Entscheidungsfindung Monitor für Bildbearbeitungs-PC (Eizo CG 222W vs. NEC PA 241 W u.a.)

  • Welcher der folgenden Monitore ist der bessere (auch hinsichtlich Preis-Leistungsverhältnis) für die beschriebene Situation (photographische Bildbearbeitung) 6

    1. Eizo CG243W mit DTP 94 (2) 33%
    2. Eizo CG 222W mit DTP 94 (2) 33%
    3. NEC PA 241W nur über Software kalibriert (2) 33%
    4. NEC PA 241 W hardwarekalibiert (Colorimeter in USA "besorgt") (0) 0%


    Hallo,


    Ich bin neu hier, daher erstmal kurz etwas zu meiner Person:


    Ich bin 40 Jahre alt, Drucktechniker und im technischen Bereich im Verlagswesen tätig. Mein Hobby, das ich erst seit kurzem auf den digitalen workflow umstellte, ist die Photographie. Früher noch im chemischen Labor experimientiert, habe ich mir letztes Jahr eine Canon 40D und die CS 3 gekauft und erste bescheidene Bildbearbeitung auf meinem Vaio 17-Zöller betrieben…. Der ist jetzt nach 4 Jahren Betriebsdauer unrettbar durchgebrannt und meine räumlichen Verhältnisse erlauben es mir aber nun nach einem Umzug, einen Miditower mit entsprechend gutem Monitor anzuschaffen und richtig einzusteigen in die photographische Bildbearbeitung. Nach einiger Recherche sieht es so aus, als würde ich mehr Geld für den Monitor als für den PC ausgeben - aber das ist ja irgendwo auch logisch. Die Rechenleistung von CPU und GPU und die gefallenen Speicherkosten erlauben es, sein Geld letztlich ins letzte Glied der Kette, der Bildausgabe, zu stecken und endlich die volle Pracht dessen, was man da eigentlich fabriziert hat, zu sehen (natürlich im Adobe RGB-Farbraum, aber eine perfekte S-RGB-Simulation gehört auf jeden Fall dazu).


    Budget für den Monitor sollte (inkl. Kalibrierungswekzeug) dennoch nicht deutlich über 1.000 € liegen.


    Was das Kalibrierungswerkzeug angeht scheint das Mittel der Wahl im bezahlbaren Consumerbereich sicher das DTP94 zu sein, also etwa 200 -250€.


    Was die Marke des Monitors angeht, gibt es die Wahl zwischen Eizo, HP und NEC. LaCie wird als "Exot" auch ab und zu mal ins Spiel gebracht.


    Bezüglich der Monitorgröße erscheint mir 22 Zoll derzeit das beste Preis/Leistungsverhältnis zu bieten, aber 24 Zoll wäre natürlich toll.


    Ich tendiere stark zum Eico CG 222 W, welcher derzeit im Abverkauf ab 760,-- € noch ab und zu zu haben ist, voll hardwarekalibierbar ist und eine 12 bit LUT hat. Das tolle daran erscheint mir, dass ich irgendwann nachrüsten könnte auf einen zweiten "billigen" Eico, der praktisch gleich ausschaut und um die 300 € zu haben wäre und die Werkzeuge und Paletten im 2-Monitor-Betrieb dorthin auszulagern. Vielleicht wäre dieser 2. Monitor dann auch besser zum Computerspielen geeignet als der CG222W, der kann diesbezüglich ja nur ein Kompromiss sein. (Kann man eigentlich auch einen Hood kaufen für einen Eizo, für den kein Hood vorgesehen ist?)


    Es gibt aber auch noch 24-Zoll-Monitore, die bezahlbar wären. Einerseits der Eizo S2433w für etwa 705,-- €, doch dieser ist von den Eckdaten deutlich (?) schlechter für die Bildbearbeitung geeignet als der CG222W.


