sRGB bei SPVA Panels

  • Ich habe am Samstag den BenQ E2200HD gekauft, den ich aber erst am Heiligabend ausprobieren kann.
    Nachdem ich von saibo aber gelesen habe, dass der 2200 nicht mit dem 2400HD vergleichbar ist, denke ich natürlich über Alternativen nach.
    Aus finanziellen Gründen scheidet eigentlich ein SPVA aus, aber ...
    Den HP 2275 gibt es ja schon für rund 350€.
    Was mich aber irritiert ist folgende Aussage in den meisten SPVA-Tests:

    Zitat

    Dies ist bei Geräten mit erweitertem Farbraum aber durchaus keine Seltenheit, WideColorGamut-Displays haben bei der präzisen Darstellung des sRGB Farbraums aufgrund des größeren Farbraums ihre Schwierigkeiten.


    Ich arbeite aber nur in sRGB. Dann wäre ja ein SVPA für mich schlechter als ein TN, das auf sRGB optimiert ist (z.B. BenQ E2400HD), oder ?
    Die Blickwinkelproblematik lasse ich jetzt mal außen vor.

    LG, Matthias.

  • Hallo matthifant!


    Die Panelart hat eigentlich wenig mit dem Farbraum zu tun.


    Allerdings haben die in der letzten Zeit herausgekommenen Monitor der
    mittleren Preisklasse, die für Fotobearbeitung geeignet sind, alle einen
    erweiterten Farbraum (Wide Gamut) z.B. Lenovo L220x, HP 2275, Eizo 2231.
    Die Monitore sind besser für AdobeRGB als für sRGB geeignet. Um farbverdindlich
    zu arbeiten müssen die Monitore kalibriert werden. Man kann auch mit
    farbmangementfähiger Software (z.B. Photoshop) im sRGB-Farbraum arbeiten,
    die Darstellung unter AdobeRGB ist aber besser.


    Der eigentlich ideale Monitor für dich ist der Eizo 2431 (S-PVA Panel und kein
    erweiterter Farbraum). Der Monitor liegt aber weit über deinen Preislimit.


    Die preiswerteste Lösung für dich ist der BenQ E2400HD. Dann muß Du eben die
    Nachteile der TN-Panels akzeptieren.


    Grüße
    Winston Smith

  • Hallo und guten Tag zusammen,


    bin neu hier und Fotofan; stehe vor der Anschaffung eines 24"-Monitors und verfolge seit kurzer Zeit die Diskussionen vor allem mit Blick auf das "Pro und Contra" im Zusammenhang mit den Farbräumen sRGB oder RGB.


    Möchte mich meinem Vorredner gerne anschließen und noch auf folgenden Beitrag hinweisen, der evtl. eine Entscheidungshilfe sein kann.



    Grüße
    bicwolf

  • @Winston, danke für Deine Erklärung.
    Mir drängt sich auch immer mehr der BenQ E2400HD bzw. vielleicht sogar noch eher der V2400W, der laut dem Test hier noch bessere sRGB Abdeckung liefert.
    Das Problem wird vermutlich sein, dass ein TFT mit 1920-er Auflösung auch automatisch einen neuen Rechner meiner Frau nach sich ziehen wird. Bin nicht sicher, ob der Toshiba Laptop (3 Jahre alt) mit VGA diese Auflösung überhaupt unterstützt 8o
    Aber das ist natürlich kein Problem von TN und SPVA und sRGB oder Adobe RGB, sondern ein Problem ob 22-er oder 24-er.
    Au mann, wie sagt man bei uns: da kommen die Brocken über die Brüh :(


    bicwolf, danke für den interessanten Link.
    Wenn ich das lese, dann frage ich mich was der Schwachsinn soll TFTs mit erweitertem Farbraum zu bauen. Da hat offensichtlich irgendwann jemand Bedürfnisse geweckt und entsprechend vermarktet, und jetzt meinen alle sie müssten diese Idee zu nem hype machen und der arme user wundert sich dann, warum seine Fotos alles so komisch aussehen ...

    LG, Matthias.

  • Zitat


    Wenn ich das lese, dann frage ich mich was der Schwachsinn soll TFTs mit erweitertem Farbraum zu bauen. Da hat offensichtlich irgendwann jemand Bedürfnisse geweckt und entsprechend vermarktet, und jetzt meinen alle sie müssten diese Idee zu nem hype machen und der arme user wundert sich dann, warum seine Fotos alles so komisch aussehen ...


    Jupp, Bingo! Erweiterter Farbraum ist in, weil dann ist der Monitor ja automatisch grafik-tauglich... (Und ganz nebenbei spart man sich die Arbeit seinen Monitor abzustimmen, WCG-Bapper drauf und gut ist)
    sRGB-Monitore mutieren zu einer Marktlücke.

