Kaufberatung 24" [Workflow vom Diascanner zum Offset Druck]

  • Hallo zusammen!


    Ich bin gerade dabei mir einen Projekt workflow zu überlegen und bräuchte eine Empfehlung bezüglich des Schirms.


    Es werden unterschiedliche (negativ) Filme mit einem Nikon Coolscan 5000 und einem MacPro mit Vue Scan und/oder Silverfast gescannt. Die Bilder werden mit Lightroom 2 und/oder Photoshop CS5 bearbeitet, also farbkorrigiert etc., vermutlich unter AdobeRGB. Das ganze landet am Schluss in einem CMYK Profil und in einem hochwertigen Buch bei Offset Druck.


    Ich einer guten Woche erhalte ich alle Informationen der Druckerei, also welche Profile Druckerei seitig angewandt werden.


    Jetzt bin ich auf der Suche nach einem geeigneten 24" er. Budget wäre in etwa 1.500,- gerne natürlich weniger, wenn ein günstigeres Gerät hier wirklich Sinn machen würde.


    Ich habe die Möglichkeit mir ab und an ein X-rite i1 Publish Pro auszuleihen um meinen zukünftigen Schirm zu messen.


    Würdet Ihr mir zu einem NEC Spectraview 241 raten?


    Momentan benutze ich einen Eizo ev2411wh und ich denke für einen wirklich hochwertigen Druck bei vielen zu bearbeitenden Bildern sollte ich aufrüsten, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Der ev2411wh ist ja eigentlich kein Bildbearbeitungs Schirm...


    Also habt vielen herzlichen Dank! :)


    Besten Gruß,
    PBJ

  • Mit dem Budget hast du zahlreiche Alternativen, mit denen du wenig verkehrt machen kannst. Ich beschränke mich jetzt mal auf Eizo und NEC:


    - NEC SpectraView 241
    - NEC PA241W
    - NEC PA271W
    - Eizo CG243W


    Die beiden PA-Modelle müßten mit dem inzwischen auch hier erhältlichen SpectraView II hardwarekalibriert werden. Das i1 Pro ist eine gutes Spektralfotometer mit der Möglichkeit radiometrischer Bildschirmmessungen. Allerdings wäre für diesen Zweck das neue i1 Display Pro als Colorimeter ebenfalls eine gute Wahl (und mit Vorteilen im unteren Helligkeitsbereich). Es wird sowohl von Color Navigator als auch SpectraView II und SpectraView Profiler (jeweils in den aktuellen Versionen) unterstützt.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Sehe ich genauso wie Denis.
    Meine Auswahl für dich wäre identisch.


    Statt des PA241 + SVII würde ich dir allerdings zum Spectraview 241 Limited Edition (nicht mit dem Spectraview Reference 241 verwechseln) raten. Die Limited Edition ist ab Werk hardwarekalibrierfähig und wird inklusive der Software Spectraview 5 geliefert.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:


  • Vielen Dank für die Antwort und die ausgesprochenen Empfehlungen.


    Wenn ich rund 180,- für das i1 Display Pro auf den SpectraView 241 aufschlagen würde, käme ich schon fast in die Region eines CG245W-BK. Wäre das ein noch wirklich lohnender Sprung oder reden wir hier schon vom Null Komma (Null...) Bereich? Bzw. ist der Abstand zu den von Dir genannten Alternativen ebenfalls in einem für meine Zwecke ausreichendem Toleranz Bereich?


    Was ich mich schon die ganze Zeit frage, wenn ich den Schirm kalibriere erzeuge ich ja ein Profil, welches ich in den Monitor Einstellungen auswählen muss. Aber wie wähle ich gleichzeitig den AdobeRGB Farbraum aus...? Ist sicherlich eine Anfängerfrage aber ich bin in diesem Segment noch am Lernen.


    Vielen Dank! :)

  • Sehe ich genauso wie Denis.
    Meine Auswahl für dich wäre identisch.


    Statt des PA241 + SVII würde ich dir allerdings zum Spectraview 241 Limited Edition (nicht mit dem Spectraview Reference 241 verwechseln) raten. Die Limited Edition ist ab Werk hardwarekalibrierfähig und wird inklusive der Software Spectraview 5 geliefert.