    Daneben gibt es noch den NEC PA 241W in der Mulitisync-Variante für etwa 900,-- €. Dieser Monitor ist für mich noch schwer einschätzbar, aber die Eckdaten und Testergebnisse hier bei Prad sind ja ziemlich phantastisch. Offenbar ist er aber andererseits nur hardwarekalibrierbar mithilfe einer Software, die in Europa nicht erhältlich ist. Kann / darf ich mir diese Software in USA bestellen, ist das legal möglich? Was kostet diese? Und: bekomme ich einen Hood für diesen Monitor? Was kostet der dann? Bin ich dann am Ende bei der Spectraview-Variante? Bin zwar Techniker, aber der Test über Dutzende Seiten und die ähnlich lange Diskussion hier im Forum zur Kalibrierung des NEC PA241 W haben mich dennoch abgeschreckt, scheint mir, als würden nur echte Profis das volle Potential dieses sicherlich sehr guten Monitors ausreizen können. Ist es eigentlich wirklich nur mit dieser Software aus USA möglich, den Bildschirm hardwaremäßig zu kalibrieren? Das ist ja so, als würde man mir einen Ferrari "light" verkaufen, den ich zwar 20.000 € billiger bekomme, aber den Schlüssel zum freischalten von 250 der gesamten 500 PS müßte ich mir in USA besorgen - oder gar nicht erhalten können?! Irgendwie total bescheuert. Okay, es ist zwar im Test davon die Rede, die softwaremäßige Kalibrierbarkeit wäre auch schon richtig toll, aber 250 PS sind auch schon richtig toll, trotzdem blöd.


    Das erscheint mir bei dem Eizo CG 222W deutlich einfacher, da nehm ich vielleicht lieber den, auch wenn es dann nur 22 Zoll ist. Ein Argument ist für mich der gute Werterhalt, die 5-Jahre-Garantie und das Design, welches mir erlaubt, einen billigeren, aber praktisch optisch identischen Monitor später für die Werkzeugpalette danebenzustellen. Letztlich ist es auch eine Tatsache, das ich noch in keinem Prepress-Betrieb etwas anderes als einen Eizo-Monitor am Bildbearbeitungs-Arbeitsplatz gesehen habe. Aber das sind dann die richtig teuren Kisten. Ist die Frage, wieviel von dieser Qualität wirklich noch im Consumer-Bereich ankommt.


    Ein Argument für den NEC könnte das bessere Preis/Leistungsverhältnis sein bzw. die Tatsache, dass er wirklich der bessere Monitor für Bildbearbeitung sein könnte im Vergleich zum Eizo CG222W. Noch eine Frage zum Langzeitbetrieb beider Monitore: Ich habe irgendwo etwas gelesen über eine Funktion, welche die Alterung des Displays bzw. der Beleuchtung ausgleicht, scheint mir sehr interessant. Funktioniert das gut und haben das diese beiden Monitore? Kann man generell was über die langlebigkeit solch hochwertiger IPS-Monitore sagen? 5 Jahre Garantie und das wars dann eigentlich auch schon im Großen und Ganzen oder sind 10 Jahre oder gar mehr realistisch bei gleichmäßig gut bleibender Leistung?


    Okay, ich will nicht zu lange schwafeln, also letztlich bleibt die Frage: Welchen Monitor haltet ihr für den besseren für einen engagierten Hobbyphotographen und Bildbearbeiter (der in Zukunft gerne auch mal Geld mit seinem Hobby verdienen möchte) ? Eine Diskussion über weitere Alternativen möchte ich eigentlich gar nicht mehr lostreten, bin schon genug verwirrt bei der Wahl zwischen diesen genannten 3, 4 Geräten.


    Danke sehr für eure Meinungen und Argumente,


    Gruß aus Schwabing,


    Frank


  • Zitat

    Dieser Monitor ist für mich noch schwer einschätzbar, aber die Eckdaten und Testergebnisse hier bei Prad sind ja ziemlich phantastisch. Offenbar ist er aber andererseits nur hardwarekalibrierbar mithilfe einer Software, die in Europa nicht erhältlich ist. Kann / darf ich mir diese Software in USA bestellen, ist das legal möglich?


    Offiziell geht das wohl nur mit Wohnsitz in den USA. Allerdings bleibt ein Problem, auch wenn du die Software bekommst: NEC implementiert keine Korrekturen für das Spektrum von WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtungen in SpectraView II. Ich nehme an (hoffe), dass sie in dem EyeOne Display2, das NEC separat in den USA vertreibt, umgesetzt sind. Sinnvoll wäre also nur die Kombination mit diesem (nicht irgendeinem EOD2) Colorimeter, oder du investierst in ein EyeOne Pro. Das wird auch von SpectraView II unterstützt und unterliegt dieser Einschränkung als Spektralfotometer nicht. Vorteil wäre, dass du damit deinen gesamten Workflow kalibrieren könntest.


    Zitat

    Ich tendiere stark zum Eico CG 222 W, welcher derzeit im Abverkauf ab 760,-- € noch ab und zu zu haben ist, voll hardwarekalibierbar ist und eine 12 bit LUT hat.


