Ca. 24 Zoll Monitor für Grafik, Bildbearbeitung und Filmschnitt/Farbkorrektur, CGI mind sRGB

  • Hey Leute ;)


    Ich bin aktuell auf der Suche nach einem neuen Monitor für mein Design-Studium.
    Effektiv belegt ich Film & CGI, d.h. Einsatzbereiche sind Moddeling(CGI), Filmschnitt, Farbkorrektur u.ä.
    Ich hätte gerne einen 24-Zöller, größer wenn alles wirklich passt evt auch, kleiner eher ungern für nicht viel mehr als 500 €.
    sRGB sollte mind. vorhaben sein Farbraumtechnisch.
    Wird auch für Office und hin und wieder mal zum Spielen benutzt.


    Und zwar werde ich den Monitor an mein macbook Pro anschliessen, also sollte das möglichst reibungslos funktionieren,
    auch was irgwelche Mac-Gammawerte angeht.


    Habe bei den Kaufempfehlungen diesen hier gesehen:


    Fällt preislich voll in den Rahmen.
    Ich habe aber mal gelesen, dass HP irgwie keine treiber für Mac bereitstellen soll - Macht das Probleme z.B. bei der ANpassung des farbraums?
    bzw stimmt es überhaupt? ;)


    Wäre für baldige Antworten, gerne auch andere Empfehlungen, sehr dankbar.

  • Zitat

    Moddeling(CGI)

    Was du suchst ist die Konkretisierung in Form von "3D-modelling", der Begriff CGI umfasst so ziemlich alles in der Welt der digitalen Bildkreation, ob nun bewegt oder unbewegt.

    Zitat

    Ich hätte gerne einen 24-Zöller, größer wenn alles wirklich passt evt auch, kleiner eher ungern

    Aus eigener Erfahrung muss Ich dir auch nur zu mehr Bildfläche raten und desweiteren kann man sogar davon ausgehen das generisch farbkritische Arbeit außerhalb von sRGB nicht zwangsläufig notwendig ist bei deiner "momentanen Arbeit". Eine einigermaßen akkurate Farbwiedergabe sollte dabei genügen.

    Zitat

    HP LP2475W

    Ohne effektive Kalibrierung und Profilierung wird dieser HP-typisch bunte Bilder liefern und selbst in color-managed Programmen wird wohl ein Rotstich überbleiben.


    Ich würde einfach zu dem vieldiskutierten DELL u2711 raten, da er nur knapp über deinem Budget liegt, aber auch ohne i1 Pro ein gutes Bild liefert und 27". Abgesehen von dem vermeindlichen Schleier durch die Antireflektionsbeschichtung, wird der vermutlich überzeugen


    Ein Forumsmitglied hat es mal so ausgedrückt: "Im Laden findet man eh nur noch 08/15, also wirst du zwangsläufig ausprobieren müssen. Bestellen und 14 Tage testen"
    Bestell mal den HP, und dann kannst du weiter gucken :) planning is guessing, just do!




    Zitat

    Ich habe aber mal gelesen, dass HP irgwie keine treiber für Mac bereitstellen soll

    Ne, Apple bzw. Mac ist dabei das Problem, nicht HP stellt "Treiber" zur verfügung sondern dein OS. HP bietet zusätzliche SW an, aber die scheint nach dem Prad Test auch so nicht zu funktionieren ;)


    und da wären wir auch bei meinem persönlicher off-topic rant:
    Jedes Mal wenn man MacBooks im Zusammenhang mit ernsthafter digitaler Bildbearbeitung erwähnt stirbt irgendwo ein Designer. Bis vor ca. 2 Jahren lief kein Adobe Programm nativ auf einem Mac, nicht ohne Grund; Weder ein Mac noch ein Cinema Display verfügt über potente Hardware und sind eigentlich total unzureichend für jegliche Designarbeit;Macs patzen stetig bei den Treibern für tablets etc. etc. ...und trotzdem existieren Myriaden von naiven pseudo Designer, die sich mit dem Apfel nur direkten Spott sämtlicher ernsthafter Designer aussetzen. Habe selbst knapp 3 Monate ein MBP besessen und der workflow war alles andere als produktiv, aber wahnsinnig schön anzusehen war's. Das muss man zugeben, mit einem Mac arbeiten bedeutet schön klicky-buntie arbeiten, macht Spass aber man merkt wie die Produktivität degressiv verläuft. Und Apple musste nicht mal exzessives Marketing betreiben, um seine Geräte für Designer zu vermarkten - die haben sich den "schönen" Schrott freiwillig gekauft, sieht ja so "designer-esque" aus.

