Hardwarekalibrierung eines NEC PA271W (Spyder4, ...)

  • Zitat

    Na toll, jetzt hast du diesen Satz heraus genommen


    :-). Tatsächlich komme ich jetzt aber an der Stelle erstmal nicht weiter. Das Profil selbst in jedem Fall in Ordnung und wird die aktuelle Charakteristik widerspiegeln. Warum es nicht zu hinreichenden Transformationen in Firefox kommt, kann ich nicht sagen. Möglicherweise ein Bug. Hast du eine Möglichkeit, das nochmal unter Windows 7 nachzuvollziehen?


    Zitat

    der Black Level des Spyder beträgt 0,29, der des i1Display 0,19 cm/m².


    Bei einer Leuchdichte von 120 cd/m² korrelieren die 0,19 cd/m² für den Schwarzpunkt mit unseren Messungen.


    Zitat

    Welchem soll ich denn nun vertrauen? :x


    Das i1 Display Pro hat von Haus aus eine recht günstige Filtercharakteristik. Unter der Prämisse, dass SV II noch die passenden spektralen Charaktersierungsdaten für die Sonde nutzt, ist die absolute Genauigkeit hinreichend groß. Das könntest du mit einer Nachmessung aus anderer Software überprüfen, z.B. über die Open Source Lösung Argyll. Auf Wunsch kann ich das morgen weiter ausführen.

    Gruß


    Denis

  • Hast du eine Möglichkeit, das nochmal unter Windows 7 nachzuvollziehen?

    Nein, leider nicht.


    Zitat

    Das i1 Display Pro hat von Haus aus eine recht günstige Filtercharakteristik. Unter der Prämisse, dass SV II noch die passenden
    spektralen Charaktersierungsdaten für die Sonde nutzt, ist die absolute Genauigkeit hinreichend groß. Das könntest du mit einer Nachmessung aus anderer Software überprüfen, z.B. über die Open Source Lösung Argyll. Auf Wunsch kann ich das morgen weiter ausführen.

    Bedeutet "günstig" in deinem Fall jetzt "es kostet wenig", oder "es ist praktisch"?


    Und ich habe mit dispcalGUI jetzt eine Kalibrierung mit dem i1Display durchgeführt (einen Überprüfungsmodus habe ich leider nicht gefunden). Das Log File ist im Anhang und ich werde daraus nicht schlau. Besonders Wörter wie "worst case" irritieren mich etwas ...



    Mein persönlicher Eindruck zwischen i1 und Spyder ist zudem, dass das Ergebnis des Spyder korrekter ist. Ich empfinde das Weiß als "Weißer", das des i1 hat für mich einen kleinen Grünstich. Außerdem verwundert mich die Sache mit dem Schwarzwert. Ich habe ein "Testbild" welches ich jetzt schon x-Mal mit verschiedenen Kalibrierungen angeschaut habe. Wie es "echt" aussieht (also so, wie es sein sollte), weiß ich nicht, da ich es nur von meinen Monitoren kenne. Aber die dunklen Bereiche sind bei der Spyderkalibrierung dunkler, als bei der des i1. Steht das nicht eigentlich im Gegenspruch dazu, dass das i1 einen dunkleren Schwarzwert kalibriert, als der Spyder?

  • Zitat

    Bedeutet "günstig" in deinem Fall jetzt "es kostet wenig", oder "es ist praktisch"?


    Die Filtercharakteristik kommt dem Ideal schon vglw. nahe – das i1 Display Pro ist eine sehr gute Sonde.


    Zitat

    Und ich habe mit dispcalGUI jetzt eine Kalibrierung mit dem i1Display durchgeführ


    Das bringt uns in Bezug auf die Frage, welche Charakterisierung SV II für das i1 Display Pro verwendet, leider nicht weiter. Du müsstest eine Kalibration mit SV II durchführen und dann z.B. mit Spotread aus der Argyll Suite eine Weißfläche vermessen.



    Das Ergebnis kann man mit dem Kalibrationsziel vergleichen. Im ersten Versuch am besten mit dem für Argyll konvertierten "WGCCFLFamily_07Feb11.edr" File, das für deinen Bildschirm geeignet wäre. Weitere Infos:



    Falls die Weißpunktmessung mit dem Ziel in SV II dann relativ exakt übereinstimmt, greift SV II auf dieses edr-File zurück.


    Zitat

    Steht das nicht eigentlich im Gegenspruch dazu, dass das i1 einen dunkleren Schwarzwert kalibriert, als der Spyder?


    Hat mit der Tonwertkurve zu tun, wobei das beim Betrachten in farbmanagementfähiger Software eigentlich transparent ist, weil ja die aktuelle Charakteristik berücksichtigt wird. Kann aber sein, dass eine Ist-Soll-Abweichung nach der Kalibration auftritt bzw. in den absoluten Tiefen Präzisionsverluste zu Tage treten. Das i1 Display Pro misst auch in diesem kritischen Bereichen ziemlich genau.