    Vielen Dank für die Nachricht!


    Habe die Limited Edition gestern Abend schon entdeckt. Das Gerät ist ja deutlich günstiger als das Reference Modell... Könntest Du mir bitte noch kurz erklären, warum Du die Empfehlung so aussprichst?


    Herzlichen Dank!

  • Zitat

    Was ich mich schon die ganze Zeit frage, wenn ich den Schirm kalibriere erzeuge ich ja ein Profil, welches ich in den Monitor Einstellungen auswählen muss. Aber wie wähle ich gleichzeitig den AdobeRGB Farbraum aus...?


    Du kalibrierst ja nicht "auf" einen Farbraum (außer im Rahmen der Farbraumemulation für ungemanagte Anwendungen). Das Bildschirmprofil beschreibt die aktuelle Bildschirmcharakteristik und der Farbrechner in gemanagten Anwendungen nimmt anhand der beteiligten Profile die geeigneten Transformationen vor. Du kannst problemlos gleichzeitig ein Bild mit sRGB und weiteres mit AdobeRGB Profil öffnen.


    Zitat

    Wäre das ein noch wirklich lohnender Sprung oder reden wir hier schon vom Null Komma (Null...) Bereich?


    Der CG245W ist auch ein sehr gutes Gerät. Vom Workflow her ist die integrierte Sonde natürlich sehr bequem. Ich will dir aber nicht speziell zu einem bestimmten Gerät raten, weil alle sehr gut sind.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis


  • Du kalibrierst ja nicht "auf" einen Farbraum (außer im Rahmen der Farbraumemulation für ungemanagte Anwendungen). Das Bildschirmprofil beschreibt die aktuelle Bildschirmcharakteristik und der Farbrechner in gemanagten Anwendungen nimmt anhand der beteiligten Profile die geeigneten Transformationen vor. Du kannst problemlos gleichzeitig ein Bild mit sRGB und weiteres mit AdobeRGB Profil öffnen.


    Ah, ok, ich glaube ich verstehe: Es zählt das kalibrierte Profil in den Systemeinstellungen und dann kann ich in Photoshop den Bildern z.B. AdobeRGB oder ein CMYK Farbraum zuweisen und dann passt das erst auf dieser Ebene zusammen!?


    Der CG245W ist auch ein sehr gutes Gerät. Vom Workflow her ist die integrierte Sonde natürlich sehr bequem. Ich will dir aber nicht speziell zu einem bestimmten Gerät raten, weil alle sehr gut sind.


    Noch eine Frage zu den Schirmen in der preiswerteren Richtung: Die von Dir empfohlenen NECs, die ja zum Teil deutlich günstiger sind als der Spectraview Reference 241 und die Eizos, würden die ausreichend sein für mein Vorhaben oder sollte man besser die Schippe drauf legen? Es geht um ca. 500 Bilder bei diesem Projekt und die sind zum Teil extrem Unterschiedlich, was Licht, Farben und Kontraste etc. angeht...


    Jedenfalls habe ich bei der Gelegenheit beschlossen mir einen 300er Molton vor das Fenster zu hängen um den Arbeitsraum bei der Bildbearbeitung komplett vom Tageslicht abzuschotten. Dann brauche ich aber irgendeine geeignete Lichtquelle. Kannst Du mir vielleicht was in dieser Richtung empfehlen, was nicht den Mega Aufriss nach sich ziehen- aber dennoch ausreichend sein würde, um konstante und reproduzierbare Lichtbedingungen für die Bildbearbeitung zu erzeugen?


    Vielen herzlichen Dank! 8o


    PS.: Mir ist gerade noch eine Kleinigkeit eingefallen... Besser den neuen Schirm an den MacPro mit einer Nvidia Gforce GTX285 über den DVI Port befeuern oder besser über den neuen Display Port eines aktuellen 15" MacBook Pro?

    Einmal editiert, zuletzt von PBJ ()

  • Zitat

    Es zählt das kalibrierte Profil in den Systemeinstellungen und dann kann ich in Photoshop den Bildern z.B. AdobeRGB oder ein CMYK Farbraum zuweisen und dann passt das erst auf dieser Ebene zusammen!?