    Kein Weltraum links auf Gerät.


  • Wie ich bereits dachte, brauche ich AdobeRGB oder Widegamut garnicht.
    User wie matthifant oder ich fahren mit einem werksseitig gut eingestellten sRGB-Profil, wie es der BenQ V2400W mitbringt, bestimmt besser.



    Danke für den link, bicwolf. Sehr interessanter Artikel!
    Das Fazit dürfte für einige hier interessant sein:


  • Das Problem wird wohl sein, dass ich heute noch einen Monitor kaufen kann, der werkseitig gut auf sRGB kalibriert ist oder sich zumindest dorthin kalibrieren lässt, aber es in wenigen Jahren nur noch Adobe RGB Monitore geben wird.
    Wird vermutlich eine ähnliche Entwicklung werden wie bei Fernsehern: in allen Läden flimmern einem die Flachschirme entgegen, in allen Preislagen und allen mehr oder weniger schlechten Bildqualitäten, und eine vernünftige Röhre ist nicht mehr zu bekommen und wenn, dann nur in klein.
    Eigentlich ist ja das Bessere des Guten Feind, aber fatal ist halt, wenn jemand mit ensprechender marketingpower meint etwas zum Besseren erklären zu müssen, das nicht wirklich das Bessere ist :(


    P.S.: Da hier bei PRAD ja auch Flat-TVs Thema sind, habe ich mich jetzt vermutlich fürchterlich in die Nesseln gesetzt, aber ich konnte vor wenigen Tagen mal wieder im direkten Vergleich Röhre und FlatTV bei dem selben Programm ansehen (ansonsten wird das ja tunlichst vermieden, dass man das selbe Programm auf einem FlatTV und einer Röhre zeigt, geschweige denn, dass man diese beiden Geräte auch noch nebeneinander stellt, dass der Kunde direkt vergleichen kann).
    Sorry, war aber jetzt OT.

    LG, Matthias.

  • Zitat

    Eigentlich ist ja das Bessere des Guten Feind, aber fatal ist halt, wenn jemand mit ensprechender marketingpower meint etwas zum Besseren erklären zu müssen, das nicht wirklich das Bessere is


    So dramatisch ist es nicht. Das Potential eines Flachbildschirms ist auch im TV-Bereich erheblich, selbst wenn wir nur SD und nicht HD betrachten. Schon die progressive Darstellung macht viel aus (da gab es nur ganz wenige High-End Röhren, die ebenfalls progressiv arbeiteten), um nur einen von vielen Punkten zu nennen. Es krankt oft genug "nur" an der Elektronik und die Geräte in den Kaufhäusern werden gerne in den unmöglichsten Einstellungen betrieben.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Vielen Dank an bicwolf für den großartigen Artikel. Ich konnte bisher mit den Begriffen "Farbraum", "sRGB", etc. nichts anfangen, nun weiß ich bescheid. Außerdem bin ich nun endlich in der Lage die drei dimensonalen Diagramme welche in den Test vorkommen richtig zu deuten. Danke dafür.

  • Sicher werden die Geräte nicht in der optimalen Einstellung betrieben.
    Aber für mich sehen die Bilder immer aus, als wenn eine Kompaktkamera mit viel zu kleinem Chip aber viel zu vielen Pixeln ausgestattet ist und bei etwas höheren ISOs dann gnadenlos die Rauschunterdrückung, sprich das Detaillwegbügeln zuschlägt.
    Am Samstag lief ein klassisches Konzert auf den Bildschirmen. Während auf der Röhre jede einzelne Hautfalte des schon älteren Dirigenten zu sehen war, sahen z.B. die Finger auf allen drumrum stehenden Flachbildschirmen weichgespült aus.
    Wenn ich dann bedenke, dass ein 30" oder sogar 50" Fernseher die gleiche Auflösung (1920 x 1080) hat wie ein 24" TFT Monitor, wundert mich das nicht, dass da kein besseres Bild zustande kommt.
    Eine einem Monitor vergleichbare Auflösung würde jeden preislichen Rahmen sprengen.
    Aber die Kunden werden jetzt sukkzessive umerzogen und in wenigen Jahren weiß zumindest die jüngere Generation gar nicht mehr, dass ein Fernsehild auch ganz anders, nämlich ausgesprochen detaillreich aussehen kann, genauso wenig wie meine Kinder sich z.B. vorstellen können, dass es Fernsehen auch mal nur in SW gab.
    Und in wenigen Jahren werden wir wohl so an einen eweiterten Farbraum gewöhnt sein, dass wir den sRGB-Farbraum gar nicht mehr kennen und uns einfach nur über die andersfarbigen Ausdrucke und Abzüge wundern.
    Es sei denn, die Drucklabors und Printerhersteller schaffen es den erweiterten Farbraum auch zu implementieren, dann passt es ja wieder.
    Aber vielleicht sehe ich das ja auch alles zu pessimistisch und es gibt bei den Monitoren irgendwann mal eine "sRGB-Initiative", so wie es bei den Kameras eine "6 MP sind genug Initiative" gibt ;)

    LG, Matthias.

