23-24" für EBV - Eizo FS2331?

  • Seid herzlichst gegrüßt!


    Ich suche einen 23-24"-Monitor für hobbymäßige Bildbearbeitung in sRGB. Soll heißen: die Fotos sollen endlich mit ähnlichen Farben aus dem Drucker oder vom Entwickeln zurückkommen, statt mit deutlichem Farbstich wie bei meinem jetzigen TFT.


    Meine Grenze liegt bei höchstens 500 Euro.


    Ich habe mich also durch die Testberichte gelesen, u.a. vom Eizo FS2331, FS2332, FS2333, EV2335W, EV2336WFS, EV2436WFS, Dell U2311H, 2312HM, 2412M, 2713HM...


    Davon war der Eizo FS2331 der einzige, bei dem im Werkszustand bzw. sRGB-Modus die Farbabweichung unter 3 deltaE und somit (wenn ich es richtig verstehe) nicht sichtbar ist. Die restlichen Werte sehen auch gut aus. Die perfekte Wahl - oder übersehe ich was? Er ist ja schon älter und kostet nur halb so viel, wie ich maximal ausgeben würde. Was natürlich auch schön wäre, WENN da kein Haken dran ist. (Egal sind mir: Spieletauglichkeit, Ergonomiefunktionen)


    Was wäre die Alternative? Bei allen anderen Monitoren müsste ich noch mit einem Colorimeter kalibrieren, oder? Was im Budget evtl. drin wäre. Aber wäre da ein nennenswerter und sichtbarer Mehrwert ggü. dem unkalibrierten FS2331? Und - ist das „idiotensicher“?


    Ich hoffe, ihr könnt mir meine Fragen beantworten.
    Beste Grüße!


    Thietmar

  • Wenn Du ernsthaft an konsistenten Farben interessiert bist kommst Du um ein Colorimeter nicht rum.
    Egal welchen Schirm Du kaufst.


    Schau bei den Monitoren in Deiner Preisklasse mal auf die gleichmäßige Ausleuchtung und Farbkonsistenz über den ganzen Schirm.
    Ich persöhnlich wäre dann noch auf 16:10 scharf die meisten 24" machen leider 16:9.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Danke für deine Antwort!


    Ich frage mich eben, inwiefern man die Unterschiede mit Kalibrierung dann auch merklich(!) sieht, wenn angeblich Farbabweichungen kleiner als 3 deltaE nicht sichtbar sind?


    Aber nachdem ich bei den Amazon-Rezensionen zu fast allen Modellen von der starken Serienstreuung las, ist ein Colorimeter vielleicht schon sinnvoll, um ein Gerät mit krassen Abweichungen gleich zurückschicken zu können. (Ich nehme ja mal an, dass die Firmen an PRAD nicht die „misslungenen“ Geräte senden.)


    Das Seitenformat ist mir nicht so wichtig, für Lightroom finde ich z.B. 16:9 gar nicht schlecht.

  • Ich frage mich eben, inwiefern man die Unterschiede mit Kalibrierung dann auch merklich(!) sieht, wenn angeblich Farbabweichungen kleiner als 3 deltaE nicht sichtbar sind?


    Die Voreinstellungen gehen von einer bestimmten Bildschirmhelligkeit aus. Die ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht die, die Du verwendest.
    Dann gibt es noch sowas wie Fertigungstoleranzen und Alterung...


    Zitat

    Ich nehme ja mal an, dass die Firmen an PRAD nicht die „misslungenen“ Geräte senden.


    Die Kisten die Prad bekommt sind auch nicht selektiert...


    Zitat

    Das Seitenformat ist mir nicht so wichtig, für Lightroom finde ich z.B. 16:9 gar nicht schlecht.

    Naja, seit die Intelligenzbolzen von Adobe den Thumbstrip nur noch unten und nicht mehr senkrecht ermöglichen ist 16:9 schon eher eklig außer man hat 'nen Zweiten Monitor für 'nen Thumbgrid dazu.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Okay, klingt überzeugend.