    Zitat

    ch empfinde das Weiß als "Weißer", das des i1 hat für mich einen kleinen Grünstich.


    Lass dir mal ein wenig Zeit. Du kannst auch den Weißpunkt anpassen, es gibt da nicht die eine universal richtige Vorgabe.

    Gruß


    Denis

  • Oh man, ich verstehe schon wieder nur Bahnhof :(
    Falls es reicht, habe ich mit dispcalGUI jetzt mal die Kalibrierung überprüft. Das Ergebnis ist wieder im Anhang.
    Falls es nicht reicht, benötige ich bitte eine genaue Erklärung, was ich mit "spotread" anstellen soll. Ich kenne mich mit Argyll null aus. Dort steht jetzt was von "a-z"?!


    Ach halt, ein was muss ich natürlich noch erwähnen: Diese Überprüfung ist von der Spyder Kalibrierung und überprüft mit dem i1.

  • Zitat

    Falls es reicht, habe ich mit dispcalGUI jetzt mal die Kalibrierung überprüft.


    Und da hast vorher keine Kalibration über dispcalGUI (also Argyll) durchgeführt (wir wollen ja den Weißpunkt überprüfen, der nach der Kalibration durch SV II vorliegt)? Falls ja, würde das auch funktionieren. Du müsstest dann aber noch die geeignete Korrektur angeben. Ist da unter "Mode" bzw. "Correction" (habe das Programm grad nicht geöffnet) irgendwas in Richtung WCG-CCFL verfügbar? Ich weiß nicht, ob dispcalGUI die konvertierten X-Rite edr-Dateien schon mitbringt, oder ob du das über



    selbst machen musst. Das klingt jetzt erstmal sehr kompliziert, aber gehe das mal durch. Letztlich geht es nur darum, die Charakterisierungsdateien, die X-Rite mitliefert (8 Stück) in ein für Argyll lesbares Format zu ändern.


    edit:


    Zitat

    Ach halt, ein was muss ich natürlich noch erwähnen: Diese Überprüfung ist von der Spyder Kalibrierung und überprüft mit dem i1.


    Diese Gegenmessungen bringen erstmal nichts. Ich wollte sicherstellen, dass SV II die idealen Charakterisierungsdaten für das i1 Display Pro nutzt (auch das Spyder 4 implementiert übrigens ein ähnliches System). Diese Daten sind notwendig, weil die verwendeten Filter die angestrebte Idealcharakteristik nie perfekt nachstellen können. Ablauf wäre also:


    Kalibration mit SV II und dem i1 Display Pro => Nachmessung mit dem i1 Display Pro aus anderem Programm und Überprüfung des Weißpunktes in Bezug auf das Ziel in SV II. In einem ersten Schritt mit der besagten "WGCCFLFamily_07Feb11.edr" Charakterisierung (Argyll kann diese Dateien nicht direkt nutzen, sondern benötigt eine übersetzte Version). Wenn Ziel und Nachmessung hinreichend übereinstimmen, weist du, dass SV II auf diese Datei zurückgreift.

    Gruß


    Denis

  • Das ist richtig, ich habe vorher nicht mit dispcalGUI kalibriert, sondern die Kalibrierung von SV genutzt. Aber bitte beachte meinen nachträglich hinzugefügten Satz: Diese Überprüfung war von der Spyderkalibrierung, welche ich über SV geladen hatte. Der Vollständigkeit halber habe ich jetzt die i1 Kalibrierung geladen und ebenfalls überprüft (wieder mit dem i1) - Ergebnis wieder im Anhang. Und "White point error = 10.667552 deltaE" ist irgendwie krass ...


    edit: Und der absoluten Vollständigkeit halber mache ich das Ganze jetzt noch mit dem Spyder ... Anhänge kommen gleich.

  • Zitat

    Und "White point error = 10.667552 deltaE" ist irgendwie krass ...


    Jein. Zunächst ist das Vergleichsziel nicht D65 (was du in SV II sicher eingestellt haben wirst), sondern 6500K auf der Schwarzstrahlerkurve. Der Abstand zu D65 – eine Position auf der Tageslichtkurve – läge bei dE ~ 7. Da du in dispcalGUI bestimmt noch keine Korrekturinformationen angegeben hast, deutet das schon darauf hin, dass SV II auf die korrekte spektrale Charakterisierung zurückgreift. Um da völlig sicher zu gehen, müsstest du dispcalGUI anweisen, diese Charakterisierung ebenfalls zu nutzen (siehe meinen vorigen Beitrag).

