Fragen zur Kalibrierung

  • Hallo,


    Ich versuche seit geraumer Zeit, meinen neuen TFT auf die idealen Gammawerte einzustellen. Allerdings scheint es unterschiedliche Vorstellungen davon zu geben, wann das Gamma richtig eingestellt ist, oder woran man das erkennt. Zum einen benutze ich Adobe Gamma und lege die Werte so fest, wie das da vorgeschlagen wird. Die Kontrollquadrate verschmelzen schön mit ihren gestreiften Hintergründen. Vergleiche ich meine Einstellungen dann allerdings mit anderen Testbildern und Methoden (z. B. ), erscheinen die Werte aus Adobe Gamma jedoch wieder viel zu dunkel. Stelle ich mein Gamma so ein, wie das auf der genannten Seite vorgeschlagen wird, ist alles andere eindeutig zu hell. Dabei scheint mir die Methode am sinnvollsten. Die Buchstaben bestehen aus 50-prozentigem Grau und die Hintergründe aus je 50% Schwarz und 50% Weiss. Adobe Gamma verwendet dagegen ein 27-prozentiges Grau auf einem gestreiften Hintergrund aus 50% Schwarz und 50% Weiss. Welches ist nun die richtige Methode? Und wenn es die Adobe Gamma-Methode ist, wieso soll 50%-iges Grau nicht wie 50% Weiss und 50% Schwarz aussehen? Ich habe mir schon den entsprechenden Wikipedia-Artikel angesehen, aber wirklich klug werde ich daraus nicht.


    Weiterhin habe ich RGB-Einstellungen am Monitor, die nach meinem Verständnis die Farbtemperatur verändern. Wann korrigiere ich z. B. einen Blaustich über die Farbtemperatur, und wann über die einzelnen Gammawerte der Farben? Und wo liegt der Unterschied?


    Und noch eine Frage. Manche Farben wirken auf meinem neuen TFT eindeutig zu satt - unnatürlich leuchtend. Wo muss ich da ansetzen? Bei der Farbtemperatur?


    Vielen Dank!

  • Willkommen in der Welt der Relativität. Um dir gleich einen Zahn zu ziehen. Es gibt keine "richtige" Methode und keinen "richtigen" Wert für Grau, Weiß oder eine andere Farbe. Außerdem solltest du Adobe Gamma nicht mehr einsetzen. Das kommt den Monitorprofilen in die Quere.


    Kalibrierung hat eine bestimmte Aufgabe. Die Ausgabe soll bei verschiedenen Endgeräten einen möglichst ähnlichen Eindruck erzeugen. Wenn du also einen Monitor dafür kalibrierst, dass du möglichst an das Ergebnis beim Druck einer kostenlosen Stadtzeitung herankommst, dann hast du ganz andere Ziele, als wenn du es für hochqualitative Abzüge für eine Kunstgalerie machst. Zudem ändern sich die Eindrücke auch noch bei verschiedenen Medien und unterschiedlicher Beleuchtung nicht in gleichem Maße. Damit sind natürlicherweise nur noch Kompromisse möglich.


    Einen Blaustich würdest du über die Farbe selbst ändern, die Farbtemperatur ist für die gesamte Abstimmung aller Farben gedacht. Wenn einzelne Farbtöne daneben liegen, könnte man es zwar theoretisch über die Gammakurve beeinflussen, aber richtig funktioniert dies nur über einen hardwarekalibrierbaren Monitor wie den NEC 2690wuxi und seiner internen Lock Up Table (LUT), mit der du Farben auf andere Werte mappen kannst.