Samsung XL30 mit LED-Backlight

  • Leider gibt es noch nicht viele Infos zu dem neuen Samsung XL30 mit LED-Hintergrundbeleuchtung.


    Einen ersten offiziellen Test habe ich nun bei Bit-Tech.com gefunden. Der Bericht hat längst nicht die Qualität eines Prad.de-Tests und bleibt etwas oberflächlich. Aber immerhin mal ein paar erste Eindrücke.
    Nicht ganz neu ist eine Diskussion im Hardforum. Der Verfasser hatte mehrere Exemplare des Samsung im Vergleich mit dem Eizo CG301W und berichtet sehr differenziert darüber. (Einen Bericht vom Eizo CG301W mit UGRA-Protokoll gibt es bei Solverat.)
    Bei Samsung selbst sind die Informationen ziemlich spärlich.


    Auch wenn anhand der wenigen Informationen eine Beurteilung noch nicht möglich ist, zeichnen sich doch einige Dinge beim XL30 ab:


    - Sehr gute Farb- und Weißdarstellung (deutlich besser noch als beim Eizo CG301W)
    - Kristallklares Bild
    - Homogene Ausleuchtung (je nach Qualitätsstreuung, da kein DUE wie beim Eizo)
    - Hardwarekalibrierbar, 14 Bit-LUT
    - Sehr großer Farbraum (~30% über NTSC)


    Was allerdings auch erwähnt wird:


    - Kein OSD
    - Ghosting bei schnellen Videodarstellungen
    - Zeitweilig wohl Signalstörungen (Qualitätsstreuung oder Elektronikfehler?)
    - Mäßige Skalierungsqualität nur über Grafikkartentreiber
    - Kalibrierungssoftware läuft nicht unter Windows 64 Bit
    - Minimale Helligkeit recht hoch (aber wohl unter 120 cd/m²)
    - Erhebliche Qualitätsstreuungen bei den Monitorexemplaren
    - Auch der Samsung XL30 hat einen Lüfter, der aber im Unterschied zum Eizo-30-Zöller erst ab einer bestimmten Temperatur aktiv wird.


    Der Samsung XL30 wird in Deutschland als lieferbar angegeben und kann nur inklusive Eye-One Display 2 und Umgebungslichtblende bestellt werden. Erstaunlicherweise differiert im Augenblick die preisliche Positionierung bei den Anbietern sehr stark. Im Preisvergleich wird der Samsung XL30 derzeit ab 2860.– gelistet, die unverbindliche Preisempfehlung von Samsung lautet 4299.–.


    Gruß,
    Gustav

  • Bestätigt das, was ich hier auch immer wieder festhalte: Ein LED Backlight kann das Rad nicht neu erfinden. Am Ende steht letztlich nur der (beim Einsatz von RGB LEDs) auch gegenüber WCG-CCFL Geräten erweiterte Farbraum. Wer den benötigt, findet hier also den geeigneten Bildschirm - die meisten anderen User können auch in Zukunft beruhigt zu Geräten mit CCFL Backlight greifen, wenn Diese das bessere Gesamtpaket bieten. Insbesondere die Geschichte mit der besseren Ausleuchtung und Schwarzwert kann inzwischen ja schon als Urban Legend bezeichnet werden.


    Im TV-Bereich sieht es anders aus: Hier ermöglicht ein LED Backlight ja erst local dimming Implementierungen, wobei im gemäßigten Preissgement mit weißen LEDs gearbeitet wird (was bei den TV-Farbräumen auch kein Nachteil ist).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Sehe ich genauso. Das ausgereifte Gesamtpaket macht letztlich die Qualität.
    Mal abgesehen vom »Wow-Effekt« und Vorteilen, die das LED-Backlight bei der Energieeffizienz mit sich bringt, erschließt sich mir eine sinnvolle praktische Nutzung des riesigen Farbraumes der Samsung XL-Modelle noch nicht.

    Der Farbraum des Samsung XL30 geht offenbar deutlich über AdobeRGB bzw. NTSC hinaus. Die Größe des Farbraumes wird vermutlich in etwa dem Samsung XL24 entsprechen, der 106% des NTSC und 111% des AdobeRGB erreicht.
    Je größer der Farbraum, desto eher kann es zu Farbabrissen kommen, was wohl auch der Grund für die 14 Bit LUT sein wird.


    Ob das mitgelieferte Eye-One Display 2 für diesen Farbraum zuverlässige Messergebnisse liefern kann, scheint ebenfalls fraglich zu sein (du hattest in deinem Testbericht vom Eizo SX3031W ja ein Eizo-Statement erwähnt).


