Nach dem ich lange hier im Forum gesucht und gelesen habe,
bin ich nach einem Jahr zu dem Entschluß gekommen mir den NEC 2190UXp zuzulegen.
Ausschlag für den NEC gegenüber dem EIZO S2100 war der zweite DVI Anschluß und die
"Cablecomp" Eigenschaft. Wichtig für mich, war neben der Blickwinkelstabilität und
einer guten Ausleuchtung auch die Möglichkeit kleinere, als die native Auflösung,
in 1:1 darstellen zu können.
Nun zum NEC:
Die Verpackung ist sehr üppig (620*600*370mm). Das Gerät ist in eine Schaumfolie gehüllt
und steht durch die Styroporeinsätze, oben und unten, frei im Karton. Zum Lieferumfang
gehören Netzkabel (deutsch, englisch), DVI und SUB-D Kabel, Handbuch, CD, ein Faltblatt und
Schrauben zur alternativen Befestigung. Oben im Karton liegt ein Hinweisblatt zur Entnahme.
Vor der Bildschirmfront prangt ein Hinweiszettel zur Inbetriebnahme in Englisch. Er ist oben
am Rahmen an zwei Stellen befestigt. Läßt sich problemlos und ohne Spuren lösen.
Das Gerät ist bis auf die Abdeckung der Kabelführung komplett montiert. Also aufstellen, Kabel
anschließen und aklimatisieren. Die Höhenverstellung ist sehr gut. Man muß eine gewisse
Kraftschwelle überschreiten wenn man ganz nach unten will. Der Bildschirm bleibt an jeder
Position wie angenagelt stehen. Die seitliche Drehung gelingt durch den Drehteller im Standfuß
recht einfach. Unter den vorderen Auslegern des Fußes sind Gleitfächen, so das der Monitor nicht
wackelt. Die Gleitflächen rutschen beim Drehen über die Tischoberfläche. Die Piviotfunktion ist
ebenfalls ohne Mangel. Nach dem ein Widerstand, in der vertikalen als auch in der horizontalen,
überwunden ist, läßt der Bildschirm sich problemlos drehen. Innerhalb der Endpositionen ist ein
minimales Spiel (0,5 Grad). Jede Drehposition bleibt erhalten, der Bildschirm bewegt sich von
allein nicht. Natürlich ist darauf zu achten, das die Kabel entsprechend richtig in der
Kabelführung verlegt sind, um die Piviotfunktion problemlos nutzen zu können.
Die Tasten haben einen guten Druckpunkt. Sie sind nicht beleuchted und ausser der Taste für die
Eingangssignalwahl nicht beschriftet. (siehe NEC Produktfotos) Nach dem drücken einer Taste oder
der Anzeige des Menüs erscheint an den Tasten auf dem Bildschirm eine Beschriftung.
Beim längeren Drücken der Tasten, zum Beispiel beim aktivieren des erweiterten Menüs,
dreht man den Monitor schon mal mit.
Die Betriebs LED leuchted blau und im Standby orangegelb und wirkt nicht störend. Die Farbe kann
von blau auf grün geändert werden und selbst die Intensität läßt sich einstellen.
Das Menü ist recht klein mit Pictogrammen im Hauptmenü und Klartext im Parameterdialog. Es läßt sich
aber gut lesen und bedienen. Die Menüeinträge werden je aktiven Eingang mit mehr oder weniger Optionen
dargestellt. Die eingestellten Parameter werden je Eingang getrennt gespeichert. Bestimmte Parameter
sind nur im erweiterten Menü vorhanden, das durch gleichzeitiges drücken und 1 Sekunde festhalten der
Tasten "Power" und "Input" zwar aktiviert aber nicht sofort angezeigt wird. Ist es einmal aktiviert
erscheint das erweiterte Menü solange bis der Monitor wieder ausgeschaltet wird.
Ein Beriebsstundenzähler wird nirgends angezeigt.
Das Bild ist sehr gleichmäßig ausgeleuchtet. Keine hellen Stellen oder Wolken. Bei Anzeige eines
schwarzem Bildschirms und dunkler Umgebung scheint, bei seitlichen Betrachtungswinkel, die eine oder
andere Seite ein wenig heller von der Hintergrundbeleuchtung zu schimmern. Das Bild ist aber insgesamt
schön schwarz. Ich habe leider keinen Vergleich zu anderen TFTs in dunkler Umgebung. Bei farbigen
vollflächigen Bildschirmdarstellungen ist immer alles gleichmäßig ausgeleutet, sowohl bei 100% als auch
bei 50% Bildschirmhelligkeit.