    Gruß


    Denis

  • Um da völlig sicher zu gehen, müsstest du dispcalGUI anweisen diese Charakterisierung ebenfalls zu nutzen.

    Unter dem Punkt "Korrektur" kann ich das von dir angesprochene "WGCCFLFamily_07Feb11.edr" auswählen, standardmäßig ist dort "Keines" ausgewählt. Soll ich das auswählen und erneut überprüfen?


    Wie angekündigt habe ich jetzt mit dem Spyder überprüft und dadurch 2 Dinge feststellen können: Der Spyder ist um ein vielfaches langsamer als das i1 und die Ergebnisse sind unterschiedlich und das teils deutlich, trotz das die Kalibrierung die gleiche (die des i1) war!

  • Zitat

    Unter dem Punkt "Korrektur" kann ich das von dir angesprochene "WGCCFLFamily_07Feb11.edr" auswählen,


    Prima, dann mache das bitte mal.

    Gruß


    Denis

  • Alles klar. Das passt (dE zu D65 aus der Argyll-Messung: ~ 0.4). Wir können festhalten: SpectraView II nutzt in Verbindung mit entsprechenden Bildschirmen und dem i1 Display Pro die von X-Rite bereitgestellten Charakterisierungsdaten für WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtungen. Damit bist du auch in Bezug auf die absolute Genauigkeit auf der sicheren Seite. Falls dir der konkrete Weißpunkt nicht stimmig erscheint, kannst du bedenkenlos das Weißpunktziel in SpectraView II anpassen.

    Gruß


    Denis

  • Damit ich es auch noch verstehe: In SVII wird mir als DeltaE des Weißpunkt eines von 0,29 angezeigt, dispcalGUI hingegen sagt "White point error = 3.467596 deltaE". Du verstehst bestimmt, worauf ich hinaus will.


    Und um dein Ergebnis jetzt auf mein Problem zu übertragen: Wenn du zum Schluss kommst, dass das Ergebnis des i1 korrekt ist, ist somit schlussfolgernd die Kalibrierung des Spyder fehlerhaft? Immerhin gibt sie einen anderen Weißpunkt und Schwarzwert aus, sowie eine andere angebliche Farbraumabdeckung.

  • Zitat

    "White point error = 3.467596 deltaE". Du verstehst bestimmt, worauf ich hinaus wi


    Wie gesagt, die Angabe in dispcalGUI bezieht sich auf einen Farbort auf der sogenannten Schwarzstrahlerkurve. Das war aber gar nicht dein Kalibrationsziel in SV II. Hier hast du D65 gewählt. Das liegt auf der Tageslichtkurve, die in der CIE 1960 UCS Farbtafel (Basis für die Berechnungen rund um die Farbtemperatur) in etwa parallelverschoben verläuft (Link).

    Gruß


    Denis

  • Ah okay. Aber wenn du es noch mal ansprichst: Soll ich eigentlich D65 oder 6500K als Weißpunkt wählen? Was ist für die Fotobearbeitung in AdobeRGB ideal?
    Einen anderen Weißpunkt zu wählen, was du vorgeschlagen hast, bringt mir nicht wirklich was. Ich empfinde das Weiß ja nicht zu warm oder zu kalt, sondern rot- bzw. grünstichig.

  • Zitat

    Soll ich eigentlich D65 oder 6500K als Weißpunkt wählen?


    Das läuft in den meisten Kalibrationslösungen auf das Gleiche hinaus, weil bei der Auswahl in Kelvin meist auf einen Weißpunkt auf der Tageslichtkurve mit entsprechender korrelierter Farbtemperatur kalibriert wird. Wenige Programme handhaben das anders und noch weniger erlauben eine explizite Auswahl zwischen Schwarzstrahler- und Tageslichtkurve (blackbody/ daylight curve bzw. locus).


    Zitat

    Was ist für die Fotobearbeitung in AdobeRGB ideal?


    Da gibt es, wie angedeutet, nicht den idealen Weißpunkt. Auch wenn z.B. AdobeRGB relativ zu D65 definiert wurde, bedeutet das nicht, dass eine korrekte Farbreproduktion nur mit diesem Weißpunkt möglich ist, zumal es auch noch gewisse Einschränkungen gibt (hier hatte ich das mal angeschnitten).


    Zitat

    Ich empfinde das Weiß ja nicht zu warm oder zu kalt, sondern rot- bzw. grünstichig.


    Versuche dich erstmal daran zu gewöhnen – ansonsten wirst du ums Experimentieren nicht herum kommen. SpectraView II erlaubt notfalls auch eine völlig freie Definition des Weißpunktes in Normfarbwertanteilen (Custom Whitepoint => xy). In welche Richtung Veränderungen von x und y dann gehen, kannst du dir auf der CIE-Normfarbtafel anschauen (Link).