    Ein gutes Gerät, insbesondere für den aktuellen Preis im Abverkauf. Der CG223W bietet als Nachfolger noch ein Schmankerl in Bezug auf die dauerhafte Genauigkeit der Farbraumemulation (das man sinnvoll aber letztlich nur mit dem EyeOne Pro wird nutzen wollen), kostet dann allerdings auch wieder mehr. Color Navigator ist eine tolle Software und Eizo setzt immerhin auch Korrekturen für die unterstützten Colorimeter um (mehr dazu im Testbericht zum Eizo CG245W).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Hallo swapinga!


    Wenn dir eine 22" Monitor reicht, kannst Du mit dem Eizo CG222W bzw. CG 223W eigentlich nichts falsch machen.
    Hardwarekalibrierbar, gelungene Farbraumemulation was willst Du mehr.


    Bei 24" würde ich mich mit dem Eizo CG 241 beschäftigen. Das Gerät wird auch günstig angeboten. Wenn Du zum CG243 tendierst würde ich auf jeden Fall den Test des CG 245 abwarten. Beide Geräte gehen natürlich mehr ins Geld.


    Zum NEC PA 241 W hat ja Sailor Moon schon einiges geschrieben.


    Als Colorimeter (wenn es preislich im Rahmen bleiben soll) Silver Haze pro (DTP94) mit der iColor Software von Quato.


    Grüße
    Winston Smith

  • Zitat

    NEC implementiert keine Korrekturen für das Spektrum von WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtungen in SpectraView II.


    Schau mal unter Edit > Preferences Reiter ICC-Profile. ;)

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Zitat

    Schau mal unter Edit > Preferences Reiter ICC-Profile


    Ich habe derzeit keinen NEC hier - was steht dort? Kenne nur die Möglichkeit, notfalls fixe Daten für die Primärfarben zu übernehmen, was es aber auch nicht sein kann. Kommt ja demnächst wieder ein PA hier an. Da es inzwischen eine geeignete SV II Version gibt, kann ich das ja dann unter die Lupe nehmen.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Irgendeine Korrektur sollte in SpectraView II implementiert sein, nachdem ja verschiedene Colorimeter laut NECs US-Homepage von der Software unterstützt werden. Z.B. auch der Spyder3


    Das NEC EyeOne Display2 und auch die Kombi EyeOne+SpectraViewII wird offiziell leider nur an US-Adressen verkauft.


    Weiß jemand ob SpectraView II zusätzlich noch irgendwie "künstlich gesperrt" wurde, dass man es nicht mit Europäischen PA241 Monitoren verwendet?

  • Zitat

    Irgendeine Korrektur sollte in SpectraView II implementiert sein, nachdem ja verschiedene Colorimeter laut NECs US-Homepage von der Software unterstützt werden. Z.B. auch der Spyder3


    Unterstützung heißt ja nicht, dass zwangsweise eine Korrektur hinterlegt sein muß. Gibt leider genügend Beispiele, in denen das nicht der Fall ist. Für Spyder3 und EOD2 brächten sie auch wenig, weil die Geräte viel zu hohe Abweichungen untereinander aufweisen. Hier müßte eine Korrektur auf speziell selektierte Geräte abgestimmt sein. Auf dem Screenshot sehe ich in jedem Fall weiterhin nur die Möglichkeit, auf fixe Messungen von NEC zurückzugreifen. Wie das mit einem beliebigen Weißpunkt zusammengehen soll, weiß ich nicht. Eventuell wird hier vom aktuell gemessenen Weißpunkt adaptiert, was wiederum keinen wirklichen Vorteil ergäbe. Denn relativ zum falsch erfassten Weißpunkt stimmen die Messungen mit einem Colorimeter ohnehin relativ exakt. Zusätzlich handelt man sich das Problem ein, dass farbmetrische Drifts des Bildschirms nicht berücksichtigt werden.


    Aber, wie gesagt, der neue NEC ist hier und ich werde das durchtesten.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Unterstützung heißt ja nicht, dass zwangsweise eine Korrektur hinterlegt sein muß. Gibt leider genügend Beispiele, in denen das nicht der Fall ist.


    Stimmt. Irgendwie sind Kalibrierung von Wide Color Displays derzeit anscheinend nur mit Spectrometern möglich und daher unerschwinglich. Oder ist das DTP94 mit iColor Display eine vernünftige Kombination Hardware/Software Kombination?


    Aber, wie gesagt, der neue NEC ist hier und ich werde das durchtesten.


    Danke. Bin schon gespannt, was rauskommt.

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  • Das NEC EyeOne Display2 und auch die Kombi EyeOne+SpectraViewII wird offiziell leider nur an US-Adressen verkauft


    Schau mal was ich bei meinen Recherchen fand, das ist doch, worüber wir sprachen, oder? Sieht so aus, als könnte man das ganz einfach bei Amazon in USA bestellen:

  • Kommt ja demnächst wieder ein PA hier an.


