EIZO CE210W o. doch ein anderer?

  • Hallo,


    bin freier Fotograf und muß mir nun leider doch noch einen anständigen Monitor zulegen, da es in der Vergangenheit teilw. erhebliche Farbabweichungen gab. Nun soll es was anständiges sein, wobei ich von der Thematik ansich keine Ahnung habe.


    Empfohlen wurde mir der EIZO CE210W mit dem Colorimeter DTP94.


    Zu den eigentlichen Fragen:
    - könnt Ihr die Empfehlung bestätigen?
    - ist das Bundle einfach zu kalibrieren (bin ja kein Desigener o.ä. der sich primär mit solchen Themen beschäftigen kann und will)
    - gibt es Alternativen?
    - ist es wirklich so wichtig, dass der Monitor eine hardware-basierende Kalibrierung bietet?


    Achso... Monitor soll nicht zum spielen, TV schauen o.ä. genutzt werden - falls es also aus Eurer Sicht Alternativen geben sollte... bin dankbar ;)


    Besten Dank für Eure Hilfe...
    Steffen

  • Hallo Steffen


    Tja, antworten könnte ich dir schon, aber meine Antwort kennst du ja vom DSLR Forum ...
    Trotzdem noch ein paar zusätzliche Gedanken:
    Der CE210W ist ein sehr gutes Gerät und wird in der Druckvorstufe etc. verwendet. Ob du dieses Gerät brauchst, ist eine andere Frage, schliesslich arbeiten diese Profis mit normierten Arbeitsbedingungen (normiertes Licht, abgeschirmte Arbeitsplätze, ...).
    Eine Kalibrierung ist nur so einfach, wenn sich der Benutzer in die Materie eingearbeitet hat und versteht, was er tut. Knöpfe betätigen und das machen, was wie Benutzerführung verlangt, kriegt beinahe jeder hin.
    Eine hardware-basierende Kalibrierung ist nicht unbedingt notwendig, wenn man auf das letzte Prozent an Möglichkeit verzichten kann.


    Kurz umschrieben, um von der Qualitätsstufe 99% zu 100% (bildlich) zu kommen, muss man relativ mehr investieren, als wenn man von 85% zu 99% kommt...


    In diesem Sinne wären meine Alternativen der Eizo 2111SW (selbe Panel wie der CE210W, aber ohne hardware-basierende Kalibrierungsmöglichkeit), ein NEC 2190UXp oder 2190UXi (als Alternative zum CE210W). Sehr gute Kalibrierungtools sind beispielsweise der Spyder2 Suite (oder Pro) sowie die Eye-One Display II Lösungen. Ein Bericht findest du hier.

  • In welchen Arbeitsfarbräumen arbeitest Du denn, und wohin gehen Deine Arbeiten (Tintenstrahldrucker, Internet, Offsetdruch)? Wenn Du das nicht weißt, dann brauchst Du kein so teures Gerät, da Du den sRGB Arbeitsfarbraum nutzt. Kauf Dir ein normalgutes Gerät und kalibriere es mit Hilfe eines der genannten Geräte per Software. Die meisten Entwickler arbeiten im sRGB Raum und nutzen mitgelieferte Profile garnicht (bzw. wandeln sie erst nach sRGB).


    Sofern Du "farbecht" arbeiten musst, evtl. größere Farbräume brauchst und diese nicht unbearbeitet aus Deiner Digital-Kamera übernimmst, dann führt kein Weg daran vorbei, sich extensiv mit Kalibrierung und Profilierung zu beschäftigen und den gesamten Workflow darauf einzustellen. Ohne Software, die mit Farbprofilen arbeiten kann (z.B. Photoshop) kommst Du da nicht weit. Zudem werden bei der Kalibrierung nur der Weißpunkt und Gammawert des Monitors bzw. der Grafikkartenausgabe angepasst, und nicht die einzelnen Farben korrigiert. Im Profil werden dann die gemessenen Farben des Monitor nach der Kalibrierung des Weißpunktes und Gammawerts gespeichert, damit eine geeignete Software das selber umrechnen kann. Viele gute aktuelle Monitore liegen aber nach der Kalibrierung schon nah an sRGB und zeigen somit ein brauchbares Ergebnis direkt an, ohne besondere Software wie Photoshop zu benötigen.

    We're all mad in here...

    2 Mal editiert, zuletzt von Timur ()