    Gruß


    Denis

  • SVII erlaubt die Voreinstellung zwischen D65 und 6500K. Bei D65 wird 6506K angegeben. Daher ist natürlich klar, dass es ein höheres deltaE gibt, wenn auf 6500K überprüft wird :thumbup:


    Ich möchte ungern experimentieren, da ich natürlich eine korrekte Farbwiedergabe möchte und meine subjektive Einschätzung bestimmt schlechter ist, als die des i1. Wenn du mir sagst, dass das Ergebnis des i1 korrekt ist, dann glaube ich dir auch. Dann liegt es halt an meiner subjektiven Fehleinschätzung.


    Und um dein Ergebnis jetzt auf mein Problem zu übertragen: Wenn du zum
    Schluss kommst, dass das Ergebnis des i1 korrekt ist, ist somit
    schlussfolgernd die Kalibrierung des Spyder fehlerhaft? Immerhin gibt
    sie einen anderen Weißpunkt und Schwarzwert aus, sowie eine andere
    angebliche Farbraumabdeckung.


    Was sagst du dazu?

  • Zitat

    SVII erlaubt die Voreinstellung zwischen D65 und 6500K. Bei D65 wird 6506K angegeben. Daher ist natürlich klar, dass es ein höheres deltaE gibt, wenn auf 6500K überprüft wird


    Du wirst das dE in ähnlicher Größenordnung auch bei der Auswahl 6500K haben. SV II unterstellt, wie gesagt, einen Weißpunkt auf der Tageslichtkurve. Wenn du bei deiner jetzigen Verifizierungseinstellung in dispcalGUI (wobei das Programm tatsächlich eine Auswahl zwischen blackbody und daylight locus bieten sollte, weil Argyll das erlaubt) einfach mal eine minimale Abweichung in der Auswertung sehen möchtest, wähle einen Custom Weißpunkt in SV II aus und gebe x: 0.3135, y: 0.3236 als Ziel ein. Das wären 6500K auf der Schwarzstrahlerkurve.


    Zitat

    Wenn du mir sagst, dass das Ergebnis des i1 korrekt ist, dann glaube ich dir auch


    Du kannst dem i1 Display Pro da vertrauen.


    Zitat

    Ich möchte ungern experimentieren, da ich natürlich eine korrekte Farbwiedergabe möchte


    Das schließt sich nicht aus. Es gibt einfach nicht den normativ korrekten Weißpunkt für alle Situationen und Betrachter. Da das Auge sich chromatisch adaptiert und du auch nicht parallel Abmusterungen von Papiervorlagen vornimmst, bist du diesbezüglich ohnehin relativ flexibel. Als Ausgangspunkt empfehle ich mal 5800K.

    Gruß


    Denis

  • Okay, vielen Dank!


    Aber die Frage bleibt noch: Ist der/mein Spyder4 fehlerhaft? Die Kalibrierungsergebnisse sind andere, als die des i1 Display Pro. Und letzterer gehört mir nicht. Daher brauche ich bitte deine Aussage, ob ich den Spyder zurück schicken/auf Garantie einreichen (würde bei sich bei Amazon unproblematisch gestalten) und mir dafür selbst ein i1 kaufen sollte?!


    Es hätte ja auch sein können, dass das i1 einen Defekt hat und sich der Defekt durch eine Überprüfung durch dasselbe Produkt nicht heraus stellt.


    Eines von beiden Geräten muss ja irgendetwas haben, sonst müssten die Kalibrierungsergebnisse doch die gleichen sein?

  • Da beide Geräte die angedeutete Idealcharakteristik nicht inhärent über ihre Filter erreichen und entsprechende (generische) Korrekturmaßnahmen – inzwischen aber sehr ausgereift – genutzt werden müssen, kann es da schon zu gewissen Unterschieden kommen. Dazu kommen noch weitere Limitierungen, die einfach daher rühren, dass wir es hier mit Geräten aus dem Consumerbereich zu tun haben. Allerdings ist der Unterschied in diesem Fall schon recht hoch. Man müsste jetzt erstmal schauen, ob auch für den Spyder4 auf eine geeignete Charakterisierung (das zugrundeliegende Konzept ist bei diesen beiden modernen Sonden ähnlich) seitens SpectraView II zurückgegriffen wird. Ich bin mir relativ sicher, dass Datacolor da eine Datei für WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtungen mit dem Treiber installiert.


    Wie auch immer: Ein Problem mit dem i1 Display Pro halte ich für sehr unwahrscheinlich. X-Rite hat seine Hausaufgaben hier wirklich gemacht. Durch die Optik können vor allem Messungen im unteren Helligkeitsbereich im Vergleich mit früheren Geräten präziser und mit höherer Wiederholungsgenauigkeit durchgeführt werden.

    Gruß


    Denis