  • CGI-Modelling ist doch nicht misszuverstehen.
    Modelling am Computer - oder gibt es 2D-Modelling? Hab ich noch nichts von gehört.
    (oder spielst du auf den Schreibfehler an?..)


    Ich habe bisher auch immer mit Windows gearbeitet und würde mir auch, einfach aus Kostengründen, keinen Mac Desktop-PC kaufen
    (Man kriegt mit Windows die leistung eben viel billiger)
    Bei Laptops sieht die ganze Geschichte aber anders aus. (Akkulaufzeit, Verarbeitung, Gewicht etc. mit einbezogen ist ein MBP preislich vertretbar)
    Und Macs sind nach wie vor der Standard im Grafik/Design-Bereich, alle Professoren an meiner FH z.B. haben ein MBP & die Systemfrage ist nach wie vor Geschmackssache.
    Nur weil Leute in zu engen Hosen sich dran aufgeilen ein Apple-Produkt zu besitzen, macht es dieses nicht per se schlecht.
    Und ich habe andersrum genauso von Leuten gehört, die meinten der Workflow mit Apple sei eben deutlich besser.
    Denke mal das ist einfach eine Geschmacks- und Gewöhnungssache.


    Zum Thema:
    Ja, danke für den Ratschlag - Den Dell haben 2 Kommolitonen von mir & die haben sich beide ein paarmal über die Antireflexionsoberfläche beschwert, deshalb war ich da ursprünglich etwas skeptisch.
    Kalibrierungstool könnte ich mir ausleihen - nur alle paar Wochen will ichs nicht benutzen müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von sXsHannes ()

  • Erst das sachdienliche:


    So oft wirst du nicht Kalibrieren&Profilieren müssen. Aber das Gute, du kennst ja schon welche mit dem DELL, also kannst du bei denen ja mal vorbeischauen und dir dein eigenes Bild malen. Gerade im Designbereich ist die subjektive Wahrnehmung äußerst wichtig, da man nur nach dieser entscheidet.




    und weiter zum off-topic:


    natürlich ist es mit geringer Transferleistung unmissverständlich, aber ebend nicht korrekt ausgedrückt. Denn, wie ich schon notiert hatte, CGI (computer generated imagery) umfasst jegliches digitales Grafikbollwerk, also existiert "CGI-modeling" nicht, sondern "3D-modeling" im Bereich der CGI. Weiterhin lässt sich dass dann splitten nach den Bausteinen wie Polygone, splines, nurbs und auch unterscheiden im Sinne von "sculpting", was streng betrachtet eine Unterkategorie von 3D-modeling ist. Aber CGI Modeling existiert nicht, genauso wenig Brötchenkochen ! :D
    Is vielleicht a lil nit-picky, aber wenn man das studiert sollte man sich da schon klar ausdrücken können ;)


    Zitat

    Und Macs sind nach wie vor der Standard im Grafik/Design-Bereich, alle
    Professoren an meiner FH z.B. haben ein MBP & die Systemfrage ist
    nach wie vor Geschmackssache.

    Seit dem die so schön trendy aussehen und in jedem Starbucks zu sehen sind?


    Andererseits, seit wann ist denn ein "Standard" gleichzusetzen mit state-of-the-art oder cutting-edge. Gibt man sich also teurem Mittelmaß geschlagen... gut wenn man mit Standards zufrieden ist, dann ist der DELL aber auch etwas zu leistungsorientiert, da kriegt man Monitore die weniger bieten für den Preis.


    Ich nehme jetzt an mit Macs redest du nur von einem MBP, denn von den crapy 67% NTSC (oder warns 72%) displays redet ja keiner außer in Mac-Foren.
    Die Akkulaufzeit ist tatsächlich ganz oben mit dabei, aber in dem Preissegment rangieren andere Geräte wie bspw. Thinkpad T4xx, oder die X220s. Das X220 bietet mehr Leistung als ein MBP bei einem Air Formfaktor und "mehr" Akkuleistung. Das Titangerüst würde Ich auch allemal dem "Ich schneid dir in die Handballen" Unibody vorziehen, aber ebenfalls Geschmackssache.


    Zu Mac als OS wie schon mit rein objektiven Fakten widerlegt: Vor 2 Jahren lief kein Adobe Programm nativ in einer Mac Umgebung, sondern mussten immer emuliert werden; tablets sind immernoch bug-befallen (jedenfalls im SL); gut, workflow ist natürlich äußerst subjektiv, da viele wahrscheinlich nicht über die Leistungsschwelle eines Programms hinauskommen - quasi, Ich hänge in 3dsmax, also bleib Ich da.