    Ja. Der Farbrechner wertet für die Konvertierung in Monitor-RGB (die originären Tonwerte werden natürlich nicht verändert) das in Windows hinterlegte Profil aus.


    In Bezug auf die Datenanlieferung mußt du dich unbedingt genau mit der Druckerei absprechen. Du wirst in jedem Fall ihr CMYK-Geräteprofil für das gewünschte Papier bekommen. Das wäre dann, je nach Absprache, das mögliche Konvertierungsziel. Oder man nimmt deine RGB-Daten entgegen und konvertiert selbst. Dann kannst du mit dem CMYK-Profil aber einen Softproof am Bildschirm anzeigen lassen.


    Üblicherweise wird heutzutage eine PDF-Datei gefordert (PDF/X-1a oder PDF/X-3:2002), deren Erstellung ebenfalls sorgfältig erfolgen muß.


    Zitat

    Die von Dir empfohlenen NECs, die ja zum Teil deutlich günstiger sind als der Spectraview Reference 241 und die Eizos, würden die ausreichend sein für mein Vorhaben oder sollte man besser die Schippe drauf legen?


    Ja, auch diese Schirme werden im Ergebnis ausreichen.


    Zitat

    Kannst Du mir vielleicht was in dieser Richtung empfehlen, was nicht den Mega Aufriss nach sich ziehen- aber dennoch ausreichend sein würde, um konstante und reproduzierbare Lichtbedingungen für die Bildbearbeitung zu erzeugen?


    Sinnvoll ist einzig die Beleuchtung mit entsprechendem Normlicht (D50 - der Monitor wird dann auf einen visuell (!) passenden Weißpunkt kalibriert). Idealerweise natürlich gleich ein Normlichkasten, ggf. reicht entsprechende Deckenbeleuchtung mit ausreichender Intensität (habe ich hier auch mit Graphica Pro Röhren von Philips). Letztlich sollten auch die restlichen Umgebungsbedingungen stimmen (u.a. Wandfarbe), aber du mußt es jetzt auch nicht überteiben.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Vielen Dank für die Nachricht!


    (der Monitor wird dann auf einen visuell (!) passenden Weißpunkt kalibriert)


    Das verstehe ich nicht... Also dann mit dem i1display pro auf das (neue) Umgebungslicht kalibrieren?




    Sinnvoll ist einzig die Beleuchtung mit entsprechendem Normlicht (D50 - der Monitor wird dann auf einen visuell (!) passenden Weißpunkt kalibriert). Idealerweise natürlich gleich ein Normlichkasten, ggf. reicht entsprechende Deckenbeleuchtung mit ausreichender Intensität (habe ich hier auch mit Graphica Pro Röhren von Philips). Letztlich sollten auch die restlichen Umgebungsbedingungen stimmen (u.a. Wandfarbe), aber du mußt es jetzt auch nicht überteiben.


    Da der Raum hier eher groß ist (locker 6x4 Meter und da es ein Altbau Raum ist auch entsprechend hoch), sollte ich vielleicht wirklich etwas basteln... Also verstehe ich das richtig, ne große Kiste über den Arbeitsplatz zimmern mit Monitor und besagten Röhren in der Kiste installieren? Also quasi eine von innen beleuchtete Monitor Lichtschutzblende in riesig? 8|


    Die Kiste wäre dann natürlich auch von innen farblich gestaltbar. Vermutlich grau?


    Jedenfalls finde ich die Idee mit ner Kiste gar nicht so übel. Wenn wir (bald) umziehen, kann die auch im neuen Arbeitszimmer installiert werden, wenn sie entsprechend transportabel konstruiert wird.


    Bin natürlich auch für alle anderen Idee offen...


    Bezüglich der Profile von der Druckerei werde ich mich genau unterrichten lassen, was sie wie benötigen.


    Vielen Dank noch mal für die Unterstützung! :)

  • Zitat

    Das verstehe ich nicht... Also dann mit dem i1display pro auf das (neue) Umgebungslicht kalibrieren?