    Welches ist es denn? Das größere oder das kleinere? Das Größere ist für die 3 Zoll mehr leider gleich mal gute 350 bis 450,-- € teurer, aber das kleinere wäre sicher vom Preis-Leistungsverhältnis eine tolle Sache, sollten die Ergebnisse ähnlich gut wie beim 24er bewertet werden...zum kleineren habe ich aber leider noch keine Preise gefunden.


    Habe im Moment das Problem einer Pechsträhne, es reicht wohl nur für einen neuen Monitor und nicht auch noch einenn neuen miditower, denn am Wochenende hat mein fahrbarer Untersatz den Geist aufgegeben und die Reparatur kostet ziemlich genau den Betrag, den ich für den Miditower angespart hatte...also mal sehen ob ich meinen Vaio nun doch repariert bekomme für günstig Geld oder ob ich mit mit dem Powernetbook meiner Frau bei angehängtem Highend-Display ein paar Monate noch überbrücken könnte...


  • Schau mal was ich bei meinen Recherchen fand, das ist doch, worüber wir sprachen, oder? Sieht so aus, als könnte man das ganz einfach bei Amazon in USA bestellen:


    Hey, super! Ja, ich glaube dass ist diese NEC Kombi. Danke für den Tipp!


    Käme dann halt noch die Einfuhrumsatzsteuer bei Bestellung aus den USA dazu.

  • @SailerMoon


    Bist Du vielleicht schon zum Test des PA bezüglich Colorimeter/Korrektur etc. gekommen? Bin neugierig...

  • Kann ich noch mal zusammenfassen, ob ich das eh richtig verstanden habe:
    Für die Hardwarekalibrierung des NEC PA241 brauche ich die US-Version von SpectraViewII mit dem "Display Calibration Bundle with custom Sensor Colorimeter von NEC" (siehe Link von swapinga). Dass sind speziell angepasste X-Rite EyeOne Display 2 für den PA241.


    Ein normales Eye One Display 2 zu kaufen bringt für die Hardware-Kalibrierung des NECs nichts, weil es nicht speziell angepasst wurde. Mit dem könnten man dann halt den Monitor zumindest Software-kalibrieren.


    Habe ich das jetzt richtig verstanden? Bitte um kurzes Feedback.

    Einmal editiert, zuletzt von eyeo ()

  • Richtig. Wobei ich für eine Softwarekalibrierung des NEC klar zum Quato-Bundle (Silver Haze Pro) mit DTP94 raten würde. Alternative für SV II wäre auch das EyeOne Pro, das als Spektralfotometer der genannten Einschränkung nicht unterliegt.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Danke Denis!


    Und gehe ich richtig in der Annahme dass aber das Quato iColor Display (Silver Haze Pro + DTP94 Bundle) aber leider nicht zum hardwarekalibrieren der NEC PA241 geeignet ist, nur zur Software-Kalibrierung.


    Ich schwanke einfach selber noch zwischen NEC PA241 und Eizo SX2462. Dürfte nicht der einzige sein, der vor dieser Frage steht (siehe andere Threads). Die ColorGraphic Serie ist mir zu teuer. Am NEC finde ich die Möglichkeit der Hardware-Kalibrierung super, ebenso dürfte er ja eine tolle Helligkeitverteilung haben. EIZO hat halt einen guten Ruf und tollen Support.

  • Zitat


    Und gehe ich richtig in der Annahme dass aber das Quato iColor Display (Silver Haze Pro + DTP94 Bundle) aber leider nicht zum hardwarekalibrieren der NEC PA241 geeignet ist, nur zur Software-Kalibrierung.


    Genau. In der iColor Software von Quato gibt es eine generische Korrektur für Bildschirme mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung. Ist in jedem Fall die bessere Wahl als über SV II eine Hardwarekalibrierung mit "falschem" Colorimeter, zumal gerade auch beim NEC die Grenzen zwischen Hard- und Softwarekalibrierung stark verschwimmen.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Vielen Dank für die Erklärungen Denis, ich glaube ich blicke dann nun ein bissl durch!


    Ganz konkret befragt: würdest Du derzeit eher zum NEC PA241 oder zum Eizo SX2462 raten?

  • Hmmm, das heißt ja, ich muß mich frühzeitig entscheiden, ob ich den NEC optimal hardware- oder optimal softwarekalibrieren möchte. Beides macht erstens keinen Sinn und ist zweitens viel zu teuer, da ich zwei verschiedene Kalibrierungswerkzeuge bezahlen müßte. Echt blöd. Ideal wäre natürlich ein Werkzeug / eine Software für beides.