    Bin jetzt etwas google faul, aber bei offener Systemfrage, kann man mitlereweile Win System auf MBPs nativ laufen lassen? So ohne Emulierung?

  • Zitat

    Macht das Probleme z.B. bei der ANpassung des farbraums?


    Es gibt nur sehr wenige Geräte, die es erlauben Farbräume anzupassen.
    Keins dieser Geräte findet sich im Preisbereich den du anstrebst.


    Die einzigen Geräte die deiner Vorstellung in diesem Preisbereich nahe kämen sind die zwei Dell U2410 oder U2711, die zumindest eine Umschaltung zwischen Adobe und sRGB erlauben, hierbei aber starr sind, sprich dies über Presets ermöglichen, die aber keinerlei Anpassungen erlauben.
    Ich fürchte dies wird dir über kurz oder lang zu wenig sein, da dies -an deiner Wunschliste gemessen- bereits heute sehr knapp hinhauen dürfte.


    Eine wesentlich bessere Wahl wäre z.B. ein NEC PA241. Der beherrscht eine echte Farbraumemulation (Adobe, sRGB, aber auch z.B. Rec709 einstellbar) und hält dabei immer alle Regelmöglichkeiten bereit. Darüber hinaus ist er elektronisch wesentlich leistungsfähiger. Insgesamt ist er auf Sicht der Nutzungszeit eines Monitors die deutlich bessere Wahl da die Summe die zum Kauf benötigt wird besser angelegt ist, da er dieses hohe Level über Jahre hinweg exakt halten können wird.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Ich muss gestehen, ich blicke nicht so ganz durch:


    Wenn ich mir zB den Dell 27" besorge.
    Kann der an ein MBP angeschlossen nach Kalibration Bilder in sRGB korrekt anzeigen?
    + Kann ich ihm im Zweifelsfall nach Kalibration auf AdobeRGB umstellen?
    (an einem Macbook Pro)

  • Ich empfehle dir den Test ab Seite 9 (deltaE Abweichungen) nochmal durchzulesen: . Da steht eigentlich alles drin.


    Kurz zusammengefasst: Ja, du kannst zwischen einem sRGB- und einem AdobeRGB-Modus wechseln (über das OSD), die sind aber festgesetzt. Heißt, du kannst sie nicht durch Kalibrierung verbessern.

  • Zitat

    Im Klartext, die Funktion ist eig nicht zu gebrauchen.
    Hmm..


    Wieso? Der sRGB-Modus ist beim DELL ganz brauchbar. Wer für ungemanagte Umgebungen (dafür sind diese Funktionen gedacht) mehr will, muss beispielsweise zu NEC (PA- oder SV-Reihe) oder Eizo (CG) greifen. Hier hast du flexible Farbraumemulationen.


    Zitat

    Wie siehts in der Hinsicht mit diesem Modell aus?:


    Hat überhaupt keine farbraumbeschränkenden Bildmodi.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Also ich muss gestehen, ich kenne mich mit der thematik eher begrenzt aus.
    So wie ich das aus dem test herauslese sind die vorkalibrierten Modi des Dell eher mittelmässig (aber nach Kalibirierung ist die Dastellung ziemlich gut).
    Wenn man aber nur eine Kalibrierung abspeichern kann ist das somit nur für einen farbraum (z.B. sRGB oder AdobeRGB) brauchbar,
    Oder verstehe ich da was falsch?


    (Und wie sähe das da beim Hp aus? ;])

    Einmal editiert, zuletzt von sXsHannes ()

  • Ne die Farbraumemulierungen vom DELL sind definitiv als "gut" bewertbar, sind ja nur geringe Farbabweichungen beobachtbar und die Abweichung bei den Grauwerten wirst du ohne direkten Vergleich nicht erkennen.


    Du speicherst ein Profil ab, auf welches dann zugegriffen wird in Programmen die eine Farbverwaltung anbieten. Die "Modi" sind halt für den üblichen gebrauch, so dass da nicht die Farben durch die Gegend explodieren, wenn du beispielsweise ein Spiel spielst.


    Man muss das auch nicht übertreiben... denn eigentlich erkennst du auch nicht Abweichungen von 4-7 deltaE, also keine Sorge, optisch erkennbare Ausreißer kann man sowas nicht nennen.

