön passt, wird einem in der niedrigsten das Menü zerschossen, weil Punkte in die zweite Zeile rutschen etc.


    Eine "korrekte" Darstellung heißt ja nicht, dass es bei allen gleich aussehen muss aber damit solche geschilderten Fälle nicht eintreten, muss man sich schon etwas an den Auflösungen orientieren.

  • Hallo


    Muß der TFT durch die Interpolation irgendwie mehr arbeiten oder so?
    Wird die Lebensdauer beeinträchtigt.
    Danke. ;)

  • Nein, hat keinerlei Einfluss auf die Lebensdauer oder hat sonstwie negative Eigenschaften ausser dem "matschigen" Bild ;)

  • Zitat

    Mein Problem ist eher eine Grundsatzfrage... Ich muss nicht nur oft zwischen verschiedenen Auflösungen springen (hauptsächl. 800x600 / 1024x768 ), sondern auch zwischen verschiedenen Browsertypen (Firefox, IE, Netscape, Opera etc.). Da kann ich schlecht bei den Tests bei allen Browsern einzeln die Auflösungen einstellen, das würde ewig dauern.


    Ich nutze Sizer.