TFT Monitor-Suche, die 1000.: 23",24" für EBB von Künstler-Fotografen gesucht.

  • Hallo Pradianer!


    Ich bin neu hier, habe aber aber schon etliche Stunden Lesezeit zur Kaufberatung hinter mir, mit dem Erfolg, dass ich bei der Recherche nach "meinem" zukünftigen TFT irgendwann (in den Tiefen des Forums) durch Aussagen über spezielle Tests und Erfahrungsberichte immer wieder verunsichert war oder im Expertendialog zwischen Usern den Überblick verliere, worauf es denn nun ankommt. Geht, glaube ich, nicht nur mir so.


    Daher der Schritt, eine neue Anfrage zu starten, auch wenn ich der 1000. bin, der das tut. Sorry. Ich will mich bemühen, das Anforderungs-"Profil" möglichst klar einzugrenzen und hoffe auf ein paar sachdienliche Hinweise von Euch.


    Das habe ich vor:


    Mir geht es nur um Bildbearbeitung, Farbverbindlichkeit also. Keine Spiele, kein TV oder DVD´s also (bis jetzt zumindest, eventuell wäre Videobearbeitung mal interessant).


    Das soll der Monitor haben/können:


    Der TFT soll 23" oder 24" sein, 500 € bis 850 € kosten, besser 400.- natürlich. :)


    Ich bearbeite meine Bilder in Photoshop und lasse sie im Fachlabor ausbelichten. (Da mein alter CRT offensichtlich müde geworden ist, und der letzte Auftrag trotz Profilierung erhebliche Abweichungen in der Farbbalance zeigt, ist es an der Zeit, auf TFT umzusteigen...)


    Arbeitsfarbraum ist bei mir fast ausschließlich AdobeRGB.


    Verarbeitet werden Dslr (Raw) und Analog scans von Kleinbild bis MF.


    Der Arbeitsplatz ist nicht gleichbleibend hell, wenn es um Beurteilungen in Schatten/Lichtern usw. geht, mache ich aus dem Zimmer eine black-box. Ich habe von Monitoren gehört, die sich an das Umgebungslicht anpassen können, klingt prima, ob das in der Praxis Sinn macht, weiß ich nicht.


    Die Pivot-Funktion finde ich für Hochformat sehr attraktiv!


    Blickwinkel: Hab verstanden, dass TN und PVA Panels sich da unterscheiden, aber ist das für jemanden, der "geradeaus" auf den Bildschirm sieht, erheblich, ob 160 oder 178 Grad?


    Ich nutze den Colorimeter Spyder3 Pro, den ich für tauglich hielt, bis letzte Woche. Offensichtlich hält er meinen CRT für richtig profiliert, die divergierenden Ergebnisse aus dem Fachlabor widersprechen dem aber.


    Wie gesagt, bin ich schon etwas eingelesen und denke, das was ich suche wird es am ehesten von NEC, Dell und Eizo geben. (Das Fotolabor schwört übrigens auf Apple, habe ich aber hier gar nicht gefunden.) Eine Antwort ist natürlich vorprogrammiert: "Nimm den Eizo CG 222W" -von wegen nix falsch machen können...o.k. aber da ist auch schon die finanzielle Schmerzgrenze betreten.


    Was mir immer noch nicht klar ist: Der Vorteil der hardware-Kalibrierbarkeit bei den teuren Geräten bzw Farbemulation (brauche ich die?) - ist es für die Nutzung nicht ausreichend, wenn mein Spyder ein softwarebasiertes Profil erstellt? Ich will ja nur sehen können, was tatsächlich im Bild steckt und per softproof, was das Labor daraus machen wird. Anders gefragt: Käme ich mit einem günstigen Dell Monitor und dem Spyder Pro nicht genauso zurecht wie mit einem teuren Gerät der CG Klasse? Ich mache ja keine Druckvorstufen...


    o.k. - falls sich jemand von meinem Entscheidungsproblem angesprochen fühlt und oder weiß, was für mich das Richtige wäre, bin ich für Empfehlungen sehr dankbar.


    Beste Grüße aus Köln,


    Arthur

  • Hallo Arhur!


    Viele Fragen, ich will mal versuchen einige zu beantworten.