Die Blickwinkelstabilität ist gut. Vielleicht bin ich auch nur zu kritisch. Ab einem Punkt von
150 Grad verändern sich die Farben ganz leicht. Sie sind nicht mehr so satt wie bei direkter Draufsicht.
Das bleibt dann allerdings so bis zur Seitenansicht. Wohlgemerkt, der Effekt ist minimal. Nicht zu
vergleichen mit S-PVA Geräten bei denen sich bei 160 Grad die Farben deutlich verändern!
Es entspricht eigentlich der des 2170NX. Die Farbtreue kann und will ich ohne Meßgeräte nicht beurteilen.
Die leicht kristaline Struktur, die ich beim 2170NX zu sehen glaube, fehlt hier völlig. Da ich die Geräte
aber nicht nebeneinander stehen habe, kann ich keinen direkten Vergleich anstellen.
Die Oberfläche ist matt und Spiegelungen sind, jedenfalls in meiner Umgebung, keine zu sehen.
Klar kann ich die Zimmerlampe als matt leuchtende Reflektion sehen, wenn ich das Display dahin
ausrichte.
DVDs werden flüssig wiedergegeben, die Detailschärfe bei bewegten Bildern ist gut. Bei einem schnellen
Vergleich zwischen CRT und TFT sieht es erstmal gleich aus. Natürlich bei Vollbild gröbere Pixel.
Man schaut auch mit etwas größerer Entfernung. Hier muß ich nochmal genauere Vergleiche anstellen.
Bei einfachen Spielen (Flugsimulatoren, Autorennen, Wingcommander, etc.) ist mir keine Verzögerung
oder verschwommene Darstellung negativ aufgefallen. Allerdings habe ich diese auch nur kurz angetestet.
EGO Shooter muß ich erst mal wieder installieren, da ich kürzlich meinen schnellen PC neu installiert
habe. (Raid0 HD-Crash)
Das Gerät gibt keine hörbaren Geräusche von sich.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Gerät. Allerdings habe ich ein paar Wermutstropfen.
Erstens drei helle Subpixelfehler (2 grün, 1 rot) und zweitens ein nicht erklärbarer hellgrauer
Schatten von ca. 2mm Länge in der rechten unteren Ecke.
Und hier ist etwas merkwürdiges:
Die hellen Pixelfehler sind, in weißen und farbigen Darstellungen, auch mit der Lupe nicht zu erkennen.
Nur im schwarzen Bildschirm. Es scheint aber nicht das ganze Subpixel defekt zu sein!? Ich war immer
der Meinung, das es sich um Streifenmasken handelt. Dies glaube ich auch bei Vergrößerung des
Infozeichenfoto (im Anhang) zu erkennen. Bei den Defekten, werden aber winzige kreisrunde Punkte
ausgeleuchtet. Im Foto des Infozeichens kann man auch, bei den gedimmten Stellen, quasi zwei hellere
Punkte oben und unten in einem Subpixel erkennen. Liege ich hier vollkommen falsch?
Die Fotos sind mit der gleichen Kamera und Objektiv in etwa dem gleichen Abstand gemacht und nicht
digital vergrößert. Sie geben also den gleichen Größeneindruck wieder.
Jedenfalls sind die Punkte auch im Dunkeln ab 30cm Entfernung nicht mehr zu sehen.
(Mit Brille sehe ich eigentlich sehr gut. Vor kurzem geprüft!)
Dann noch dieser kleine hellgraue Streifen. Er ist bei allen Farben und weiß sichtbar. Schaut man sich
die Pixel mit der Lupe an leuchten alle Pixel. Es entsteht der Eindruck, das entweder die Pixel nicht
hell genug leuchten oder zwischen Panel und Hintergrundbeleuchtung ein Fussel liegt, der durchschimmert.
Eine Änderung der Bildschirmhelligkeit verändert nichts daran.
Ich hoffe ich habe zur allgemeinen Verunsicherung beigetragen.