    Vom Samsung XL30 habe ich noch keinen Kalibrierungstest gefunden, wohl aber vom Samsung XL24. Während sich der Eizo SX3031W ein paar verzeihliche farbliche Ausreißer bei hochgesättigten Farben erlaubt, sind die beim hardwarekalibrierbaren Eizo CG301W gänzlich ausgeräumt. Das Diagramm der Kalibrierung vom Samsung XL24 wirkt da im Vergleich ernüchternd.


    Gruß,
    Gustav

  • Bei den 30-Zöllern mit LED scheint sich einiges zu tun.


    Bald wird der LaCie 730 LCD erhältlich sein. Mir scheint, dass es sich hierbei auch um das Samsung XL30-Panel handelt.
    Ich könnte mir vorstellen, dass LaCie die vermeindlichen Unzulänglichkeiten des Samsung gelöst hat – LaCie hat ja im Premiumsegment farbverbindlicher Monitore einen Ruf, der auch verpflichtet.


    Genaues kann ich den Angaben bei LaCie leider nicht entnehmen. In der Bedienungsanleitung für das OSD finde ich beispielsweise keine Menüpunkte zur Einstellung der Skalierung. Die scheint wie beim Samsung über die Grafikkarte geregelt werden zu müssen. Auch wird mir bei den Angaben nicht klar, ob der LaCie 730 hardwarekalibrierbar ist.
    Aber wenn die elektronische Stabilisierung von Helligkeit und Chromatizität so optimal ist, wie LaCie verspricht, würde man sicherlich auch mit einem Matrixprofil ein optimales Ergebnis erzielen können.


    Was mir nicht so gefällt ist die Skalierung und Interpolation der Auflösungen über die Grafikkarte. Das habe ich schon bei meinen HP LP3065 und finde die Qualität der Skalierung so schlecht, dass ich sie nicht verwende. Dann lieber eine unskalierte Darstellung kleinerer Auflösungen.
    Der hemmungslose Preis des Monitors wird sich hoffentlich am Markt noch nach unten korrigieren...



    Das, was ich im vorigen Posting als »Wow-Effekt« beim LED-Display abgetan habe, muss ich ein wenig relativieren: Ich habe gestern das erste Mal ein Notebook mit Wide-Gammut und LED-Beleuchtung kalibriert. Die Ausleuchtung des Displays ist schlichtweg perfekt, Farben und Kontraste sowie die Weißdarstellung haben eine beeindruckende Brillanz. Das Notebook stand während der Kalibrierung neben meinem HP LP3065. Die Darstellung meines 30-Zöllers wirkte im direkten Vergleich trübe und schwammig. Was mich bei der Kalibrierung des Notebooks besonders erstaunt hat: Das kalibrierte Monitorprofil musste nur geringfügige Korrekturen vornehmen, selbst bei nur 8 bit Farben kein Banding und saubere Grau- und Farbverläufe.
    Bei den LED-Displays eröffnet sich m. E. ein erhebliches Potenzial in der Darstellungsqualität – wenn die Technik drumherum stimmt.



    Gruß,
    Gustav

  • Zitat

    Die Ausleuchtung des Displays ist schlichtweg perfekt, Farben und Kontraste sowie die Weißdarstellung haben eine beeindruckende Brillanz


    Zitat

    Das kalibrierte Monitorprofil musste nur geringfügige Korrekturen vornehmen, selbst bei nur 8 bit Farben kein Banding und saubere Grau- und Farbverläufe.


    Das würde ich dann aber an Panel und Elektronik und nicht der BLU festmachen. Ist natürlich bei den rar gesäten LED Geräten nicht leicht, aber der Vergleich müßte zwischen Geräten mit identischem Panel und eben unterschiedlichem Backlight gemacht werden. Auf der IFA 07 hatte ich einen kurzen (aber dirketen) Vergleich zwischen 305T+ und XL30. Wenngleich der 305T+ natürlich einen ganz anderen Userkreis anspricht, waren die subjektiven Bildunterschiede eher gering (das der XL30 für EBV ein ganz anderes Kaliber ist, ist damit unbestritten) - insbesondere was die Homogenität/ Ausleuchtung betrifft.


    Zitat

    Ich könnte mir vorstellen, dass LaCie die vermeindlichen Unzulänglichkeiten des Samsung gelöst hat


    Halte ich eher für (sehr) unwahrscheinlich. Die werden Panel inkl. BLU und Elektronik von Samsung bekommen und auch so implementieren.


    "Bitte beachten Sie, dass der LaCie 730 über kein Bildschirmmenü verfügt", unterstützt das.


