S-IPS doch besser als PVA für Grafiker und nicht-gamer?

  • Hi Leute,


    laut FAQ Welche Paneltechnologie ist die Beste? sind beide Paneltechnologien vom Blickwinkel her gleich, nur hat das S-IPS Panel Nachteile bei den Kontrastwerten. Dadurch ist ein PVA Panel dann ja eher für Grafiker geeignet als das S-IPS Panel.


    Hier im Hardforum wird aber davon gesprochen, dass PVA-Panels deutliche Nachteile bzgl. Blickwinkel gegenüber S-IPS Panels haben.


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    Allerdings sollen beim S-IPS Panel nach einigerzeit auch Helligkeitsschwankungen auftreten.



    Lohnt es sich als Grafiker also von einem PVA Panel umzusteigen, wenn man mit der Blickwinkelabhängigkeit der Farben nicht zufrieden ist, oder bin ich einfach nur CRT verwöhnt was das anbelangt und bei TFTs muss man z.Zt. einfach damit leben, dass die Farben je nach Blickwinkel sich etwas verändern?

  • Zitat

    Original von TechnoFeather
    Lohnt es sich als Grafiker also von einem PVA Panel umzusteigen, wenn man mit der Blickwinkelabhängigkeit der Farben nicht zufrieden ist

    M.E. ist der Unterschied was für Fetischisten (gutes PVA verglichen mit gutem IPS)... oder vielmehr nur dann wichtig, wenn es wirklich darauf ankommt. Farbänderungen aufgrund Blickwinkel fallen bei PVA etwas stärker aus, als bei IPS. Das stimmt soweit. Aber wenn Du alleine vor dem Monitor sitzt, spielt das keine Rolle - Du kannst Dich ja mittig davor setzen. Für Grafiker, die mit Kunden vorm Monitor sitzten und in deren Anwesenheit an Farben schrauben müssen, da wäre IPS wohl sinnvoller.
    Zum Kontrast: Die Monster-Kontraste, die PVAs liefern können, brauchen doch gerade Grafiker niemals. Ein Kontrast von um die 400:1 reicht völlig bzw. mehr ist eigentlich gar nicht sinnvoll.

  • Mittlerweile gilt die Faustregel 'IPS hat die besten Blickwinkel' nicht mehr unbedingt.


    In der aktuellen c't wurden einige 30"er getestet und dabei wurde festgestellt, daß die S-PVA Panels teils mit besserem Blickwinkelverhalten auftrumpfen konnten, als die IPS-Geräte.


    Aber noch viel wichtiger: PVA-Geräte lassen sich in der Regel DEUTLICH niedriger in der Helligkeit einstellen (unter 120 cd/m²). Gerade in diesem Punkt hatten speziell großformatige Grafiker-TFTs mit IPS-Panel in der jüngeren Vergangenheit arge Probleme.

  • Zitat

    Original von Wurstdieb
    Mittlerweile gilt die Faustregel 'IPS hat die besten Blickwinkel' nicht mehr unbedingt.In der aktuellen c't wurden einige 30"er getestet und dabei wurde festgestellt, daß die S-PVA Panels teils mit besserem Blickwinkelverhalten auftrumpfen konnten, als die IPS-Geräte.

    Interessant - danke für die Info! Bei so extremen Formaten ist es aber natürlich auch tricky. Ich denke, für absolut farbverbindliches Arbeiten wird man sich (als Grafiker) ein 30'' Panel auch nicht zwingend zulegen... bzw. man wird dann hospitalistisch vor dem Monitor hin und her wackeln. Auf meinem 24'' betrachte ich ganz kritische Bereiche immer in der Monitormitte... und für Vollansicht einfach etwas zurücklehnen. Je größer der Monitor, desto besser sollten die Rollen vom Schreibtischstuhl sein :)


    Zitat

    Original von WurstdiebAber noch viel wichtiger: PVA-Geräte lassen sich in der Regel DEUTLICH niedriger in der Helligkeit einstellen (unter 120 cd/m²). Gerade in diesem Punkt hatten speziell großformatige Grafiker-TFTs mit IPS-Panel in der jüngeren Vergangenheit arge Probleme.

    Gilt das auch für andere Panels, als nur den NEC 2690WUXi? IPS von Quato, Eizo (und Highend NEC), soweit ich sie kenne, lassen sich in der Helligkeit problemlos drosseln.

  • (Verzeihe Schreibfehler, Deutsch ist nicht meine Muttersprache.)


    Es hängt sehr davon ab, was du unter "Blickwinkel" verstehst.


    Ich arbeite jetzt seit eine Woche mit einem Eizo Flexscan S2100 (S-PVA). Alles prima; das Einzige, daß mir stört, ist die Graustufenauflösung in der Mitte. Das hat nichts mit der Mitte vom Bildschirm zu tun, sondern mit dem Waagerechten Blickwinkel.


    Waagerecht gibt's wesentlich weniger Kontrast in dunkle Bereiche als wenn man z.B. unter 20° aufs Bildschirm guckt.


