Hallo Allerseite,
ich habe vor ein paar Tagen den BenQ FP93GX+ bekommen und ihn ein wenig unter die Lupe genommen. Hier meine Eindrücke
Einstellungen:
Helligkeit: 20
Kontrast: 40
Schärfe: 2 (hat bei DVI offenbar keinen Effekt, wenn man die native Auflösung wählt)
Gamma (GraKa): 0,7
Farbe: Normal
Bildwiederholrate: 75 Hz
Einstellungen vorgenommen bei mäßigem Umgebungslicht
Ausstattung, Lieferumfang:
CD mit Treiber und Farbprofil, sowie ausf. Anleitung
Kurzanleitung für Aufbau und Erstinbetriebnahme, Kabel: Strom, VGA, DVI
Das Gerät besitzt einen DVI-Eingang, verzichtet aber auf zusätzliche Komfortausstattung, wie Höhenverstellung, Pivot, USB-Hubs oder Lautsprecher, was mich nicht stört, da sich derlei eh schon auf meinem Schreibtisch befindet.
Aufbau:
Sehr einfach; der Standfuß ist mit einem Griff befestigt, die Kabel werden durch eine kleine Führung an der Rückseite gelegt, das Netzteil im Gerät integriert (ohne Geräusche)
Die Kabel müssen von unten in die Rückwand eingesteckt werden, was nach kurzem Probieren gut klappt.
Verarbeitung, Standfestigkeit: gut - sehr gut
Garantie: 3 Jahre Hersteller mit vor-Ort-Austausch
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Bedienung:
Alle notwendigen Knöpfe sind an der Vorderseite. Sie besitzen einen angenehmen Druckpunkt. Die Beschriftung ist ins Gehäuse eingraviert und einigermaßen gut lesbar.
Helligkeit und Kontrast sind direkt wählbar. Das Menü ist übersichtlich und bietet die notwendigen Einstellmöglichkeiten. Die Farbeinstellungen bieten 4 Modi (normal, rötlich, bläulich, Benutzer: hier können die drei Grundfarben individuell geregelt werden.) Eine Einstellmöglichkeit nach Kelvin gibt es nicht.
Die Bildschärfe ist in 5 Stufen einstellbar.
Desweiteren kann die Beschleunigung der GTG-Reaktionszeit ein- bzw. ausgeschaltet werden
Wer den Monitor analog anschließt, findet weitere Einstellmöglichkeiten. Dafür gibt´s auch eine extra-Taste und ein Testbild auf der CD
Die Bedienung ist nahezu selbsterklärend und die Grundeinstellungen sind rasch vorgenommen.
Die CD-Anleitung ist ausführlich und gut verständlich geschrieben.
Benutzerprofile lassen sich nicht speichern.
Inbetriebnahme:
Anschließen (DVI) - Rechner an - läuft! Nur die Auflösung musste ich noch von Hand umstellen. Der Monitor wird als "Plug And Play" Monitor eingerichtet. Wer´s genauer will und das Farbprofil verwenden möchte (sinnvoll bei Bildbearbeitung), sollte die CD zur Hand haben, wenn Windows den Monitor installiert.
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Die Einstellung und den Test des Bildschirms habe ich mit Hilfe des EIZO-Monitortest durchgeführt.
Bildqualität:
Das Gerät wurde bei mir an DVI betrieben, über die VGA-Qualität kann ich nix sagen.
Diverse Tests ergaben keinerlei Pixelfehler
Ausleuchtung:
Die Helligkeitsverteilung bei schwarzem Bildschirm lässt auch bei minimaler Helligkeitseinstellung zu wünschen übrig - leider fehlen mir echte Vergleiche, da dies mein erster Desktop-TFT ist. Am unteren Bildrand findet man einen ca. 5-10 cm breiten, hellen Saum (siehe angehängtes Bild). Das übrige Bild zeigt ein relativ gleichmäßiges schwarz.
Dieser Saum fällt allerdings im normalen Betrieb nicht auf.
Die Helligkeitsverteilung bei reinem Weiß ist dagegen einwandfrei.
Farbwiedergabe:
Die Farbdarstellung ist subjektiv betrachtet einwandfrei. Die Farben werden kräftig und unverfälscht widergegeben, ohne das eine Veränderung der Farbeinstellungen im Menü nötig gewesen wäre.
