Hat sich jemand eigentlich schon einmal gefragt warum ein so toller Monitor wie es der HP LP2475w explizit als Business-Monitor angeboten wird. Warum wird ein solcher Monitor, der doch wohl ein Preis-/Leistungsknaller ist, nicht auch im HP-Store für Privatkunden angeboten?
Nach reiflicher Überlegung und Recherchen im Web ist in mir der Entschluss gereift, doch die Finger von diesem Monitor zu lassen:
Die Garantie von drei Jahren wie im Datenblatt zu diesem Gerät genannt bezieht sich meiner Einschätzung nach auf Geschäftskunden und nicht auf Endkunden im Sinne eines Konsumenten.
Ich wiederhole es, macht Euch einmal Gedanken darum, warum ein Monitor, der gerade im Multimedia-Bereich seine Stärken hat, nicht im HP Store für den Privatkunden angeboten wird. Warum?
Natürlich lässt es Hewlett-Packard zu, dass der HP LP2475w von diversen Shops an Konsumenten veräußert wird, wohlwissend, dass die Gewährleistungspflicht in den ersten zwei Jahren beim Händler liegt, wobei sich zudem die Beweislast nach Ablauf der ersten 6 Monaten umkehrt.
Genau darauf macht HP auch in der AGB des eigenen HP Store für den Privatkunden aufmerksam. Ich zitiere aus dieser AGB:
"Wir weisen Sie darauf hin, dass nach Ablauf von 6 Monaten ab Lieferung im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung die Beweislast, dass bereits bei Erhalt des Produktes ein Mangel vorlag, bei Ihnen liegt. Wenden Sie sich insofern an folgende Rufnummer: 0800 / 50 40 101. Bitte bewahren Sie zum Nachweis des Zeitpunkts des Gewährleistungs-/Garantiebeginns einen Kaufbeleg (Kassenzettel, Rechnung, Frachtbrief, Lieferschein u.a.) auf."
Warum in Gottes Namen sollte es jetzt bei einem an einen Konsumenten veräußerten HP LP2475w anders sein? Die Ausführungen des Datenblatts zu den Garantiebestimmungen richten sich zuallererst an den Geschäftskunden.
Ich sehe sogar die Gefahr, dass im Gewährleistungsfall der Händler sich dann auf die Klausel im Datenblatt beruft (vielleicht wider besseren Wissens?) und den Konsumenten direkt an HP verweist, HP dann aber sagt, tut mir leid für sie, aber sie haben keinen Anspruch weil kein Geschäftskunde. Das ist durchaus so denkbar. Wird hier von den Händlern, die diesen Monitor im Konsumenten-Markt vertreiben, dem Konsumenten gegenüber gar ein undurchsichtiges Spiel betrieben?
Warum wird denn dieser Business-Monitor nicht von so großen Stores wie ALTERNATE, K&M Elektronik, ... vertrieben?
Hebe bitte wer den Finger unter gleichzeitiger Nennung des Modell, der als Privatkunde nach Ablauf von zwei Jahren einen Garantie-Anspruch für einen explizt von HP so ausgewiesenen Business-Monitor hat durchsetzen können.
Wenn man dann noch die Geschäftsbedingungen des HP Store für Geschäftskunden studiert, stellt man fest, dass ein Geschäftskunde nicht die Gewährleistungsansprüche wie ein Konsument kennt. Wie fällt dann die Qualitätssicherung (QS) für ein Gerät aus, das vorrangig für den Geschäftskunden bestimmt ist? Ist die QS besser, gleich oder schlechter? Ich tendiere zu der Einschätzung, dass sie eher schlechter sind: Ich glaube, am Arbeitsplatz findet man sich eher mit gewissen Unpässlichkeiten ab als kritischer Verbraucher mit einem 14-tägigen Rückgaberecht, für das es noch nicht einmal die Angabe von Gründen braucht (gemäß Fernabsatzgesetz).
Gerade das Fernabsatzgesetz für den Endkonsumenten setzt die Hersteller unter Druck, der Qualitätssicherung genügend Beachtung zu schenken, andernfalls drohen massig Rückläufer erst einmal zu Lasten des Händlers! Der wird sich dann noch zweimal überlegen, ob er noch einmal von diesem Hersteller Ware listet.
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TigerPixel