    1.) Wenn Du pratkisch nur im AdobeRGB Farbraum arbeitest, brauchst Du keinen Monitor mit Farbraumemulation. In Verbindung des guten Farbmanagment von Photoshop kommst Du auch ohne Farbraumemulation gut zurecht. Farbraumemulation
    ist für User sehr interessant, die im sRGB und AdobeRGB arbeiten müssen, mit Programmen die kein Farbmangement haben.


    2.) Für deinen Bedarf sind TN Panels nicht brauchbar. Die Farbdarstellung ändert sich schon, wenn Du den Kopf bewegst, von den anderen Nachteilen ganz zu schweigen.


    3.) Du wirst auch mit einen Monitor zurecht kommen, der sich gut softwaremäßig kalibrieren läßt.Hardwarekalbration ist noch besser, kostet aber ihren Preis.


    Für deine Zwecke, ist die richtige Lösung wohl ein Monitor bit 10bit bessser noch 12bit Farbtabelle. Ideal wäre so ziemlich der NEC 2690WUXI. Der Monitor kostet sein Geld bietet aber auch eine Menge dafür. Ein Monitor mit 8bit ist für Softproof nur
    bedingt geeignet. Eventuell ist der neue Dell U2410 geeignet, warte mal den Test ab. An den NEC 2690 wird der Monitor aber nicht herankommen. Schau mal auf die Seite von TFT-Shop. Dort wird der NEC 2690WUXI (Abverkauf) für ca. 720,- Euro angeboten.


    Vergiß die Empfehlung deines Ausdruckers.


    Eine Frage noch, der Ausdrucker berücksichtigt doch wohl die eingebetteten Farbräume und stellt ein Profil zur Verfügung? Außerdem ist mir etwas unklar, wie Du bisher im AdobeRGB Farbraum gearbeitest hast, mit einem Monitor der doch wohl nur den sRGB Farbraum darstellen kann.



    Grüße
    Winston Smith

  • Hej Winston,


    vielen Dank erstmal für die engagierte und prompte Antwort!


    Hoffentlich sind meine Antworten auf deine letzten Fragen nicht ganz stümperhaft....aber auch wenn ich hier echte Wissens- und Verstehenslücken preisgeben sollte, nehme ich das Angebot zu lernen gerne an.


    Also: Natürlich hast du recht, ich arbeite im eigentlichen Sinne nicht im Adobe Farbraum, vielleicht eher für den Adobe RGB. Ich meine damit, Adobe RGB bietet den farblichen Referenzrahmen meiner Arbeit im workflow zwischen scanner (Nikon 4000ED) und Photoshop-Einstellung und eingebettetem Profil der auszubelichtenden Fotos. Bisher habe ich die Tatsache einfach hingenommen, dass ich einiges an Bildinformation nicht sehen kann, weil Monitor und Ausdruck nicht den Farbraum sichtbar machen können, den mein Dia zeigt, wenn ich es mit einem Projektor projeziere. Das ausgedruckte Foto hat nie dieselbe Qualität wie ein Dia, damit muss man leben.Aber die Ausdrucke waren bisher eben nie "falsch", sondern eher anders gewichtet.


    Jetzt sind deutliche Farbverschiebungen aufgetreten, und ich verstehe nicht so recht, wieso. Ich habe einen neuen Rechner, ergo eine andere Grafikkarte, aber ich verstehe nicht, wieso sich das niederschlagen sollte, wenn ich doch meinen Monitor artig kalibriere/profiliere?


    Der jetzt verwendete Monitor ist ein alter General, Fujitsu e213, ein Dinosaurier, der einerseits toll ist, einen andererseits mit seinem spärlichen OSD wahnsinnig machen kann. Ich nehme an, dass er sRGB darstellen kann und nicht mehr.


    Das Labor stellt für jedes seiner Papiere ein Profil zur Verfügung, was ich auch mittels proof-Funktion teste, jedoch sind die Unterschiede auf dem Monitor sehr gering, eigentlich nur in den Tiefen Richtung schwarz auszumachen (womit aber wieder nur die sRGB Monitor_Brille geschaut ist, klar..)


    Winston, deine spontane Empfehlung fiel auf den Nec 2690 WUXI, kann er das auch technisch als 24"er...?


    Beste Grüße, Dank nochmal


    Arthur

  • Hallo Arthur!


    Der NEC 2490 WUXi ist ein sehr guter Monitor kann aber nur den SRGB Farbraum (allerdings sehr gut) darstellen. Es ist also kein s.g. Wide Gamut Monitor.