    Nimm für den Abgleich mit D50-Normlicht mal 5800K als Weißpunkt und schaue, ob das ggf. schon neutral für dich ist. Ansonsten etwas mit Werten in diesem Bereich experimentieren.


    Zitat

    Also verstehe ich das richtig, ne große Kiste über den Arbeitsplatz zimmern mit Monitor und besagten Röhren in der Kiste installieren?



    Da kannst du dir mal ansehen, wie sowas aussieht. Wird dann vor allem genutzt, um Papiervorlagen parallel zur Bildschirmanzeige zu betrachten.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis



  • Da kannst du dir mal ansehen, wie sowas aussieht. Wird dann vor allem genutzt, um Papiervorlagen parallel zur Bildschirmanzeige zu betrachten.


    Ach so, nein das war mir schon klar... Ich brauche momentan nichts um Drucke zu bewerten, sondern eine geeignet "Raumbeleuchtung" in der ich dann am Schirm arbeiten kann.


    Da der Raum sehr groß ist, habe ich an einen kleinen "Raum im Raum" gedacht. Ich kann schlecht die Röhren auf ca. vier Meter Höhe hängen, oder? Daher die Idee den Arbeitsplatz zu überbauen, ähnlich dem Foto auf dem Philips Röhren PDF, welches Du für mich verlinkt hattest.

  • Hallo!


    Bei mir hat alles viel länger gedauert als erwartet aber jetzt geht's los!


    Die Daten und Profile der Druckerei sind inzwischen angekommen ISO COATED V2 (ECI) bzw. schwarze Druckfarbe ISO COATED V2 (ECI) werden benutzt. Auch die PDF Export Einstellungen aus Indesign heraus liegen vor.


    X-Rite Display Pro ist bereits bestellt und sollte bald eintreffen.


    Bleibt die Qual der Wahl beim Schirm...


    Es sind eigentlich "nur" drei in der finalen Wahl:


    Eizo CG243WFS-BK
    Nec Spectraview 241 excellence
    Quato Intelli Proof 240 LED excellence Basic SONDEREDITION


    Zwischen dem Eizo und dem Quato liegen ca. 500 Euro Preisunterschied, der NEC liegt genau in der Mitte.


    Was meint Ihr bezogen auf meinen Einsatz? "Lohnt" sich das mehr an Kohle für den Quato bzw. NEC oder kann ich beruhigt zum Eizo greifen?
    Bildbearbeitung Adobe RGB Konvertierung CMYK und minimales Angleichen dort, das war's. Dann Offset Druck...


    Danke Euch! :)

  • Viel verkehrt machen kannst mit keinem der genannten Geräte.


    Hilfreich für deine Entscheidung:
    Eizo CG243 hat 5 Jahre Herstellergarantie


    NEC Spectraview 241 Reference hat zunächst 3 Jahre Grundgarantie (lässt sich auf 5 gegen Aufpreis erweitern).
    Weiterhin bietet die Reference Reihe generell auch die ersten 6 Monate eine Garantie gegen Pixelfehler!


    Quato 240LED Sonderedition wurde von 5 auf 3 Jahre Herstellergarantie reduziert und hat generell Pixelfehler. Daher auch die Preisdifferenz der Sonderedition zum normalen Kaufpreis.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Danke TFTShop!


    Melde mich später mal telefonisch bei Euch...


    Gerade hatt ich noch eine Idee: Da ich ja bereits einen 24" Eizo LED Schirm hier stehen habe, der für Office etc. mehr als ausreichend ist, überlege ich gerade vielleicht noch ne Nummer größer zu kaufen beim Schirm für die Bildbearbeitung. Sorry für's HickHack aber so ist's wohl manchmal bei so großen Investitionen.


    Habe mir daher gerade mal den NEC PA301W-BK angesehen:
    ISOcoated (FOGRA39): 99,8 % Abdeckung
    AdobeRGB: 97,5 % Abdeckung


    Und 2.560 x 1.600 auf 30" ist natürlich ne Wucht...


    Gibt's noch andere Empfehlungen ungefähr in meiner Preisklasse jenseits der 24". Muss jetzt nicht unbedingt ein 30"er sein, 27" wäre ja vielleicht auch schon eine Überlegung wert.


    Herzlichen Dank!