    Ist das Kalibrieren mit Colorimeter wirklich so „idiotensicher“, wie es diverse Tutorialvideos auf Youtube erscheinen lassen? Ich schließe das Gerät an, stelle in der mitgelieferten Software die gewünschten Werte ein. Die läuft durch, nimmt am Monitor gleich die richtigen Einstellungen vor (falls er „Automatic Display Control“ unterstützt - tun das die Monitore dieser Preisklasse?) und liefert mir ein Monitorprofil. Das stell ich dann am im Betriebssytem ein und - und fertig?

  • Ist das Kalibrieren mit Colorimeter wirklich so „idiotensicher“, wie es diverse Tutorialvideos auf Youtube erscheinen lassen?


    Ja. Je nach Software mehr oder weniger...


    Zitat

    Ich schließe das Gerät an, stelle in der mitgelieferten Software die gewünschten Werte ein. Die läuft durch, nimmt am Monitor gleich die richtigen Einstellungen vor (falls er „Automatic Display Control“ unterstützt - tun das die Monitore dieser Preisklasse?) und liefert mir ein Monitorprofil. Das stell ich dann am im Betriebssytem ein und - und fertig?


    Normalerweise sagt die Software auch dem Betriebssystem Bescheid.
    Es gibt aber Programme die sich die Info noch vom Betriebssystem holen, denen Du dann das manuell beibringen musst.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Sehr schön!


    Nun habe ich sowohl einen MacBook Pro mit Mac OSX, als auch einen Desktop-PC mit Windows 7 und wollte den Monitor wechselweise an beiden verwenden. Kann ich das Colorimeter (ich würde da zum X-Rite i1Display Pro tendieren) abwechselnd an mehreren Computern betreiben? Oder sogar das einmal erstellte Profil einfach auf das zweite Betriebssystem kopieren?

  • Kann ich das Colorimeter (ich würde da zum X-Rite i1Display Pro tendieren) abwechselnd an mehreren Computern betreiben?


    Ja.

    Zitat

    Oder sogar das einmal erstellte Profil einfach auf das zweite Betriebssystem kopieren?


    Vermutlich. Solange beide Rechner per digitalem Anschluss arbeiten, würde ich erwarten dass die unterschiedlichen Graphikkarten hier keine Rolle spielen.


    Einfach mal beide Profile generieren und dann vergleichen.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Danke für deine Antworten!


    Ich habe mir jetzt, unter der Vorgabe, ein Colorimeter dazu zu kaufen, nochmals alle Testberichte im Detail durchgelesen und nach deinem Rat auch besonders auf gleichmäßige Ausleuchtung und Farbkonsistenz geachtet, bin aber noch etwas ratlos.


    In Frage kommen:


    Eizo FS2331
    - Amazonpreis 254 Euro
    - 97,3% sRGB-Abdeckung


    für den sprechen:
    - schon unkalibriert (sRGB-Modus) sehr ansehnlich (bis 2,5 deltaE, bis 0,6 deltaC)
    - kalibriert bis 1 deltaE u. deltaC, komischerweise mit dem Kommentar "Durch die Kalibration kann die sehr gute Neutralität des Eizo FS2331 nicht weiter verbessert werden."


    aber:
    - Helligkeitsabweichung rd. 10%, bis 15%
    - Farbhomogenität bis 3 deltaC
    - Schlierenbildung (ich spiele nicht, aber ich schaue schon mal einen Film, gelegentlich schneide ich auch welche)



    Eizo FS2333
    - Amazonpreis: 296 Euro
    - 96,6% sRGB-Abdeckung


    besser ist:
    - Helligkeitsabweichung rd. 4,2%, bis 10%
    - Farbhomogenität bis 2 deltaC
    - keine Probleme mit Bewegung (was nur ein sekundäres Argument ist)


    aber:
    - kalibriert t.w. schlechter (bis 1,4 deltaE, bis 1 deltaC), allerdings mit dem Kommentar "Die Vorgaben werden fast in allen Bereichen erreicht."
    - eigentlich ein Spielemonitor (Ist das ein Gegenargument? Eigentlich ist's egal.)