    Für deinen Workflow also nicht geeignet, da für dich ja AdobeRGB relevant ist.


    Da ist der NEC 2690WUXi (Wide Gamut) schon richtig.


    Von stümperhaften Fragen kann hier überhaupt nicht die Rede sein und es gibt auch nichts zu danken.


    Grüße
    Winston Smith

  • Zitat

    Der TFT soll 23" oder 24" sein, 500 € bis 850 € kosten, besser 400.- natürlich.


    Arthur, tust dir bitte selbst einen Gefallen?
    Bitte vertraue nicht auf die Bauernfänger, die dir erzählen wollen, dass ein richtig guter Monitor (heutzutage?) kein Geld kostet.
    Das war noch nie so, das wird auch nie so sein.
    Auf sowas fallen nur (Entschuldigung vorab an alle die sich entfernt angesprochen fühlen) Deppen rein.


    Das Günstigste was mir zu deiner Anforderung einfällt, liegt bereits bei 500 Euro. -Und das ist sicher noch kein Semi- oder Pro Bildschirm.
    Insofern gebe ich Winston (dem ich an dieser Stelle für seine wirklich gute und unabhängige Beratung danken möchte! Verdammt guter "Job" den du hier kostenlos leistest Bursche! ;) ) völlig Recht! Im Grunde greifst du viel, viel zu tief für das was du hier an Anforderungen preisgibst.


    Das auch meiner Meinung nach ABSOLUTE Minimum liegt beim NEC 2690 (am Besten in Verbindung mit der US Software).
    Im Grunde bist du aber ein Kandidat für die 1000 Euro + Klasse.
    Bei den Anforderungen sehe ich (offiziell) erst ab dieser "Grenze" Licht für dich.


    Entschuldige dass auch ich dir den Zahn ziehen muss.
    Ein 500+ PS Sportwagen fährt nunmal nicht "mit Luft", sondern braucht für diese Leistung Sprit.
    Jeder der dir dabei ein "3 Liter Auto" vorrechnet lügt ohne rot zu werden.


    Nicht anders ist es bei Monitoren.
    Es wird viel "Tamtam" getrommelt, aber in der Praxis trennt sich schnell Spreu vom Weizen. ;)


    Das du auf sowas schon fast reingefallen bist, hast du hier geschrieben:

    Zitat

    Hab verstanden, dass TN und PVA Panels sich da unterscheiden, aber ist das für jemanden, der "geradeaus" auf den Bildschirm sieht, erheblich, ob 160 oder 178 Grad?


    Böse Falle, denn die guten Monitore kommen bei 10:1 auf diese Werte, die günstigen TN Panel werden bei 5:1 auf "ähnliche Werte für's Datenblatt" geschönt...
    Der Unterschied ist verdammt gut sichtbar, und stört teilweise bereits völlig "anspruchslose" User. -Mit ein wenig Anspruch an Bildqualität (in deinem Fall schon weit darüber hinausgehend), fährst du mit solch vermeintlichen Schnäppchen mit Vollgas gegen die Wand. Denn du suchst keinen Monitor für's Kinderzimmer, sondern einen der mit dir zusammen (sicher!) Kohle reinschaufeln soll...

    Grüße aus Solingen,
    Robert

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

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  • Hallo Arthur!


    Mit Winston Smith und Tiefflieger hast du zwei sehr gute Berater erwischt!
    Der Nec 2690 ist der günstigste Monitor, der deine Ansprüche erfüllen würde. Als nächstes käme dann der Eizo SX2461W (dessen Nachfolger hoffentlich bald kommt) für ca 1100€. Und wenn du bei 24" bleiben willst, erreichen wir ziemlich schnell die ~2000€ Marke (NEC Spectraview, Eizo CG Serie).


    Zu deinen plötzlichen Farbverschiebungen: Es ist zwar offensichtlich, aber hast du schon überprüft, ob du versehentlich ein falsches Farbprofil eingebettet hast? (Nicht, dass mir das schon einmal passiert wäre… )
    Traten die falschen Farben schon beim alten Rechner auf? Hat der Neue vielleicht ein anderes Betriebssystem? Ich kenne mich da nicht so gut aus, kann mir aber nicht vorstellen, dass der Monitor plötzlich seine Farben stark ändert, ohne dass dir bei der Bildbearbeitung etwas auffällt.
    Wenn wir die Ursache finden, und es zufällig nicht am Monitor liegt, könntest du den Kauf noch ein Weilchen hinauszögern, um dein Budget zu vergrößern.