  • Da der Dell nicht hardwarekalibrierbar ist und auch keine flexible Farbraumemulation hat, verhält es sich wie folgt:


    Du profilierst deinen Monitor, d.h. die Charakteristik des Monitors wird bestimmt (quasi die Abweichungen zum Soll). Anhand dieser Charakteristik können farbgemanagte Programme Transformationen durchführen (Verbesserungen, Korrekturen), die dazu führen, dass die Farben korrekt dargestellt werden. Das geschieht über die Grafikkarte.


    Wenn du jetzt ungemanagte Programme nutzt, wird die Charakteristik nicht beachtet und die "Signale" (habe grad kein besseres Wort) gehen 1:1 zum Monitor. Probleme machen hier dann z.B. WCG-Monitore, die sRGB-"Signale" bekommen. Dann spreizt der Monitor die Farbkodierung auf sein darstellbares Farbspektrum und die Farben "explodieren" wie utzutz es schreibt. D.h., es werden falsche Farben dargestellt (manchmal auch Bonbon-Farben genannt).


    Hier kommen die Bildmodi (bzw. bei guten/teuren Monitoren die flexible Farbraumemulation) ins Spiel. Mit diesen schränkst du das Farbspektrum des Monitors ein. Die eingehenden Signale werden wie bei ungemanagter Umgebung weiter auf das darstellbare Spektrum gespreizt, der Monitor tut aber jetzt so, als hätte er nur einen Farbraum entsprechend des eingestellten Bildmodus. Dadurch werden die Farben im Rahmen der Qualität des Bildmodus korrekt dargestellt.


    Was vielleicht aus dem ersten Abschnitt hängen geblieben ist: Über die ermittelte Charakteristik werden von der Grafikkarte in gemanagter Umgebung Korrekturen durchgeführt und diese korrigierten "Signale" an den Monitor geschickt. Bei ungemanagter Umgebung passiert auf der Grafikkarte nichts! Korrekturen müsste hier der Monitor vornehmen, was nur hardwarekalibrierbare Monitoren mit flexibler Farbraumemulation (wie Denis sie erwähnte) können.

  • Zitat

    Du profilierst deinen Monitor, d.h. die Charakteristik des Monitors wird bestimmt (quasi die Abweichungen zum Soll).


    Ersteres ist richtig, allerdings geht es nicht um Abweichungen zu irgendeinem Normal. Es wird tatsächlich "nur" die Charkteristik des Gerätes erfasst und gespeichert. Im einfachen Fall eines Matrix-Profils (für Bildschirme durchaus ausreichend) genügen hier die farbmetrischen Daten der Primärfarben und die Gradation für jeden Kanal.


    Zitat

    Anhand dieser Charakteristik können farbgemanagte Programme Transformationen durchführen (Verbesserungen, Korrekturen), die dazu führen, dass die Farben korrekt dargestellt werden. Das geschieht über die Grafikkarte.


    Die Grafikkarte führt diese Transformationen nicht durch. Die beteiligten Profile werden softwareseitig von einem CMM ausgewertet, das dann auch entsprechende Umrechnungen über einen geräteunabhängigen Verbindungsfarbraum durchgeführt. Die Grafikkarte bekommt also bereits Geräte-RGB, das dann im Falle einer Softwarekalibration noch (meist nur leichte) Veränderungen über LUT-Zuordnungen erfährt.


    Zitat

    Wenn man aber nur eine Kalibrierung abspeichern kann ist das somit nur für einen farbraum (z.B. sRGB oder AdobeRGB) brauchbar,
    Oder verstehe ich da was falsch?


    Ja. Man kalibriert nicht "auf einen Farbraum". Ein erster Schritt ist die Kalibration selbst. Hier wird der Bildschirm auf bestimmte Parameter "eingenordet" (Weißpunkt, Gradation) und eine neutrale Graubalance sichergestellt. Bei einer Softwarekalibration geschieht das (teilweise) über die Grafikkarten-LUT, bei einer Hardwarekalibration komplett in der Monitor-LUT. Danach schließt sich in beiden Fällen eine Profilierung an, die den Ist-Zustand des Gerätes erfasst. Mit diesen Informationen können dann in gemanagter Umgebung geeignete Tonwerttransformationen durchgeführt werden. Es ist so z.B. problemlos möglich, eine sRGB- und AdobeRGB-Datei gleichzeitig zu öffnen. Beschränkend wirkt am Ende nur der Farbumfang des Bildschirms.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • ...


    Kennst du eine empfehlenswerte (ausführliche) Webliteratur zum Thema der Transformationen? Oder der Theorie hinter Farbmanagement?