    Gruß,


    Rotaluclac

  • Zitat

    Original von thomo
    Zum Kontrast: Die Monster-Kontraste, die PVAs liefern können, brauchen doch gerade Grafiker niemals. Ein Kontrast von um die 400:1 reicht völlig bzw. mehr ist eigentlich gar nicht sinnvoll.


    Das verstehe ich nicht so ganz. Höherer Kontrast bedeutet doch schärfere und brilliantere Farben, oder? Ich kann mir einzig und allein vorstellen, dass bei zu hohem Kontrast die Grau-/Farbstufen nicht mehr fließend dargestellt werden, was aber ja auch von mehreren Faktoren abhängig ist.




    Ich meinte eigentlich, dass die Farben sich nach außen hin verändern, aber was du beschreibst habe ich auch mit meinem Eizo HD2441W erleben können. Wenn man ein kleines Bild zum Testen der Kontraste nimmt und es zum rand hin verschiebt, so steigt der Kontrast und die unteren Bereiche werden deutlicher Sichtbar.

  • Zitat

    Original von TechnoFeather


    Das verstehe ich nicht so ganz. Höherer Kontrast bedeutet doch schärfere und brilliantere Farben, oder? Ich kann mir einzig und allein vorstellen, dass bei zu hohem Kontrast die Grau-/Farbstufen nicht mehr fließend dargestellt werden, was aber ja auch von mehreren Faktoren abhängig ist.

    Zum einen technisch, ja: wenn sich wenige Helligkeitsstufen des Bildes viele auf dem Schirm teilen, dann hast Du rasiermesserscharfe Treppchen auf dem Schirm. Bei z.B. 1000:1 würde also eine Helligkeitsstufe im Bild auf 4 Helligkeitsstufen des Panels verteilt.
    Zum anderen optisch: im grafischen Bereich geht's ja i.d.R. darum, das ganze mal zu Papier zu bringen. Es ist also nicht sonderlich hilfreich, den Monitorkontrast so weit weg von dem zu drehen, was nachher auf einem anderen Medium überhaupt darstellbar ist. 400:1 erreicht ja auch ein Druck nicht... selbst wenn Du ihn auf einem Gletscher betrachtest, weil dann logischerweise auch das gedruckte Schwarz mit aufgehellt wird.
    Die Norm ist eine Helligkeit von 120-160cd/qm (je nach dem). Wenn dann da das Panel einen Schwarzwert von 0.3cd/qm haben sollte, dann wäre das im Grunde ideal. Ich setze bei mir den Schwarzwert bei Kalibration auch hoch auf 0.3cd/qm (habe S-PVA mit relativ sattem Schwarz... deshalb). Für Film- bzw. Video ist das nicht der Bringer... da braucht's natürlich Schwarz so satt wie möglich. Aber für Bildbearbeitung mit Ziel Print ist ~400:1 fein. Zudem wird man dann vorm Schirm nicht so schnell müde. Wenn der Kontrast höher ist, kannst Du es mit dem Auge eh nicht mehr differenzieren bzw. müßtest Dich auf die ganz dunklen Bereiche erst mal adaptieren. Das gibt dann tränende Augen und dann wird auf diesem Weg die "Ausleuchtung" schlecht :)

  • Hallo,
    eine kurze Nach-/Verständnisfrage:
    gibt es einen sichtbaren Unterschied, wenn ich vor einem S-PVA-Monitor und einem S-IPS-Monitor sitze, die sich eben nur durch den Panel-Typ unterscheiden würden, ansonsten baugleich wären?
    Oder anders gefragt: kann man bei exakt den gleichen Bedingungen die beiden Panels unterscheiden (wenn man also zB auch nicht unterschiedliche Blickwinkel einnimmt)?


    Viele Grüße & vielen Dank
    Carlos

  • Hallo,
    mein subjektiver Eindruck beim arbeiten mit S-VPA (Dell2709W) und S-IPS (Dell3008 ) fällt zu Gunsten des S-VPA aus. Die Darstellung ist kontrastreicher, die Farben etwas knackiger. Der S-IPS ist mit einer Anti-Reflexschicht überzogen die den Eindruck erweckt der Monitor ist staubig und die Schriften nicht geglättet.


    Dies kann jedoch von Marke zu Marke unterschiedlich sein. Es ist m.E. auch nebensächlich. Wenn ich absolute Farbtreue brauche dann muß ich mit Monitore ab 12Bit arbeiten (YUV 10Bit, YCbCr 4:2:2 /Dell2709W). Für den Printbereich ist ein guter Farbraum wichtiger da der Kontrast bei Drucksachen gering ist.


    Bei Multimedia-Projekten arbeite ich lieber mit dem 2709W und bei Drucksachen bevorzuge ich den 3008 (2 volle DIN A4 Seiten 1:1).


    Der Blickwinkel ist bei beiden fast gleich und sehr gut. Soweit meine theor. Betrachtung, in der Praxis merke ich keinen Unterschied. Aber ich schreibe mich leicht da ich als "nur noch Hobbyanwender" keinen Kundendruck auf absolute Farbtreue habe.


    Gruß
    Gerd

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