  • Ich habe meinen letzten Beitrag dir zuliebe mal auf's Wesentliche eingedampft.
    Du erlaubst aber sicher, dass ich auch in Zukunft deine Fehleinschätzungen ins richtige Licht rücke.

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  • Hallo zusammen,



    vielen Dank erstmal an alle, die sich an dem thread mit ihren Erfahrungen beteiligt haben. Ich sehe es tatsächlich nicht als selbstverständlich an, freie Zeit damit zu verbringen, anderen (und Unbekannten) mit Rat und Einschätzung zu helfen. Daher @ Winston: es gibt natürlich zu danken.


    Dass sich ausgerechnet in der ersten unspektakulären Forumaktivität meines Lebens die Gemüter erhitzen würden und Worte wie Strafanzeige und Beleidigung Einzug halten, finde ich etwas bedauerlich. Es soll doch um den Austausch von Wissen und Erfahrung gehen, und nicht um Rechthaberei. Gerade dieses Prad- Forum fand ich im Vergleich zu anderen Technikforen bis jetzt immer sehr sachlich und hoffe, dass es auch so bleiben kann.


    In diesem Sinne:


    hkt: Danke, dass du dir Gedanken zu meinen Farbabweichungen gemacht hast, aber ich glaube, auch wenn das interessant wäre, herauszufinden, würde das ein neues Thema werden und ob ich das Farb-Ruder des Fujitsu noch mal herumreißen kann oder nicht: ein modernes Gerät soll her, die 30kg auf meinem Schreibtisch sind auch nicht wirklich zeitgemäß.. :) Nur kurz also: Bei erneuten Kalibrierungsversuchen mit dem Spyder 3 kommt an einer Stelle der Hinweis, dass der Monitor die angestrebte Luminanz nicht erreicht...die software misst aber lustig weiter und gratuliert am Ende zur durchgeführten Profilerstellung. Da, würde ich mal sagen, hat datacolor sich einen Bärendienst erwiesen. Meine Vermutung ist also, dass mein Monitor mit der Zeit einfach seine Strahlkraft eingebüßt hat und der Colorimeter eigentlich darüber hinweggeht und suggeriert, am Ende sei das Gerät doch ordnungsgemäß vermessen und korrigiert.


    Wie dem auch sei, die Hinweise auf den NEC 2690 waren ja sehr verdichtet, und der aktuelle Preis von 719,- liegt sogar in meinem Budget. Werde ich also in Betracht ziehen.


    Fragen schließen sich dennoch an: Diese ominöse US-Software - bekommt man die nicht im Netz als support? Und was ich noch gar nicht begreife: Der NEC braucht diese software, um seine hardware kalibrieren lassen zu können. Der Witz an Hardware-Kalibration ist doch der Abgleich mit einem standarisierten und vergleichbaren Medium, beim scanner etwa ein verbindliches IT-8 Dia, mit dem sich das Gerät abgleicht? Also, ich muss es nicht zwingend verstehen, aber es irritiet mich etwas bzw. muss ich noch mal lesen, was die Hardware-Kalibrierung eigentlich ist.


    (Um hier auch einmal mit einem Tipp beizutragen: Eine, wie ich finde, sehr gute und geduldige und fundierte Einführung in das Thema Farbmanagement, Farbräume, CMM usw. gibt es hier Schritt für Schritt von P.Wagner:)





    An diejenigen, die den NEC bereits haben und ebenfalls Bildbearbeitung machen, geht die Frage, wie sie vorgegangen sind bei der "Einrichtung" des Monitors.


    Links sind natürlich willkommen, man muss ja nicht das Rad neu erfinden.


    Wahrscheinlich kommen noch Fragen auf, wenn ich das Gerät tatsächlich in Betrieb nehme. Das gibt mir Zeit, Platz zu schaffen auf dem Schreibtisch, der Gott sei Dank nicht im Kinderzimmer steht.


    Allen ein schönes Wochenende!


    Beste Grüße aus Köln, Arthur

  • Hallo Arthur!