  • Zitat

    Während auf der Röhre jede einzelne Hautfalte des schon älteren Dirigenten zu sehen war, sahen z.B. die Finger auf allen drumrum stehenden Flachbildschirmen weichgespült aus.


    Kein grundsätzliches Problem der Technik. Ich will das jetzt an der Stelle nicht ins letzte Detail ausführen, aber das liegt meist an schlechter Signalverarbeitung und Postprocessing (insbesondere Rauschfilter). Wobei es auch hier durchaus ganz gute Modelle gibt. Für höhere Ansprüche kann man den Geräten extern auf die Sprünge helfen (HTPC oder Videoprozessor; in Zeiten des "Edge" von DVDO auch für den typischen Heimanwender nicht mehr unrealistisch) - spätestens dann gibt es, auch bei SD, ein exzellentes Bild, das jede Röhre verdammt alt aussehen läßt.


    Zitat

    Wenn ich dann bedenke, dass ein 30" oder sogar 50" Fernseher die gleiche Auflösung (1920 x 1080) hat wie ein 24" TFT Monitor, wundert mich das nicht, dass da kein besseres Bild zustande kommt.


    Die Auflösung paßt, ein mehr macht keinen Sinn und bringt auch keinen Qualitätszuwachs (das gilt allerdings auch vice versa: So bringen z.B. WXGA Geräte durch die niedrigere Auflösung keinen Vorteil für SD). FullHD Material kann pixelgenau angezeigt werden und SD sieht bei vernünftiger Elektronik auch gut aus.


    Zitat

    Aber die Kunden werden jetzt sukkzessive umerzogen und in wenigen Jahren weiß zumindest die jüngere Generation gar nicht mehr, dass ein Fernsehild auch ganz anders, nämlich ausgesprochen detaillreich aussehen kann


    Keine Sorge, das tut es - viel mehr als noch auf der Röhre. Allein schon die Interlaced-Darstellung der meisten Geräte (von besagten "High-Endern" abgesehen - und denen mußte dann für ein gutes Bild auch wieder ein extern deinterlactes Signal zugespielt werden) ist alles andere als ideal.



    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Hallo Denis, danke für Deine ausführliche Antwort.
    Noch tut mein Fernseher, und ich hoffe er tut es noch lange ;)
    Aber Deine Ausführungen machen mir Hoffnung, dass ich im Ernstfall vielleicht doch nicht auf ein gutes Bild verzichten muss, auch wenn der Kasten drumherum dann flach ist.
    Ich denke, ich werde rechtzeitig bei den ersten Ausfallerscheinungen mal hier in der TV-Rubrik reinschauen und mich schlaulesen ;)
    Da ist das dann auch kein OT mehr :D

    LG, Matthias.

  • Hallo nochmals in die Runde,


    lege ein wenig Wert auf möglichst realistische Farbendarstellung (sRGB) wg. hobbymäßiger Bildbearbeitung, bin kein Gamer und lande beim lesen letztlich immer wieder bei Eizo-Geräten. Meine Kaufentscheidung treffe ich für einen Zeitraum von ca. 4-5 Jahren, da möchte ich gerne ein für meine Bedürfnisse gutes Produkt kaufen. Daher: Ich schwanke zwischen dem Eizo 2442 (prad-getestet) und dem CE240W. Kurzum: Wäre dankbar für Hinweise zu diesem Monitor bzw. zu echten Alternativen (gerne unter 1000€ 8o ).


    Dank und Grüsse vom


    bicwolf

  • Hallo Winston Smith,


    vielen Dank für die Entscheidungshilfe. Ich hätte mich noch für den CE240W interessiert, aber ca. 250 Ocken Differenz sind doch ein Brocken; der 2431 wird es, DANKE!


    Noch letzte Fragen: Für mich kommt evtl. der EasyUp-Standfuß in Frage; gibt es hierzu evtl. Erkenntnisse/Tipps? Und, ich nutze neben einem PC noch einen Mac-Mini über einen Switch, der unterm derzeitigen 19-er dümpelt; kann ich den entsorgen und den USB-HUB des Monitors für Maus/Tastatur nutzen.... gibt es eine Umschalttaste für die Rechenknechte?


    Nochmals vielen Dank und frohe Weihnachten in die Runde.


    bicwolf