Fotos werden gut dargestellt, sofern sie im sRGB-Farbraum vorliegen. Bilder im Adobe-Farbraum kommen ein wenig flau daher, was nicht überrascht, da TN-TFTs diesen Farbraum nicht komplett darstellen können.
Ich werde noch austesten müssen, inwieweit das die Arbeit an Fotos behindert, dazu muss ich aber erst ein paar Bilder anfertigen bis hin zum fertigen Ausdruck.
Wichtig ist hierbei, dass das Farbprofil des Monitors richtig eingebunden ist, also im Farbmanagement des Bildschirmmenüs erscheint und als Standart eingerichtet ist.
Farbverläufe werden mit kaum sichtbaren Streifen dargestellt. Wobei dies am deutlichsten wird, wenn man einen sehr breites Farbspektrum vorwählt. Auf Fotos sind keine Sprünge in den Farbverläufen erkennbar.
Mir scheint, als ob der FP93GX+ durchaus für die Bildbearbeitung geeignet ist, wenn man nicht auf 100% korrektes Farbmanagement angewiesen ist. Für das gelegentliche Nachbearbeiten der privaten Bilder reicht es allemal.
Text wird scharf und jederzeit lesbar dargestellt, auch wenn die Helligkeit voll aufgedreht wird.
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Winkelabhängigkeit:
Hier merkt man am ehesten, dass man es mit einem TN-Panel zu tun hat. Natürlich bin ich auch von meinem CRT da bisher verwöhnt worden.
Farben und Helligkeit sind sehr winkelabhängig. Solange man alleine und senkrecht vor dem Gerät sitzt, kein Problem. Schaut man ein wenig von der Seite, so kippt das Bild ab ca. 30° horizontal (grob ermittelt) leicht aber merklich ins rötliche und die Helligkeitsverteilung wird ungleichmäßig.
Senkrecht ist der Effekt ähnlich, hier wird vor allem die Helligkeit negativ beeinflußt.
Positiv ist: Man muss dabei nicht mit massiven Überraschungen rechnen, die Veränderungen gehen gleichmäßig vonstatten. Bis auf den Rotstich werden die Farben auch bei größeren Winkeln nicht verfälscht. Ich kenn da ganz andere Effekte von meinem Firmen-Laptop.
Das Bild wird erst bei extremen Winkeln so schlecht, dass man es als unbrauchbar bezeichnen kann. Unter diesem Aspekt kann man die in der Produktbeschreibungen angegebenen Werte (Kontrast 1:10 bei 80°) einigermaßen glauben.
Zumindest ist es möglich, dass auch eine zweite Person mit am Monitor sitzen kann, ohne dass die Bildqualität für diese zu sehr nachlässt. Für Fotobearbeitung sollte man aber auf jeden Fall senkrecht vor dem Monitor sitzen.
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Spiele:
da ich kein Hardcore-Gamer bin, nur ein kurzer Eindruck:
Interpolierte Bilder sollte man über die Schärfefunktion im Menü (Wert 1 oder 2) nachschärfen, dann ist das Bild absolut ok. Bewegte Bilder werden ohne erkennbare Unschärfen dargestellt. Der EIZO-Test zeigt nur bei 800 pix/sek leichte Schlierenbildung. Ansonsten kann man den Monitor nutzen, ohne das Bild gegenüber dem Office-Betrieb verändern zu müssen.
Video:
Hier gilt das gleiche: Fernseh- und Videobilder werden scharf und ohne erkennbare Bewegungsunschärfen dargestellt. Auch hier geht es ohne mühselige Einstellungsveränderungen ab.
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Fazit:
Positiv:
+ einfacher Aufbau und Bedienung
+ korrekte und kräftige Farbdarstellung
+ scharfes und kontrastreiches Bild
+ gut geeignet für alle Aufgaben im privaten Bereich
Negativ:
- merkliche Winkelabhängigkeit von Helligkeit und Farben
- Helligkeitsverteilung bei schwarzem Bild
- magere Ausstattung
Ein Allround-Gerät, nicht nur für Zocker. Auch Office, Internet und Bildbearbeitung gehen damit ohne Probleme. Nicht geeignet ist der Monitor für Grafiker und professionelle Bildbearbeitung.