    Wobei ich den XL30 für kein schlechtes Produkt halte. Man muß bei den ganzen Forenberichten auch immer etwas vorsichtig sein. Wer >AdobeRGB braucht (oder einfach gerne ein LED Backlight einsetzt; das hat natürlich schon etwas), ist hier sicher gut aufgehoben. Eine Revolution ist es freilich nicht, aber die war auch nicht zu erwarten (und wird von anderen Herstellern auch nicht geboten, gleich ob LED oder CCFL Backlight).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung liegt sicherlich an der Technik. Was mir eher LED-bedingt zu sein scheint, ist die Darstellung der Weißqualität und der Kontraste. Das vom LED gelieferte Weiß wirkt reiner als auf den mir bekannten Monitoren mit herkömmlichem Backlight. Auch die Kontraste weiß/schwarz kommen hart und ohne Überblendung. Selbst winzige Schrift ist so auf dem Notebook-LED noch sehr gut lesbar.


    Während die Leuchtröhren naturgemäß ein ins Gelb tendierendes Licht ausstrahlen, dass kompensiert werden muss, lässt sich über die LED's ein klares Weiß erzeugen. So jedenfalls meine theoretische Erwägung. Ob es wirklich so ist, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeiten leider noch nicht verifizieren.


    Wirklich schade, dass man den LaCie 730 wohl nur zu Gesicht bekommen wird, wenn man ihn kauft. Wenn er das halten würde, was er verspricht, würde ich in der nächsten Zeit an der Überwindung meiner geldlichen Hemmschwellen arbeiten =).
    Aber meine Risikobereitschaft bei einer solchen Investition ist gering und eine ausschließliche Pixelfehlerklasse II nicht akzeptabel.


    Ich versuche nächste Woche mal, von LaCie näheres zu erfahren.


    Leider gibt es bislang nur wenige Forenberichte zum Samsung XL30 und gar nichts zum LaCie 730.
    Habt ihr vor den Samsung bei Prad.de demnächst mal zu testen?
    Dann hätten wir etwas Bodenständiges und auch einige Rückschlüsse auf den LaCie 730 wären möglich.



    Gruß,
    Gustav

  • Zitat

    Halte ich eher für (sehr) unwahrscheinlich. Die werden Panel inkl. BLU und Elektronik von Samsung bekommen und auch so implementieren.


    genauso ist es

  • Wie warm wird eigentlich das Display und das Gehäuse bei dem Gerät?


    Ist ein Unterschied in der Wärmeentwicklung gegenüber normalen Hintergrundbeleuchtungen feststellbar?

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  • NewUser


    Die LED-Beleuchtung selbst entwickelt nur sehr geringfügig Wärme – bei dem von mir oben erwähnten LED-Notebook bleibt die Monitoroberfläche kühl – da ist keinerlei Wärmeentwicklung spürbar.


    Das LED-Licht selbst hat nur sehr geringe Wärmeverluste. Leistungsverluste entstehen jedoch auch bei der recht empfindlichen elektrischen Ansteuerung der LED-Leuchten (Spannungswandlung etc.).
    Zudem reagieren LED's sehr sensibel auf Wärme: Je wärmer sie sind, desto weniger Lichtleistung geben sie ab.
    So entstehen einerseits beim LED-Monitor Wärmeverluste bei der elektrischen Ansteuerung. Auf der anderen Seite muss die LED-Fläche eine möglichst niedrige und vor allem einheitliche Temperatur behalten, da es sonst zu Helligkeitsabweichungen auf der Monitorfläche kommen würde.
    Das dürfte wohl auch der Grund dafür sein, dass beim Samsung und beim LaCie ein temperaturgeregelter Ventilator eingebaut ist.


    Wie warm das Gerät tatsächlich wird, weiß ich nicht, aber die Temperatur der Displayoberfläche und auch im Gehäuse wird wesentlich geringer sein, als bei einem vergleichbaren CCFL-Gerät. Der Eizo SX30 hat z. B. eine maximale Leistungsaufnahme von 170 Watt. Beim Samsung XL30 sind es aufgrund der geringeren Wärmeverluste nur 98 Watt.



    Gruß,
    Gustav

  • Hier gibt es einen UGRA-Report der Kalibrierung des LaCie 730 mit der zum Monitor gehörenden Software Blue Eye Pro.
    Das Ergebnis finde ich beachtlich – insbesondere bei den Grauwerten und den wahrnemungsempfindlichen schwach gesättigten Farben sind die Ergebnisse sehr gut. Zum Vergleich ein UGRA-Report des Eizo CG301 W.


    Der Straßenpreis scheint sich mit etwa 3.700 Euro auf dem Level des Samsung XL30 und des Eizo CG301 einzupendeln.


    Gruß,
    Gustav