    1.) Softwarekalibration
    Der Monitor wird mit dem Colorimeter ausgemessen, die Voreinstellungen (Helligkeit, Weißpunkt, Gamma) werden im OSD des Monitors vorgenommen, der Rest läuft über die Grafikkarte. Je besser die Voreinstellungen umso weniger muß über die
    Grafikkarte reguliert werden, umso besser das Ergebnis. Beim NEC 2690 kann man die Voreinstellungen präzise vornehmen, daher läßt er sich auch softwaremäßig gut kalibrieren.


    2.) Hardwarekalibration
    Sämtliche Einstellungen laufen über das interne LUT des Monitors, die Grafikkarte wird garnicht beansprucht, das Ergebnis ist also etwas besser.


    Das war natürlich etwas vereinfacht.


    Um auf das interne LUT des NEC 2690 zugreifen zu können, braucht man die ominöse Software Spectraview II. Sonst ist es nicht möglich. Daher dieser Zirkus.


    Die Software ist in Europa nicht regulär zu bekommen. NEC will in Europa die Spectraview Serie verkaufen. Diese Monitore sind technich gleich, bringen aber die SpectraView Software mit, kosten allerdings erheblich mehr.


    Mit deiner Meinung über die erhitzten Gemüter hast Du natürlich völlig recht. Freund Tiefflieger gehen im Eifer des Gefechtes manchmal die Gäule etwas durch. Er mutiert dann von einen Tiefflieger in einen Sturzkampfbomber.
    Das kann man natürlich nicht so Ernst nehmen. Seine Aussagen bleiben immer korrekt. Da von Beleidung und Strafanzeige zu sprechen ist schon etwas albern.


    Grüße
    Winston Smith

  • Hej Winston,


    bzgl. Hardware-Kalibrierung : das heißt also: die ominöse spectraview II software öffnet mir erst die Pforte zum internen LUT, die im Monitor schlummert? Anders komm ich nicht ran?


    Wirkt auf mich nach wie vor ziemlich schräg, aber gut.


    Interessant (wie gesagt:offensichtlich bin ich hier trotz meiner Profession Lernender) finde ich deine Aussage,wenn ich sie richtig verstanden habe: je weniger die Grafikkarte im ICC-Profil "kompensieren" muss, desto besser für´s Ergebnis? Gibt es dafür eine Erklärung? Wenn ja, dann wäre es vielleicht sogar doch erklärt, warum ich gerade mit meinem schwächelnden CRT und daumenhochzeigendem Kalibriergerät Farbunterschiede wahrnehme....


    Habe ich dich richtig verstanden: du würdest den NEC erstmal über OSD grob einstellen (nach DQ-Profilen und Anweisungen etwa) und dann schon noch mit z.B. Spyder o.ä. kalibrieren und ein Profil erstellen lassen?


    Beste Grüße



    Arthur

  • Da ich ja neu bin, darf ich ja erst mal munter fragen:


    sehe ich das richtig, dass hier die "Titel" Anfänger, Schüler, Meister etc, nach Anzahl der Kommentare vergeben werden und nicht nach deren Güte, bspw. durch Bewertung der community?

  • Hallo Arthur!


    Mit der Spectraview Software, daß ist so richtig.


    Reihenfolge Softwarekalibrierung:
    1.) Monitor mit Colorimeter ausmessen
    2.) Voreinstellungen vornehmen, bei laufender Messung durch den Colorimeter und natürlich im OSD an das Kalibrationsziel anpassen (Helligkeit, Gamma, Farbkanäle)
    3.) Kalibration vornehmen
    4.) Profil erstellen


    Das war natürlich wieder vereinfacht. Mach bitte mal folgendes: Gehe auf die Quato Seite und lade dir das "Fogra Softproof Handbuch" herunter. Da ist diese Thematik gut behandelt.


    Je mehr über die Grafikkarte reguliert wird, je mehr Farben werden praktisch verworfen, die Tonwertkurve weißt Lücken auf, das Ergebnis der Kalibration wird schlechter (vor allen die Graustufen). Wieder vereinfacht.


    Mit deinen Schwierigkeiten kann das wohl allenfalls bedingt zusammenhängen es sei,denn Du machst erhebliche Fehler während Kalibration (z.B. Du läßt die gesamte Kalibration über die Grafikkarte laufen, nimmst als überhaupt keine Voreinstellungen im OSD vor).


    Du benötigst einen Colorimter, der mit Wide Gamut Monitore umgehen kann. Spyder 2 läuft nicht, Spyder 3 läuft, es gibt allerdings bessere Lösungen.


