Farbkalibrierung bei TFT-Monitoren (keine How-To Frage!)

  • Hallo Leute,


    ich habe mal eine generelle Frage zur Farbkalibrierung:


    Ich bin Student im Bereich Stadtplanung & CAD und habe Zugang zu
    einem Gretag MacBeth Eye-One Display2 mit Umlichtmessung.


    Ich interessiere mich sehr für zwei LG L1970HQ/HR, aber dieser
    hat ja beim PRAD-Test für Grafiker nicht soo gut abgeschnitten,
    klar TN-Panels...


    Wenn man sich aber nun den Vergleich des LG-Farbraumes mit dem
    Offset-Referenzfarbraum anschaut, ist die Abdeckung nur in den
    Grenzräumen nicht vorhanden (blau-grün, orange, magenta).


    Aber wenn ich das mit aktuellen EIZO-Monitoren vergleiche...
    Die sind vielleicht farbgenauer und haben mehr Farbtiefe, aber
    haben die gleichen Probleme im Bereich blau-grün und orange.


    Für den Offsetdruck sollte das doch aber eigentlich egal sein,
    denn schließlich landen meine Zeichnungen und Karten auf Papier :)


    Ich habe ja in den Programmen die Möglichkeit, mit meinem
    eingemessenen Profil zu arbeiten und auch die Farben genau so
    darstellen zu lassen. Durch die Kalibration weiß ja die
    Software, welche Farben WIE am Monitor dargestellt werden.
    Fehlfarben sollte es ja nach einer Kalibrierung nicht mehr
    geben dürfen (vorausgesetzt, Beleuchtung und Einstellungen
    bleiben gleich - wie es bei mir der Fall ist).


    Die Scanner und Drucker, mit denen ich arbeite, sind bereits
    kalibriert, daher passen sie in den Workflow.


    Die Farbtreue kann man also meiner Meinung nach mit einer
    Kalibrierung korrigieren, aber den Farbraum halt nicht erweitern.
    Es bringt ja nix, wenn es am Monitor super aussieht, beim
    Drucker-Proof aber der Farbraum dann wieder "zusammengedrückt" wird :(


    Wie seht ihr das?


    Viele Grüße
    Tobias


    ps: Lesen die Leute hier lieber, wenn man einen Zeilenumbruch
    macht oder wenn man durchschreibt?

    Einmal editiert, zuletzt von TobWen ()

  • Auf Behardware gibts es dazu einen interessanten Artikel. Der vergleicht die Veränderung von Farben und Helligkeit mehrerer TFTs über einen Zeitraum von 30h Betriebsdauer. Fazit ist, dass Dein Monitor ebend nicht immer gleich bleibend eingestellt ist, sondern Farben und Helligkeit leicht varriieren. Beim dort getesteten Eizo war die nach Kalibrieren gemessene Abweichung zwar etwas größer als bei den anderen Probanten (alles noch innerhalb guter Grenzen), aber die Abweichung vom ursprünglich kalibrierten Zustand über die Zeit am geringsten.


    Hier der ensprechende Artikel, dort wird auch auf die unterschiedlichen Techniken zur internen Berechnung und Darstellung der Farben eingegangen (6 Bit, 8 Bit, 10 Bit, FRC)

    We're all mad in here...

    Einmal editiert, zuletzt von Timur ()

  • MMh ja klar, die Rekalibrierung nach ein paar Wochen ist ja normal!
    Aus welcher meiner Aussagen hast Du dieses Fazit gezogen?


    Ich habe meinen CRT auch (leider nur) 1x im Monat nachkalibriert, weil ich es bisland nie 100%ig genau gebraucht habe.


    Meine Frage ging eher in die Richtung, ob eine ("häufige") Kalibrierung einen farbverfälschten Monitor nicht trotzdem zu einem guten Grafikmonitor macht, wenn er den gewünschten Farbbereich (Offsetdruck) abdeckt.


    Danke für den Link.

    Einmal editiert, zuletzt von TobWen ()

  • Es geht in dem Test nicht um Wochen, sondern um 1 bis 30h. So oft wird niemand kalibrieren. Zudem steht immer noch die Frage der Farbdarstellung ins Haus. 6 Bit + FRC ist schlechter als 8 Bit, 8 Bit ist evtl. schlechter als 8 Bit + FRC. Die beste Farbkalibrierung nutzt bei größeren Monitoren außerdem nichts, wenn schon kleinste Blickwinkel zu Verfälschungen führen. Am Ende bleibt außerdem die Frage, ob sich ein schlechter Monitor überhaupt sauber kalibrieren lässt, oder die Farbabweichung nicht hinterher immer noch zu groß ist.


    So oder so, wer über 300 Euro für ein gutes Farbkalibrierungssystem ausgibt, wird wohl kaum am Monitor sparen. Behardware testete auch verschiedene günstigere Kalibrierungssysteme mit ernüchterndem Ergebnis.

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  • Die Frage ist, um wieviel Prozent weicht die Farbe effektiv ab?
    Wenn ich vor meinem CRT sitze, bewege ich mich nur minimal und richtig starke Farbunterschiede kenne ich beiden heutigen TFTs eigentlich gar nicht mehr.


    Mein Ziel ist die Druckdarstellung, wo es die meisten Farben eh nicht gibt bzw. wo es Farben gibt, die es noch nicht mal auf einem CRT gibt :)


    Achja, ich habe mir das Farbmessgerät nicht gekauft, sondern kann es mir jederzeit ausleihen :)