    Eizo EV2335
    - Amazonpreis: 273 Euro
    - 97,8% sRGB-Abdeckung
    - auch empfohlen bei Kaufberatung Grafik 19-23 Zoll


    besser als beim FS2331:
    - Helligkeitsabweichung rd. 8%, bis 11%
    - Farbhomogenität bis 2,2 deltaC
    - kalibriert bis 0,8 deltaE, bis 0,9 deltaC



    Eizo EV2336
    - Amazonpreis: 319 Euro
    - Testbericht ist noch Preview, da sollte ich wohl nicht draus zitieren. Hoffentlich ist es ok zu sagen: Bessere Bildhomogenität, dafür Schlierenbildung.



    Ich habe mir, da du ja auch zu 16:10 geraten hattest, auch die 24er angeschaut. Da kämen wohl zwei in Frage, die dann aber inkl. Colorimeter mein Budget eigentlich sprengen...


    Eizo EV2436
    - Amazonpreis: 425 Euro
    - 96% sRGB-Abdeckung
    - empfohlen bei Kaufberatung Grafik 24-26 Zoll


    gut:
    - Farbhomogenität rd. 2 deltaC, bis 2,5 deltaC
    - kalibriert zwar bis 2,2 deltaE, aber bis 0,7 deltaC und mit dem Kommentar "Was hingegen der Eizo EV2436W in der Lage ist zu leisten, zeigt das Ergebnis nach Kalibrierung und Profilierung auf die Vorgaben von sRGB. Farbwerte, Grauachse und Gradation können die Vorgaben nahezu exakt erreichen."


    aber:
    - "sichtbare Schlierenbildung"
    - Helligkeitsabweichung rd. 5,2%, aber bis 17%



    Dell U2413
    - Amazonpreis: 477 Euro
    - empfohlen bei Kaufberatung Grafik 24-26 Zoll
    - auch erst Preview, aber sieht ziemlich gut aus: u.a. bei der Bildhomogenität durch die eingebaute "Uniformity Compensation"



    Zu welchen könntest du mir raten? Die 24er sprengen im Grunde das Budget, da bräuchte es schon ein sehr schlagendes Argument, was ich gerade nicht sehe. (16:10 ist da eher nebensächlich.)


    Die Sache mit der Schlierenbildung ist an sich nur sekundär. Worauf ich nicht geachtet habe, ist das mit dem PWM-Flimmern. Da ich bei meinem MacBook Pro, der m.W. auch ein IPS-Display hat, keine Probleme habe, scheint's mich nicht zu stören, hoffe ich...

  • Das Dumme ist, ich kenne keinen der Schirme aus eigener Erfahrung, eine wirklich gute Empfehlung kann ich also nicht geben.
    An Dell würde mich generell deren Serienstreuung nerven. Da gibt es Leute die sind total glücklich und andere tauschen dreimal bis es klappt.
    Beim Eizo EV2336 würden mich die Farbabweichungen etwas nervös machen.


    Ich würde mal auf die Schirme die in der Kaufberatung Graphik stehen fokussieren. Da bleiben dann der Eizo EV2436 und der Eizo EV2335.


    Ich denke Dein Budget trifft dann die restliche Entscheidung.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Okay, ich denke, der EV2335 scheint mir wirklich die beste Wahl. Ich werde ihn die Tage bei Amazon bestellen, notfalls kann er ja auch zurückgehen.


    (Der FS2331 steht ja, wie ich gerade sehe, auch bei der Kaufberatung. Aber da er ggü. dem EV2335 die schlechteren Werte und dazu die Schlieren hat, spricht nix für ihn, wenn ich ohnehin ein Colorimeter erwerbe.)


    Als Colorimeter würde ich dann das X-Rite i1Display Pro dazu nehmen, das scheint ja im Moment erste Wahl zu sein, habe ich den Eindruck. Oder?

  • Als Colorimeter würde ich dann das X-Rite i1Display Pro dazu nehmen, das scheint ja im Moment erste Wahl zu sein, habe ich den Eindruck. Oder?


    Jo.
    sollte auch zukunftssicher genug sein, da es auch mit den LED Backlights tut und wird auch von diverser Software unterstützt.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Okay. Dann erstmal ein großes Dankeschön an dich!


    Und eines muss ich noch hinzufügen: eure Seite ist wirklich großartig. Die ganzen detaillierten Testberichte (von denen man als Laie erstmal vollkommen erschlagen wird), dazu die Beratungsmöglichkeit im Forum - toll!


    Beste Grüße
    Thietmar