    Grüße
    Winston Smith

  • Ein Beispiel für den Unterschied zwischen software- und hardwarebasierter Kalibrierung. Ich baue jetzt meine Primitivkette zur Bildwiedergabe. Ich habe nur einen Graukanal mit den drei Farben, Weiß, Grau, Schwarz. Wenn ich jetzt kalibriere und dabei das Grau etwas heller dargestellt werden soll, so kann diese Kette über die Grafikkarte nur statt Grau gleich Weiß ausgeben, da diese keinerlei Zwischentöne kennt. Habe ich jetzt einen Monitor, der außerdem noch hell- und dunkelgrau kennt, dann ersetzt ich bei dieser Hardwarekalibration das Grau dementsprechend und habe ein klar besseres Ergebnis. Und genau dafür gibt es diese Monitore mit einer größeren Look Up Table als die 8 Bit der Grafikkarte, damit dieser Ersatz von bestimmten Farbtönen ohne das Zusammenlegen zweier benachbarter Farben erfolgen kann, was der Hauptgrund von Banding ist.

  • Hallo,


    ich würde mich hier gerne einklinken, da ich in einer ähnlichen Situation wie Arthur bin:


    - Ich arbeite derzeit mit einem Eizo S2100 und L568, die aber zu klein geworden sind
    - Anwendungsbiet: Photoshop, Lightroom in Adobe RGB als Ziel
    - Ich nutze Saal Digital als Ausbelichter, der auch Adobe RGB unterstützt
    - Ich verwende ein Colorimeter von Quato (iColor Display)
    - Ich verdiene damit (leider) kein Geld, also rein hobbymäßig


    Nun möchte ich einen neuen TFT ab 24" und tendiere ebenfalls zum Nec 2690 WUXI2.


    Ich hätte ein paar Fragen zur US Software "SpectraView II":
    a) Braucht man für die Software ein Colorimeter oder geschieht dies rein über die Software?
    b) Wenn man ein Colorimeter benötigt: Würde mein Quato (= DTP 94) dafür geeignet sein?
    c) Wenn der 2690 und die Spectraview Reihe ansonsten identisch sind würde es sich ja anbieten, den 2690 zu kaufen (ca 750 EUR) sowie die Software (ca 400 USD), was immer noch billiger ist als ein Spectraview-Modell. Oder?
    d) Welches Colorimeter ist bei den Spectraview-Modellen dabei - falls überhaupt?


    Ansonsten suche ich noch nach Alternativen zum 2690, finde aber recht wenig. Mehr als 1000 EUR möchte ich eigentlich nicht ausgeben, da es wie gesagt nur ein Hobby ist.


    Besten Dank an Euch!


    Gruß
    Franklin


  • Nun möchte ich einen neuen TFT ab 24" und tendiere ebenfalls zum Nec 2690 WUXI2.

    Weiter unten schreibst du, du planst einen 2690 für ~750€ zu kaufen. Der 2690 WUXI2 kostet ca 950€.



    a) Braucht man für die Software ein Colorimeter oder geschieht dies rein über die Software?

    Du brauchst natürlich ein Kolorimeter.


    b) Wenn man ein Colorimeter benötigt: Würde mein Quato (= DTP 94) dafür geeignet sein?

    Ja


    c) Wenn der 2690 und die Spectraview Reihe ansonsten identisch sind würde es sich ja anbieten, den 2690 zu kaufen (ca 750 EUR) sowie die Software (ca 400 USD), was immer noch billiger ist als ein Spectraview-Modell. Oder?

    Da du schon ein gutes Kolorimeter hast, brauchst du nur die Software. Die kostet sie dich laut NEC USA 89-99$ (download oder auf CD). Soweit ich weiß musst du aber jemanden kennen, der einen Wohnsitz und eine Kreditkarte in den USA hat.


    d) Welches Colorimeter ist bei den Spectraview-Modellen dabei - falls überhaupt?

    In Deutschland ist soweit ich weiß kein Kolorimeter dabei. In den USA gibt's ein Bundle mit dem iOne Display 2.


    Ansonsten suche ich noch nach Alternativen zum 2690, finde aber recht wenig. Mehr als 1000 EUR möchte ich eigentlich nicht ausgeben…

    Bis 1000€ gibt es auch keinen >24" zumindest theoretisch hardwarekalibrierbaren Wide Gamut Monitor, der dem 2690 das Wasser reichen könnte.