    Zitat

    allerdings geht es nicht um Abweichungen zu irgendeinem Normal


    Zum Verständnis: Bei der Messung wird die Farbe 255,0,0 angezeigt. Das Messgerät ermittelt die tatsächlich dargestellt Farbe in CIELab. Sollte dieser CIELab-Wert bei gleichem Farbraum (z.B. sRGB) nicht über alle Monitor identisch sein (nach Korrektur)? Der Grafiker etc. muss sich doch darauf verlassen können, dass wenn er 255,0,0 darstellen will überall die gleiche Farbe kommt. Gibt es so gesehen nicht also doch einen "Soll"-Wert?

  • Zitat

    Zum Verständnis: Bei der Messung wird die Farbe 255,0,0 angezeigt. Das Messgerät ermittelt die tatsächlich dargestellt Farbe in CIELab. Sollte dieser CIELab-Wert bei gleichem Farbraum (z.B. sRGB) nicht über alle Monitor identisch sein (nach Korrektur)? Der Grafiker etc. muss sich doch darauf verlassen können, dass wenn er 255,0,0 darstellen will überall die gleiche Farbe kommt. Gibt es so gesehen nicht also doch einen "Soll"-Wert?


    Nehmen wir mal wirklich den einfachen Fall eines Matrix-Profils. Ich beschreibe kurz den Ablauf während der Profilierung, vielleicht wird es dann klarer:


    ------------------------------
    Gemessen werden die drei Primärfarben + Weiß. Die vorliegenden Tristimuluswerte (XYZ-Normfarbwerte) werden normalisiert und nach D50 adaptiert (Bezugsweiß im ICC-Workflow). Zusätzlich wird noch die Gradation für jeden Kanal ermittelt. Im einfachsten Fall übernimmt die Software hier einfach das Kalibrationsziel (z.B. Gamma 2.2) und verläßt sich darauf, dass das während der Kalibration auch sichergestellt wurde. Das reicht schon, um ein vglw. lineares Systen wie einen Bildschirm hinreichend zu beschreiben. Im Rahmen der Farbmanagement passiert nun folgendes:


    Der Quell-RGB Wert, z.B. 0/127/0 (oder ~ 0/0.5/0 im Intervall [0...1], das ich ab hier benutze) in sRGB, wird mit Hilfe des Quellprofils in den "Profile Connection Space" überführt. Meist ist das Lab (D50).


    1) Gammakorrigiertes Quell-RGB => Lineares Quell-RGB: 0/0.5/0 => 0/0.21/0 auf Basis der im sRGB Profil hinterlegten Gradation


    2) Lineares Quell-RGB => XYZ: 0/0.21/0 => 0.08/0.15/0.02 auf Basis der im sRGB Profil hinterlegten Primärfarben (einfache Matrizenrechnung)


    3) XYZ => Lab: 0.08/0.15/0.02 => 46.1/-47.43/48.45


    4) Gamut Mapping. Mit einem Matrix-Profil als Ziel wird dabei zunächst die Farbraumgrenze des Zielfarbraums bestimmt. Außerhalb liegende Tonwerte werden anschließend bestmöglich auf diese Grenze abgebildet, während Tonwerte, die innerhalb der Zielfarbraums liegen, exakt transformiert werden können. Letzters ist in unserem Beispiel der Fall, daher ändert sich der Lab-Wert nicht. Das gilt natürlich auch für die Transformation nach XYZ.


    5) Lab => XYZ: 46.1/-47.43/48.45 => 0.08/0.15/0.02


    6) XYZ => Lineares Ziel-RGB: 0.08/0.15/0.02 => 0.06/0.21/0.009 auf Basis der im Monitorprofil hinterlegten Primärfarben (ich habe hier für die Ermittlung der Zahlwerte einfach mal AdobeRGB als Monitorprofil genommen)


    7) Lineares Ziel-RGB => Gammakorrigiertes Ziel-RGB: 0.06/0.21/0.009 => 0.28/0.5/0.12 auf Basis der im Monitorprofil hinterlegten Gradation


    => Aus RGB (0/127/0) wurde für diesen Bildschirm also RGB(71/127/31).
    ------------------------------


    Kurz: In einem ICC basierten Workflow kann ich medienneutral arbeiten. Es gibt natürlich ein paar Fallstricke abseits dieses einfachen Beispiels, gerade in Verbindung mit CMYK-Prozeßfarbräumen (hier verwendet man auch "dicke" LUT-Profile), aber das ändert erstmal nichts Grundsätzliches.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis